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3

Kaufmann Mack auf Sirilund war mächtig genug, mit einem Menschen etwas Gutes oder etwas Böses zu beginnen, ganz wie er wollte. Und seine Seele war sowohl schwarz wie weiß. Darin, daß er tun und lassen konnte, was er wollte, glich er seinem Bruder Mack auf Rosengaard; aber er übertraf ihn dann und wann dadurch, daß er etwas tat, was er nicht tun durfte.

Nun ließ Mack durch einen Boten dem Benoni ausrichten, daß er sich sofort auf Sirilund einfinden solle.

Benoni folgte dem Boten, der noch dazu einer von Macks Ladengehilfen war.

Benoni hatte jetzt Angst vor allem in der Welt und sagte entmutigt:

Was will er wohl von mir? Sah er ungnädig aus?

Ich könnte nicht sagen, was er von dir will, antwortete der Gehilfe.

Gehen wir also in Gottes Namen! sagte Benoni finster.

Als er vor Macks Kontor stand, war er niedergeschlagener und demütiger denn je. Er stand so lange da, räusperte sich und machte sich schön, daß Mack selber ihn draußen hörte und die Türe mit einem Ruck öffnete.

Na – komm herein! sagte Mack selbst.

Und niemand hätte ihm ansehen können, ob er Benoni aufrichten oder hinabstürzen wollte.

Mack sagte:

Du hast dich schlecht aufgeführt.

Ja, antwortete Benoni.

Aber die anderen haben sich ebenso schlecht aufgeführt, sagte Mack.

Mit diesen Worten begann er im Zimmer auf und ab zu gehen und sich dann ans Fenster zu stellen und hinauszusehen. Plötzlich wandte er sich um und fragte:

Du hast in letzter Zeit einen ziemlichen Brocken Geld verdient?

Ja, erwiderte Benoni.

Was willst du damit machen?

Ich weiß nicht. Mir ist alles gleich.

Du solltest Heringe dafür kaufen, sagte Mack. Hier, gleich vor meiner Türe gibt es Heringe. Du salzt und verarbeitest den ganzen Hering, den du für dein Geld bekommen kannst und sendest ihn nach dem Süden. Tonnen und Salz nimmst du, wenn du willst, von mir.

Eine Weile verging, ehe Benoni den Mund aufmachen wollte, und Mack fragte kurz und bündig:

Nun, fängst du morgen an?

Wenn Sie meinen, antwortete Benoni.

Mack ging wieder ans Fenster und wandte dem Zimmer den Rücken zu, er überlegte offenbar.

Ho, Mack war ein großer Herr und ein Denker! Benoni bekam ein wenig Zeit und begann nun auch seinerseits zu denken. Mack war bei Geschäften ein glatter Teufel, seine Seele war vielleicht mehr schwarz als weiß. Benoni wußte, daß Mack den größten Teil des Herings besaß, der im Großnetz vor seiner Hütte stand, jetzt wollte er die Gelegenheit benützen und etwas abstoßen, gut verkaufen. Das Jahr war schon vorgeschritten und der Hering konnte leicht verderben. Außerdem konnte Mack nun von seinem großen Faßlager und von seinem Salz verkaufen.

Benoni überdachte dies alles und sagte:

Das kommt eben auf den Preis an. Das ist klar.

Ich will dir helfen, antwortete Mack und wandte sich um. Du sollst wieder mit irgend etwas in Gang kommen. Du hast gefehlt, aber das haben andere auch getan, jetzt mag es mit der Prüfung genug sein.

Er meint es wirklich so, dachte Benoni. Er fühlte sich auf einmal weich und dankbar und sagte:

Ich danke Ihnen vielmals.

Nun sprach Mack als der mächtige Mack und sagte:

Ich habe vor, unserem guten nachbarlichen Pfarrer einen kleinen Brief zu schreiben. Im übrigen bin ich Rosas Pate, ich habe ihr und ihrem Vater ein paar Worte zu sagen. Na, das brauchst du ja eigentlich nicht zu wissen. Wieviel Geld hast du?

Oh, es kann schon etliches ausmachen, alles in allem.

