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Graf Leinsdorf zweifelt an Besitz und Bildung
So kam es, daß Ulrich wieder bei Graf Leinsdorf erschien.
Er traf Se. Erlaucht umgeben von Stille, Devotion, Feierlichkeit und Schönheit vor dem Schreibtisch an, wie er über einem hohen Stoß Akten die Zeitung liegen hatte und in ihr las. Der reichsunmittelbare Graf schüttelte bekümmert den Kopf, nachdem er Ulrich noch einmal sein Beileid ausgesprochen hatte. »Ihr Papa ist einer der letzten wahren Vertreter von Besitz und Bildung gewesen« sagte er. »Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, wo ich mit ihm im böhmischen Landtag gesessen bin: er hat das Vertrauen verdient, das wir ihm immer geschenkt haben!«
Der Höflichkeit wegen erkundigte sich Ulrich, welche Fortschritte die Parallelaktion in der Zeit seiner Abwesenheit gemacht habe.
»Wir haben halt jetzt wegen der Schreierei auf der Straße vor meinem Haus, die Sie ja noch mitgemacht haben, eine Enquete zur Feststellung der Wünsche der beteiligten Kreise der Bevölkerung inbezug auf die Reform der inneren Verwaltung eingesetzt« erzählte Graf Leinsdorf. »Der Ministerpräsident selbst hat gewünscht, daß wir ihm das vorderhand abnehmen, weil wir als ein patriotisches Unternehmen sozusagen das allgemeine Vertrauen genießen.«
Ulrich versicherte mit ernstem Gesicht, daß jedenfalls schon der Name glücklich gewählt sei und eine gewisse Wirkung verspreche.
»Ja, auf den richtigen Ausdruck kommt viel an« meinte Se. Erlaucht nachdenklich und fragte plötzlich: »Was sagen Sie denn zu der Geschichte mit den Triestiner Gemeindeangestellten? Ich finde, daß es für die Regierung hoch an der Zeit war, sich zu einer entschlossenen Haltung aufzuraffen!« Er machte Miene, Ulrich die Zeitung, die er bei seinem Eintritt zusammengefaltet hatte, hinüberzureichen, entschloß sich aber im letzten Augenblick, sie selbst noch einmal zu öffnen, und las mit lebhaftem Eifer seinem Besuch eine langatmige Auslassung vor. »Glauben Sie, daß es einen zweiten Staat in der Welt gibt, wo so etwas möglich wäre?!« fragte er, als er damit fertig war. »Das tut die österreichische Stadt Triest nun schon seit Jahren, daß sie nur Reichsitaliener in ihre Dienste nimmt, um damit zu betonen, daß sie sich nicht zu uns, sondern zu Italien gehörig fühlt. Ich bin einmal an Kaisers Geburtstag dort gewesen: nicht eine einzige Fahne hab ich in ganz Triest gesehn, außer auf der Statthalterei, der Steuerbehörde, dem Gefängnis und den paar Kaserndächern! Wenn Sie dagegen am Geburtstag des Königs von Italien etwas in einem Triester Büro zu tun haben, so werden Sie keinen Beamten finden, der nicht eine Blume in seinem Knopfloch hat!«
»Aber warum hat man das bis jetzt geduldet?« erkundigte sich Ulrich.
»Warum soll man's denn nicht dulden?!« antwortete Graf Leinsdorf mißvergnügt. »Wenn die Regierung die Gemeinde zwingt, ihre ausländischen Angestellten zu entlassen, dann heißt es gleich, daß wir germanisieren. Und diesen Vorwurf fürchtet eben jede Regierung. Auch Seine Majestät hört ihn nicht gern. Wir sind ja keine Preußen!«
Ulrich glaubte sich zu erinnern, daß die Küsten- und Hafenstadt Triest von der ausgreifenden Venetianischen Republik auf slawischem Boden gegründet worden sei und heute eine große slowenische Bevölkerung umschließe; selbst wenn man sie also, obwohl sie außerdem die Pforte des Orienthandels der ganzen Monarchie war und von dieser in jeder gedeihlichen Weise abhing, bloß als eine Privatangelegenheit ihrer Einwohner ansehen mochte, kam man nicht um die Tatsache herum, daß ihr zahlreiches slawisches Kleinbürgertum dem bevorzugten italienisch sprechenden Großbürgertum auf das leidenschaftlichste das Recht bestritt, die Stadt als seinen Besitz anzusehn. Ulrich sagte das.
