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Bayreuth

zu, von dem unser Werk nachstehend eine Ansicht liefert. Der jugendliche Fluß spiegelt wohlgefällig die Stadt mit ihren Türmen, breiten, regelmäßigen Straßen und Palästen. Früher war Bayreuth mit Glanz erfüllt, und prunkliebende Fürsten und Fürstinnen haben überall ihre Spuren hier zurückgelassen, die jedoch allmählich verbleichen. Es hat zwölf tausend Einwohner, ein schönes Schloß, ein Gymnasium, ein prächtiges Opernhaus, Rathaus, eine Kaserne, Münze usw. Mit Bayreuth ist das Städtchen St. Georgen verbunden, das Markgraf Georg Wilhelm gegründet hat und dessen Nachfolger es mit mehreren Privilegien beschenkten. Gärten, Alleen, Spaziergänge und öffentliche Springbrunnen verschönern Bayreuth, und auf mehreren Plätzen trifft man noch Bildsäulen oder Monumente seiner alten Beherrscher. Trotz all dieses Heiteren und Glänzenden fühlt es sich in den Straßen dieser Stadt, daß ihnen etwas mangelt, daß der Geist gewichen ist, der sie erschuf, und nächstdem, daß einst hier eine Nachahmung gewaltet hat, die den Glanz einer größeren Hauptstadt in dieser kleineren wiederzugeben bemüht war. Eine Schwester Friedrichs II. von Preußen, die Gemahlin des Markgrafen Friedrich, hat mehrere Gebäude nach Berliner Maßstab aufrichten lassen.

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Bayreuth

Zu ihnen gehört das prächtige Opernhaus, dessen innerer Raum fast ganz vergoldet und mit vier Reihen Logen versehen ist. Kein seltsamerer Anblick, als wenn in diesem ungeheuren und prachtvollen Lokal, dessen Aufbau selbst zu den glänzendsten Zeiten des Markgrafentums eine wenig überlegte Verschwendung genannt werden muß, wenn hier eine wandernde Schauspielergesellschaft Vorstellungen gibt. Der Verfasser war einst Zeuge einer solchen Vorstellung. Auf der Bühne war eine Bühne gebaut, den Kräften der Spielenden angemessen, so daß rings um dieselbe noch weiter, leerer Raum blieb; einzelne Lampen versuchten vergebens das unermeßliche Proszenium zu erleuchten, dessen Vergoldung aus dem Dunkel, das ringsum herrschte, trübe Blitze auf die einzelnen Köpfe der Zuschauer herabwarf, die sich darin verloren. Es ist schwer anzunehmen, daß dieses Haus bei der Bevölkerung der Stadt jemals dicht angefüllt war.

Eine Stunde von derselben, beim Pfarrdorf St. Johannis, liegt das Lustschloß – die Eremitage – mit seinen Gärten, welche Markgraf Wilhelm im Jahre 1718 anlegte und die später durch Markgraf Friedrich bedeutend erweitert und verschönert wurden. Das Ganze mit seinen Gebäuden, Tempeln, Alleen, Wasserkünsten, Grotten, die mit Muscheln und Perlen ausgelegt sind, trägt indessen zu sehr den überladenen und kleinlichen Geschmack des vorigen Jahrhunderts an sich, als daß es den heutigen Schönheitssinn befriedigen könnte. Ein anderes Lustschloß in der Nähe heißt Fantaisie und ist jetzt Besitztum des Herzogs Alexander von Württemberg. Ein sehr schöner alter Baum – eine Linde – in der Umgebung dieses Schlosses ist uns würdig erschienen, durch den Grabstichel nachstehend veranschaulicht zu werden.

