Johann Kaspar Riesbeck
Briefe eines reisenden Franzosen über Deutschland an seinen Bruder - Band 1
Johann Kaspar Riesbeck

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Zwölfter Brief.

München –

Du hast recht, daß sich der hiesige Hof sehr wichtig machen könnte, wenn er von seinen Kräften Gebrauch zu machen wüßte. Er kann sich mit dem König von Dänemark messen, und Schwedens Macht ist nicht viel ansehnlicher als seine. Wenn man die Lappländer und die übrige fast ganz unbrauchbare Menschen von der Summe der Unterthanen dieser nordischen Mächte abzieht, so werden sie an Mannschaft vor dem hiesigen Hof wenig voraushaben. Bayern hat 1.180.000, die Pfalz am Rhein 280.000, und die Herzogthümer Jülich und Berg zählen ohngefähr 260.000 Menschen. Die Zahl der sämtlichen Unterthanen des hiesigen Hofes beträgt also ohngefähr 1.720.000. In einigen öffentlichen Blättern wird sie nur auf etliche und 1.400 tausend angegeben; aber ohne Zweifel sind die Unterthanen in den westphälischen Staaten des Kurfürsten in dieser Summe nicht mitbegriffen.

Ueber die Einkünfte des Hofes ist man weder hier noch in den öffentlichen Nachrichten einig. Der sehr fleißige und in den meisten Stücken sehr richtige Herr BüschingBüsching – Anton Friedrich Büsching, Geograph in Berlin, † 1793. s. a. Drey und fünfzigster Brief. sagt in der neuesten Ausgabe seiner vortreflichen Erdbeschreibung, er habe von guter Hand, die Einkünfte aus Bayern beliefen sich auf 8 Millionen rheinische Gulden. Dieses stimmt mit der mäsigsten Angabe der hiesigen Hofleute überein. Ich habe dir aber in meinem letzten Brief gesagt, daß sehr wenige derselben mit dem Zustand des Hofes bekannt sind. Ich bemerkte auch, daß alle aus einer dummen Prahlerey die Summe der Einkünfte zu vergrössern suchten. Leute, die allem Anschein nach die Sache genau wissen konnten, wollten mich bereden, der Hof habe 12 bis 16 Millionen Gulden jährlicher Einkünfte. Ich sah, daß es unmöglich war, anderst hinter die Wahrheit zu kommen, als wenn ich mich an den gehörigen Orten theilweise um den Zustand der Finanzen erkundigte; und so brachte ich nach langem Forschen mit ziemlich viel Gewißheit heraus, daß die sämtlichen Einkünfte aus den Steuern, Zöllen, AkzisenAkzise – eine vom Staat erhobene Luxussteuer, DomänenDomäne – landwirtschaftlicher Betrieb, der einem Fürsten oder dem Staat gehört, Forsten, Bergwerken u. s. w. kaum 5 Millionen Gulden betrügen. In dieser Summe ist einer der wichtigsten Artickeln, der Handel mit dem salzburgischen und Reichenhaller Salz, nicht mitbegriffen. Dieser wird von einigen auf 2 Millionen gesetzt, aber höchstwahrscheinlich beläuft er sich nicht über 1 Million Gulden. Man kann also die sämtlichen Einkünfte von Bayern am sichersten auf sechs Millionen Gulden setzen. – Die Einkünfte aus der Pfalz am Rhein belaufen sich ohngefähr auf 1.700.000, die aus den westphälischen Landen auf 1.500.000 Gulden; so daß der Hof in allem jährlich ohngefähr 9.200.000 Gulden oder 20 Millionen Livres aus seinen Staaten zieht – Du siehst, daß die Einkünfte der Rheinlande des Kurfürsten etwas mehr als die Hälfte des Einkommens aus Bayern betragen, obschon die Zahl der Einwohner derselben nicht gar die Hälfte der Einwohner Bayerns ausmacht; aber sowohl dieser Unterschied, als auch jener, den der einträgliche bayrische Salzhandel verursacht, wird durch die bessere Benutzung besagter Lande, durch den fleißigern Anbau, durch die grössern Auflagen, durch das lebhaftere Gewerbe der Einwohner, besonders jener in den westphälischen Staaten, und durch die sehr einträglichen Wasser= und Landzölle überwiegend gehoben.