»Das ist schon richtig« belehrte ihn Graf Leinsdorf. »Aber sobald es heißt, daß wir germanisieren, sind die Slowenen sofort mit den Italienern verbündet, wenn sie sich sonst auch noch so wild in den Haaren liegen! In einem solchen Fall bekommen die Italiener auch die Unterstützung aller anderen Nationalitäten. Das haben wir oft genug erlebt. Wenn man realpolitisch denken will, muß man halt, ob man will oder nicht, die Gefahr für unser Einvernehmen doch in den Deutschen sehn!« Graf Leinsdorf schloß sehr nachdenklich und verharrte so auch eine Weile, denn er hatte den großen politischen Entwurf berührt, der ihn beschwerte, ohne ihm bis nun deutlich geworden zu sein. Plötzlich belebte er sich aber wieder und fuhr erleichtert fort: »Aber es ist denen andern diesmal wenigstens gut gesagt worden!« Er setzte mit einer vor Ungeduld unsicheren Bewegung abermals seinen Zwicker auf die Nase und las nun Ulrich mit genußvoller Betonung noch einmal alle Stellen des in der Zeitung wiedergegebenen Erlasses der kaiserlich-königlichen Statthalterei in Triest vor, die ihm besonders gefielen. »Wiederholte Mahnungen der staatlichen Aufsichtsbehörden haben nichts gefruchtet ... Schädigung der Landeskinder ... Angesichts dieser den behördlichen Anordnungen gegenüber hartnäckig beobachteten Haltung hat sich nunmehr der Statthalter in Triest genötigt gesehen, den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen durch Einschreiten von seiner Seite Geltung zu verschaffen...: Finden Sie nicht, daß das eine würdige Sprache ist?« unterbrach er sich. Er hob den Kopf, senkte ihn aber sogleich wieder, denn sein Verlangen war schon auf die Schlußstelle gerichtet, deren urbane Amtswürde nun seine Stimme mit ästhetischer Genugtuung unterstrich: »›Des weiteren bleibt es‹« las er vor »›der Statthalterei ja jederzeit vorbehalten, etwa einlangende Einbürgerungsgesuche einzelner solcher öffentlichen Funktionäre, insoweit dieselben vermöge besonders langer Kommunaldienstzeit bei tadelloser Haltung einer ausnahmsweisen Berücksichtigung würdig erscheinen, individuell einer wohlwollenden Behandlung zu unterziehen, und es besteht bei der kaiserlich-königlichen Statthalterei die Geneigtheit, in solchen Fällen über etwaiges Einschreiten unter voller Wahrung ihres Standpunktes bis auf weiteres von einer sofortigen Durchführung dieser Verordnung abzusehen.‹ So hätte die Regierung immer sprechen sollen!« rief Graf Leinsdorf aus.
»Meinen Erlaucht nicht, daß auf Grund dieser Schlußstelle ... am Ende doch wieder alles beim alten bleiben wird?!« fragte Ulrich ein klein wenig später, nachdem der Schwanz der kurialen Satzschlange gänzlich in seinem Ohr verschwunden war.
»Ja, das ist es eben!« erwiderte Se. Erlaucht und drehte wohl eine Minute lang den Daumen der einen Hand um den der andern, wie er es immer tat, wenn ein schweres Nachsinnen in ihm arbeitete. Dann aber sah er Ulrich prüfend an und eröffnete sich. »Erinnern Sie sich, daß der Innenminister, wie wir bei der Einweihung der Polizeiausstellung gewesen sind, einen Geist der Hilfsbereitschaft und Strenge in Aussicht gestellt hat? Nun, ich verlange ja nicht, daß man die hetzerischen Elemente, die dann vor meiner Tür Lärm geschlagen haben, gleich alle einsperren soll, wohl aber hätte der Minister dafür vor dem Parlament würdige Worte der Abwehr finden müssen!« sagte er gekränkt.
»Ich dachte, das wäre in meiner Abwesenheit geschehn!?« rief Ulrich mit natürlich gespieltem Erstaunen aus, denn er gewahrte, daß ein echter Schmerz im Gemüt seines wohlwollenden Freundes wühle.
»Nix is geschehn!« sagte Se. Erlaucht. Er sah Ulrich abermals mit seinen sorgenvoll vorgequollenen Augen forschend ins Gesicht und eröffnete sich weiter: »Aber es wird etwas geschehn!« Er richtete sich auf und lehnte sich schweigend in seinen Stuhl zurück.
