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Colonel FrémontBei der Angabe der genaueren Umstände, so wie der Data in dieser Biographie, habe ich ein Werk zu Hülfe genommen, welches zu der Zeit, als Colonel Frémont von einem großen Theile der amerikanischen Bevölkerung als Präsidentschafts-Candidat erwählt worden war, von Mr. John Bigelow veröffentlicht und Alexander von Humboldt dedicirt wurde. Das Werk führt den Titel: Memoir of the life and publik services of John Charles Frémont. wurde geboren im Jahre 1813; er ist französischer Abkunft, da sein Vater von Frankreich nach Amerika auswanderte und sich dort mit einer Tochter des Landes, einer entfernten Verwandten des Generals Washington, verheirathete. Wie bei allen jungen Leuten, die vom Geschick mit nur sehr mäßigen Glücksgütern bedacht worden sind, war es auch Frémont's Loos, sich durch eigene Kraft emporzuarbeiten und sich selbst seine Stellung zu erwerben. Mathematik war sein Hauptstudium, und im Jahre 1833 trat er zum ersten Male in die Dienste des Gouvernements der Vereinigten Staaten, indem er zum Lehrer der Mathematik am Bord der Kriegsschaluppe Natchez und dann zum Professor dieser Wissenschaft am Bord der Fregatte Independence ernannt wurde. Das Feld, welches in dieser Carriere vor ihm lag, war indessen seinen Wünschen und Neigungen nicht genügend, und er beschloß, seine bedeutenden Kenntnisse auf dem Lande zu verwerthen.
Die Bildung eines neuen Ingenieur-Corps unter dem Befehl des später in der Schlacht von Monterey erschossenen Capitains G. W. William bot ihm die gewünschte Gelegenheit, und bis zum Jahre 1837 war er bei den Vermessungen von Eisenbahnwegen beschäftigt. Es ist möglich, daß während dieser Zeit der junge Frémont die eisten Eindrücke der großartigen Natur empfing, die ihn fortwährend umgab, Eindrücke, deren Einfluß bleibend für sein ganzes Leben war und ihn immer aufs Neue hinaustrieb in die westlichen, wilden Regionen. In den Jahren 1838 und 1839 begleitete er in der Eigenschaft eines ersten Assistenten Herrn Nicollet, welcher im Auftrage des Gouvernements zwei Expeditionen nach den Ländern zwischen dem oberen Mississippi und Missouri führte. Herr Nicollet, vormals Astronomie adjoint à l'observatoire de Paris, berühmt wegen seiner außerordentlichen Fähigkeiten und wissenschaftlichen Forschungen, hatte im Dienste des Gouvernements der Vereinigten Staaten durch seine Arbeiten solche Resultate gewonnen, daß Alexander von Humboldt von ihm sagt: Sein früher Tod beraubte die Wissenschaft einer ihrer schönsten Zierden. Es ist daher wohl anzunehmen, daß das lange Zusammensein mit Herrn Nicollet einen dauernden Einfluß auf die wissenschaftliche Richtung und Ausbildung des Colonel Frémont ausübte, und der später noch fortgesetzte innige Verkehr mit Herrn Nicollet und Herrn Haßler im höchsten Grade belehrend für den jungen, anstrebenden Offizier war. Nachdem er im Jahre 1841 zur Erforschung der Ufer des Des Moines-Flusses ausgeschickt und nach Vollendung seiner Arbeiten noch in demselben Jahre nach Washington zurückgekehrt war, verheirathete er sich daselbst mit der Tochter eines Herrn Benton. Nur kurze Zeit der Ruhe war ihm gegönnt; denn in Ansehung der Erfahrungen, die er sich an den Grenzen des fernen Westens gesammelt hatte, wurde ihm der Befehl ertheilt, sich mit brauchbaren Leuten zu versehen, durch die Prairien gegen Westen zu reisen und einen Theil der Rocky Mountains zu durchforschen.