Du verstehst, sagte Mack, daß deine Taler natürlich weiter keine Rolle für mich spielen. Ich darf wohl behaupten, daß du das ganz genau weißt. Also deshalb geschieht es nicht. Aber ich möchte dir wieder auf die Beine helfen.

Ja, Dank und Ehre dafür.

Du fragtest nach dem Preis. Darüber können wir morgen sprechen. Wir treffen uns ja auf dem Schiff.

Mack nickte zum Zeichen, daß sie fertig wären; aber als Benoni in der Türe stand, rief er:

Ach höre, da ich schon von dem Brief gesprochen habe, hier ist er. Du kannst ihn wohl in den Postkasten werfen, dann wird er morgen abgesandt  ...

Benoni wurde Heringsaufkäufer. Er stellte Leute an, die die Heringe ausnahmen und einsalzten und seine Tonnen hin und her rollten. Wenn Mack auf Sirilund ihm sein Vertrauen wieder geschenkt hatte, wer wäre dann so eingebildet gewesen, sich noch zurückzuhalten? Schließlich fühlte Benoni etwas von der alten Freude und Macht in seiner starken Brust.

Er hatte sich keineswegs zu irgendeinem dummen Kauf von Mack verleiten lassen. Von dem Augenblick an, als ihm die erste kleine Aufmunterung zuteil geworden war, wurde er wieder der rasche und verständige Bursche, und er setzte nicht sein ganzes Geld auf den Hering. Die Hälfte tut es auch! dachte Benoni. Außerdem war jetzt Macks Brief an Pfarrer Barfod abgegangen, und Mack konnte ihn nicht mehr zurücknehmen.

Benoni kaufte Hering, salzte Hering ein und fing an sich wieder zu ermannen. Er merkte jetzt, daß die Leute ihn wieder grüßten, wenn er vom Arbeitsplatz kam und ging, und daß sie Sie zu ihm sagten, weil er ein Kaufmann unter ihnen geworden war.

Sein Heringshandel hätte leicht schlecht für ihn ausgehen können, und Mack selbst verdiente schwerlich das Vermögen daran, das er sich anfangs erwartet hatte. Während aber Mack es im Großen anpackte und zwei Lastdampfer mit seiner Menge von Heringen nach Bergen sandte, lieh Benoni sich im kleinen Stil eine von Macks Jachten und segelte sie selbst mit zwei Mann im Frühling nach dem Süden. Er legte bei großen und kleinen Orten an und verkaufte seine Ware tonnenweise. Es hätte ihm schlechter gehen können, er verdiente ein wenig und legte Geld auf die Seite. Um Johanni kam er wieder nach Hause.

Da geschah es, daß Rosa, die Pfarrerstochter, wieder seinen Weg kreuzte. Er traf sie an der Kirche, sie ritt. Es kam selten vor, daß man einen Reiter im Kirchspiel sah, und alle Kirchengänger betrachteten sie neugierig. Benoni grüßte demütig und langsam mit seinem Hut und erreichte, daß sie nickte. Auf ihrem Gesicht lag kein Schatten, dann ritt sie im Schritt weiter, ihr Schleier wehte im Wind weit nach hinten wie blauer Rauch. Sie war wie eine Erscheinung.

Auch diesmal ging Benoni durch Moore und Wald von der Kirche heim. Ich bin erbärmlicher als viele andere Geschöpfe, dachte er, aber die feine Dame hat vielleicht gehört, daß ich wieder auf die Beine gekommen bin, und daß ich mich ein wenig hinaufarbeite. Weshalb hätte sie sonst genickt?

Gegen Ende des Sommers wurde ihm angeboten, Macks Klippfische auf der Galeasse nach Bergen zu segeln. Er war noch niemals in Bergen gewesen, aber einmal mußte es ja das erstemal sein; fanden andere den Weg, so fand er ihn wohl auch.

Ich sehe, du hast in verschiedenen Dingen eine glückliche Hand, sagte Mack zu ihm.

Ich habe die Hände und Füße, die Sie mir wieder gegeben haben, antwortete Benoni ganz richtig und ließ Mack die Ehre.