Er hatte die Augen geschlossen. Als er sie wieder öffnete, begann er im ruhigen Ton einer Erklärung: »Sehen Sie, lieber Freund, unsere Verfassung vom Jahre achtzehnhunderteinundsechzig hat der deutschen Nationalität und in ihr wieder dem Besitz und der Bildung unbestritten die Führung im versuchsweise eingeführten Staatsleben gegeben. Das war ein großes, vertrauensvolles und vielleicht sogar nicht ganz zeitgemäßes Geschenk der Generosität Seiner Majestät; denn was ist seither aus Besitz und Bildung geworden?!« Graf Leinsdorf erhob eine Hand und ließ sie ergeben auf die andere sinken. »Als Seine Majestät im Jahre achtzehnhundertachtundvierzig den Thron bestieg, zu Olmütz, also gleichsam im Exil –« fuhr er langsam fort, wurde aber plötzlich ungeduldig oder unsicher, zog mit zitternden Fingern ein Konzept aus seinem Rock, kämpfte mit dem Kneifer aufgeregt um den rechten Platz auf der Nase und las das Weitere vor, stellenweise mit ergriffen bebender Stimme und immer angestrengt mit dem Entziffern seines Entwurfs beschäftigt: »– war er umtost von dem wilden Freiheitsdrang der Völker. Es gelang ihm, den Überschwang desselben zu bändigen. Er stand, wenn auch nach einigen Konzessionen an den Willen der Völker, zum Schluß doch als Sieger da, noch dazu als gnädiger und huldreicher Sieger, der die Verfehlungen seiner Untertanen verzieh und ihnen die Hand zu einem auch für sie ehrenvollen Frieden bot. Die Verfassung und die anderen Freiheiten waren zwar von ihm unter dem Drucke der Ereignisse verliehen worden, immerhin waren sie ein freier Willensakt Seiner Majestät, die Frucht seiner Weisheit und seines Erbarmens und der Hoffnung auf die fortschreitende Kultur der Völker. Aber dieses schöne Verhältnis zwischen Kaiser und Volk ist in den letzten Jahren durch hetzerische, demagogische Elemente getrübt worden –« Graf Leinsdorf brach die Vorlesung seiner Darstellung der politischen Geschichte, darin jedes Wort sorgfältig überlegt und gefeilt war, da ab und blickte nachdenklich das Bild seines Vorfahren, des Maria-Theresien-Ritters und Marschalls an, das vor ihm an der Wand hing. Und als Ulrichs der Fortsetzung harrender Blick den seinen davon abzog, sagte er: »Weiter geht es noch nicht.«
»Aber Sie sehen, daß ich in der letzten Zeit eingehend diese Zusammenhänge erwogen habe« erläuterte er. »Das, was ich Ihnen da vorgelesen habe, ist der Anfang der Antwort, die der Minister dem Parlament hätte geben müssen, in der Angelegenheit der gegen mich gerichteten Demonstration, wenn er seinen Platz richtig ausgefüllt hätte! Ich hab mir das jetzt selbst nach und nach ausgedacht, und ich kann Ihnen wohl anvertraun, daß ich auch Gelegenheit haben werde, es Seiner Majestät vorzulegen, sobald ich damit fertig bin. Denn, sehen Sie, die Verfassung vom Jahre einundsechzig hat nicht ohne Absicht dem Besitz und der Bildung die Führung anvertraut; darin sollte eine Gewähr liegen: aber wo sind heute Besitz und Bildung?!«
Er schien sehr böse auf den Minister des Innern zu sein, und um ihn abzulenken, bemerkte Ulrich treuherzig, daß man doch wenigstens vom Besitz sagen könne, er sei heute außer in den Händen der Banken auch in den erprobten des Feudaladels.
»Ich habe gar nichts gegen die Juden« versicherte Graf Leinsdorf aus eigenem, als hätte Ulrich etwas gesagt, das diese Berichtigung erfordere. »Sie sind intelligent, fleißig und charaktertreu. Man hat aber einen großen Fehler begangen, indem man ihnen unpassende Namen gegeben hat. Rosenberg und Rosenthal zum Beispiel sind adelige Namen; Löw, Bär und ähnliche Viecher sind von Haus aus Wappentiere; Meier kommt vom Grundbesitz; Gelb, Blau, Rot, Gold sind Schildfarben: diese ganzen jüdischen Namen« eröffnete Se. Erlaucht überraschend »sind nichts als eine Insolenz unserer Bürokratie gegen den Adel gewesen. Er hat damit getroffen werden sollen und nicht die Juden, und darum hat man den Juden neben diesen Namen auch noch solche gegeben, wie Abeles, Jüdel oder Tröpfelmacher. Dieses Ressentiment unserer Bürokratie gegen den alten Adel könnten Sie, wenn Sie vollen Einblick hätten, nicht selten auch heute noch beobachten« weissagte er düster und verstockt, so als ob der Kampf der zentralen Verwaltung mit dem Feudalismus nicht längst von der Geschichte überholt worden und den Lebenden völlig aus dem Gesicht geschwunden wäre. Und wirklich konnte sich Se. Erlaucht über nichts aus so reinem Herzen ärgern wie etwa über die