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Es gibt Zeiten in unserem Leben, wo es aussieht, als jagten uns böse Geister in Unglück und Verderben hinein. Aus der Tiefe unserer Seele tauchen Mächte empor, die wir niemals bemerkt haben, oder deren Dasein wir nicht einmal uns selbst zugestehen wollten. Es ist wie Hexerei in unserem Blute, wie gaukelnde Spiegelbilder vor unserem Blick. Unsere Augen sehen nicht, unsere Ohren sind taub, unser Verstand schläft, unser Gefühl ist tot. Das ganze Leben wird eine teuflische Fatamorgana, deren Blendwerk uns zu unnatürlichen Handlungen anreizt, und deren Trugbilder den Platz einnehmen, wo früher des Lebens Wirklichkeiten geherrscht.
Ich schlief nicht in der Nacht, in der meine Frau zu mir gesprochen, und als ich ihre Hand zum Gutenachtgruß ergriff, wußte ich nicht, was ich sagte. Aber als ich allein blieb, sank ich in den Stuhl vor meinem Schreibtisch, und in einem Nu glaubte ich alles zu sehen, was gewesen, das ganze wunderliche Schicksal, das mich gefangen gehalten, es in einem neuen Lichte zu sehen, das mir Entsetzen einflößte, nicht bloß vor mir selbst, sondern vor dem ganzen Leben und allem was es im Leben gab.
Langsam verschwand dieser Eindruck. Langsam tauchte ein Gedanke aus dem Chaos empor. Dieser Gedanke verbreitete sich weiter, so wie ein Licht in die dunkelsten Ecken eines finsteren Zimmers dringt, und sachte glitt die Geschichte des letzten Jahres an meinem Blick vorbei, mir mein eigenes Ich mit jener qualvollen Unbarmherzigkeit zeigend, so wie wenn man vor einen Spiegel zu sitzen kommt und, von sich selbst fasziniert, gezwungen ist, seine eigenen Bewegungen zu verfolgen, sein Mienenspiel, den geringsten Zug, der sich in dem Gesichte verändert, das man nicht abzuwenden vermag.