Es war kein kleiner Schritt bis zum Schiffer auf der Galeasse Funtus. Benoni stand nun mindestens auf einer Stufe mit dem Schullehrer der Ortschaft, und da er Geld besaß, brauchte er auch den kleinen Handelsleuten draußen auf den Schären nicht aus dem Weg zu gehen.

Einige Zeit vor Weihnachten kam er mit der Galeasse wieder heim, alles war gut gegangen und sein Fahrzeug voll beladen mit allerlei Waren, die Mack auf diese Weise von Bergen heimschaffen ließ, um die Fracht zu sparen.

Benoni fühlte sich innerlich wie ein Admiral, als er von der Galeasse an Land ging und die Grüße der Leute auf der Landungsbrücke beantwortete. Mack empfing ihn gut und fein und bewirtete ihn in seinem eigenen Zimmer mit Schnaps. Es war zum erstenmal, daß Benoni hier saß. An den Wänden hingen große Gemälde und es gab hier vergoldete Möbel, die Erbstücke waren, und an der Decke hing ein Lüster mit Hunderten von Fransen aus klarem Kristall. Danach gingen sie auf das Kontor, wo Benoni seine Abrechnung vorlegte und Mack ihm dankte.

Benoni stand jetzt höher im Ansehen als jemals, und die Leute, an ihrer Spitze Mack selbst, fingen so nach und nach an, ihn Hartvigsen zu nennen. Nicht einmal in jenen Tagen, da er königlicher Postbote und Gerichtsbote gewesen war, hatte ihn irgend jemand Hartvigsen genannt, aber jetzt hieß er so. Er schaffte sich Vorhänge für die Fenster seines Zimmers an, was man übrigens eine Anmaßung von ihm nennen konnte, – im Haus des Küsters wurde darüber auch getuschelt. Er hatte von Bergen einige feine weiße Hemden mitgebracht, die er anzog, wenn er zur Kirche ging  ...

In den Weihnachtsfeiertagen wurde er zu Mack eingeladen. Mack war jetzt allein, seine Tochter Edvarda hatte sich mit einem finnischen Baron verheiratet und kam nie mehr nach Hause; in seinen Stuben herrschte nun eine fremde Haushälterin über alles, aber sie verstand ihre Sache und liebte Geselligkeit.

Es waren mehrere Gäste geladen, und auch Rosa war da. Als Benoni sie sah, glitt er demütig und ganz schief durchs Zimmer an eine Wand hin.

Mack sagte:

Das ist Fräulein Barfod, du kennst sie. Sie gehört nicht zu jenen, die etwas nachtragen.

Ich höre von meinem Paten, daß du unschuldig bist, Benoni, sagte Rosa klar und geradezu. Ihr hättet beim Weihnachtsschnaps zusammengesessen und ein anderer habe es gesagt. Das ändert die Sache.

Ich weiß nicht  ... Es könnte doch sein, daß ich selbst  ... es nicht sagte, murmelte Benoni.

Von dieser Sache soll jetzt gar nicht mehr gesprochen werden, mischte Mack sich ein und führte Rosa wie ein Vater fort.

Benoni wurde es besser zumute, es wurde leichter, heller um ihn. Mack hatte ihm wieder geholfen, ja, hatte ihn wie weiße Wolle reingewaschen. Er ermannte sich so weit, daß er zum Lensmann ging und ihn begrüßte. Später, bei Tisch betrug er sich ja vielleicht nicht in jeder Beziehung so wie die anderen Herren; aber er beobachtete gut und lernte manches an diesem Abend. Macks Haushälterin saß neben ihm und war ihm eine gute Wirtin.

Aus dem Gespräch bei Tisch hörte er, daß Rosa wieder eine kleine Reise machen sollte. Heimlich sah er sie an. Stolz und fein war eben stolz und fein, da gab es nichts! Was konnte es da helfen, wenn man auch Geld am Hering verdiente und sich Vorhänge an die Fenster hängte; war man nicht zur Größe geboren, so blieb man doch eben immer Benoni. Rosa konnte nicht mehr so ganz jung sein, aber sie hatte herrliches hellbraunes Haar und lachte voll und schön mit ihrem reifen Mund. Und niemand hatte eine so volle Brust wie sie. Ich werde nicht noch einmal ein Narr sein und zu ihr aufsehen, dachte Benoni.