gesellschaftlichen Vorrechte, die hohe Beamte vermöge ihrer Stellung genossen, mochten sie auch Fuchsenbauer oder Schlosser heißen. Graf Leinsdorf war kein eigensinniger Krautjunker, er wünschte zeitgemäß zu fühlen, und es störten ihn solche Namen weder an einem Parlamentarier, mochte er selbst Minister sein, noch an einem einflußreichen Privatmann, auch sperrte er sich niemals gegen die politische und wirtschaftliche Geltung des Bürgertums, aber gerade hohe Verwaltungsbeamte mit bürgerlichen Namen reizten ihn mit einer Inbrunst, die ein letzter Rest ehrwürdiger Überlieferungen war. Ulrich fragte sich, ob nicht Leinsdorfs Bemerkung durch den Gatten seiner Kusine hervorgerufen worden wäre; auch das war nicht unmöglich, aber Graf Leinsdorf fuhr fort zu reden und wurde, wie es immer geschah, alsbald von einer Idee, die ihn offenbar schon lange beschäftigte, über alles Persönliche hinausgehoben. »Die ganze sogenannte Judenfrage wäre aus der Welt geschafft, wenn die Juden sich entschließen wollten, hebräisch zu sprechen, ihre alten eigenen Namen wieder anzunehmen und orientalische Kleidung zu tragen« erklärte er. »Ich gebe zu, daß ein soeben erst bei uns reich gewordener Galizianer im Steireranzug mit Gamsbart auf der Esplanade von Ischl nicht gut aussieht. Aber stecken Sie ihn in ein lang herab wallendes Gewand, das kostbar sein darf und die Beine verdeckt, so werden Sie sehen, wie ausgezeichnet sein Gesicht und seine großen lebhaften Bewegungen zu dieser Kleidung passen! Alles, worüber man sich jetzt Witze erlaubt, wäre dann am richtigen Ort; selbst die kostbaren Ringe, die sie gerne tragen. Ich bin ein Gegner der Assimilation, wie sie der englische Adel praktiziert; das ist ein langwieriger und unsicherer Prozeß: Aber geben Sie den Juden ihr wahres Wesen zurück, und Sie sollen sehen, wie diese ein Edelstein, ja geradezu ein Adel besonderer Art unter den Völkern sein werden, die sich um den Thron Seiner Majestät dankbar scharen oder, wenn Sie sich das lieber alltäglich und ganz deutlich vorstellen wollen, auf unserer Ringstraße spazieren gehn, die dadurch so einzigartig in der Welt dasteht, daß man auf ihr inmitten der höchsten westeuropäischen Eleganz, wenn man mag, auch einen Mohammedaner mit seinem roten Kappl, einen Slowaken im Schafpelz oder einen Tiroler mit nackten Beinen sehen kann!«
Hier konnte Ulrich nicht anders, als seiner Bewunderung für den Scharfblick Sr. Erlaucht Ausdruck zu geben, dem es nun auch vorbehalten gewesen sei, den »wahren Juden« zu entdecken.
»Ja, wissen Sie, der echte katholische Glaube erzieht dazu, die Dinge zu sehn, wie sie wirklich sind« erläuterte der Graf huldvoll. »Aber Sie würden nicht erraten, wie ich daraufgeführt worden bin. Nicht durch den Arnheim, von den Preußen red ich jetzt nicht. Aber ich habe einen Bankier, natürlich mosaischer Religion, mit dem ich schon seit langer Zeit regelmäßig konferieren muß, und da hat mich anfangs sein Tonfall immer etwas gestört, so daß ich auf das Geschäftliche nicht recht habe aufpassen können. Er spricht nämlich genau so, wie wenn er mir einreden möchte, daß er mein Onkel wäre; ich meine, so wie wenn er gerade vom Pferd abgestiegen wäre oder vom großen Hahn zurückkäme; so, wie unsere eigenen Leute reden, möchte ich halt sagen: Kurz und gut aber, hie und da, wenn er in Eifer kommt, mißlingt ihm das, und dann, kurz gesagt, jüdelt er halt. Das hat mich sehr gestört, habe ich, glaub ich, anfangs schon bemerkt; weil das nämlich immer gerade in den geschäftlich wichtigen Augenblicken vorgekommen ist, so daß ich unwillkürlich schon darauf gewartet habe und auf das andere schließlich gar nicht mehr habe aufpassen können oder einfach aus allem etwas Wichtiges herausgehört habe. Da bin ich dann aber eben darauf gekommen: Ich hab mir einfach jedesmal, wenn er so zu reden angefangen hat, vorgestellt, er spricht hebräisch, und da hätten Sie nun hören sollen, wie angenehm es dann klingt! Direkt bezaubernd; es ist eben eine Kirchensprache; so ein melodisches Singen – ich bin sehr musikalisch, muß ich da einfügen: mit einem Wort, er hat mir von da an die schwersten Zinseszins- oder Diskontberechnungen förmlich wie am Klavier eingeflößt.« Graf Leinsdorf lächelte aus irgendeinem Grunde melancholisch dazu.
Ulrich erlaubte sich, die Bemerkung einzuflechten, daß die also durch die wohlwollende Teilnahme Sr. Erlaucht Ausgezeichneten voraussichtlich seinen Vorschlag ablehnen dürften.
