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Zwei Freunde lebten einst am Rheine
In denkbar bester Position.
»Lehmann«, so nannte sich der eine,
Der andere hingegen »Cohn«.
Es war den beiden längst zu einsam,
Und da man glänzend sich verstand,
So mieteten sie sich gemeinsam
Drei Zimmer, nett und elegant.
Und um das Mittagbrot zu kochen
Und ihrer Wirtschaft vorzustehn,
Hat man sich dann in ein paar Wochen
Nach einer Wirtin umgesehn.
Es war ein hübsches junges Mädchen,
Das nie vorher in Stellung war,
Aus einem mecklenburgschen Städtchen:
Sie zählte zirka zwanzig Jahr.
Sie kochte, daß es jeden freute,
Sah stets adrett und sauber aus.
Es schätzten sie die jungen Leute
Und blieben meistenteils zu Haus.
Ja, täglich ward sie ihnen lieber!
Sie waren glücklich, waren froh.
Das Mädchen freute sich darüber
Und dachte, das gehört sich so.
Da eines Tages kam die trübe
Erkenntnis über alle drei,
Daß man in Wertschätzung und Liebe
Etwas zu weit gegangen sei.
Man schickte zu der Witwe Meyer;
Und als die Sache kritisch war,
Da war den Freunden nichts zu teuer:
Sie holten einen Arzt sogar.
Und ängstlich saßen sie und bange
Im Speisezimmer sorgenschwer. –
Herrgott, wie dauert sowas lange!
Wenns doch nur erst vorüber wär! –
Da endlich, endlich ists zu Ende.
Es tritt der Doktor in die Tür.
Er schüttelt beiden warm die Hände
Und ruft erschöpft: »Ich gratulier!
Zwillinge sinds! Zwei stramme Jungen!
Die Mutter war in großer Not.
Der eine brüllt aus vollen Lungen,
Der andere ist leider – tot.« – – –
Da sinkt Herr Cohn aufs Sofa nieder.
In Strömen seine Träne rinnt.
Und traurig stöhnt er immer wieder:
»Mein armes Kind! – – Mein armes Kind!«
(Originalbeitrag)
»Meine Gnädigste, ich muß gestehn:
Erst jetzt hab ich Ihren Fuß gesehn.
Nein – ziehen Sie ihn nicht zurück –
Ach bitte – nur einen Augenblick!
Es ist der entzückendste Fuß auf Ehre!
Gott, wenn ich doch Ihr Schuster wäre!
Ich sag Ihnen jedenfalls eins ins Ohr:
Wie ein
Zeitungsroman, so kommt er mir vor!« –
»Ach, hören Sie doch mit dem Schmeicheln auf!
Aber Zeitungsroman? Wie kommen Sie drauf?« –
»Du Himmel, ganz einfach, weil ich fand,
Man ist auf die Fortsetzung so gespannt!«
Du bist wie eine Butterblume,
Wenn dich der gelbe Strohhut schmückt,
Die, gleichend einer alten Muhme,
Mit ihrem Haupt im Winde nickt.
Und denk ich weiter an den Stengel:
Langstieligkeit – das ist dein Brauch,
Und giftig – bist du auch, mein Engel,
Und Milch – die gibst du nächstens auch.