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Halfdan, Hrôdgeir Saxo kürzt Hrôdhgeir in Rôê. und Skati waren Söhne Frôdhi's des Königes. Sie waren einander gleich an Mannhaftigkeit, aber auch an Herschbegier. Herschaft galt ihnen mehr als brüderliche Liebe; denn wer zu grosse Eigenliebe hat, kann keinen andern lieben, und kein nach Gewalt trachtender wird eines anderen Freund sein. Der älteste von ihnen, Halfdan, erschlug seine Brüder Hrôdhgeir und Skati und nahm die Herschaft durch Mord der Sippen; und dass er in jeder Art von Grausamkeit sich auszeichnete, so liess er die Anhänger seiner Brüder zuerst ergreifen, in Fesseln legen und sodann aufhenken. Sein Glück war dadurch besonders denkwürdig, dass er, obgleich er jeden Augenblick seines Lebens zur Ausübung von Grausamkeiten verwandte, dennoch durch Alter, nicht durch Eisen, sein Leben endete.
Er hinterliess zwei Söhne, Hrôdhgeir und Hêlgi. Von Hrôdhgeir ward, wie man erzählt, Rôskelde erbaut Stadt (ursprünglich Königsburg) auf Seeland., deren Einwohner später Swên mit dem Gabelbarte vermehrte, die Stadt selbst aber vergrösserte. Hrôdhgeir war von kurzer, gedrängter Gestalt, während Hêlgi durch hohen Wuchs sich auszeichnete Ueber Hrôdhgeir (deutsch Ruodgêr), den Sohn Halfdan's, weiss Saxo nicht eben viel zu erzählen, wogegen er im angelsächsischen Heldengedichte Beówulf sehr im Vordergrunde steht als ein hochbejahrter, ehrwürdiger Herscher der Dänen. Seine Brüder heissen hier Heorogâr und Hâlga der Gute. Den ersten kennt Saxo nicht, der andere, Hêlgi, ist bei ihm eben kein Guter. Hrôdhgâr's Gemahlin war nach Beówulf die Wealhtheów, und deren Kinder Hrêdhrîk, Hrôdhmund und die Freáware. Ueber Hêlgi giebt es altnordische Lieder in der Edda Sämund's, wo er jedoch ein Sohn Sigmunds und der Borghild ist. Seiner Kämpfe gegen Hunding und zumal gegen Hödhbrodd wird ausführlich erwähnt, aber Hödhbrodd heisst ein Sohn Granmar's. Hêlgi nimmt ihm die Walkyrie Sigrun, die Tochter Högni's, ab und vermählt sich mit ihr, wird aber später von ihrem Bruder Dag erschlagen, der sein durch Hêlgi umgekommenes Geschlecht rächt. Demnach auch hier grosse Abweichung von Saxo. Ueber Hrôdhulf, der seine eigene Sage hat, später.. Da bei der Theilung des Reiches ihm die Herschaft zur See durch das Loos zufiel das heisst eigentlich: Hêlgi als der jüngere erbte keinen Landbesitz, ward also Seekönig, Führer von Seeräubern., so überzog er mit seinen Schaaren den König der Slawen (an der Ostsee) Skalk und unterwarf ihn. Als er dessen Land sich zinsbar gemacht hatte, durchstreifte er die Meere nach allen Seiten hin. Obgleich er von wildem Gemühe war, gestattete er dennoch auch seinen Lüsten freien Spielraum. Er war so weibsüchtig, dass es unentschieden bleibt, ob er mehr der Herschgier oder den Lüsten gefröhnt habe. Auf Thôrö dem Eilande überwältigte er eine Jungfrau, Namens Thôra, welche ihm eine Tochter gebar, die er später Yrsa Bärin. nannte. Hunding, den Sohn des Sachsenköniges Sigerik, besiegte er in einem Treffen bei der Stadt Stade, und da er ihn darauf zum Zweikampfe herausforderte, erschlug er ihn im Kampfe. Deshalb ward er Hundings-Tödter genannt und erhielt so den Ruhm seines Sieges durch seinen Beinamen. Jütland entriss er den Sachsen und übergab es den Herzogen Eska, Eyr und Lêr zur Verwaltung Eska, Asche; Eyr, Erz; Lêr, Lehm, Schmutz, Trägheit; der Sinn also: er verwüstete das Land durch Feuer, Plünderung und Trägheit.. Bei den Sachsen führte er das gleiche Wehrgeld ein für die Tödtung des Freien wie des Freigelassenen; denn es sollte kein Zweifel obwalten, dass jede Hausgenossschaft der Deutschen in gleicher Knechtschaft stehe, und dass die allen geminderte Freiheit der Schmach des gleichen Verhältnisses unterliege.