»Natürlich werden sie nicht wollen!« meinte der Graf. »Aber dann würde man sie eben zu ihrem Glück zwingen müssen! Die Monarchie hätte da geradezu eine Weltmission zu erfüllen, da kommt es nicht darauf an, ob der andere zunächst will! Wissen Sie, man hat schon manchen zuerst zwingen müssen. Aber bedenken Sie auch, was es heißt, wenn wir später mit einem dankbaren jüdischen Staat verbündet wären, statt mit den Reichsdeutschen und Preußen! Wo unser Triest sozusagen das Hamburg des Mittelländischen Meeres ist, abgesehen davon, daß man diplomatisch unüberwindlich wird, wenn man außer dem Papst auch noch die Juden für sich hat!«
Abgerissen fügte er an: »Sie müssen nämlich daran denken, daß ich mich jetzt auch mit Währungsfragen befasse.« Und wieder lächelte er eigentümlich schwermütig und zerstreut.
Es war auffallend, daß Se. Erlaucht wiederholt dringend um Ulrichs Besuch gebeten hatte und nun, wo dieser endlich gekommen war, nicht von den Fragen des Tages sprach, sondern verschwenderisch seine Ideen vor ihm ausstreute. Aber wahrscheinlich waren, während er seinen Zuhörer entbehren mußte, sehr viele Gedanken in ihm entstanden, und sie schienen der Unruhe der Bienen zu gleichen, die weit ausschwärmen, aber sich wohl zur rechten Zeit mit ihrem Honig sammeln werden.
»Sie könnten mir vielleicht einwenden,« begann Graf Leinsdorf von neuem, obwohl Ulrich schwieg: »daß ich mich bei früheren Gelegenheiten wiederholt recht abfällig über die Finanz geäußert habe. Das will ich gar nicht bestreiten: denn was zuviel ist, ist natürlich zuviel, wir haben im heutigen Leben zuviel Finanz; aber gerade deshalb müssen wir uns mit ihr beschäftigen! Schaun Sie: Die Bildung hat dem Besitz nicht das Gleichgewicht gehalten, das ist das ganze Geheimnis der Entwicklung seit achtzehnhunderteinundsechzig! Und darum müssen wir uns mit dem Besitz beschäftigen.« Se. Erlaucht machte eine kaum merkliche Pause, gerade lang genug, dem Zuhörer anzukündigen, daß nun das Geheimnis des Besitzes käme, fuhr dann aber in düsterer Vertraulichkeit fort: »Sehen Sie, an einer Bildung ist das wichtigste das, was sie dem Menschen verbietet: es gehört nicht zu ihr, und damit ist es erledigt. Ein gebildeter Mensch wird zum Beispiel niemals die Soße mit dem Messer essen; weiß Gott, warum; das kann man nicht in der Schule beweisen. Das ist der sogenannte Takt, dazu gehört ein bevorzugter Stand, zu dem die Bildung aufblickt, ein Bildungsvorbild, kurz, wenn ich so sagen darf, ein Adel. Ich gebe zu, daß der unsere nicht immer so war, wie er hätte sein können. Und gerade darin liegt der Sinn, der geradezu revolutionäre Versuch der Verfassung von achtzehnhunderteinundsechzig: Besitz und Bildung hätten an seine Seite treten sollen. Haben sie es zustande gebracht? Haben sie die große Aussicht, die ihnen die Gnade Seiner Majestät damals eingeräumt hat, auszunutzen vermocht?! Ich bin überzeugt, Sie werden auch nicht behaupten, daß die Erfahrungen, die wir jede Woche an dem großen Versuch Ihrer Frau Kusine erleben, solchen Hoffnungen entsprechen!« Seine Stimme belebte sich wieder, und er rief aus: »Wissen Sie, es ist ja sehr interessant, was sich alles heute Geist nennt! Ich hab neulich Seiner Eminenz, dem Kardinal, auf der Jagd in Mürzsteg davon erzählt – nein in Mürzbruck ist es gewesen, auf der Hochzeit der kleinen Hostnitz! – da schlägt er die Händ zusammen und lacht: ›Alle Jahr‹ sagt er ›was andres! Da siehst, wie anspruchslos wir sind: fast seit zweitausend Jahren erzählen wir den Leuten nichts Neues!‹ Und das ist sehr wahr! Der Glaube besteht nämlich in der Hauptsache darin, daß man immer das gleiche glaubt, möchte ich sagen, wenn das auch eine Ketzerei ist. ›Siehst du,‹ sagt er ›da da bin ich immer auf der Jagd, weil schon mein Vorgänger unter Leopold von Babenberg auch auf die Jagd gegangen ist. Aber ich töte kein Tier,‹ – er ist nämlich bekannt dafür, daß er nie auf der Jagd einen Schuß löst ›weil mir eine innere Zuwiderheit sagt, daß sich das zu meinem Kleid nicht schickt. Und zu dir kann ich ja davon sprechen, weil wir schon als Buben miteinander tanzen gelernt haben. Aber ich werde niemals öffentlich auftreten und sagen: du sollst auf der Jagd nicht schießen! Mein Gott, wer weiß, ob es wahr wäre, und jedenfalls ist es ja keine Kirchenlehre. Die Leut bei deiner Freundin treten aber mit so etwas auf, kaum daß es ihnen eingefallen ist! Da hast du das, was man heute Geist nennt!