Wäre Bayern nach dem Verhältniß seiner Grösse so gut bevölkert und gebaut, als die mit ihm verknüpften Rheinlande, so müßte es 3 bis 4 Millionen Gulden mehr eintragen. Ich habe dir schon gesagt, daß es 729 Quadratmeilen enthält. Der Umfang der Rheinpfalz und der Herzogthümer Jülich und Berg zusammengenommen beträgt kaum 240 Quadratmeilen, und ob er gleich noch nicht den dritten Theil der Größe Bayerns ausmacht, so zählt er doch beynahe halb soviel Einwohner, und wirft mehr dann halb soviel ab als Bayern.

Diesen Unterschied macht hauptsächlich das unselige Mönchswesen, welches der stärkern Bevölkerung und bessern Aufklärung, dem Kunstfleiß und dem Anbau der Ländereyen in Bayern überall im Weg steht. Dieses Land mästet ohngefähr 5.000 Mönche in 200 Klöstern, deren verschiedene 30 bis 40=tausend Gulden Einkünfte haben. Das Kloster Niederalteich soll jährlich über 100.000 Gulden verschlingen. Ohne zu übertreiben, kann man alle Einkünfte der Stifter und Klöster dieses Landes auf ohngefähr 2 Millionen Gulden schätzen, welches ein Drittheil von dem Einkommen des Hofes ist.

Der Schaden, welchen die Möncherey in dem Lande anrichtet, ist auf den grössern Bauernhöfen, in den sogenannten Einöden am sichtbarsten. Um die Söhne dieser grossen Bauern bewerben sich die Klöster am meisten, weil sie mit jedem 1, 2, 3 und mehrere tausend Gulden erhaschen. Dadurch wird zum grossen Nachtheil des Staates die Vertheilung dieser weitläufigen Ländereyen gehindert, die wegen ihrer Grösse immer nur zur Hälfte recht gebaut werden. An den Söhnen der ärmern Landleute, welche in die Klöster gehn, verliert der Staat wohl auch etwas, aber bey der jetzigen Verfassung könnten diese armen Studenten doch weiter nichts als Soldaten, müßige Schreiber oder Komödianten werden. – Der Hang zum Müßiggehen, zum Schmausen und zur Betteley, welcher durch ganz Bayern herrscht, wird durch das Beyspiel der fetten Mönche erhalten und geheiligt. Das Volk beneidet sie durchaus um ihren seligen Müßiggang – Die Gaukeleyen, die Bruderschaften, Kirchenfeste und Winkelandachten dieser heiligen Marktschreyer beschäftigen den grossen Haufen so sehr, daß er den dritten Theil seiner Zeit an sie verschwendet – Ihr Interesse rät ihnen, das Volk in dem Grad von Dummheit zu erhalten, der zu ihrem Gedeihen nöthig ist, und deßwegen liegen sie immer gegen alles, was gesunde Vernunft und Aufklärung heißt, mit unbeschreiblicher Wuth zu Felde. Ihnen allein hat man die entsetzliche Verwilderung der Sitten in Bayern zu verdanken. Sie haben ihre Kapuzen zum Wesen des Kristenthums und der ganzen Moral gemacht. Sie predigen nichts als die ihnen sehr einträgliche Messe, den Rosenkranz, das Skapulier und die lächerlichen Leibskasteyungen, wodurch sich so mancher Dummkopf den Namen eines Heiligen erworben hat. Der betrogne Landmann glaubt mit der Beicht und einer Messe um 30 Kreuzer die gröbste Sünde tilgen zu können, und hält das sinnlose Bethen des Rosenkranzes für seine wesentlichste Pflicht.