Es war im Jahre 1842, als er seine Instruction erhielt und sich sogleich nach der Grenze des Staates Missouri auf den Weg machte, um dort in einem der Etablissements der Pelzcompagnie seine Vorbereitungen zu treffen. In der Nähe von St. Louis, der gewöhnlichen Station der aus dem Westen zurückkehrenden Trapper, hatte er sich seine Leute, 21 an der Zahl, ausgesucht, größtentheils Creolen und Canadische voyageurs, die im Dienste der Pelzcompagnie schon mit dem Leben in der Wildniß vertraut geworden waren. Carl Preuß, ein Deutscher, schloß sich ihm als Assistent bei den wissenschaftlichen Arbeiten an, so wie Carson als Führer bei dieser Expedition eintrat. Mit dieser Gesellschaft nun unternahm es Frémont, die ihm gestellte Aufgabe zu lösen. Nur hin und wieder von kleinen Hindernissen aufgehalten, die unzertrennlich von solchen Reisen sind, zog Frémont mit seiner Gesellschaft am Platte River hinauf und erreichte Fort Laramie, einen Handelsposten der Pelzcompagnie am Fuße der Felsengebirge, schon am 12. Juli desselben Jahres. Von dort ab wurden die Hindernisse, die sich der Expedition täglich entgegenstellten, ernsterer und schwierigerer Art. So war zum Beispiel die Nachricht im höchsten Grade entmuthigend, daß die Indianer, die mit den Trappern feindlich aneinander gerathen waren und acht der Ihrigen verloren hatten, in Masse sich gerüstet hätten, um die Weißen zu bekriegen,
Frémont's Leute, sogar Kit Carson, fanden es nicht gerathen, unter solchen Umständen, ohne vorher ein gewisses Einverständniß mit den Eingeborenen zu Stande gebracht zu haben, mit denselben zusammenzustoßen. Durch eigenes Beispiel aber und durch kräftiges Zureden gelang es Frémont, die weniger Beherzten seiner Expedition aufzurichten, und die Vorbereitungen zum schleunigen Ausbruch nahmen ihren Fortgang. In dem Augenblicke, als die kleine Gesellschaft von ihren Bekannten in Fort Laramie Abschied nehmen wollte, drängten sich einige neu angekommene Häuptlinge zu Frémont durch und übergaben ihm ein Schreiben, welches ihnen von einem Pelztauscher eingehändigt worden war, in welchem dieser ihm abrieth, seine Reise in die Gebirge anzutreten, bevor eine Kriegsabtheilung, die in Verfolgung der Weißen begriffen war, zurückgekehrt sei. Auch die Häuptlinge versicherten, daß ihre jungen Leute, die nichts von dem guten Einverständnisse ihres Stammes mit Frémont's Expedition wissen konnten, ihn, wenn sie auf ihn stoßen sollten, angreifen würden. Doch Frémont, der keine Zeit zu verlieren hatte, gab nichts desto weniger den Befehl zum Aufbruch und befand sich bald im Gebirge. Mit den Indianern kam er zwar nicht zusammen, doch stieß er auf einen schlimmeren Feind, nämlich den Mangel an Lebensmitteln. Große Nässe, so wie unzählige Heuschrecken hatten das dortige Territorium so heimgesucht, daß kein Grashalm zurückgeblieben war, und die Büffel, auf welche sich die Reisenden verlassen mußten, in Folge dessen nach grasreicheren Ebenen gewandert waren. Halbverhungerte Sioux-Indianer, denen er begegnete, riethen ihm, umzukehren; doch Frémont's Entschluß, vorzudringen, blieb unerschütterlich; und darauf fußend, daß ihm und seinen Leuten im schlimmsten Falle die Maulthiere als Nahrung würden dienen können, führte er seinen Entschluß aus. Die wichtigste Aufgabe auf dieser Reise war für Frémont die Ersteigung des Wind River Peak in den Rocky Mountains. Es war eine schwierige Arbeit, denn 1800 Fuß über der Basis des Berges begann schon der Schnee, und von dort aus bis zum Gipfel, der, eine mächtige Granitsäule bildend, sich 13,570 Fuß über die Meeresfläche erhob, war er mit seinen Gefährten genöthigt, an Stellen hinaufzuklettern, wo der geringste Fehltritt oder ein Ausgleiten im Schnee die kühnen Reisenden in einen gähnenden Abgrund stürzen mußte Frémont erreichte seinen Zweck; er ließ die Streifen und die Sterne des amerikanischen Banners von der Spitze wehen und sandte seine Blicke hinaus in die Ferne, nach der einen Seite weit fort über Seen und Flüsse, nach der andern bis zu den Gebirgen, an denen der Missouri und der Yellowstone ihre Quellen haben.