‹ Er hat leicht lachen,« sprach Graf Leinsdorf nun wieder in eigenem Namen weiter »weil sein Amt beharrlich ist. Wir Laien haben aber das schwere Amt, auch in dem unbeharrlichen Wechsel das Gute zu finden. Das habe ich ihm auch gesagt. Ich habe ihn gefragt: ›Wozu hat Gott überhaupt zugelassen, daß es eine Literatur gibt, eine Malerei und so weiter, wo sie uns im Grunde so fad sind?!‹ Da hat er mir eine sehr interessante Erklärung gegeben. ›Hast du schon etwas von der Psychoanalyse gehört?‹ fragt er mich. Ich hab nicht recht gewußt, was ich antworten darf. ›Also‹ sagt er ›du wirst vielleicht erwidern, daß sie eine Schweinerei ist. Darüber wollen wir nicht streiten, das sagen alle Leute; trotzdem laufen sie zu diesen neumodischen Ärzten mehr als in unsern katholischen Beichtstuhl. Ich sag dir, sie laufen in hellen Scharen hin, weil das Fleisch schwach ist! Sie lassen ihre heimlichen Sünden besprechen, weil ihnen das ein großes Vergnügen ist, und wenn sie schimpfen, so sag ich dir, was man schimpft, das kauft man! Ich könnte dir aber auch beweisen, daß das, wovon sich ihre ungläubigen Ärzte einbilden, daß sie es erfunden haben, nichts ist, als was die Kirche schon in ihren Anfängen gemacht hat: den Teufel austreiben und die Besessenen heilen. Bis ins einzelne geht diese Übereinstimmung mit dem Ritual des Exorzismus, zum Beispiel, wenn sie mit ihren Mitteln versuchen, den Besessenen dahin zu bringen, daß er von dem zu erzählen anfangt, was in ihm steckt: das ist auch nach der Kirchenlehre genau der Wendepunkt, wo sich der Teufel zum erstenmal anschickt auszufahren! Wir haben uns bloß entgehen lassen, das rechtzeitig den veränderten Bedürfnissen anzupassen und statt von Unflaterei und Teufel von Psychose, Unbewußtem und dergleichen heutigem Zeug zu reden.‹ Finden Sie das nicht sehr interessant?« fragte Graf Leinsdorf. »Es kommt aber vielleicht noch interessanter, denn: ›Wir wollen jedoch nicht davon reden, daß das Fleisch schwach ist,‹ hat er gesagt ›sondern davon sprechen, daß auch der Geist schwach ist! Und da ist die Kirche wohl klug gewesen und hat sich nichts passieren lassen! Der Mensch fürchtet nämlich den Teufel, der ihm ins Fleisch fährt, auch wenn er so tut, als bekämpfe er ihn, lange nicht so sehr wie die Erleuchtung, die ihm vom Geist kommt. Du hast Theologie nicht studiert, aber du hast wenigstens Achtung vor ihr, und das ist mehr als ein weltlicher Philosoph in seiner Verblendung je erreicht: ich kann dir sagen, die Theologie ist so schwer, daß einer, wenn er sich fünfzehn Jahre nur mit ihr allein beschäftigt hat, erst weiß, daß er nicht ein einziges Wort von ihr wirklich versteht! Und da möchte natürlich kein Mensch glauben, wenn er wüßte, wie schwer es im Grunde ist, alle würden sie bloß auf uns schimpfen! Geradeso würden sie schimpfen, verstehst du jetzt?‹ hat er listig gesagt ›wie sie jetzt auf die anderen schimpfen, auf die, was ihre Bücher schreiben und Bilder malen und Behauptungen aufstellen. Und wir lassen heute deren Anmaßung mit freudigem Herzen Raum, denn du kannst mir schon glauben: je ernster es einer von denen meint, je weniger er bloß für die Unterhaltung sorgt, und für seine Einkünfte, je mehr er also in seiner irrigen Weise Gott dient, desto fader ist er den Leuten, und desto mehr schimpfen sie auf ihn. ›Das ist das Leben nicht!‹ sagen sie. Wir aber wissen ja, was das wahre Leben ist, und werden es ihnen auch zeigen, und weil wir auch warten können, wirst du vielleicht selbst noch erleben, daß sie voller Wut über die vergebliche Gescheitheit zu uns zurückgelaufen kommen. An unseren eigenen Familien kannst du es heute schon beobachten: und zur Zeit unsrer Väter haben sie, weiß Gott, geglaubt, daß sie aus dem Himmel eine Universität machen werden!‹