So beträchtlich die Anzahl der Mönche, so gering ist jene der Landpriester, die doch das meiste zur sittlichen Bildung des Volks beytragen könnten und sollten, und diese werden von dem grossen Haufen in seinen Begriffen weit unter die Mönche gesetzt, weil ihre Kleidung und ihr Betragen nicht so seltsam ist, als jenes der Mönche. Aber so, wie die Landpriester überhaupt in Bayern wirklich beschaffen sind, verdienen sie auch nicht mehr Achtung als die Mönche. Die meisten unterscheiden sich vom Bauern platterdings durch nichts, als die schwarze Farbe ihrer Kleider, eine kostbarere Tafel und eine schönere und besser gekleidete Haushälterin. Im übrigen sind sie ebenso liederlich, ungezogen und unwissend. – Es gibt Pfarreien von 3 bis 4 Stunden in die Länge und Breite und von 4 bis 6=tausend Gulden Einkünften. Wie nützlich wäre es dem Lande, wenn solche Pfarreyen in 5 bis 6 kleinere zerstückt und mit einer bessern Zucht von geistlichen Hirten besetzt würden! Man müßte aber zugleich den Mönchen verbieten, sich in die Seelsorge einzumischen, oder, welches wohl das rathsamste wäre, aber unter der jetzigen Regierung nicht zu erwarten ist, man müßte sie mit Stumpf und Stiel zu vertilgen suchen.

Wenn man die Güter der Klöster einzöge, wie denn die meisten ehedem Landesfürstliche Domänen waren, die in melankolischen Stunden, worinn die Fürsten Vormünder nöthig hatten, verschenkt wurden, und wenn man alle Fremde ohne Unterschied der Religion unter annehmlichen Bedingungen zum Kauf derselben zuliesse, so könnten die Staatsschulden in sehr kurzer Zeit getilgt werden, und das Land würde gar bald eine ganz andre Gestalt gewinnen. Aber Karl TheodorKarl Theodor – Karl Philipp Theodor war Kurfürst von der Pfalz (als Karl IV. Theodor) und von Bayern (als Karl II. Theodor). Er verlegte 1777 seine Residenz von Mannheim nach München. Im Volk war er höchst unbeliebt, weil er z. B. versuchte, Bayern gegen die österreichischen Niederlande zu tauschen. † 1799. s. a. Sechs und sechzigster Brief. ist von diesem Entschluß so weit entfernt und kennt sein eignes Interesse und das seiner Staaten so wohl, daß er in der Rheinpfalz ein neues Nonnenkloster stiftet, und die Güter der Exjesuiten einer andern Art Mönche, den Maltheserrittern, schenkt. Was sagte man von dem Privatmann, der voll Schulden wäre, und noch Vermächtnisse in die Kirche machte? – Doch hier ist das RäsonnirenRäsonniren – räsonieren: Schlüsse ziehen; viel und laut reden; schimpfen sehr übel angebracht.

