Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

3. Kapitel

Während des glänzenden militärischen Schauspiels, welches auf der nach Petersburg hin sich ausdehnenden Ebene stattfand, erschien die Stadt Petersburg fast verlassen. Man sah nichts von dem Gewühl, welches sonst in wunderbarer Mischung asiatisch-nationaler Trachten mit hochverfeinertem europäischen Luxus die großen, breiten Avenuen des Newaufers und die engeren Straßen der alten Stadt erfüllte, denn fast die ganze Bevölkerung war hinausgezogen, um die Kaiserin, den Hof und die Truppen zu sehen und sich mit der ganzen, dem russischen Volke eigentümlichen Freude an den nationalen Volksbelustigungen zu beteiligen, welche nach der Parade stattfinden sollten. Wenn auch das Petersburg jener Tage noch weit entfernt war von dem so ganz außerordentlichen, durch seine kolossalen Dimensionen überwältigenden Glanz, welchen der geniale Kunstsinn des ersten Alexander und die alle Hindernisse niederwerfende autokratische Willenskraft des Kaisers Nikolaus erstehen ließ, so war doch die Residenz der zweiten Katharina schon wesentlich anders geworden, als sie zur Zeit der Kaiserin Elisabeth gewesen. Zwar richtete die alte Festung mit der Peter- und Pauls-Kathedrale noch wie damals ihre düsteren Mauern und Bastionen von der Newainsel zum Himmel empor, aber die ganze Umgebung zeigte schon das mächtige Walten einer Herrscherin, welche an dem russischen Reiche das Werk Peters des Großen fortzuführen mit unermüdlichem Eifer und glänzendem Erfolge arbeitete und welche diesem Streben auch in der Erscheinung ihrer Residenz Ausdruck gab. Alle offiziellen Gebäude, welche die alte Festung umgaben, sowie die Brücken, welche zu derselben hinführten, waren erweitert und verschönert, ebenso die kaiserlichen Paläste, welche auf der anderen Seite des großen Flusses der Festung gegenüberlagen. An das alte Winterpalais schloß sich, durch einen verdeckten Gang mit demselben verbunden, der Pavillon, welchen die Kaiserin ihre Eremitage nannte, und in welchem sich unerschöpflicher Reichtum mit dem feinsten Geschmack vereinigte, um mit wunderbarem Reiz die Räume auszustatten, in welche die Gebieterin des unermeßlichen Reiches, dessen Gewicht immer schwerer in die Wagschale der europäischen Politik fiel, sich zurückzuziehen pflegte, um die Probleme der großen Politik zu studieren oder in leichter, ungezwungener Geselligkeit sich von den Sorgen und Arbeiten der Regierung zu erholen. Die Gärten, welche die kaiserlichen Palais umgaben, waren vergrößert und verschönert, vor allem aber war die weite Perspektive am Newaufer, welche zur Zeit der Kaiserin Elisabeth noch ein wunderbares Gemisch aus Hütten, öden Flächen und stolzen Prachtgebäuden bildete, jetzt zu einer Reihe von Palästen geworden, welche damals schon kaum ihresgleichen in Europa hatten. Immer mehr hatten die Großen des Reiches sich von ihren Gütern in den Provinzen nach Petersburg, dem Mittelpunkt der Macht und des Glanzes, gezogen, und, um der Kaiserin zu gefallen, war Palast auf Palast, immer einer den andern an Größe und Glanz überbietend, am Ufer des mächtigen Flusses entstanden. Wenn auch die breite Straße noch ungepflastert war und den heutigen Begriffen einer Avenüe in einer großen Weltstadt nicht entsprach, so zeigte sie doch in der bunten Mannigfaltigkeit der prachtvollen vier- und sechsspännigen Karossen, der vielfarbigen Livreen, der Läufer mit den Federhauben, der Pagen und Stallmeister einen größern und mannigfachern Glanz, als ihn der einfachere Geschmack unserer Zeit zu entwickeln vermag. Außerdem hatten die eifrigen und unermüdlichen Sorgen der Kaiserin um die Entwicklung der Industrie und des Handels nicht nur glänzende und reichhaltige Magazine aller Art erstehen lassen, sondern auch immer mehr fremde Kolonisten nach Petersburg gezogen und den Wohlstand des Bürgerstandes mehr und mehr gehoben, so daß nicht nur die alten Straßen ergänzt und mit neuen Gebäuden geschmückt waren, sondern daß sich auch im weiten Umkreise ganz neue Stadtteile mit freundlichen, eleganten Häusern, hellen Straßen und geräumigen Plätzen entwickelt hatten. Auch in diesen Stadtteilen, welche vom glänzenden Treiben des Hofes weniger berührt wurden, regte sich ein reiches und vielgestaltetes Leben, und wenn auch die Polizei überall war, alles beobachtete und alles wußte, was irgendwo getan und gesprochen wurde, so trat doch unter der Kaiserin Katharina die vielverzweigte Polizei niemals störend und verletzend auf. Die Kaiserin begnügte sich, alles zu wissen, alles mit kluger Hand zu lenken, allen Gefahren vorsichtig vorzubeugen und nur in äußersten Fällen unabänderlicher Notwendigkeit Gewalt zu brauchen. Dies System garantierte die Sicherheit ihrer Herrschaft wohl besser, als es ein rücksichtsloser Gebrauch ihrer Macht hätte tun können. Vor allem zeigte es Selbstvertrauen, das stets die sicherste Stütze der Regierungen bildet; es gab allen Fremden den Eindruck ruhig sicherer, wohlbefestigter und geordneter Zustände und trug der Kaiserin das schmeichelhafte Lob der europäischen Philosophen und den Ruhm einer freisinnigen und mildherzigen Herrscherin ein.