Nach Erreichung dieses Zieles wendete Frémont sich wieder der Heimath zu, um seinem Gouvernement die Resultate seiner Reise vorzulegen. Auf dieser Heimreise war es, wo Frémont mit einem Theil seiner Begleiter in einem zerbrechlichen Canoe die Fahrt über die Fälle des Platte River machte und beinahe die ganzen Resultate der Reise mit seinem Leben verlor. Den Fluß in dem leichten Fahrzeuge hinuntergleitend gelangte er an eine Stelle, die den Namen Cañon führt, wo sich der Fluß mit aller Gewalt zwischen eng zusammen stehenden Felsen hindurch drängt und wild über Abgründe hinwegstürzt. Die kühnen Bootsleute ließen das Canoe willig der Strömung folgen, indem sie nur das Umschlagen desselben zu verhindern suchten. Über drei auf einander folgende Fälle flog das Boot wie ein Pfeil dahin; und zufrieden mit den Leistungen des schwachen Fahrzeuges, glaubten Alle, noch tiefere Fälle und schwierigere Hindernisse in demselben besiegen zu können. Auf eine Strecke breiten und ruhigen Wassers folgte abermals ein enges Felsenthor, welches mit den hochaufstrebenden Wänden, die sich an einander lehnten, einem Tunnel zu vergleichen war. Sie steuerten in die Höhle hinein, und kaum in derselben angelangt, war ihnen jede Möglichkeit genommen, wieder umzukehren. Der Sicherheit wegen waren drei der Leute am Ufer zurückgeblieben, die das Boot an einer Leine hielten; doch sobald die Strömung dasselbe erfaßt hatte, war ihre vereinte Kraft nicht mehr hinreichend, so daß zwei derselben die Leine fahren liehen, während der Dritte, ein achter Gebirgsjäger, dieselbe festhielt und sich von der 12 Fuß hohen Wand hinab und kopfüber in den Strom reißen ließ. Schwimmend folgte er dem Canoe durch den Tunnel, in welchem die wüthenden Wasser sich an den Felsen zu schäumendem Gischt schlugen, doch der Jäger, so wie das Boot hielten glücklich die Mitte des Canals und landeten unversehrt auf der andern Seite des Passes in ruhigem Wasser, Der Jäger hatte sein Leben nur seiner Fertigkeit im Schwimmen zu verdanken. Die Zurückgebliebenen wurden nun wieder in's Canoe genommen, der gewandteste Steuermann mußte das Ruder ergreifen, und auf's Neue ging es in den Kampf mit den Fluthen, die donnernd von einer Abstufung auf die andere stürzten und das leichte Boot auf ihn Oberfläche mit hinabrissen; die Felsen schienen vorbeizufliegen, und mit einem Gefühl der Wonne in dem Kampfe mit dem tobenden Elemente begannen die wilden Jäger des Westens ihre Lieder anzustimmen. Die Wogen, wie im Verdruß über die Gleichgültigkeit der Menschen gegen jede Gefahr, ergriffen das Boot und warfen es gleich am Fuße eines Falles gegen einen verborgenen Felsen, dasselbe schlug mit seiner ganzen Ladung um, und zerstreut 'schwammen Canoe, Menschen und Sachen in den schäumenden Wirbeln, Drei der Leute, die nicht schwimmen konnten, wurden nur mit der größten Mühe von ihren Gefährten gerettet, und bei dieser Gelegenheit war es, wo nicht nur ein Beispiel von staunenerregender Kaltblütigkeit geliefert, sondern auch bewiesen wurde, wie diese Trapper bis zum letzten Athemzuge Einer für den Andern mit ihrem Leben einstehen. Ein gewisser Descoteaux war auf dem Punkte zu ertrinken, als ein Anderer, Namens Lambert, ihn bei den Haaren ergriff und mit seiner Last schwimmend, gegen die Strudel kämpfte, »Lâche pas cher frère!« rief Descoteaux mit erstickender Stimme und stellte jede Bewegung ein, um seinen Kameraden nicht zu hindern, »Crains pas,« erwiederte Jener, »je m'en vais mourir avant que de te lâcher,« und schleppte seinen Freund an's Ufer, Wenn auch kein Leben bei diesem Unfall verloren ging, sogar das Boot gerettet wurde, so hatte Fremont doch manchen harten Verlust an seinen Arbeiten zu bedauern, obgleich er so glücklich war, seine Journale und wichtigsten Bücher wieder zu erlangen; außer diesem Unglücksfalle aber legte Fremont den übrigen Theil des Weges glücklich zurück, und stattete am 29. October desselben Jahres dem Gouvernement seinen Bericht über die Expedition ab.
Die Resultate von Fremont's Arbeiten befriedigten in Washington so sehr und waren so unerwartet, daß das Gouvernement ihm sogleich wieder den Befehl ertheilte, ohne Zeitverlust eine neue Expedition zu organisiren, und so lange gegen Westen vorzudringen, bis er in Californien mit dem Capitain Wilkes, der den Auftrag hatte, vom stillen Ocean aus gegen Osten zu ziehen, am Columbia-Fluß zusammentreffen würde.
Mit 39 Mann, unter diesen Fitzpatrick, Kit Carson, Carl Preuß und Mehrere, die ihn auf der ersten Expedition begleitet hatten, trat Frémont am 3. Mai 1843 seine Reise an, die ihn am Kansas-Fluß hinauf zu den Quellen des Arkansas führen sollte, von wo aus er einen Paß durch die Rocky Mountains aufzusuchen beabsichtigte.
Der Hauptzweck dieser Expedition war, eine gute Straße nach Oregon und Californien zu bestimmen, zugleich aber genaue Nachrichten über die Flüsse, die berührt werden mußten, zu erhalten. Auf dieser Reise entdeckte Frémont den South-Paß, durch welchen nach ihm Tausende und aber Tausende von Emigranten nach dem fruchtbaren Oregon und dem Gold bergenden Californien gezogen sind.