Ich möchte nicht behaupten,« schloß Graf Leinsdorf diesen Teil seiner Mitteilungen und eröffnete einen neuen »daß er alles wörtlich gemeint hat. Die Hostnitz in Mürzbruck haben nämlich einen berühmten Rheinwein, den der General Marmont im Jahre achtzehnhundertfünf dort zurückgelassen und vergessen hat, weil er so rasch auf Wien hat marschieren müssen; und von dem haben sie bei der Hochzeit geschenkt. Aber in der Mehrheit hat der Kardinal schon sicher das Rechte getroffen. Und wenn ich mich nun frage, wie ich das verstehen soll, so kann ich nur sagen: richtig ist es gewiß, aber stimmen tut es wohl nicht. Das heißt, es kann ja keinen Zweifel daran geben, daß die Leute, die wir da eingeladen haben, weil man uns sagt, daß sie den Geist unserer Zeit vorstellen sollen, mit dem wirklichen Leben nichts zu tun haben, und die Kirche kann auch ruhig abwarten; aber wir zivilen Politiker können nicht warten, wir müssen nun einmal aus dem Leben, wie es ist, das Gute herauspressen. Der Mensch lebt ja nicht vom Brot allein, sondern auch von der Seele: die Seele gehört sozusagen dazu, daß er das Brot recht verdauen kann; und darum muß man einmal –«: Graf Leinsdorf war der Meinung, daß die Politik die Seele antreiben müsse. »Das heißt, es muß etwas geschehen,« sagte er »das verlangt unsere Zeit. Dieses Gefühl haben heute sozusagen alle Menschen, nicht nur die politischen. Die Zeit hat so was Interimistisches, was auf die Dauer niemand aushält.« Er hatte die Idee gefaßt, daß man dem zitternden Gleichgewicht der Ideen, auf dem das nicht minder zitternde Gleichgewicht der europäischen Mächte ruhte, einen Stoß geben müsse. »Es ist beinah Nebensache, was für einen!« versicherte er Ulrich, der mit gespieltem Schreck erklärte, Se. Erlaucht sei in der Zeit ihrer Trennung beinahe ein Revolutionär geworden.
»Ja warum nicht!« entgegnete Graf Leinsdorf geschmeichelt. »Seine Eminenz ist natürlich auch der Meinung gewesen, daß es wenigstens einen kleinen Schritt vorwärts bedeuten täte, wenn man Seine Majestät bestimmen könnte, das Ministerium des Innern anders zu besetzen, aber auf die Dauer verfangen so kleine Reformen nicht, wenn sie auch noch so notwendig sind. Wissen Sie, daß ich manchmal in meinen gegenwärtigen Überlegungen geradezu an die Sozialisten denke?!« Er ließ seinem Gegenüber Zeit, sich von dem Staunen zu erholen, das er als unvermeidlich voraussetzte, und fuhr dann entschieden fort: »Sie können mir glauben, daß der wahre Sozialismus gar nichts so Schreckliches wäre, wie man annimmt. Sie werden vielleicht einwenden, daß die Sozialisten Republikaner sind: gewiß, man darf halt nicht zuhören, wenn sie reden, aber wenn man sie realpolitisch nimmt, kann man beinahe überzeugt sein, daß eine sozialdemokratische Republik mit einem starken Herrscher an der Spitze gar keine unmögliche Staatsform wäre. Ich für meine Person bin sicher, daß sie, wenn man ihnen bloß ein bißchen entgegenkommt, gern auf die Anwendung roher Gewalt verzichten und vor ihren verwerflichen Grundsätzen zurückschrecken werden; sie neigen ohnehin schon zu einer Abmilderung des Klassenkampfes und der Eigentumsfeindlichkeit. Und es sind wirklich Leute unter ihnen, die noch den Staat vor die Partei stellen, während die Bürgerlichen seit den letzten Wahlen schon völlig in ihren nationalen Gegensätzen radikalisiert sind. Bleibt der Kaiser« fuhr er mit vertraulich gedämpfter Stimme fort. »Ich habe Ihnen schon vorhin angedeutet, daß wir lernen müssen, volkswirtschaftlich zu denken; die einseitige Nationalitätenpolitik hat das Reich in die Wüste geführt: dem Kaiser nun ist dieses ganze tschechisch-polnisch-deutsch-italienische Freiheitsgewurstel – ich weiß nicht, wie ich Ihnen das sagen soll, sagen wir halt: von tiefstem Herzen Wurst. Was Seine Majestät im tiefsten Herzen empfindet, ist nur der Wunsch, daß die Wehrvorlagen ohne Abstriche bewilligt werden, auf daß das Reich stark sei, und dann noch eine lebhafte Abneigung gegen alle Anmaßungen der bürgerlichen Ideenwelt, die er sich wahrscheinlich aus dem Jahre achtundvierzig bewahrt hat. Aber mit diesen beiden Empfindungen ist Seine Majestät ja nichts anderes als sozusagen der Erste Sozialist im Staate: Ich denke, Sie erkennen jetzt die großartige Perspektive, von der ich spreche! Bleibt bloß die Religiosität, in der noch ein unüberbrückbarer Gegensatz besteht, und darüber müßte ich noch einmal mit Seiner Eminenz sprechen.«
Se. Erlaucht versank schweigend in die Überzeugung, daß sich die Geschichte, besonders aber die seines Vaterlands, durch den unfruchtbaren Nationalismus, in den sie sich verrannt hatte, demnächst veranlaßt sehen werde, einen Schritt in die Zukunft zu tun, wobei er sich das Wesen der Geschichte insofern zweibeinig, andererseits aber als eine philosophische Notwendigkeit vorstellte. So war es begreiflich, daß er plötzlich und mit gereizten Augen, wie ein Taucher, der zu tief geraten ist, wieder an die Oberfläche stieß. »Jedenfalls müssen wir uns darauf vorbereiten, unsere Pflicht zu tun!« sagte er.