In den von dem Handel treibenden Bürgerstande bewohnten Stadtteilen war nun auch heute trotz der großen Parade das Treiben immerhin noch ziemlich rege und bewegt, – die Kaufleute und namentlich die fremden Kolonisten verließen ihre Arbeit und Geschäfte um eines militärischen Schauspiels willen nicht so leicht wie das eigentliche Volk, aber auch hier fehlte es an dem Zufluß der Käufer und Verkäufer, und vielfach sah man die Bürger vor ihren Türen sitzen und so behaglich mit den Nachbarn plaudern, als ob man sich in einer kleinen Provinzialstadt und nicht in der Metropole des gewaltigen, über Asien und Europa ausgebreiteten Reiches befände. Fast vollkommen ausgestorben aber war das sonst im bunten Glanze des Hofes schimmernde Newaufer. Auf weiten Strecken sah man hier keinen Menschen gehen, die Posten vor dem kaiserlichen Winterpalais standen gleichgültig da und blickten gelangweilt die lange Straße hinauf und hinab, und selbst der mächtige Newafluß schien seine gelblichen Wellen träger als sonst an den finsteren Mauern der alten Festung vorbeizurollen.

Ein einzelner Wagen fuhr am Newaufer auf und nieder. Es war eine offene Troika, leicht und zierlich gebaut, mit breiten, bequemen, seidengepolsterten Sitzen. Der bärtige Kutscher zwang mit sicherer Hand die schönen, mutigen Pferde des Dreigespanns zu langsamem Schritt und hielt sich, immer wieder umwendend, stets in der Nähe des kaiserlichen Winterpalais.

Der Herr dieses Gefährtes war eine eigentümliche Erscheinung. Er mochte etwa fünfzig Jahre alt sein, sein slawisch geschnittenes Gesicht mit starken, breit vorstehenden Backenknochen, niedriger Stirn und schiefgeschlitzten Augen war gelblichgrau, welk und faltig, in seinen Blicken lag ein Ausdruck listiger Tücke, und um seinen breiten Mund mit dünnen, blassen Lippen spielte ein hochmütiges, höhnisches Lächeln, das sich aber schnell zu kriechendem, demütigem Ausdruck veränderte, wenn zufällig ein Unterbeamter des Hofes an einem der Portale des Winterpalais sichtbar wurde. Dieses völlig glatt rasierte, gemeine und häßliche Gesicht schien für einen Hausierer zu passen, der an den Türen der Häuser sein Geschäft treibt. Es fiel aber noch unangenehmer auf durch seinen eigentümlichen Gegensatz zu der ganzen übrigen Erscheinung des Mannes, der so unermüdlich auf dem Platz vor dem Winterpalais auf und nieder fuhr. Die hageren Glieder seiner dürren, eckigen Gestalt waren bekleidet mit einem dunkelbraunen Samtkostüm nach dem neuesten französischen Schnitt, auf welchem reiche Silberstickerei glänzte. Er trug auf dem Kopf eine modisch frisierte und gepuderte Perücke, auf welcher sich ein kleiner Hut mit silbernen Tressen wiegte; in der Hand hielt er ein Rohr mit goldenem Knopf, und das sichtliche Bemühen, elegant und jugendlich auszusehen, fügte zu dem unangenehmen Ausdruck seines häßlichen Gesichts noch die Lächerlichkeit hinzu, so daß seine Erscheinung an einen aufgeputzten Affen erinnerte.

Dieser Mann hatte seit längerer Zeit schon seine Hin- und Herfahrt vor dem Winterpalais fortgesetzt, als aus einem der Nebeneingänge des langgestreckten Gebäudes eine Gruppe von Männern und Frauen hervorkam, deren lustiges Gelächter und fröhliches Geplauder scharf mit der feierlichen Stille kontrastierte, welche die kaiserliche Residenz umgab. Es waren die Mitglieder des französischen Schauspiels der Kaiserin, welche eine Probe zu der für den Abend befohlenen Vorstellung abgehalten hatten. Die Herren waren einfach in dunkle Farben gekleidet; die Damen trugen meist weite Mäntel über ihrem leichten Morgenanzug. Laut klangen die Worte der lebhaften französischen Unterhaltung über den Platz hin und erregten das leise Kopfschütteln des einen oder anderen der wachestehenden Soldaten, welche nicht begreifen konnten, wie diesen ketzerischen Fremden der Zutritt in den Zarenpalast des heiligen Rußland erlaubt werden dürfte.