Vorsichtiger noch als das erste Mal rüstete Frémont sich und seine Leute zu dieser Expedition aus; sogar eine kleine Haubitze nahm er mit auf diesen beschwerlichen Weg, doch mußte dieselbe, nachdem sie bis durch die Rocky Mountains mitgeführt worden war, im Schnee zurückgelassen werden. Die Expedition verließ die Grenzen des Staates Missouri im Monat Mai, und im November schon war Frémont Gast bei Doctor M. Laughlin, dem Gouverneur der englischen Hudson-Bay-Pelzcompagnie, im Fort Vancouver am Columbia River. Nach kurzem Aufenthalt daselbst trat er seine Rückreise mit 25 Mann und 100 Pferden und Maulthieren an, doch nicht den Weg, auf welchem er gekommen, wählte er, sondern eine mehr südliche Richtung, um zunächst den Tlamath-See, der sich auf dem Tafellande zwischen den Quellen des Fall River und dem Sacramento River befindet, geographisch zu bestimmen, dann einen See, der einige Tagereisen weiter südlich liegen sollte und den Namen S. Mary führte, zu besuchen, und drittens um sich von der Existenz des Flusses Buenaventura zu überzeugen, von dem man vermuthete, daß er durch das große Bassin (Utah-Territorium) dem Golf von Californien zufließe und der sogar auf den alten Karten in dieser Richtung angezeigt war. Nach Vollbringung dieser Arbeit beabsichtigte er sodann über die Rocky Mountains nach den Quellen des Arkansas zu ziehen und von dort die nächste Richtung nach der Heimath einzuschlagen.
Es war am 10. November, als er aufbrach und sich nach kurzer Zeit in tiefem Schnee befand, der seine Reise über die Gebirge bedeutend erschwerte. Als er auf der Ostseite derselben niederstieg, fand er nicht den Buenaventura, wie er es erwartet hatte, sondern eine weite Niederung, die von allen Seiten von zackigen, mit tiefem Schnee bedeckten Gebirgsketten eingeschlossen war.
Lange zog er in südlicher Richtung weiter, bis er sich nach seinen Berechnungen nur 70 Meilen östlich von San Francisco befand und durch die größte Noth gezwungen wurde, auf seine und seiner Begleiter Rettung zu denken. Kein Einziger der Expedition war jemals in diesen Regionen gewesen, und die Eingeborenen, denen er begegnete, ließen sich weder durch Geschenke noch durch Versprechungen dazu bewegen, ihm als Führer durch die Gebirge zu dienen, die ihn von den Küstenländern Californiens trennten und in welchen der Schnee klafterhoch lag.
Von allen Seiten grinste ihm der Tod in der schrecklichsten Gestalt entgegen, der Tod im Schnee und der Hungertod. Nur ein Weg zur Rettung blieb ihm noch, nämlich der Versuch, über die Gebirge zu gelangen und an deren anderer Seite den Sacramento-Fluß zu erreichen. Er schlug diesen Weg ein und legte ihn mit seinen Leuten zurück, doch unbeschreiblich waren die Leiden, welche die Gesellschaft auf der Strecke von 70 Meilen erdulden mußte, zu deren Zurücklegung sie 40 Tage gebrauchte. Die Eingeborenen sogar, mit welchen sie zusammentrafen, schauderten vor dem Gedanken, eine Bahn durch die Schneeanhäufungen in den Gebirgen zu brechen, doch konnte die Expedition nicht bleiben wo sie war, indem ihr dort ein gewisses Ende bevorstand.
Der Hunger wüthete in den Eingeweiden der Leute. Von ihren Thieren durften sie nur solche zu ihrer Nahrung bestimmen, die nicht mehr fortzubringen waren, denn mit jedem Lastthier, welches verloren ging, wurde eine Ladung der so nöthigen Sachen aufgegeben oder ein Reiter auf seine eigenen Füße angewiesen. Mehrere von Frémont's Leuten verloren vor Hunger und Kälte den Verstand und erzählten im fortwährenden Delirium zum Schrecken ihrer Kameraden von Gegenständen, die sie gar nicht kannten. Eine schreckliche Zeit mußte es sein, in welcher selbst Trapper bebten und sogar den Verstand verloren, in welcher Maulthiere und Pferde vor Kälte und Noth starben und die verhungerten Thiere den Menschen zur Nahrung dienen mußten. Doch ohne zu murren folgten die dem Elende preisgegebenen Leute ihrem Commandeur, dem treuen Freunde, Führer und Gefährten.
Nach einer Reise von 40 Tagen unter den namenlosesten Leiden gelangte Frémont endlich zu Capitain Sutters Farm am Sacramento River, wo er mit seinen Leuten gastfreundlich aufgenommen wurde. Von den 67 Maulthieren, mit welchen er die Überschreitung des Gebirges unternommen hatte, waren ihm nur 33 geblieben und diese, zu schwach, Lasten zu tragen, mußten von den Leuten, die selbst kaum zu gehen im Stande waren, geführt werden.