Die schädliche Grösse vieler Bauergüter in Bayern brachte mich auf eine Betrachtung, die wohl verdiente, von einem grössern Politiker, als ich bin, etwas genauer erwogen zu werden – Ich theile die freyen Bauern in 3 Klassen; 1) in die, deren Güter zu klein sind, um davon leben zu können, und die noch andern dienen müssen, um ihren völligen Unterhalt zu gewinnen. 2) In solche, welche von ihrem Eigenthum hinlänglich bestehen können, und 3) in die, welche mehr besitzen, als zum gemächlichen Unterhalt einer Familie nöthig ist, und die man eigentlich mehr oder weniger reiche Bauern nennt – Beym ersten Anblick scheint das Steuern der Güter nach der SchatzungSchatzung – Belegung mit Abgaben einzelner Grundstücke und gewissen Prozenten sehr billig angelegt zu sein. Kauft der Bauer ein neues Grundstück, so steuert er nach der Schatzung desselben sein gewisses Prozent, und so steigen seine Abgaben verhältnißmäßig mit der Zahl der Morgen Landes, die er besitzt – bey genauer Untersuchung finde ich aber, daß es ein grosser statistischer Rechnungsfehler ist, wenn der Bauer, der zu seinem Unterhalt nicht genug besitzt, verhältnismäßig ebensoviel von seinem Gut zahlen soll, als der, welcher von seinen Besitzungen sein gemächliches Auskommen hat, und wenn dieser jenem, der übermäßig reich ist, in den Prozenten von den Grundstücken gleich gehalten wird. – Es ist ein politisches Axiom, daß 3 oder 4 wohlhabende Bürger einem Staat viel schätzbarer seyn müssen als Ein reicher, wenn auch das Kapital des letztern das Vermögen der erstern weit überwiegen sollte. Eine ganz gleiche Vertheilung der Güter und des Geldes in einem Staat, wenn sie möglich wäre, würde Raserey seyn, aber in der Ueberzeugung, daß sie platterdings unmöglich ist, muß jeder kluge Regent doch immer so handeln, als wenn sie möglich wäre. Die unglücklichsten Staaten sind die, worinn zu grosser Reichthum mit zu tiefer Armuth der einzeln Glieder zusammen absticht. Es kann nicht lange dauern, so muß ein Theil der Einwohner derselben Despoten und der andre Sklaven sein. Wahre freye Leute werden von einem solchen Staat wie von einer tobenden Gährung ausgeworfen oder verzehrt – Ein übermäßig reicher Bauer verschlingt nach und nach alle Armen in seinem Bezirke. Er leiht Gelder auf die Grundstücke der Aermern, benutzt die Mißjahre, um ein Gütchen vom Nachbar wohlfeil zu erschnappen, und wenn er kein ehrlicher Mann ist, so kann er sich noch durch unzählige Kniffe in Besitz eines für ihn wohlgelegenen Stück Landes setzen. In einigen republikanischen Staaten sah ich mit Entsetzen, wie einige reiche Bauern auf die Art eine ganze Gemeinde zu Grunde richten, und die Tyrannen ihrer Mitbürger werden können. In monarchischen Staaten ist das Uebel so groß nicht; aber doch immer beträchtlich genug, um mit allen Kräften dagegen zu arbeiten.

Man erwäge die Vortheile, die ein reicher Bauer von einem und dem nämlichen Grundstücke im Vergleich mit einem mittelmäßigen oder armen ziehen kann. Der Arme muß den Ertrag desselben sobald als möglich und gemeiniglich unter dem Preis verkaufen, weil ihn seine Gläubiger drängen. Der Mittelmäßige kann auch nicht lange aufspeichern, weil er Gefahr liefe, Geld zu leihen und durch die Interessen das wieder verlieren zu müssen, was er durch das Aufspeichern vielleicht gewinnen könnte. Aber der Reiche macht seine Spekulationen, und selten schlägt er um den Preis los, worum die andern ihren Schweiß verkaufen müssen. Er kauft in der Gegend von den Kleinern das Getreide auf, oder er hat ihnen vor der Erndte Geld vorgeschossen, und sie müssen es ihm um den Preis lassen, den er selbst setzt, und so vertheurt er selbst zu seinem Vortheil das Getraide in seinem Bezirke – Bey einer Ueberschwemmung, bey einem Hagelwetter, bleibt dem geringern Bauern oft nicht die Saat auf das künftige Jahr übrig. Das Stück Landes liegt brach, und wenn es der Reiche besitzt, wird es nun mit zwey = dreyfachem Gewinn gebaut, und so wird dieser auf Kosten des Armen und auf Kosten des Staates immer reicher, bis endlich, nachdem er zum grossen Nachtheil der Bevölkerung ein Dutzend kleine Bauern verschlungen, sein Herr Sohn, der unterdessen studieren mußte, kein Bauer mehr seyn will, sich in die Stadt setzt, sein Gut verpachtet, und dem Staat einen Müßiggänger mehr liefert.