Kaum waren die Schauspieler auf die Straße hinausgetreten, als der Mann in der Troika mit der Spitze seines Rohres die Schulter des Kutschers berührte. Dieser schien den stummen Befehl seines Herrn zu verstehen. In schnellem Trabe fuhr der Wagen über den Platz hin und hielt unmittelbar vor der Gruppe der Schauspieler.

»Ah, da ist Herr Firulkin,« rief einer der Schauspieler, »unser vortrefflicher Freund und Gönner!«

»Guten Tag, Herr Firulkin!« tönte es von allen Seiten dem Alten entgegen, welcher sich bemühte, mit jugendlicher Leichtigkeit aus dem Wagen zu springen und dabei fast zum Fallen gekommen wäre, so daß einer der jungen Leute ihn lachend in seinen Armen auffing, während ein anderer das zu Boden gefallene Rohr aufhob und einer neben ihm stehenden Dame zuflüsterte:

»Schade, daß wir heute nicht den › Bourgeois gentilhomme‹ zu spielen haben, ein besseres Modell dafür wäre in der Tat nicht zu finden, als dieser übertünchte Tatar.«

Herr Firulkin nahm mit einem herablassenden Dank sein Rohr wieder; indem er dasselbe tändelnd in der Luft schwang, eilte er mit einem süßen Lächeln, das sein welkes Gesicht noch häßlicher erscheinen ließ, auf ein junges Mädchen zu, das sich bei seinem Erscheinen errötend einige Schritte zurückgezogen hatte. Ihr feines Gesicht zeigte den zierlichen und dabei so pikanten, ausdrucksvollen Typus, welcher den Pariserinnen ganz besonders eigentümlich ist; ihre großen dunklen Augen funkelten von Geist und Leben und schienen dazu geschaffen, in leichter Beweglichkeit jeder Empfindung der Seele vom tiefsten Schmerz bis zur mutwilligsten Freude schnellen und sicheren Ausdruck zu geben. Sie war ganz in einen weiten Mantel gehüllt, dessen Kapuze auch ihren Kopf bedeckte, aber die Falten der leichten, weichen Seide ließen selbst unter dieser Umhüllung den zierlichen Wuchs und die Anmut ihrer schlanken Gestalt erkennen.

»Ich wußte, daß Sie heute Probe hatten, Fräulein Adeline,« sagte Herr Firulkin in fließendem Französisch, aber mit jenem harten Akzent, der den Russen eigentümlich ist, »und da habe ich mir erlaubt, Sie hier zu erwarten, um Sie nach Hause zurückzuführen, damit Sie nicht zu lange Ihre zarten Wangen den Sonnenstrahlen aussetzen.«

Das junge Mädchen war bei Firulkins Annäherung noch einen Schritt zurückgewichen – tiefer Widerwille blitzte aus ihren Augen und das leise Kichern rings umher ließ sie vor Unmut erröten. Dann aber nahm ihr Gesicht wieder den Ausdruck spöttischen Mutwillens an und lächelnd sagte sie:

»Sie sind zu gütig, Herr Firulkin! – Ich liebe die Sonne, und mein Gesicht verträgt sich sehr gut mit ihren Strahlen; indes, da Ihr Wagen einmal da ist, so nehme ich Ihre Freundlichkeit dankbar an – ich habe noch viel vorzubereiten für die Vorstellung am Abend, und wenn ich den Weg nach Hause abkürze, so gewinne ich eine kostbare Zeit.«

Sie stützte leicht ihre Hand auf Firulkins dargebotenen Arm, grüßte, den Kopf schnippisch zurückwerfend, ihre Kolleginnen, welche sie mit neidisch mißgünstigen Blicken betrachteten, und sprang in den offenen Wagen, in welchem Firulkin neben ihr Platz nahm.

Der Kutscher mußte schon unterrichtet sein – auf seinen losen Zungenschlag hin flog das Dreigespann wie ein Pfeil davon, um sich an der Ecke der Fontankastraße nach der innern Stadt zu wenden.

