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Als ich mich den Spielern näherte, machte einer der Unseren gegen Awgust Matwejewitsch die Bemerkung, daß sein bald nach unten, bald wieder nach oben rutschendes Armband ihn hindere, die Taille frei abzuziehen. Und fügte dabei hinzu:
»Vielleicht täten Sie besser, diesen Damenschmuck abzulegen.«
Aber auch diesmal blieb Awgust Matwejewitsch sehr ruhig und entgegnete nur:
»Ja, vielleicht wäre es besser, es abzustreifen, aber leider kann ich von Ihrem guten Rate keinen Gebrauch machen: das Armband ist an meinen Arm geschmiedet.«
»Welch ein Einfall – einen Sklaven aus sich zu machen!«
»Und warum denn nicht? – es ist manchmal sehr nützlich, wenn man sich unfrei fühlt.«
»Aha, endlich scheinen auch die Polen das einsehen zu wollen!«
»Weshalb nicht, – was mich persönlich anbelangt, so habe ich schon seit den ersten Tagen, da mir die Begriffe des Guten, Wahren und Schönen zugänglich wurden, eingesehen, daß diese allerdings würdig sind, die Gefühle und den Willen der Menschen zu beherrschen.«
»Wer aber kann sich rühmen, daß er diese Ideale in sich vereinigt?«
»Vereinigt findet man sie selbstverständlich nur in Gottes schönster Schöpfung, – in der Frau.«
»Die Olga heißt,« scherzte jemand, der diesen Namen auf dem Armband gelesen hatte.
»Gewiß, – Sie errieten es: Olga war der Name meiner Frau. Nicht wahr, wie schön ist dieser russische Name, und wie angenehm ist es, zu denken, daß die Russen ihn nicht von den Griechen entlehnen mußten, sondern ihn in ihrer eigenen Umgangssprache vorfanden?«
»Ihre Frau ist eine Russin?«
»Ich bin Witwer. Das Glück, das mir beschieden wurde, war so groß und so voll, daß es nicht von Dauer sein konnte, doch beseligt mich bis zum heutigen Tage die Erinnerung an eine russische Frau, die in mir ihr Glück gefunden hat.«
Die Offiziere wechselten Blicke. Die Antwort schien ihnen ein wenig spitz zu sein und an irgendeine Adresse gerichtet.
»Hol ihn doch der Teufel!« warf jemand hin, »will dieser Reisende damit wohl sagen, daß die Herren Polen besonders zärtlich und höflich seien und daß unsere Frauen von ihrer Liebenswürdigkeit ganz hin wären?«
Jener mußte die Worte unbedingt gehört haben, er warf sogar schweigend einen Blick in der Richtung des Sprechenden und lächelte dabei, aber er entgegnete keine Silbe und machte sich wieder daran, ruhig und fehlerlos die Karten abzuziehen. Es versteht sich von selbst, daß die Spieler ihn dabei auf das schärfste beobachteten, niemand jedoch konnte auch nur das geringste Verdächtige wahrnehmen. Überdies hätte auch keiner der Anwesenden Verdacht an der Ehrlichkeit des Spiels hegen können, denn Awgust Matwejewitsch hatte schon erhebliche Summen verloren. Gegen vier Uhr hatte er bereits mehr als zweitausend Rubel ausbezahlt und sagte, als er abrechnete:
»Meine Herren, wenn Sie das Spiel fortzusetzen wünschen, so will ich noch einen Tausender in die Bank legen.«
Nach der hergebrachten Etikette des Glücksspieles hielten es die Offiziere, die gewonnen hatten, für unpassend, sich zu weigern und entgegneten, daß sie weiter setzen würden.
Einige freilich wendeten sich ab und prüften die von Awgust Matwejewitsch herrührenden Banknoten, aber auch sie mußten sich schließlich von ihrer Echtheit überzeugen.
Alles war in bester Ordnung, er hatte seine Verluste mit den allerzuverlässigsten und nicht anzweifelbaren Assignationen bezahlt.
