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St. Peter Hille

Wieder einmal entzückt es mich, über unseren lieben Propheten St. Peter Hille zu schreiben. Alle Propheten sind große Dichter gewesen, wie Peter Hille es war – ein König jeder Gedanke! Die Psalmen Davids klangen seinem Ohr feierlich, von Moses sprach er gewaltig und ehrerbietig; von allen Propheten Gottostens. Wundervoll schmückte er den himmelblauen Tisch des Abendmahls mit entfalteten glühenden Worten. Propheten sind Dichter gewesen; Dichtung ist die Blüte der Wahrheit. Klar und durchsichtig vollendet sich der Dichter im Zustand der Eingebung. »Platz machen für Gott!« Auch Peter Hille (Petron) mochte »die Lauen« nicht, die Toten, die schon Totgeborenen. Noch unsentimentaler und abgewandter aller Spießerei drückte sich Peter Hilles göttliches Vorbild aus, der zu einem seiner späteren zwölf Apostel sagte: »Lasset die Toten die Toten begraben.« Spießbürger waren beide nicht gewesen – in aller Ehrfurcht gemeldet. Nur darum sorgte sich Peter Hille nicht um Äußerlichkeiten, da er in der Welt so viel zu ordnen und zu verteilen hatte. Er wußte es selbst nicht, jedenfalls suchte er nie mit seiner Mission zu glänzen. Sein pflanzlicher Gehorsam bewies gerade sein Prophetentum. Immer muß ich verkünden: er war ein Gestirn, Meteor stieß er von sich. Sein Leben war ein Schenken, er mußte ja, wohin er sich wandte: Bescheinen; natürlich in dem Grade, wie man zu ihm aufblickte. So vollzog er die Weltordnung und sie sich an ihm. Er betreute den Menschen, das ist ja eben das Große an ihm gewesen, daß er den Menschen nicht regierte, aber betreute. Wer ihn nicht gesehen im Leben, der hat eine Schöpfung der Schöpfung versäumt. Das wird jeder bestätigen, der ihm begegnete. Ein Papst wäre Peter Hille gewesen – der Allwelt. Denn er hätte die Völker in gleichem Maße beschienen. Allerdings eine kosmische Politik, doch die höhere Gerechtigkeit. Klug war Peter Hille! Der Gedanke macht mich stolz. Der Bürger rechtfertigte seine äußere Armut (denn Klugsein heißt ja noch nicht Praktischsein), indem er ihn ein Kind nannte. Diese Kindermacherei dünkt mich ebenso mysteriös wie die Engelmacherei; – da wird's gegeben und dort genommen. Indes man leichter geneigt ist, verwässerten Messiassen oder geknickten Flügelasketen als »Weise« zu betrachten. Sie sehen, ich bin ganz im himmlischen Bilde und imstande, funkelnde Gebärde von krampfartigen Posen zu unterscheiden. Daß wir alle Gotteskinder sind auf Erden, selbst die Mißratenen, das weiß ich wohl. Ich spreche dreist im Namen Peter Hilles, da ich verkünde, daß er den Kinderjahren vollständig entwachsen war, körperlich, aber auch geistig und seelisch. Die Welt hat sich noch nicht abgewöhnt, Kind mit Lauterkeit zu verwechseln. Unschuldig wahrlich war Peter Hille, und nur auf diesem weiten, lichten Abhang seiner Seele baute der Höchste einen Most der Lauterkeit. Schwer und feurig bekam uns sein Wort, aber auch mild und goldleicht hob uns empor die Blume. Peter Hille liebte seine Spielgefährten, genau wie wir Ihn, mit aller Inbrunst. Er liebte in uns, göttlich, das Spiel; seine Augen lachten braun und blau aus der Ruhe seines Angesichts. Allerdings das Verständnis zum kindlichen Spiel hatte er sich wie keines je bewahrt.


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