»Wie hochmütig sie auf uns herabblickte, diese lächerliche Adeline!« sagte eine der jungen Damen. »Ich weiß nicht, was die Herren an ihr finden – was ihr an Schönheit und Geist fehlt, sucht sie durch Prüderie zu ersetzen. Gegen alle unsere schönen und eleganten Herren vom Hofe ist sie kalt wie Eis, oder stellt sich so und fährt mit diesem häßlichen Firulkin offen durch die Straßen. Ich glaube, sie wird ihn wahrhaftig einfangen, daß er sie heiratet. Nun, ich beneide sie wahrlich nicht um diese Eroberung!«

»Wir auch nicht – wir auch nicht!« riefen die anderen lachend. Der Schauspieler aber, welcher die Heldenrollen spielte, sagte achselzuckend: »Ihr lügt aus reinem Neid, denn wenn dieser alte Firulkin euch seine Millionen zu Füßen legte, so würdet ihr ihn wohl nicht mehr so häßlich und lächerlich finden. Übrigens habt ihr ganz recht, sie zu beneiden, denn wenn die kleine Adeline erst einmal Madame Firulkin ist, so wird sie noch Zeit genug haben, sich mit einem schönen Gardeoffizier zu zerstreuen. Erst das Geschäft und dann das Vergnügen! Doch so denkt sie nicht, sie ist anders geartet, wie ihr. Ich glaube, ihr Herz ist irgendwo gefangen und auch für Firulkins Millionen unzugänglich – wäre das nicht,« fügte er leise hinzu, »so wäre sie, bei Gott, wohl wert, daß sich selbst ein Künstler für sie begeisterte!«

Er schlug seinen Mantel um die Schultern und ging in tragischer Haltung davon.

Leise spöttelnd flüsterten die übrigen noch einen Augenblick, dann zerstreute sich die Gruppe und jeder kehrte nach seiner Wohnung zurück.

Firulkin fuhr mit der schönen Adeline schnell durch die Fontankastraße dahin. Er saß in gespreizter Haltung, ein siegesgewisses Lächeln auf den Lippen, neben dem jungen Mädchen, das sich in jugendlicher Heiterkeit der schnellen Fahrt freute. Mit hochmütiger Herablassung erwiderte er die Grüße der vor den Türen ihrer Häuser stehenden Bürger und bemerkte es nicht, daß sie alle ihm spöttisch lächelnd und kopfschüttelnd nachsahen, sobald er vorübergefahren war.

Der Kutscher bog am Ende der Fontankastraße in eine der kleinen Nebenstraßen ein und hielt bald, kurz und scharf die Pferde parierend, vor einem bescheidenen Hause.

Firulkin bot Fräulein Adeline die Hand und führte die junge Schauspielerin, welche sich an der Tür des Hauses dankend verabschieden wollte, die Treppe zum ersten Stockwerk hinauf, eine Aufmerksamkeit, welche sie mit mißmutiger Befangenheit aufnahm.

Auf dem oberen Treppenflur trat den beiden aus der geöffneten Tür eines einfachen und fast ärmlich eingerichteten Wohnzimmers eine Frau von etwa fünfzig Jahren entgegen, der man noch die Spuren früherer Schönheit ansah, wenn auch die Züge ihres Gesichts scharf und hart, ihre Augen stechend und ihre Figur zu breit und stark geworden waren. Sie war mit einer gewissen Prätension in ein Kostüm nach der neuesten französischen Mode gekleidet, das aber weder in seinem Schnitt noch in seiner Farbe ihrem Alter mehr angemessen erschien, und begrüßte mit einer feierlichen Reverenz, wie man sie bei den Repräsentationsrollen auf der Bühne zu sehen gewöhnt ist, Herrn Firulkin, welcher ihren Gruß mit ebensoviel feierlicher Würde erwidern zu müssen glaubte.

»Wie gütig sind Sie, mein Herr,« sagte die Alte, »daß Sie meine Tochter in Ihrem Wagen nach Hause geführt. In der Tat, Sie beschämen uns.«

»In der Tat,« sagte Fräulein Adeline mit mitleidigem Ton, indem zugleich mutwillige Bosheit in ihren Augen funkelte, »in der Tat, Herr Firulkin ist zu gütig gegen mich, – nicht genug, daß er mich nach Hause gefahren hat, er hat mich auch bis hier herauf geleiten wollen – und es muß ihm doch in seinem Alter viele Mühe machen, diese steilen Treppen zu steigen.«

Die Alte warf ihrer Tochter einen zornigen, verweisenden Blick zu und führte Firulkin, der die mutwilligen Worte des jungen Mädchen gar nicht gehört zu haben Miene machte, in den Salon.

Adeline warf ihren Mantel ab und stand nun in einem hellen, leichten Morgenanzug da, der trotz der äußersten Einfachheit in seiner duftigen Frische sie so reizend lieblich erscheinen ließ, daß Herr Firulkin sich nicht enthalten konnte, die Hand des jungen Mädchens zu küssen und ihr ein ziemlich fades, aber nach dem brennenden Blick seiner kleinen, listig blinzenden Augen lebhaft empfundenes Kompliment über ihre Schönheit zu sagen.

