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heißt diese schöne und freundliche Residenz eines glücklichen Besitzers, der aus den Fenstern auf zwei Straßen oder Verbindungswege herabsieht, nämlich auf den Strom mit seinen beladenen Kähnen und auf die wohlerhaltene Chaussee zwischen Bamberg und Schweinfurt. Es liegt noch drei Stunden von letzterer Stadt und war ursprünglich ein Mönchskloster des Benediktinerordens, und in seiner Kirche befand sich das Grabmal des unglücklichen Grafen von Babenberg, der durch den Verrat eines Priesters in die Gewalt seines Feindes geraten war, des Kaisers Heinrich II., der ihn hier enthaupten ließ. Das Kloster befand sich, wie alle seinesgleichen, in sehr blühenden Umständen, als es im Bauernkrieg, der hier leider oft genannt werden muß, gänzlich verwüstet und zerstört wurde. Erst zu Anfang des vorigen Jahrhunderts wurde das neue Prälaturgebäude, das wir auf unserem Bild sehen, aufgeführt, nebst einer prächtigen Kirche mit schönen Türmen, die aber nach der Säkularisierung und dem Verkauf von dem Käufer leider abgerissen wurde. Als die Glocken von Theres, bevor sie abgenommen wurden, zum letzten Male läuteten, trauerte das ganze Tal. Viele Bitten für die Erhaltung der schönen Kirche wurden an den Eigentümer gerichtet, aber dieser, ein protestantischer Herr, war taub dagegen, die Glocken wurden an Juden verkauft, und aus den Quadern der Kirche wurden Ställe gebaut. Denn das Zeitalter der Nützlichkeit war gekommen, und die Poesie, Klöster, Burgen und Dome an ihrem weinenden Herzen, wanderte aus. Der jetzige Besitzer von Theres (es kam seitdem an einen anderen Herrn) hat das Innere des weitläufigen Schlosses mit Geschmack und Pracht einrichten lassen. Korridore und mehrere Säle sind geschmackvoll in Fresko gemalt. In der Tat ist es ein Palast, den ein Fürst bewohnen könnte. Breite Treppen, lange Galerien, in denen der Fuß des Wandelnden hallt. Flügeltür an Flügeltür und hohe Gemächer mit reizenden Aussichten nach allen Seiten sind Eigentümlichkeiten des Schlosses von Theres, an dessen Garten das Dorf gleichen Namens grenzt.
Kaum eine Meile unterhalb Theres, auch am rechten Ufer wie dieses, bietet sich unserem Auge abermals ein außerordentlicher Bau dar, aber es ist kein Palast, sondern eine malerische, wohlerhaltene, schöne Burg mit gezackten Giebeln.
Über dem Dorf Schonungen erhebt sich