»Von jetzt ab«, sagte er darauf, »kann ich, meine Herren, kein bares Geld mehr auf den Tisch legen, da ich alles, was ich bei mir hatte, verloren habe. Ich trage jedoch einige Bankbillette bei mir, und zwar in der Höhe von fünfhundert und von tausend Rubeln. Ich werde diese Billette setzen und bitte Sie, der Bequemlichkeit halber, mir zunächst einige davon umwechseln zu wollen.«
»Kann geschehen,« entgegnete man ihm.
»Schön, dann werde ich die Ehre haben, Ihnen zwei solche Billette vorzulegen; ich bitte Sie, dieselben zu prüfen und mir in bares Geld umwechseln zu wollen.«
Mit diesen Worten stand er auf und begab sich zu seinem Rock, der unweit von dem in völliger Entrücktheit dasitzenden Sascha auf dem Diwan lag und begann, in den Taschen nachzusehen. Aber er brauchte lange dazu, und plötzlich warf Awgust Matwejewitsch seinen Rock von sich, griff mit der Hand an die Stirn, taumelte und wäre fast hingeschlagen.
Diese Bewegung wurde sogleich von allen bemerkt und war in so hohem Maße wahrheitsgetreu und unmittelbar, daß die meisten von uns ein lebhaftes Mitgefühl für Awgust Matwejewitsch empfanden. Zwei oder drei von uns, die in seiner Nähe standen, riefen teilnehmend: »Was haben Sie?« und eilten, ihn zu stützen.
Unser Gast sah sehr bleich aus und sehr verändert. Zum ersten Male in meinem Leben konnte ich wahrnehmen, wie schnell ein großer und unverhoffter Kummer selbst einen so starken und beherrschten Menschen umwerfen kann, und für einen solchen mußte man, wie mir scheinen wollte, den zu seinem und unserem Unglück in unserer Mitte erschienenen Generalverwalter des Fürsten halten; ich bemerkte ferner, wie rasch man in einem Augenblick altern kann. Ein unverhoffter Kummer, der den Menschen jählings trifft, zerreibt ihn, zerknittert ihn und zerknüllt ihn, wie das Weib auf der Waschbank einen Fetzen, und walkt ihn dann wie mit einem Waschbleuel, bis alles aus ihm herausgewalkt ist. Ich vermöchte es nicht und beabsichtige somit auch nicht, Ihnen das Gesicht des Awgust Matwejewitsch oder seine Blicke zu schildern, lebhaft aber erinnere ich mich noch heute an einen ärgerlichen und in Hinsicht auf seinen Kummer sicherlich unhöflichen Vergleich, der mir durch den Kopf schoß, als ich mit den anderen mich dem Generalbevollmächtigten näherte und eine Kerze vor sein Gesicht hielt. Und wieder hing das mit seiner Uhr zusammen und einem Zifferblatt, überdies aber mit einem sehr lächerlichen Vorfall.
Mein Vater hatte eine große Vorliebe für alte Bilder. Viele hatte er bereits aufgestöbert und viele schon verdorben, denn er wusch sie selber sauber ab und bedeckte sie hernach mit Firnis. Wir sahen meist zu, wenn er von irgendwoher mit einem dieser alten Bilder ankam, wir betrachteten die nachgedunkelte und glatte Oberfläche, deren Farben alle so friedlich ineinander übergingen und unter der Schicht des ebenfalls dunkel gewordenen Lacks ein nicht weiter enträtselbares aber harmonisches Dasein führten; aber dann kam stets ein Moment: der mit Terpentin getränkte Schwamm fuhr über das Bild; der glashart gewordene Lack rollte sich auf, kleine Schmutzbäche ergossen sich und es war, als gerieten die Farben des Bildes plötzlich in Bewegung und veränderten sich und kämen in Unordnung. Und es schien, als wäre es nicht mehr das gleiche Bild, – und zwar gerade deswegen, weil es jetzt dem Auge in seiner wahren Gestalt ganz so wie es wirklich war erschien, ohne den Firnis, der es besänftigt und geebnet hatte. Und mir schoß dabei durch den Kopf, wie wir als Kinder einmal, dem Vater nachahmend, in unserer Kinderstube das Zifferblatt auf der Uhr abwuschen, und wie wir zu unserem Schrecken gewahr wurden, daß der darauf abgebildete schwarze Mann mit seinem Korb, in welchem die ungehorsamen Kinder saßen, plötzlich seine Umrisse verlor und daß an Stelle seines tapferen Gesichtes nach und nach etwas in höchstem Maße Zweideutiges und Lächerliches erschien.