»Ich habe mir erlaubt,« sprach er dann, während Adeline wie erschrocken ihre Hand zurückzog, »Sie trotz der frühen Stunde schon mit meinem Besuch zu belästigen, meine sehr verehrte Madame Lemaitre, nicht nur um Ihre liebenswürdige Tochter sicher zu ihrer ausgezeichneten Mutter zu geleiten, sondern auch weil ich mir vorgenommen habe, ein ernstes Wort mit Ihnen zu sprechen und einen lange gefaßten Entschluß zur Ausführung zu bringen.«

»Bitte, wollen Sie nicht Platz nehmen, Herr Firulkin!« sagte die Alte, einen Sessel heranziehend, indem sie sich ihrerseits mit der Miene niedersetzte, welche sie bei dem Beginn einer Erklärungsszene auf der Bühne anzunehmen gelernt haben mochte. Ihr Gesicht zeigte weniger Neugier als eine vorsichtige, zurückhaltende Befriedigung. – Adeline wollte das Zimmer verlassen, aber Herr Firulkin ergriff, als sie an ihm vorüberschritt, ihre Hand und sagte:

»Bleiben Sie, Fräulein Adeline, bleiben Sie, – auch Ihnen gilt das Wort, das ich Ihrer Frau Mutter zu sagen gekommen bin – und Ihnen wohl am meisten. Ich habe,« fuhr er fort, während Adeline hocherrötend neben ihm stehen blieb und vergebens ihre Hand aus der seinen zurückzuziehen suchte – »ich habe eine Reihe von Jahren gearbeitet, um dem Wunsche unserer erhabenen Kaiserin gemäß den Handel meines Vaterlandes immer mehr erblühen zu lassen. Meine Arbeit hat ihre Frucht getragen und jedermann weiß, daß Peter Sebastianow Firulkin zu den ersten Namen des Handelsstandes der Residenz gehört. Mein Vermögen zählt nach Millionen und vermehrt sich täglich durch meine Umsicht und meinen Fleiß, aber bei der großen Arbeit meines Geschäftes und den vielen Reisen, die ich für dasselbe machen mußte, habe ich bisher nicht daran denken können, mir ein Haus zu gründen und mir eine Lebensgefährtin zu wählen, welche würdig wäre, über die Reichtümer zu gebieten, die ich ihr zu Füßen legen kann – jetzt ist mein Entschluß gefaßt, meine Wahl ist getroffen und sie ist auf Fräulein Adeline gefallen, welche alle Eigenschaften besitzt, die sie des glänzenden Loses würdig machen, das ich ihr an meiner Seite bieten kann.«

Er hatte die letzten Worte in einem Tone gesprochen, als ob er Frau Lemaitre und ihrer Tochter ein großes, überraschendes Glück verkünde, und in der Tat strahlte das Gesicht der Alten in heller Freude – Adeline aber erbleichte, Zorn und Abscheu blitzten aus ihren Augen und mit einem heftigen Ruck zog sie ihre Hand zurück.

»Nachdem nun meine Wahl und mein Entschluß feststeht,« fuhr Herr Firulkin fort, »bin ich gekommen, um von Ihnen, Madame Lemaitre, die Hand Ihrer liebenswürdigen Tochter zu erbitten, um dann sogleich die Hochzeit folgen zu lassen. Wir haben keine lange Frist nötig,« sagte er mit selbstzufriedenem Lächeln, »mein Haus an der Morskaja ist vollständig eingerichtet und könnte jeden Augenblick eine Fürstin aufnehmen, – Fräulein Adeline wird nur noch zu bestimmen haben, wie sie ihre Gemächer dekoriert zu sehen wünscht, und sie wird sich überzeugen, daß es kein Hindernis für Peter Sebastianow Firulkin gibt, um die Wünsche und die Launen seiner Braut zu erfüllen.«

»Ihr Antrag, mein Herr,« sagte die Alte, »ist ebenso überraschend wie ehrenvoll, und –«

»Halt ein, Mutter – halt ein!« rief Adeline, indem helle Glut auf ihren bleichen Wangen aufflammte. – »Es ist eine Ehrensache, Herrn Firulkin keinen Augenblick darüber im Zweifel zu lassen, daß sein Antrag – der ja in der Tat«, fügte sie mit bitterem Hohn hinzu, »für mich ungemein ehrenvoll und schmeichelhaft ist, – dennoch niemals Annahme finden kann – niemals – du weißt es, Mutter! – Hören Sie wohl, mein Herr, mein Herz ist nicht mehr frei, meine Liebe gehört einem edlen Manne, ihm habe ich meine Treue gelobt und werde sie ihm halten. Vergessen wir, was hier soeben gesprochen wurde, und bleiben wir gute Freunde,« fügte sie kalt, mit einem Blick und in einem Tone hinzu, welche deutlich bewiesen, daß ihr auch an der Freundschaft des abgewiesenen Bewerbers nicht allzu viel gelegen war.