Nachdem Frémont und seine Gefährten sich etwas erholt und auf's Neue ausgerüstet hatten, traten sie die Reise am 24. März 1844 wieder an. Frémont's Absicht war nun, den Paß an den Quellen des San Joaquin-Flusses, der sich ungefähr 500 Meilen südlich von Sutters Farm befinden sollte, zu erforschen und von dort aus dann nach den Quellen des Arkansas-Flusses zu ziehen. Dieser Theil der Reise wurde durch die feindlich gesinnten Eingeborenen erschwert, die ihn fortwährend umschwärmten und Einen seiner besten Leute auf gräßliche Weise ermordeten.
Am 23. Mai erreichte die Expedition den Utah-See, der durch einen Fluß in directer Verbindung mit dem nördlich gelegenen Salt Lake steht. Auf der Hinreise nach Californien hatte Frémont den Great Salt Lake schon kennen gelernt und in einem Leinwandboote die gefährliche Fahrt nach einer der Inseln unternommen. Acht Monate waren seit der Zeit verflossen, als Frémont, nachdem er in weiten Bogen eine Reise von 3500 Meilen zurückgelegt hatte, sich abermals an den Wassern des großen Beckens befand und dadurch im Stande war, die südliche Spitze desselben zu bestimmen, so wie er die nördliche schon geographisch bestimmt hatte. Von dort gelangte er ohne weitere Unfälle glücklich in seine Heimath, wo er auf die Empfehlungen des Generals Scott für seine großen Verdienste vom 2. Lieutenant sogleich zum Capitain befördert wurde. Die Ausarbeitung seines Rapports über die letzte Expedition füllt den Rest des Jahres 1844 aus. Im Frühjahre 1845 rüstete er sich abermals, um eine dritte Expedition zu unternehmen, deren Zweck sein sollte, die Regionen, die als das große Bassin bekannt sind, zugleich aber auch die Küstenländer vom Oregon und Californien zu durchforschen. Die Hauptaufgabe sollte indessen bleiben, die vortheilhafteste Richtung einer Landverbindung zwischen den Vereinigten Staaten und der Südsee zu bestimmen.
So strebt der Geist der amerikanischen Bevölkerung immer weiter vorwärts. Kein Project scheint in ihren Augen unausführbar, und kaum ist eine Aufgabe und eine Frage, die Vergrößerung ihrer Nation und ihres Landes betreffend, gelöst, so bildet sie schon neue Pläne, und schreitet ohne Zeitverlust mit aller Kraft und Energie zu deren Ausführung, wobei der ungeheure Reichthum des Landes ihr die Mittel an die Hand giebt.
Im Jahre 1853 schickte das amerikanische Gouvernement Expeditionen aus, um durch dieselben geeignete Wege zu einer Eisenbahn-Verbindung zwischen dem Mississippi und der Südsee aufsuchen zu lassen. Zehn Jahre früher dachte es nur daran, eine einfache Landstraße zwischen diesen beiden Punkten herzustellen, auf welcher Karawanen eine sichere Verbindung würden aufrecht erhalten können. Selbst der Amerikaner, der die Geschichte seines Heimathlandes vom Jahre 1842 bis zur jetzigen Zeit genau verfolgt, muß staunen über das, was in dem Zeitraum von 10 Jahren geleistet worden ist. In dem großen Bassin, dem jetzigen Utah-Territorium, welches Frémont unter Gefahren und Entbehrungen durchforschte, erheben sich jetzt die blühenden Ansiedelungen der Mormonen, die fruchtbaren Thäler der Flüsse bevölkernd. Durch den South-Paß, den Frémont in den Rocky Mountains entdeckte und bestimmte, sind Hunderttausende von Menschen gezogen, unter deren Händen dann in den paradiesischen Küstenstrichen der Südsee Städte, Kanäle und Eisenbahnen entstanden, und gewiß wird es nicht lange dauern, daß mittelst der Eisenbahn ein Weg durch die Wüste in wenigen Tagen zurückgelegt werden kann, auf welchem man jetzt noch Monate zubringen muß. –
Unter Gesprächen über Gegenstände dieser Art waren wir bis zu der Stelle gekommen, wo die Straße sich theilte. Ein Weg bog südlich in eine Cedernwaldung ein, welche die Abhänge der Höhe, auf die wir allmälig gelangt waren, bedeckte. Am Fuße derselben dehnte sich ein breites Thal aus, welches auf der andern Seite von hohen Felsen begrenzt wurde und durch dessen Mitte sich ein Flüßchen, der Puerco, schlängelte. Der andere Weg zog sich mehr gegen Norden und schien an einer entfernteren Stelle in dasselbe Thal hinabzuführen. Ohne unsere Gefährten und die Wagen zu erwarten, wählten wir den ersteren, auf welchem uns die dicht stehenden Cedern bald jede Aussicht in die Ferne