Sollte der Reiche nicht für alle diese Vortheile, die er von dem nämlichen Grundstücke zieht, das sein ärmerer Nachbar so gut als er besitzen kann, dem Staat etwas mehr entrichten? Kann der Staat gleichgültig dabey seyn, wenn die zahlreichste und nüzlichste Klasse des Volks sich zum Theil unter sich selbst aufreibt, und ein reicher Bauer bey einer Vergrößerung seiner Ländereien einen Eigenthumsherrn zu einem Taglöhner macht?

Ich finde es höchst billig, daß in der Anlage der Steuer auf die Verschiedenheit der Bauern Rüksicht genommen werde. Der arme soll nach dem Verhältnis von einem Grundstück nicht so viel zahlen, als der wohlhabende, und dieser nicht so viel als der reiche. Der Staat muß es dem erstern zu erleichtern suchen, wohlhabend zu werden, und dem letztern wehren, sich zum Nachtheil der Bevölkerung noch mehr zu vergrössern. Ich würde also in meiner Republik, die noch ungebildet als Chaos im unendlichen leeren Raum schwimmt, ungefähr ein Mittel bestimmen, und in der Steuranlage die Prozente im Verhältniß so steigen lassen, je weiter das Vermögen an Grundstücken eines einzeln Bauers über dieses Mittel hinaufgeht, oder unter dasselbe fällt – z. B. In meiner Republik wäre ein wohlhabender Bauer, der, welcher 30 bis 50 Morgen Landes, oder kürzer für 4 bis 6 tausend Gulden Güter besitzt. Nun sollte jeder der unter 4.000 Gulden Vermögen hat, ein Prozent, der welcher zwischen den 3 und 5 bis 6 tausenden schwebt, zwey, jener welcher mehr besitzt, drey, und, wer doppelt soviel besitzt, vier Prozent von dem bezahlen, was über das Mittel hinaufsteigt. Beym Ankauf eines Grundstückes hätte dann der arme gegen den wohlhabenden und dieser gegen den Reichen einen sehr billigen Vortheil. Es ist wahr, es gäbe meinen Beamten etwas mehr zu rechnen, und es müßte mit den UrbarienUrbar – Verzeichnis des Güterbestandes und der Einkünfte eines Grundherren, Vorläufer des Grundbuches etwas seltsam umgesprungen werden; aber dafür laß mich nur sorgen, wenn ich erst einmal meinen Staat auf sicherm Grund und Boden habe.

Um also wieder auf unser BayernFußnote im Original: Die vielen Projekte, die der Herr Verfasser über Bayern gemacht hat, geben ihm wohl das Recht, das von ihm umgeschaffene Bayern sein zu heissen. Aber so wie es wirklich ist – In den vierziger Jahren brauchte ein östreichischer General auch öfters den Ausdruck: nôtre Baviere. *) Ein französischer Offizier, der wegen Auswechslung der Gefangenen mit ihm unterhandeln sollte, hörte lange zu; und sagte endlich: Monsier, nous avons une Chanson dont le refrain est: Quand j'ai, bien bu, toute la terre est a moi **) – Der östreichische General liebte den Trunk sehr. Vielleicht war der Verfasser hier auch etwas mehr erleuchtet, als er seyn sollte. D. U.
*) unser Bayern
**) Mein Herr, wir haben ein Lied mir dem Refrain: Wenn ich gut getrunken habe, ist die ganze Welt mein.
zu kommen, so wirst du dir ziemlich deutlich vorstellen können, wie wenig es das noch ist, was es seyn könnte. Wären die Schulden getilgt, so könnte der Kurfürst nach der Zahl seiner Unterthanen und seinen Einkünften leicht 40 bis 45 tausend Mann auf den Beinen halten, und wäre dieser Theil seiner Besitzungen so angebaut, wie seine Rheinlande, so könnte er wohl eine Armee von 60.000 Mann unterhalten, und sich von den mächtigsten Häusern sehr viel Hochachtung verschaffen. Wenn sein Nachfolger zur Regierung kömmt, so wird das Ganze durch das Herzogthum Zweibrücken um ein Beträchtliches vermehrt, und vielleicht wird dann auch die Wirthschaft besser. Leb wohl.


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