Herr Firulkin sank sprachlos vor Erstaunen in seinen Sessel zurück.

Die ersten Häuser der Petersburger Kaufmannsgilde hätten es sich zur hohen Ehre gerechnet, ihm ihre Töchter zu geben – manche vertraulichen Anfragen waren in dieser Beziehung schon an ihn gerichtet, und nun wagte es eine kleine französische Schauspielerin, die er aus dem Staube zu sich erheben wollte, ihn zurückzuweisen, ihn, Peter Sebastianow Firulkin, den Millionär, vor dem sich alles beugte, der alles in seinen Händen hielt, vor dem die stolzesten Gardeoffiziere und Hofkavaliere, die alle in seinen Büchern als seine Schuldner verzeichnet standen, zitterten! Das war so unerhört, so unglaublich, daß im ersten Augenblick das starre Erstaunen alle anderen Gefühle in ihm zurückdrängte.

Madame Lemaitre aber sprang zornig auf und rief: »Hören Sie nicht auf das törichte, undankbare Kind, Herr Firulkin. Ja, es ist wahr, leider wahr, daß sie in ihrer kindischen Phantasie einen jungen Menschen zu lieben geglaubt hat, der nichts ist, als ein armer Leutnant ohne Vermögen und Aussicht. Ich habe mir schon oft bittere Vorwürfe gemacht, daß ich seine Besuche geduldet, aber ich versichere Sie, Herr Firulkin, daß das alles nicht das Licht zu scheuen hat, – daß meine Tochter kein Vorwurf trifft als der einer kindischen Laune, eine Laune, die nun zu Ende sein soll – haben Sie Nachsicht mit der Torheit eines Kindes!«

Firulkin hatte sich wieder gefaßt; mit wohlwollendem Lächeln sagte er: »Es ist wohl natürlich, daß ein so schönes Mädchen wie Fräulein Adeline nicht heranwachsen konnte ohne eine flüchtige Liebeständelei des jugendlichen Gefühles. Vergessen wir das also – Madame Firulkin wird auf der glänzenden Höhe ihrer Stellung bald selbst über einen solchen Jugendtraum lächeln!«

»Nein, mein Herr, nein,« rief Adeline, »das wird niemals geschehen, denn dieser Jugendtraum ist der Inhalt meines ganzen Lebens. Du, meine Mutter, hast kein Recht, zu sprechen, wie du soeben gesprochen hast – du weißt, daß meine Treue unwiderruflich dem Geliebten gehört. Wohl ist er arm, aber noch hat er die Hoffnung, auch den elenden Reichtum, an dem die Welt hängt, zu erringen und die Güter seiner Familie wieder zu gewinnen. Du selbst hast ihm die Frist gestellt und ihm meine Hand zugesagt, wenn seine Hoffnung sich erfüllt. Heute hat er den entscheidenden Schritt getan – vielleicht hat heute schon die Gnade der Kaiserin ein hartes Urteil gegen seine Vorfahren wieder gut gemacht – du mußt die Frist abwarten, die du ihm selbst gestellt. Und auch wenn seine Hoffnung vergebens wäre – ich werde nicht von ihm lassen!«

»Das alles ist Torheit,« sagte die Alte höhnisch, »das sind phantastische Hoffnungen, die sich nicht erfüllen werden. Hier ist die Wirklichkeit, die ehrenvolle glänzende Wirklichkeit, und meine Pflicht ist es, meine Tochter aus trügerischen Träumen zu erwecken.«

Ehe Adeline antworten konnte, hörte man klirrende Schritte auf dem Flur – die Türe wurde geöffnet und der Leutnant Wassili Mirowitsch in der glänzenden Paradeuniform trat über die Schwelle. Mit einem jubelnden Aufschrei flog Adeline ihm entgegen, umschlang ihn mit ihren Armen und lehnte ihr Haupt an seine Brust, als wolle sie bei ihm Schutz suchen.

Das Gesicht des jungen Offiziers war bleich und schmerzlich verzogen – finster ruhten seine Blicke auf dem zitternden jungen Mädchen.

Herr Firulkin betrachtete ihn mit tückisch blitzenden Augen.

»Nun, Herr Leutnant Mirowitsch,« sagte Madame Lemaitre, »Sie kommen zur rechten Stunde. Wie steht es mit den Hoffnungen, auf welche Sie meine Tochter so oft vertröstet haben – wie steht es mit den großen Gütern, welche der heutige Tag Ihnen wiederbringen sollte?«

Der Leutnant Mirowitsch lachte bitter.

