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Haßfurt

hinüber und mieten unterhalb der Mauern dieser hübschen Mainstadt, welche ihre trotzigen Türme und Zinnen wie eine kleine Unüberwindliche im Strom spiegelt, einen Nachen, um darin eine Strecke weit zu Wasser zu reisen. Es ist unglaublich, wie alle die kleinen, am Ufer gelegenen Städte dieser Gegend gewappnet und gerüstet sind, und es scheint, als hätten sie besondere Sorgfalt darauf verwandt, sich vor feindlichen Überfällen von der Wasserseite her zu schützen. Daß sie übrigens zur Zeit des Faustrechts Ursache haben mochten, auf ihrer Hut zu sein, läßt sich erklären, wenn man an den Übermut und die Raubsucht des mächtigen Adels denkt, der reichsunmittelbar hier hauste und dessen Burgen von allen Bergen auf die Städte herabdrohten. In der Stadtkirche zu Haßfurt befindet sich eine Ritterkapelle dieses Adels, von der fränkischen Ritterschaft im Jahre 1392 gestiftet, voller Waffen und Epitaphien, unter denen sich auch die des Johannes von Hutten befinden.

Als nach gedämpftem Bauernaufruhr Bischof Konrad von Würzburg vor den Mauern der Stadt erschien, um sie wieder in Besitz zu nehmen, mochte manches schuldbewußte Herz darin beben; denn die Städte hatten es mit den Bauern gehalten. Und auf dem Markt des guten Haßfurt ließ der Bischof ein Schafott errichten, und sieben seiner angesehensten Bürger sollten es besteigen. Da gab es Jammer und Wehklagen in der Stadt und Fußfall der Weiber und Kinder vor dem erzürnten Herrn – aber vergebens. Das Schwert des Scharfrichters war bereits gezückt, und seine Opfer fielen ihm zu wie in den übrigen Städten, die der Bischof auf seinem Blutzug berührte.

Wie sanft der freundliche Strom unseren Nachen zwischen blühenden Ufern dahinträgt! Rebenbedeckte Berge zur Rechten, zur Linken, in etwas weiterer Entfernung vom Ufer, die Höhenkette, deren letzte Spitze der Zabelstein heißt nach der bischöflichen Feste, die einst hier stand und welche die Bauern, trotz der tapferen Gegenwehr des Schloßvogts Hans von Giech, erstürmten und der Erde gleichmachten. Nur noch wenige Trümmer deuten die ehemalige Existenz dieser Burg an; dagegen tritt rechter Hand, fast in gleicher Linie mit derselben, auf dem anderen Ufer das Schieferdach eines ansehnlichen Schlosses hervor, das, wie alle neueren Schlösser Frankens, von schönen, glatten Quadersteinen erbaut und mit architektonischem Reichtum ausgestattet ist. Es erinnert in dieser Beziehung an Pommersfelden.


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