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So ziehn wir in die Welt,
Auf mehr nicht oder minder,
Als auf uns selbst gestellt!
Wir singen heitern Mundes,
Was unsre Brust bewegt,
Daß leichter selbst ein wundes,
Verzagtes Herz sich regt.
Wir singen und wir bringen
Viel übermütige Fracht;
Der soll es wohl gelingen,
Daß ihr den Gram verlacht.
Bei lustigen Liebessachen
Und krausem Kunterbunt
Soll schallen euer Lachen
Aus tiefstem Herzensgrund.
Laßt nur die Nase rümpfen
Ein zimperlich Geschlecht,
Wer nörgeln mag und schimpfen,
Hat sicher niemals recht.
Ist manches scharf an Würze,
Und andres etwas dreist,
Entschädigt dafür Kürze,
Humor und frischer Geist. –
Es sind die Zeiten heute
So schwer und trauervoll,
Drum lustig, liebe Leute,
Verlacht den Gram und Groll.
Zahlt fleißig eure Steuern
Für Luft- und Wasserboot,
Dem Militär, dem teuern,
Erleichtert seine Not.
Denkt an die Krankenkasse
Am ersten Wochentag,
Lebt, klebt und gebt in Masse
Den höchsten Wehrbetrag.
Dann nehmt den letzten Dreier,
Kauft dieses Büchlein gleich
Und denkt: »Hol mich der Geier!
Ich lach mich wieder reich.
Ich weiß es ja: wer lang lacht,
Kommt hoch zu Jahren – und:
Wer möglichst oft sich krank lacht,
Bleibt möglichst lang gesund!« –
Berlin im Mai 1914
Und abermals, ihr Lieder,
In munterm Chor gesellt,
Erhebt ihr das Gefieder
Zum Flug in alle Welt.
Aus siebenhundert Jahren
Bringt an Humor und Witz
Ihr viel herbeigefahren
Als köstlichen Besitz.
Man hieß euch gern willkommen.
Weil ihr nur Frohsinn kennt
Und scharf aufs Korn genommen,
Was sich Philister nennt.
Für Generalsynoden
Seid ihr auch nicht erdacht,
Choräle, Hymnen, Oden
Sind nicht hineingebracht.
Ihr singt vom Wohl und Wehe,
Das Amor schicken kann,
Von
Liebe, Kuß und
Ehe Und seinem Drum und Dran.
Und ob auf euch auch schalten
Die Zopfperücken recht.
Die Jüngferlein, die alten,
Von beiderlei Geschlecht:
Gesittet Pfui zu sagen,
Sei ihnen unverwehrt ...
Ihr sollt die Flügel schlagen,
Von Mißgunst unbeschwert.
Herrenalb im November 1930