»Worin sehen Erlaucht aber jetzt unsere Pflicht?« fragte Ulrich.
»Was unsere Pflicht ist? Eben unsere Pflicht zu tun! Das ist das einzige, was man immer tun kann! Aber, um von etwas anderem zu reden« – Graf Leinsdorf schien sich erst wieder an den Stapel Zeitungen und Akten zu erinnern, auf dem er die Faust ruhen hatte: »Schaun Sie, das Volk verlangt heute eine starke Hand; eine starke Hand braucht aber schöne Worte, sonst läßt sich das Volk sie heute nicht gefallen. Und Sie, grad Sie, mein ich, haben eminent was von dieser Fähigkeit. Was Sie zum Beispiel das letzte Mal gesagt haben, als wir alle vor Ihrer Abreise bei Ihrer Kusine beisammen waren, daß wir eigentlich – wenn Sie sich erinnern – jetzt noch einen Hauptausschuß für die Seligkeit einsetzen müßten, damit sie sich mit unsrer irdischen Akkuratesse im Denken vereinbaren läßt: also ganz so einfach würde das zwar nicht gelingen, aber Seine Eminenz hat herzlich gelacht, wie ich ihm davon erzählt hab; ich hab es ihm nämlich ein bisserl, wie man zu sagen pflegt, unter die Nase gerieben, und wenn er sich auch immer über alles lustig macht, weiß ich doch ganz gut, ob ihm der Spott von der Galle oder vom Herzen kommt. Wir können Sie eben durchaus nicht entbehren, mein lieber Doktor –«
Während alle anderen Äußerungen des Grafen Leinsdorf an diesem Tag die Beschaffenheit schwieriger Träume gehabt hatten, war der nun folgende Wunsch, Ulrich möge seine Absicht, die Ehrenstelle eines Sekretärs der Parallelaktion niederzulegen, »wenigstens vorläufig definitiv aufgeben«, so bestimmt und scharf befiedert, und Graf Leinsdorf legte so überfallsartig die Hand auf Ulrichs Arm, daß dieser beinahe den nicht ganz befriedigenden Eindruck gewann, die vorangegangenen ausführlichen Reden seien, weit listiger, als er es voraussah, nur dazu bestimmt gewesen, seine Vorsicht einzuschläfern. Er war in diesem Augenblick recht ärgerlich auf Clarisse, die ihn in solche Lage gebracht hatte; aber da er Graf Leinsdorfs Gefälligkeit gleich in Anspruch genommen hatte, als eine Lücke im Gespräch die erste Gelegenheit dazu bot, und dabei von dem wohlwollenden hohen Herrn, der ohne Aufenthalt weiterreden wollte, sofort auf das freundlichste beschieden worden war, blieb ihm nichts übrig, als widerstrebend die Gegenrechnung zu begleichen.
»Der Tuzzi hat mir auch schon sagen lassen,« erwiderte Graf Leinsdorf erfreut »daß Sie sich vielleicht für einen Mann aus seinem Büro entscheiden werden, der Ihnen alle unangenehme Arbeit abnehmen soll. Gut, habe ich geantwortet, wenn er es nur überhaupt tut! Schließlich ist das ein Mann mit einem Amtseid, den man Ihnen geben wird, und mein Sekretär, den ich Ihnen auch gern zur Verfügung stellen würde, ist ja leider ein Trottel. Bloß die Reservatsachen werden Sie ihm halt vielleicht doch lieber nicht zeigen, denn ganz angenehm ist es ja schließlich nicht, daß uns der Mann gerade vom Tuzzi rekommandiert wird, aber sonst machen Sie es sich in Zukunft nur so bequem, wie es Ihnen am angenehmsten ist!« schloß Seine Erlaucht huldvoll diese erfolgreiche Unterredung.