Etwas Ähnliches geschieht im Unglück mit jedem Menschen, und sei es auch der beherrschteste, und sei es auch der stolzeste. Das Leid wäscht den Firnis ab und plötzlich werden die ursprünglichen Farben sichtbar, aber auch die alten Risse, die so klar die Grundierung hervortreten lassen.
Trotzdem jedoch war unser Gast immer noch stärker als viele: er gewann seine Beherrschung zurück, – er richtete sich auf und sagte:
»Verzeihen Sie, meine Herren, – es ist nichts von Bedeutung … Ich bitte Sie nur um das eine, sich dadurch nicht stören zu lassen und mir zu gestatten, mich zurückzuziehen, denn ich … mir … mir ist schlecht, verzeihen Sie, – leider kann ich das Spiel nicht mehr fortsetzen.«
Und mit diesen Worten wendete Awgust Matwejewitsch sein Gesicht, das jetzt genau wie ein abgewaschenes Zifferblatt aussah, uns allen zu, und gab sich noch immer die größte Mühe, sein liebenswürdiges Lächeln festzuhalten. Es war offensichtlich, daß er »ohne Affäre gehn« wollte, doch in diesem Augenblick rief einer von uns, der sich ebenfalls unter der Einwirkung eines zuviel genommenen Schnapses befand, ihm dreist zu:
»War Ihnen nicht am Ende schon vorher schlecht?«
Der Pole erblaßte.
»O nein,« erwiderte er hastig und mit sehr erhöhter Stimme: »Nein, so schlecht war mir noch nie. Wer anders spricht, oder anders denkt, der irrt … Ich mußte eine unverhoffte Entdeckung machen … und habe mehr als genug Grund, meine ursprüngliche Absicht, weiterzuspielen, fallen zu lassen, und kann absolut nicht verstehen, was von mir noch gewünscht wird, und von wem?«
Aber jetzt mischten sich alle ins Gespräch:
»Was sagt er da? Von Ihnen, mein bester Herr, wird nichts gewünscht und verlangt niemand etwas. Immerhin wäre es interessant, in Erfahrung zu bringen, was das wohl für eine Entdeckung sein mag, die Sie in unserer Mitte machen konnten.«
»Nichts Besonderes,« entgegnete der Pole und fügte darauf, nachdem er den Offizieren gedankt, die ihn seiner plötzlichen Schwäche wegen gestützt hatten, hinzu: »Sie kennen mich ganz und gar nicht, meine Herren, und meine Reputation, die Ihnen der Kellner berichtet hat, kann Ihnen auch nicht gerade viel zu meinen Gunsten sagen, und somit halte ich es nicht für möglich, das Gespräch weiter fortzusetzen und habe nur noch den Wunsch, mich von Ihnen zu verabschieden!«
Doch man hielt ihn zurück. »Erlauben Sie mal,« wurde gesagt, »auf diese Weise geht es nicht.«
»Ich weiß wahrhaftig nicht, weswegen es ›auf diese Weise nicht gehen sollte‹. Was ich verloren, habe ich bezahlt, und wünsche nicht mehr, das Spiel fortzusetzen und bitte, mich nunmehr aus Ihrer Gesellschaft befreien zu wollen.«
»Hier geht es nicht um die Bezahlung …«
»Wahrhaftig, nicht die Bezahlung.«
»Also was denn? … Ich frage: ›Was wünschen Sie?‹ man entgegnet mir, daß von mir ›nichts gewünscht wird‹, ich will schweigend fortgehn – aber auch daran haben Sie etwas auszusetzen – Was soll denn das, zum Teufel noch einmal! Ja, was soll denn das?«
Während er diese Worte sprach, trat an ihn einer der schnauzbärtigen Rittmeister heran, – »ein Kamerad, in Schlachten grau geworden«, ein Mann, der schon die verschiedenartigsten Zusammenstöße am Kartentisch mitgemacht hatte.
