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»Die Barden sollen Lieb und Wein
Und Recht und Tugend preisen«;
Drum lud ich mir mein Liebchen ein,
Zu Nacht bei mir zu speisen!
Das Mahl war gut und alt der Wein
Und wir voll Lieb und Jugend;
Das schien uns alles recht zu sein
Und inhaltreichste Tugend!
Und wir gebrauchten dieses Recht
In Lieb und Tugend fröhlich
Und wurden nach und nach bezecht,
Von Gott Apollo selig!
Ich spielte schön auf dem Klavier,
Sie auf der Mandoline,
Sie war in Harmonie mit mir,
Von lusterfüllter Miene!
Sie bot mir Herz und Hand und Kuß
In traulicher Mansarde,
Und diesen Tief- und Hochgenuß
Preis ich noch heut als Barde!
(Originalbeitrag)
(Einige Strophen mit Einwilligung des Autors vom Herausgeber verändert)
Die Flur bedeckt mit frischem Schnee,
So weit das Auge reicht,
Und dann der Vollmond in der Höh,
Der glänzend alles bleicht!
Und um den Mond der Sterne Pracht
In ungeahnter Näh –
Das ist die weiße Winternacht,
Die ich so gerne seh!
Ein jeder Zweig an Baum und Strauch,
Er glitzt wie Diamant,
Es ist, als lag ein Silberhauch
Auf einem Märchenland!
Und von dem nahen Nebendach,
Da glänzt im Widerschein
Bis in mein stilles Schlafgemach
Der Schnee, der Mond herein.
Sie leuchten, ach, so klar und rein.
Bis auf mein weißes Bett;
Das hat der Wirtin Töchterlein
Schon aufgedeckt – wie nett!
Und auf dem Bette liegt sogar
(Was mir indes nicht fremd!)
Ein reines Unterhosenpaar
Und auch ein frisches Hemd!
Und kam nun gar das Töchterlein,
Liebholden Angesichts,
Und wärmte mir das Bett recht sein –
Merkt ich vom Winter nichts!
O Mädchen, zeig mir deinen Kopf
Und tu nicht so erschrocken;
Wie herrlich schmückt ihn doch der Zopf
Mit seinen goldnen Locken!
O Mädchen, zeig mir dein Gesicht,
Die Augen und die Wangen:
In wem erweckten beide nicht
Das heißeste Verlangen?
O Mädchen, zeig mir deinen Mund,
Das Grübchen-Kinn, das Näschen;
O mach das Mäulchen spitz und rund –
Wir küssen uns zum Späßchen!
O Mädchen, zeig mir deinen Hals
Und deinen weißen Nacken
Und deine Schultern ebenfalls –
Ich möchte sie umpacken!
O Mädchen, zeig mir deinen Arm,
Die Hände und die Finger;
Sie sind so zart, so schlank, so warm.
Die lieben kleinen Dinger.
O Mädchen, zeig mir deine Brust
Und deinen weichen Rücken;
Wer möchte nicht in voller Lust
Die Röschen vorne drücken!
O Mädchen, zeig mir deinen Leib
In seiner ganzen Größe;
Er bietet soviel Zeitvertreib
In unverhüllter Blöße!
O Mädchen, zeig mir auch dein Paar
Geheimnisvoller Lenden;
Wie fühlen sie sich wunderbar
Doch an in meinen Händen!
O schönes Mädchen, zeig mir doch
Die Knie auch und die Waden
Und deine kleinen Füße noch – –
Die mußt du aber baden!
(Originalbeitrag)
Leg ich des Abends mich ins Bette,
So denk ich stets in meinem Sinn:
Ach, wenn ich sie doch bei mir hätte,
Der ich so treu ergeben bin.
Wie innig wollt ich dann umfangen
So sanften Armes ihren Hals!
Wie wollt ich küssen Mund und Wangen
Und ihre Händchen ebenfalls.
Ich wollt ihr liebeglühend schmeicheln,
Wollt sagen ihr manch trautes Wort,
Wollt ihren zarten Nacken streicheln
Und auch noch manchen andern Ort.
Und sollt sie unter all den Reizen
Verlangen dann nach Liebesglück,
Ich würde mich gewiß nicht spreizen
Und zog mich wahrlich nicht zurück!
(Originalbeitrag)
Freie Kunst und freie Liebe,
Sie gehören eng zusammen;
Niemand darf die heißen Triebe
Einer Künstlerin verdammen!
Grade wie beim Zirkusreiten
Über Hindernisse keck,
Setzt sie über Schwierigkeiten
Auch des Herzens leicht hinweg!
Schön an Leib und leicht bekleidet.
Doch in der Ästhetik Normen,
So daß sich das Auge weidet
An den körperlichen Formen –
Ohne Sattel, ohne Zügel,
Tanzt sie hin auf hohem Pferd,
Auf der Luftsylphide Flügel,
In Elektras Strahl verklärt!
So, verführerisch und reizend,
Engelsschön im Lichterscheine,
Nach der Menge Beifall geizend,
Hebt sie Kopf und Herz und Beine.
Die gewöhnt ist, auszuschweifen,
Die so manchen Reif gesprengt,
Sei durch einen Fingerreifen
Auch nicht herzlich eingeengt!
(Originalbeitrag)