»Unsere allergnädigste Kaiserin«, sagte er mit schneidendem Hohn, »ist so fromm und gottesfürchtig, daß sie an den Worten der Heiligen Schrift nichts zu ändern wagt, und da es geschrieben steht, daß die Sünden der Väter heimgesucht werden sollen an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied, so hat sie den Enkel des Rebellen schnöde zurückgewiesen und ihm nur in ihrer großen Gnade die Strafe zu erlassen geruht, welche er für seine verwegene Bitte verdient hat!«

»O mein Gott!« rief Adeline mit jammerndem Wehlaut, indem sie wie gebrochen auf einen Sessel niedersank.

»Nun denn, mein Herr,« sagte Madame Lemaitre, »so werden Sie begreifen, daß hier nichts mehr für Sie zu tun ist. Ich will glauben, da Sie selbst durch falsche Hoffnungen getäuscht wurden – jedenfalls ist mein Kind das Opfer dieser Täuschungen geworden. Ich muß Sie bitten, Ihre Besuche einzustellen, denn wir sind nicht mehr in der Lage, dieselben anzunehmen – Adeline ist von heute ab die Braut meines verehrten Freundes, des Herrn Peter Sebastianow Firulkin.«

Mirowitsch schrak zusammen – erst jetzt schien er die Anwesenheit Firulkins zu bemerken. Ein schmerzlicher Seufzer rang sich aus seiner Brust empor.

»Nein, das ist nicht wahr,« rief Adeline aufspringend – »ich bin nicht Herrn Firulkins Braut – ich bin dein, mein Wassili, – dein für immer und ewig!«

»Ich zweifle nicht,« sagte Madame Lemaitre kalt, mit einem vernichtenden Blick auf den jungen Mann, »daß ein Offizier Ihrer Majestät nicht zweifelhaft darüber sein wird, was seine Ehre ihm gebietet einem Mädchen gegenüber, das nach dem Willen ihrer Mutter die Gemahlin eines hochangesehenen und ehrenwerten Mannes zu werden bestimmt ist!«

»Ich freue mich,« sagte Herr Firulkin mit hämischem Lächeln, »daß ich hier das Vergnügen habe, Herrn Leutnant Mirowitsch zu begegnen, dessen Besuch ich schon seit einigen Tagen erwarte, um Auskunft darüber zu erhalten, wann ich auf die bereits seit einiger Zeit fällige Rückzahlung der zweitausend Rubel rechnen dürfte, die ich ihm während der letzten zwei Jahre nacheinander vorgeschossen habe?«

Mirowitsch wurde noch bleicher – voll unsäglicher Verachtung blickte er auf Firulkin.

»Sie sprachen von Ehre, Madame Lemaitre,« sagte er – »das Wort ist hier nicht an seinem Platz – ich hatte vergessen, daß alles in der Welt käuflich ist, auch die Liebe und die Treue. Ihr Geld kann ich Ihnen nicht geben, Herr Firulkin,« sagte er hohnlachend, »rechnen Sie es auf den Kaufpreis für Ihre Braut!

Lebe wohl, Adeline, – ich hatte vergessen, daß auch du, die holde Rose meines Lebens, nur eine Ware bist, die ein Firulkin kaufen kann, seinen Garten zu schmücken!«

»O mein Wassili,« rief Adeline, indem sie sich angstvoll an ihn klammerte, – »du bist ungerecht – ich will dein Lebewohl nicht hören – mag meine Mutter Macht haben, mich von dir zu trennen, sie hat die Macht nicht und das Recht nicht, mich in ein verhaßtes Joch zu zwingen – niemals werde ich vor Gottes Altar einen Meineid schwören – niemals meine Liebe verraten. Höre mich, höre mich, Wassili, dein bin ich, dein allein für immer und ewig, und kann ich dir auf Erden nicht gehören, so werde ich ruhig und geduldig warten, bis Gott uns einst dort oben vereinigt. Höre mich – höre mich, mein Wassili,« rief sie flehend, als er noch immer finster vor sich niederblickte, »du darfst mich nicht verstoßen – du mußt mir den Trost lassen, daß du mich liebst, daß du an mich glaubst!«

»Die Blüte des Glaubens,« sagte Wassili finster, »erschließt sich im Sonnenschein des Glückes – in der kalten Nacht des Elends wächst nur die bittere Giftpflanze des Mißtrauens!«

»Und ist unsere Liebe,« rief Adeline, »nicht dennoch Sonnenschein, dessen Strahlen um so heller und wärmer erglänzen, je finsterer und kälter uns die Nacht umgibt?«

»Mein Herr,« sagte Madame Lemaitre, »Sie vergessen, daß wir uns in meinem Zimmer befinden!«