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Die alte Linde bei Fantaisie

Wer vor dem Jahre 1825 in der Allee lustwandelte, die von Bayreuth nach der Eremitage führt, konnte in derselben einem schlicht gekleideten, unscheinbaren Mann mittlerer Größe begegnen, der täglich nach der Eremitage ging und dabei in einer kleinen Schenke einkehrte, die ziemlich in der Mitte des Weges liegt. In dem Stübchen der Wirtin setzte sich der Mann nieder und ließ sich einen Deckelkrug des vortrefflichen Biers einschenken, welches in Stadt und Umgegend gebraut wird. Und während er es trank, schloß sich seine erhabene Seele dem Himmel auf. Der Geist des Getränkes, der die Fibern anderer Gehirne betäubt, erzeugte in dem seinigen die Träume eines Gottes. Mit olympischer Ironie lächelte er auf das Leben herab, und Frau Poggenudels Wir geben ihr diesen Namen, weil wir uns ihres wirklichen nicht entsinnen. Ohr vernahm das erste Tönen, den ersten Anklang von Gedanken, die bald darauf das Entzücken der Welt werden sollten. O Jean Paul, wer könnte dich vergessen! Jeder Biertrinker aber tröste sich damit, daß du auch einer warst!

Von Bayreuth aus schlängelt sich der Fluß zwischen Dörfern und Rittersitzen hin und nimmt zahllose Bäche in sich auf, die von beiden Seiten zu seinem silbernen Bett herbeieilen. Wir wollen nur einen nennen, den Aubach, welcher der bedeutendste von diesen ist und aus der gräflich Giechischen Herrschaft kommt, deren altes Stammschloß Giech, eine schöne Ruine, fünf Stunden von Bamberg, einen der höchsten Berge der Gegend krönt. Der Aubach fließt durch Thurnau, die jetzige Residenz der Grafen von Giech und ihres Herrschaftsgerichts, einen Marktflecken von 1400 Einwohnern mit einem Schloß und schönem Garten.

Bedeutend durch sie verstärkt geht der Rote Main immer kräftiger seiner Vereinigung mit dem Weißen entgegen, die, wie wir bereits wissen, beim Schloß Steinhausen stattfindet. Nunmehr legen beide ihre Bezeichnungen »weiß« und »rot« ab; der Main ist gebildet und rollt ohne weiteres Beiwort den inneren Tälern Frankens zu, deren Schmuck, deren Kleinod, deren Stolz und Liebe er ist. Burgkunstadt, ein Marktflecken, liegt auf seinem linken Ufer; zwischen diesem und dem Dorf Michelau nimmt er die Rodach auf, die ihm das holzhandelnde Kronach, mit Flößen bedeckt, zuschickt; immer mehr erweitert sich das Tal, immer mannigfaltiger und schöner wird es; das Grafenschloß Schney zeigt sich bereits mit seinen weißen Wänden, und mit der Stadt Lichtenfels, deren Türme ein wenig südlicher sich erheben, erblickt man zugleich das schönste aller fränkischen Schlösser, Banz, auf seiner waldigen Höhe ragen. Wir haben in der Tat Ursache, zu beklagen, daß das hier gegebene Bild von diesen beiden Punkten den letzteren nicht zu seinem Hauptgegenstand gewählt hat; Banz erscheint hier klein, geringfügig, unbedeutend und ist doch dies alles nicht. Wer ahnte, wenn er einen Blick auf dieses sonst sehr gute Blatt wirft, nur im geringsten die Pracht der Portale, der Treppen, der Terrassen von Banz? Lichtenfels, das Ehrenwerte, das aber keinen besonderen Vorzug weiter hat, als den, im Maintal zu liegen, verzeihe, wenn wir es flüchtig durcheilen und nicht einmal den Turm sehen wollen, in welchem – wenn es nicht überhaupt ersonnen ist – der alte wilde Ritter Valten von Lichtenstein vom Hohenstein während des Bauernkrieges einige Zeit lang mit seinem Sohn gefangensaß, oder die Stube in der Bischofsmütze, wo Pater Benedikt aus dem nahen Kloster so gern seine Humpen trank, wo der Stadtschreiber den grämlichen Wirt foppte und Thomas Münzer, der vagabundierende Pfarrer, mit dem geistlichen Abgesandten des Würzburger Bischofs, Herrn Mord, das ewig denkwürdige Zusammentreffen hatte – genug, wenn wir alle diese historischen Lokale nicht zu besichtigen uns auferlegen, um nur sobald als möglich die Höhe der schönen Abtei zu gewinnen, die eine Stunde von Lichtenfels entfernt ist. Die Gründung von

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Lichtenfels und Banz


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