»Mein Herr!« redete er ihn an, »gestatten Sie mir, mich mit Ihnen im Namen vieler auseinanderzusetzen.«
»Ich bitte darum.«
»Mein Herr, meine Kameraden und ich kennen Sie allerdings nicht, trotzdem jedoch nahmen wir Sie mit unserer einfachen russischen Vertrauensseligkeit in unseren Kreis auf, Sie aber vermochten nicht ganz zu verhüllen, daß Ihnen etwas Überraschendes zustieß … Und daß in unserem Kreise … Mein Herr, Sie sprachen von »Reputation«. Hols der Teufel! – ich hoffe, auch wir haben unsere Reputation … Das hoff ich! Wir vertrauen Ihnen, aber wir bitten nunmehr auch Sie, sich unserer Ehrenhaftigkeit anvertrauen zu wollen.«
»Mit Vergnügen,« unterbrach ihn der Pole. »Mit Vergnügen!« und er streckte seine Hand aus, die der Rittmeister nicht zu bemerken schien, denn dieser fuhr fort:
»Ich bürge Ihnen mit Hand und Kopf, daß Ihnen nicht die geringste Unannehmlichkeit hier erwachsen wird, und daß ein jeder, der sich erlauben sollte, Sie bis zum Austrag der Sache irgendwie zu beleidigen, und sei es auch nur durch die leiseste Anspielung, in mir Ihren Verteidiger finden wird. Unmöglich aber ist es, die Sache fallen lassen: Ihr Benehmen scheint uns auffällig und ich bitte Sie im Namen aller Anwesenden, sich zunächst zu beruhigen und uns dann in allem Ernste zu erklären, ob Sie in der Tat plötzlich erkrankt sind, oder ob Sie irgend etwas wahrnehmen mußten und Ihnen irgend etwas zustieß. Wir bitten Sie, uns das aufrichtig und in aller Kürze mitzuteilen.«
Alle fielen ein: »Ja, wir bitten darum, wir alle bitten darum!« Und tatsächlich waren es alle. Die Bewegung wurde allgemein. Einzig Sascha schloß sich nicht an, er verharrte immer noch in seiner dumpfen Versunkenheit, jetzt jedoch erhob er sich von seinem Platz und murmelte nur: »Wie widerwärtig!« Und wendete sich zum Fenster.
Der Pole verlor, als wir ihn so energisch umringten, keineswegs seine Geistesgegenwart, im Gegenteil, er richtete sich noch höher auf, machte eine entschiedene Bewegung mit den Armen und sagte darauf:
»Nun, wenn dem so ist, dann meine Herren, werde ich so frei sein; ich wollte eigentlich nicht darüber sprechen, und wollte das Ganze hinunterschlucken, aber Sie appellieren an meine Ehre, ich möchte Ihnen sagen, was mit mir geschah, und ich folge dem Gebot der Ehre und teile Ihnen als ehrlicher Mensch und als Edelmann mit …«
Einem von uns wurde es zuviel und er schrie dazwischen:
»Wie lang denn noch immerzu die Ehre!«
Der Rittmeister warf einen zornigen Blick nach der Seite, von wo dieser Ruf erschollen, Awgust Matwejewitsch jedoch fuhr fort:
»Als ehrlicher Mensch und als Edelmann muß ich Ihnen, meine Herren, mitteilen, daß ich außer dem Gelde, das ich an Sie verspielt habe, noch weitere zwölftausend in meiner Brieftasche bei mir trug, und zwar in Bankbilletten zu tausend und fünfhundert Rubel.«
»Und diese hatten Sie bei sich?« fragte der Rittmeister.