Es sind bereits Heringe in den Fjorden eingeschlossen, sagte Mack heimlich zu ihm und zeigte ihm ein Telegramm. Komm morgen früh aufs Kontor.

Benoni wäre jetzt am liebsten eine Zeitlang daheim geblieben und hätte die Achtung genossen, die er durch die Führung der Galeasse gefunden hatte. Aber er ging trotzdem am nächsten Morgen zu Mack.

Ich habe dir ein Angebot zu machen, sagte Mack. Ich überlasse dir mein Großnetz gegen bare Bezahlung, und du kannst nun selbst Fischfang treiben. Wie gesagt, der Hering wird bereits in den Fjorden gefangen.

Benoni war nicht undankbar, und er dachte an die Hilfe, die Mack ihm gestern abend geleistet hatte. Aber das Großnetz war nicht mehr so, wie es hätte sein sollen. Er sagte nur:

Aber dazu bin ich noch nicht Manns genug.

Doch, das bist du, das bist du schon, antwortete Mack. Du hast eine glückliche Hand. Bei mir ist das eine andere Sache, ich muß immer andere anstellen, und ich habe niemand, der den Fischfang betreiben könnte.

Ich will es lieber für Sie tun, erbot sich Benoni.

Mack schüttelte den Kopf und sagte:

Du sollst es billig bekommen mit Booten und Gerätschaften, samt den zwei Ferngläsern. Du sollst es zu einem Spottpreis bekommen.

Ich will es mir überlegen, antwortete Benoni bedrückt.

Er überlegte und überlegte, aber es endete doch damit, daß er das Netz kaufte. Es gab niemand, der Mack gleich kam, und er wagte nicht ohne seine Gnade zu sein. Er stellte sich Leute an und segelte mit dem Groß-Netz in die Fjorde hinein.

Nun kam es auch auf die Gnade des Himmels an!

Drei Wochen lang lag er zusammen mit anderen Fischerbooten und spähte aus. Der Hering war nur unbedeutend. Er warf das Netz ein paarmal aus, aber es wurde nicht mehr als eine Mahlzeit für die Mannschaft, und sein großes Netz war zu kostbar dafür. Er wurde immer finsterer und finsterer, der größte Teil seines Reichtums bestand nun in einem halbabgenützten Großnetz, das nichts verdiente, sondern nur jeden Tag ein wenig mehr verfaulte. Mack war nun doch eine teure Hilfe für ihn gewesen.

Eines Abends sagte er zu seinen Leuten: Da ist nichts zu machen. Wir warpen uns heute nacht wieder hinaus.

In aller Stille fuhren sie fort, warpten und segelten. Die Nacht war rauh und kalt, sie hielten sich nahe dem Land. Es ging gegen Morgen. Benoni war eben im Begriff, das Ruder zu verlassen und sich in schlechter Laune hin zu legen, als er draußen im Meer ein fernes Brausen hörte. Er sah in der Dunkelheit nach Osten und sah nach Westen, bemerkte aber kein Anzeichen eines Sturmes. Wie seltsam die Luft ist! dachte Benoni. Er blieb weiterhin am Ruder und steuerte dem Lande entlang, das Meer zur Seite, es wurde ein wenig heller, ein nebliger Tag brach an. Jetzt hörte er das merkwürdige Geräusch in der Luft näher kommen. Plötzlich erhebt sich Benoni und späht aus, noch war nicht viel zu sehen, aber er begriff aus den fernen Vogelschreien, was zu erwarten war. Augenblicklich trieb er seine Leute an und wies sie an ihre Posten.

Es war der Hering, der vom Meer her kam.

Von einem ungeheueren Walfischschwarm, einem Wirrwar, einem tausendfachen Geschrei von Vögeln wurde der Hering in den Fjord hineingetrieben.