Mirowitsch richtete sich hoch auf; er streifte die Alte mit einem wilden, drohenden Blick, dann zog er Adeline fester an seine Brust und rief: »Ja, du hast recht, meine Geliebte – der reine himmlische Sonnenschein unserer Liebe soll nicht verdunkelt werden durch das elende Gold, dessen Macht nur die gemeinen Seelen sich beugen – ja, ich will an dich glauben – ich schwöre dir, daß ich nie von dir lassen werde, und ich schwöre dir auch,« fügte er, die Hand zum Himmel erhebend, hinzu, »daß ich den Kampf aufnehmen werde für unsere Liebe – Menschengeist und Menschenwillen werde ich gegen das Schicksal einsetzen, und der Gott, der die Liebe in den Herzen erweckt, wird mit mir sein – ich werde siegen für dich und für meine Liebe, und die Hochmütigen, die jetzt den armen Leutnant verachten, sollen sich vor mir im Staube winden. Ich weiß einen Weg, der mich zur Größe, zur Macht und zum Ruhme führen soll!«

Seine Stimme hatte einen wunderbar feierlichen, prophetischen Klang angenommen.

Madame Lemaitre war ängstlich zurückgewichen.

Adeline aber blickte glücklich mit strahlenden Augen zu dem schönen jungen Mann auf, der so stolz und zuversichtlich sprach. Aller kecke, launige Mutwille, der früher in ihrem Gesicht gelegen hatte, war verschwunden – heilige Begeisterung leuchtete aus ihren Zügen. So, wie sie jetzt, an Mirowitsch lehnend, zu ihm aufblickte, mußte eine Heldin aussehen, die bereit ist, mit dem Geliebten ihrer Seele zum heiligen Kampfe auszuziehen.

»Lebe wohl, meine Adeline,« rief Mirowitsch, »bald sollst du von mir hören!«

Er schloß sie in seine Arme, beugte sich zu ihr herab und in langem Kusse brannten ihre Lippen aufeinander.

»Das ist zu stark, mein Herr,« rief Firulkin, der bis jetzt, zwischen Zorn und Furcht schwankend, seitwärts gestanden hatte – »das ist zu stark – Sie wagen es, meine Braut hier in meiner Gegenwart zu küssen!«

Außer sich, sprang er vor und berührte den Arm des jungen Mannes, um ihn von Adeline zu trennen.

Mirowitsch ließ das Mädchen aus seinem Arm. Er stieß, ohne weiter ein Wort zu sprechen, Firulkin mit solcher Kraft zurück, daß dieser taumelnd in einen Sessel niedersank – im nächsten Augenblick war er verschwunden und man hörte ihn waffenklirrend die Treppe hinabsteigen.

»Unerhört, unerhört!« rief Madame Lemaitre. »Ich bitte Sie, mein verehrter Herr Firulkin, verzeihen Sie diesen empörenden Auftritt – mich trifft keine Schuld daran.«

»Lassen Sie das – lassen Sie das, Madame Lemaitre,« sagte Firulkin, »eine Verirrung der Jugend, welche wir vergessen werden –«

»Ich habe Ihnen meine Erklärung gegeben, Herr Firulkin,« sagte Adeline kalt und bestimmt, »und niemals, so wahr Gott lebt, werde ich meinen Entschluß ändern! Von meinem Geliebten mag mich das grausame Schicksal für diese Welt trennen – die Treue werde ich ihm bewahren, und niemals, mein Herr, – hören Sie wohl – niemals werde ich Ihnen meine Hand reichen!«

Sie verneigte sich flüchtig und ging in ein Nebenzimmer, in welchem das Kostüm ihrer Rolle für den Abend auf Stühlen und Tischen ausgebreitet lag.

Sie verschloß die Tür hinter sich; inmitten des Flitterstaates, in welchem sie am Abende den Hof der Kaiserin durch ihre Laune erheitern sollte, sank sie auf die Knie nieder und suchte in inbrünstigem Gebet Trost für die vernichtete Hoffnung ihres Lebens.

Herr Firulkin aber beruhigte Madame Lemaitre, welche vor Furcht zitterte, daß die eben vorgefallene Szene den so reichen und so erwünschten Bewerber zurückschrecken könne.

»Wenn man keinen Nebenbuhler haben will,« sagte er mit seinem süßen, selbstgewissen Lächeln, »so muß man nur begehren, was niemand verlangt – ein kleiner Stachel erhöht den Reiz der Rose, und Peter Sebastianow Firulkin ist wohl der Mann, alle Nebenbuhler zu besiegen. Dieser Mensch scheint mir gefährlich – was hat er für verwegene, lästernde Reden über unsere gnädigste Kaiserin geführt, – die Gott erhalten möge!« – fügte er, sich bekreuzigend, hinzu. »Peter Sebastianow Firulkin hat seine Freunde überall – jener Mirowitsch soll bald unschädlich gemacht werden, und ich werde immerhin alles zu meiner Hochzeit mit der liebenswürdigen Adeline vorbereiten.«

Er küßte Madame Lemaitre die Hand, empfahl sich mit dem Versprechen, bald wiederzukommen, und rollte in seinem leichten Wagen davon.


 << zurück weiter >>