»Ich trug sie bei mir.«
»Sie wissen das genau?«
»Ohne den geringsten Zweifel.«
»Und jetzt sind sie nicht mehr da?«
»Ja, Sie sagten es, sie sind nicht mehr da.«
Hier mischte sich der betrunkene Offizier wieder ein:
»Ob sie wohl in der Tat da waren?«
Doch der Rittmeister entgegnete noch grimmiger als zuvor:
»Ruhe! Der Herr, den wir vor uns sehen, kann nicht wagen, zu lügen. Er weiß, daß man in Gegenwart anständiger Menschen mit solchen Dingen nicht scherzt, denn solche Späße riechen nach Blut. Aber wir haben jetzt zu beweisen, daß wir tatsächlich anständige Menschen sind. Keiner von Ihnen, meine Herren, verlasse den Platz, Sie doch, Leutnant soundso, und Sie und Sie (er benannte drei Kameraden) wollen bitte die Türen dieses Zimmers fest abschließen und die Schlüssel hier niederlegen, so daß sie ein jeder sehen kann. Der erste, der von nun an hier hinaus will, fällt von meiner Hand, aber ich hoffe, daß keiner von uns, meine Herren, so etwas beabsichtigt. Niemand wagt zu bezweifeln, daß an dem Verlust, von dem der Reisende dort spricht, keiner von uns Schuld sein kann, doch muß unsere Unschuld erst erwiesen werden.«
»Freilich, freilich, ohne Zweifel,« riefen die Offiziere.
»Und wenn das erwiesen sein wird, dann kann der zweite Akt anfangen, bis dahin aber sind wir, meine Herren, schon unserer Ehre und unseres Rufes wegen verpflichtet, zu gestatten, daß man uns unverzüglich auf das schärfste untersucht.«
»Gewiß, ja, untersuchen, untersuchen!« riefen die Offiziere.
»Und zwar bis aufs Fädchen, meine Herren!« fuhr der Rittmeister fort.
»Bis aufs Fädchen, bis aufs Fädchen!«
»Wir alle werden uns der Reihe nach vor diesem Herrn nackt ausziehen. Ja allerdings, nackt, wie wir aus dem Mutterleibe kamen, damit es ausgeschlossen ist, irgendwo auch nur das Geringste zu verstecken, und dann soll er uns visitieren. Ich bin an Jahren der Älteste von uns und auch an Dienstjahren der Älteste, und somit unterziehe ich mich als erster dieser Untersuchung, in der für uns, die wir ehrliche Männer sind, nichts Entwürdigendes zu liegen hat. Ich bitte, von mir wegzutreten und eine Reihe zu bilden; so, ich ziehe mich jetzt aus.«
Schnell und leidenschaftlich warf er alles, was er anhatte, bis zu den Socken an den Füßen ab, und legte die Kleidungsstücke vor dem Bevollmächtigten auf den Boden, streckte die Arme in die Höhe und sagte:
»So da bin ich, wie ein Rekrut bei der Musterung. Ich bitte, meine Kleider zu visitieren.«
Awgust Matwejewitsch machte Einwendungen und wollte sich der Aufgabe unter dem ziemlich gerechtfertigten Vorwande entziehen, daß er weder irgendwelche Verdächtigungen geäußert noch gar die Untersuchung gewünscht hätte.
»Ehe! So haben wir nicht gewettet,« erwiderte der Rittmeister puterrot werdend und mit den Augen zornig funkelnd, er stampfte dabei heftig mit dem bloßen Fuß auf den Boden: »Jetzt, mein bester Herr, ist es zu spät, zartfühlend zu sein … Glauben Sie, ich habe mich umsonst vor Ihnen ausgezogen? … Ich bitte Sie, meine Kleider bis aufs Fädchen zu untersuchen! Denn sonst müßte ich, nackt wie ich bin, Sie im gleichen Augenblick mit dem Stuhl da totschlagen!«
Und gleichzeitig schwang sein behaarter Arm den schweren Gasthausstuhl über Awgust Matwejewitschs Haupte.