benahmen. Kaum waren wir in der Waldung, als unser Weg sich vielfach theilte und von anderen durchschnitten wurde, und endlich alle Spuren einer Straße verschwanden. Die vielen Stümpfe und modernd umherliegenden Zweige ließen uns keinen Zweifel, daß wir die falsche Richtung eingeschlagen hatten, und uns auf dem Holzplatz der Bewohner von Isleta befanden. Wir ritten indessen ganz in's Thal hinab, um dann, demselben in nördlicher Richtung folgend, wieder mit unseren Gefährten zusammenzustoßen. Bald waren wir an dem Flüßchen, welches wir zu unserem größten Leidwesen gänzlich ausgetrocknet fanden. Der Abend rückte immer näher; weithin vermochten wir das Thal zu überblicken, doch keine Spur von unsern Gefährten zeigte sich. Um unsere Thiere nicht durch nutzloses Umherreiten zu ermüden, faßten wir den Entschluß, die Nacht, so gut es gehen wollte, an dem ersten besten Orte zuzubringen und sahen uns daher nach einer Stelle um, wo unsere Thiere etwas Futter würden finden können, denn die Hoffnung auf Wasser hatten wir schon längst aufgegeben. Doch Gras war eben so wenig wie Wasser zu entdecken; das ebene Thal war wie mit trockener Asche überdeckt, und nur dürres Gestrüpp ragte hin und wieder aus dem staubigen Boden hervor. Ein Rabe, den wir uns in Ermangelung von etwas Besserem zu unserem Abendbrod auserkoren, hatte uns an einer Stelle wieder in das Flußbett gelockt, wo Weidengesträuch und einige Cottonwood-Bäume dasselbe einfaßten. Hungrig fielen unsere Thiere über die jungen Schößlinge und dünnen Zweige her, uns gleichsam die Stelle zu unserem Nachtlager bezeichnend. Bald brannte vor uns ein tüchtiges Feuer, und wir hatten uns ganz darein ergeben, am folgenden Tage unsere Gefährten aufsuchen zu müssen. Die Dämmerung stellte sich allmälig ein; mißmuthig schauten wir bald auf unseren Raben, der schon gerupft dalag, bald in die Ferne hinaus, als zu unserer nicht geringen Freude der eine unserer sechsspännigen Wagen sich aus dem Schatten des Waldes bewegte und langsam die Richtung nach dem Flußbette nahm. Schnell waren unsere Thiere gezäumt, wir wieder im Sattel, und nach einem scharfen Ritt von einer halben Stunde befanden wir uns bei unseren Gefährten, die an einer Stelle den Fluß erreicht hatten, wo noch einige Pfützen trüben Wassers die allernothwendigste Erfrischung boten. Dort erfuhren wir nun, daß den zweiten Wagen wieder ein Unfall betroffen habe und derselbe mit unseren Zelten und Sachen erst später nachfolgen würde. Es kam nach, aber erst nach Mitternacht, als wir Alle umherlagen und im besten Schlafe begriffen waren, nachdem wir die Ruhe unter freiem Himmel dem mühsamen Aufschlagen der Zelte vorgezogen hatten.
Kaum sandte am folgenden Morgen die Sonne ihre ersten Strahlen hinab in das Thal, als wir auch schon wieder so weit gerüstet waren, daß wir unsere Weiterreise antreten konnten. Nicht ganz ohne Mühe überschritten wir den kleinen Fluß und erreichten dann in kurzer Zeit das Ende des Thales, wo wir plötzlich eine ganz andere Naturumgebung fanden. Rauhes felsiges Terrain erschwerte unsere Reise fortwährend; bald waren es Berge von Sandsteingerölle, bald Hügel, in denen Anhäufungen von krystallisirtem spathigem Gyps vorherrschend waren, in welchen die Strahlen der Sonne sich schimmernd brachen. Der wenig befahrene Weg, den wir verfolgten, führte uns gleich in der ersten Morgenstunde an eine steile Hügelkette, deren Ueberschreitung uns viele Schwierigkeiten zu machen drohte. Bei einer Biegung des Weges kurz vor derselben fanden wir indessen, daß uns die Natur hier ein breites Thor geöffnet hatte, durch welches wir auf ebener Straße zogen, während sich uns zu beiden Seiten die Felsen, wenn auch nicht sehr hoch, doch steil wie Mauern aufthürmten. Die Hügelkette war nämlich durch eine mächtige Sandsteinniederlage gebildet worden, die an dieser Stelle mit dem westlichen Ende durch vulkanische Gewalt aus der Erde getrieben und dann quer durchgebrochen war. Die durch diesen Bruch entstandene Spalte bildet nunmehr das natürliche Thor. Dadurch, daß die horizontal übereinander liegenden Schichten wieder senkrechte Risse zeigten, gewährte das Ganze den Anblick eines großartigen, aus riesigen Quadern aufgeführten Mauerwerks.