Als er nach Jahren seine Raubflotte nach Thôrö zurückführte, ersann sich Thôra, die die Schmach ihrer Schändung noch immer schmerzlich empfand, eine verruchte Rache. Sie schickte ihre bereits erwachsene Tochter mit Absicht an den Strand und hiess sie den Vater dadurch entehren, dass sie sich ihm hingäbe. Es war eine grosse und einzig dadurch zu sühnende Schandthat, dass die glückliche Frucht dieser Verbindung die Schuld tilgte; denn Yrsa gebar den Hrôlf oder Hrôdhulf, welcher die Schmach seiner Erzeugung durch rühmliche Thaten ausleschte. Den Glanz seiner grossen Thaten vermehrte jedes Zeitalter durch seine Belobung.
Inzwischen starb Regnher, der König der Schweden, und auch Swanhwit, seine Gemahlin, schied bald darauf in Folge einer Krankheit, die ihr die Trauer über ihren Verlust zugezogen hatte, aus dem Leben. Sie folgte dem Gatten auch im Tode, von dem sie sich im Leben nie hatte trennen gewollt. Ihnen folgte in der Herschaft ihr Sohn Hödhbrodd, der, um seine Herschaft zu vergrössern, die Länder des Ostens mit Kriege überzog und den Völkern eine ungeheure Niederlage beibrachte. Seine Söhne waren Athisil und Hödh, denen er den Gewar, den er durch grosse Wohlthaten sich verpflichtet hatte, zum Erzieher gab. Aber unbefriedigt durch die Besiegung des Ostens, wandte er sich gegen Danland, schlug dessen König Hrôdhgeir in drei Schlachten und tödtete ihn. Als Hêlgi diess erfuhr, schloss er seinen Sohn Hrôlf in der Burg zu Leithra ein, besorgt für dessen Heil, wie das Glück auch ihn behandeln möge. Darauf schafte er die Landvögte, die Hödhbrodd eingesetzt hatte, durch Diener, die er in die Städte schickte, heimlich aus dem Wege, dass er das Vaterland von der Fremdherschaft befreie, und den Hödhbrodd selbst vertilgte er zugleich mit allen seinen Schaaren in einem Seetreffen, und rächte so nicht nur des Bruders sondern auch des Vaterlandes Beleidigung vollkommen. Hienach nun erhielt er zu seinem ersten noch einen zweiten Beinamen: der Vertilger Hödhbrodd's. Ausserdem bestrafte er die Schweden, die ebensowenig als er durch Treffen gelitten hatten, durch eine sehr schimpfliche Einrichtung ihres rechtlichen Zustandes, indem er durch ein Gesetz bestimmte, dass die Verletzung keines von ihnen nach der gesetzmässigen Bestimmung des Sühnvertrages gebüsst werde Die Abänderungen in dem Rechte der Schweden und Sachsen, die Hêlgi vorgenommen haben soll, sind wohl nur aus dem Hasse Saxo's gegen diese beiden Völker herzuleiten. Er thut Alles zur Erhebung der Dänen und zur Erniedrigung der anderen Völker.. Nach diesen Thaten verschwindet er, indem er aus Scham über das frühere Verbrechen nach Osten sich wandte, Haus und Heimath scheuend. Einige sind der Meinung, dass er, durch den Vorwurf der von ihm verübten Schandthat aufgeregt, sich in sein Schwert gestürzt und durch freiwilligen Tod geendet habe.
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