Benonis Boote befanden sich zu weit an der Seite, beinah dicht am Land, und bis er die Segel klargemacht hätte und mitten in den Fjord gekommen wäre, wären Fische und Vögel an ihm vorbei gezogen gewesen. Die See war weiß von den Fontänen der Walfische und von den Seevögeln.

Wir hätten nicht fortsegeln sollen, dachte Benoni finster.

Da war nun nichts anderes zu machen, als viele Stunden lang wieder in den Fjord zurückzukreuzen, um möglicherweise zum Schluß der ganzen Sache zu kommen.

Es tagte. Dann und wann rauschte ein verspäteter Wal vorbei.

Da sah Benoni das große Heer der Vögel vom Fjord zurück und wiederum auf sich zukommen, der Heringsschwarm hatte in einem großen Bogen umgedreht, und die Walfische jagten ihn immer noch vor sich her. Benoni war vor einer Bucht, die sich ins Land hineinzog. Irgend ein Ereignis hatte die Heringsmassen veranlaßt, sich in zwei Scharen zu teilen, eine Verwirrung war entstanden, vielleicht hatten die verspäteten Walfische, die dem Strom entgegengekommen waren, ihn gespalten. Wie ein Sternenmeer blinkte der Hering rings um Benonis Boote. Es hatte keinen Sinn, das Netz zwischen den Walfischen auszuwerfen, Benoni steht mit stockendem Atem da. Da sieht er, wie die ganze Bucht kocht und die Luft über ihr weiß von Vögeln ist, die Bucht ist zum Platzen voll von Heringen. Benoni rief einige kurze Worte, griff da und dort blitzschnell zu, das Netz lief aus. Sie spannten es vom einen Ufer der Bucht bis zum anderen, der Hering stand bis ans trockene Land hinein. Hier war das Großnetz am Platze.

Draußen im Meer herrschte noch ein ungeheurer Lärm von den Walfischen und Vögeln und ließ erkennen, wohin die andere Heringsschar den Weg eingeschlagen hatte.

Benoni troff von Schweiß, und seine Knie zitterten, als er in die Jolle stieg. Er ließ sich am Netz entlang rudern, um nachzusehen, ob es gut und dicht ausgelegt war.

Nun war es doch gut, daß wir herausgesegelt sind, dachte er.

Er sandte zwei Männer mit einem Brief fort, um Mack auf Sirilund seinen großen Fang mitzuteilen. Er beschrieb die Beschaffenheit des Herings, daß es eine schöne Mischung sei; schrieb von der Tiefe der Bucht, daß keine Gefahr für ein Entweichen des Herings bestünde. Außerdem meldete er, daß es wie ein Fingerzeig Gottes gewesen sei: Der Hering hätte im Fjord gedreht, sei auf ihn zugekommen und hätte sich gleichsam selbst mitten vor seinen Augen in einer Bucht gefangen  ... Was die Größe des Fanges betrifft, erdreiste ich mich nicht, eine Zahl zu nennen, die allein der, der die Sterne des Himmels zählt, ausgerechnet hat. Aber sie ist sehr groß. Ehrerbietigst Benoni Hartvigsen, mein Name.

Mack war ihm jetzt wie immer ein guter Freund und sandte von selbst Telegramme nach Osten und Westen, um Benoni Käufer zu verschaffen. Und jeden Tag glitten Segelschiffe und Dampfer in den Fjord hinein und legten sich vor Benonis Netz; auch aus seiner eigenen Heimatgemeinde kamen Fischerboote, um Heringe als Köder für den Fischfang auf den Lofotinseln zu kaufen, und bei ihnen hielt er es nicht so genau, sondern gab ihnen ein Maß nach dem anderen umsonst.

Nun entstand in der kleinen Bucht ein bisher ungekannter Verkehr von herbeireisenden Kaufleuten, Uhrenjuden, Seiltänzern und losen Mädchen aus der Stadt, es ging wie auf einem Markt zu; auf dem kahlen Strand erhob sich eine kleine Stadt aus Kisten und Zelten und Verschlägen. Und das Geld blitzte in den Händen aller wie Heringsschuppen  ...


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