Wie der forschende Reisende oft stumm und staunend erhabene Bauwerke der Natur betrachtet, andächtig des allmächtigen Bildners gedenkt und sich mit frommem Gemüthe vor der Alles umfassenden Macht neigt, so sucht der uncivilisirte Urbewohner der unwirthlichen Wildniß darzulegen, wie auch sein Gemüth den durch eine großartige Naturumgebung hervorgerufenen Eindrücken unterworfen ist. Von solchen Gefühlen, die ihren Ursprung in dem göttlichen Funken haben, der in die Brust eines jeden menschlichen Wesens gelegt wurde, vermag sich der rohe Wilde keine Rechenschaft abzulegen; aber ohne zu wissen warum, vielleicht auch seines Manitu gedenkend, drängt es ihn, seine noch ungeordneten Ideen in hieroglyphischen Bildern und Zeichen in den harten Felsen einzuschneiden. So trugen auch die glatten Wände des natürlichen Felsenthors vielfache Zeichen, die von vorbeireisenden Indianern in den Sandstein hineingemeißelt oder mit Farbe roh ausgemalt waren.
Immer rauher und schwieriger für die Fortsetzung unserer Reise wurde das Terrain, dem jede Vegetation fremd schien. Auf einigen Höhen entdeckten wir auf der Oberfläche des steinigen Bodens wohlerhaltene Stücke von kleinen und größeren Ammoniten, von welchen wir mitnahmen, was nur zu finden war, um von dem Geologen unserer Expedition, Mr. Marcou, der sich beim Haupttrain befand, Belehrung über die Formation des dortigen Terrains zu erhalten.
(Anmerkung 14) Vergl. Marcou a. a O., S. 56-57.
Endlich erreichten wir eine Art Hochebene, wo zwischen verkrüppelten Cedern spärliches Gras wuchs, wodurch wir veranlaßt wurden, eine Stunde zu rasten, um unseren Thieren einige Nahrung zu gönnen. Von diesem Punkte aus hatten wir wieder die Aussicht über ein großes Thal, welches sich weithin gegen Westen ausdehnte, wo es an hohen Felsmassen sein Ende zu erreichen schien. Nach welcher Richtung man auch blickte, überall zeigten sich blaue Gebirgsmassen, die den Horizont begränzten; vor denselben aber steilabschüssige Felsen, die oben abgeflacht und mit dunkeln Cedern bedeckt waren. Nördlich und südlich von uns erstreckten sich von Osten nach Westen in der Entfernung von 5–6 Meilen Felsenketten, die sich allmälig einander näherten und weit vor uns sich zu verbinden schienen; dort nun war die Stelle, wo der Rio San José sich aus dem Gebirge drängte, wo die von Albuquerque kommende Straße in's Gebirge führte und wo wir gemäß unserer Verabredung mit Lieutenant Whipple und dem Haupttrain zusammentreffen sollten.
Nachdem unsere Thiere sich etwas erholt, wir selbst uns mit kalter Küche gestärkt hatten, traten wir rüstig unsere Weiterreise an und nach kurzem Marsche befanden wir uns da, wo der Weg, welchen wir gekommen waren, die Albuquerque-Straße berührte. Von diesem Punkte aus mochte die Entfernung nach oben genannter Stadt in gerader Linie 20 Meilen betragen, also einen guten Tagemarsch. – Da Lieutenant Whipple an diesem Tage Albuquerque verlassen hatte, so konnten wir auf eine Vereinigung der ganzen Gesellschaft erst am folgenden Tage rechnen. Es war noch weit bis dahin, wo die Straße sich dem Rio San José, dessen Lauf wir aus der Ferne zu erkennen vermochten, näherte; und um diese Stelle noch vor Abend zu erreichen, beschleunigten wir den Schritt unserer Thiere. Der trockene Wind, der sich während des Tages immer mehr verstärkt hatte, wurde gegen Abend zum Sturm, der uns Staub und Sand in's Gesicht trieb und unsere Reise nicht zur angenehmsten machte, doch näherten wir uns allmälig der nördlichen Felsenkette, hinter welcher wir etwas Schutz gegen das Wetter fanden, so daß wir mit Muße unsere Aufmerksamkeit den grotesken Felsmassen schenken konnten, die bald als steilaufstrebende Granitwände, bald als wilde mit Gerölle bedeckte und mit Cedern bewachsene Schluchten die herrlichsten Bilder und Scenerien boten. Die Gebirgsketten näherten sich einander immer mehr, so daß zuletzt zwischen denselben nur noch ein Raum von wenigen hundert Schritten blieb, in dessen Mitte sich der San José hinwand.
Die Dämmerung war nicht mehr fern, als wir in dem Passe an einer mit dichtem Grase bewachsenen Wiese unsere Lagerstelle wählten, auf welcher wir den Lieutenant Whipple mit seinem Commando zu erwarten beabsichtigten. Es war ein langer und ermüdender Marsch an diesem Tage gewesen, doppelt ermüdend dadurch, daß wir fortwährend gegen den starken Wind hatten ankämpfen müssen, und so war denn auch bald nach unserer Ankunft die einsame Schildwache, die ihre Aufmerksamkeit zwischen dem Lager und den weidenden Maulthieren theilte, der einzige von unserer kleinen Gesellschaft, der nicht im tiefsten Schlafe lag.
Auf das rauhe, stürmische Wetter folgte einer der in Neu-Mexiko so häufig vorkommenden milden, klaren Herbsttage, der die schon halb in Winterschlaf versenkte Natur wieder zu neuem Leben zu erwecken schien. Die Plateaus der uns umgebenden Felsmassen schwammen im Sonnenschein, und leise zitterte die erwärmte Atmosphäre zwischen dem Auge und den schattigen Cedern auf den Höhen. Nur wenige Schritte von uns rieselte der Rio San José eilig dem Puerco zu; Gänse und Enten wiegten sich auf seinen klaren Fluthen und schienen dem heimlichen Murmeln des Flüßchens zu lauschen. Unsere Gewehre brachten sehr bald Schrecken und Tod unter die prachtvoll befiederten Wanderer, die, vor dem näher rückenden Winter fliehend, auf ihrer weiten Reise nach dem Süden sich das einladende klare Flüßchen zum Ruhepunkte erwählt hatten. Jagend folgten wir dem Lauf des San José und erbeuteten außer Schneegänsen einige schön gezeichnete Kreek-Enten, deren Bälge die ersten unserer neu anzulegenden Sammlung wurden. Auch erstiegen wir die südlich von uns gelegene Felsenkette, um die auf deren Plateau befindlichen Ruinen einer Stadt, die wir schon von fern wahrgenommen hatten, näher in Augenschein zu nehmen. Nach den Trümmern, den Grundmauern und noch erhaltenen Wänden zu urtheilen, mußte diese Stadt in ihrer Bauart den noch jetzt bewohnten Pueblo's vollkommen geglichen haben, und mithin auch eine Aehnlichkeit mit den Casas Grandes am Gila, in welche man auf den wegnehmbaren Leitern gelangte, vorhanden gewesen sein.Bei Gelegenheit der Beschreibung der Ruinen am Colorado Chiquito, die weiter unten folgt, gebe ich eine Beschreibung der Casas Grandes am Gila und in Chihuahua, und zugleich auch den Versuch eines Vergleiches zwischen den unter verschiedenen Breitengraden liegenden Ueberresten alter Städte. Es ist wohl anzunehmen, daß diese Ruinen meist von den Vorfahren der jetzigen Bewohner von der um 2 Meilen entfernten Indianerstadt Laguna erbaut und bewohnt wurden; denn vielfach findet man in Neu-Mexiko, nahe den noch bewohnten Pueblos, Ruinen auf den Höhen, die den Namen der nächsten Stadt tragen. Ob nun die damaligen Bewohner dieser Regionen vor einer großen Wasserfluth (wie manche Sagen lauten) sich auf die Höhen flüchteten und dort anbauten, oder vor andringenden Völkerstämmen, welche durch die wandernden Azteken ebenfalls in Bewegung gesetzt worden waren, wird noch lange eine schwer zu lösende Frage bleiben. Die sicheren Traditionen der jetzigen städtebauenden Indianer von Neu-Mexiko reichen nicht so weit hinauf, daß sie von der Zeit sprechen könnten, in welcher diese allgemeine Bewegung unter ihren Vorfahren stattgefunden hat, denn Alles, was über ein Jahrhundert hinausreicht, erscheint, von ihnen erzählt, schon im Gewande dunkler Sagen. – Lange suchten wir unter den Trümmern nach Gegenständen, die, von den verschollenen Bewohnern herstammend, von Werth für uns gewesen wären, doch fanden wir nur zahlreiche Scherben von Thongefäßen, welche Proben von Malerei zeigten, wie sie noch jetzt auf den Hausgeräthschaften der Pueblo-Indianer, dann aber auch auf den Scherben gefunden werden, die massenhaft bei den Casas Grandes zerstreut umherliegen.
Gegen Mittag traf Leroux nebst einigen unserer Kameraden, denen bald Lieutenant Whipple mit der ganzen Expedition nachfolgte, bei uns im Lager ein; sie hielten nur so lange an, um herzliche Begrüßungen mit uns auszutauschen, und zogen dann weiter der Stadt Laguna zu, wo sie die Nacht zuzubringen und uns am folgenden Morgen zu erwarten beabsichtigten, um dann, mit uns vereinigt, die Weiterreise anzutreten.
Mit dem Frühesten brachen wir daher am 13. November auf und waren bald in dem sich verengenden Passe, von Felsen und mächtigen Steinblöcken dicht umgeben; selbst die Straße, die fortwährend bergan führte, wurde durch zusammenhängendes Gestein gebildet, und war an manchen Steilen kaum zugänglich für unsere Wagen. Als wir uns fast in gleicher Höhe mit dem Plateau befanden, auf welchem wir Tags zuvor die Ruinen besucht hatten, senkte sich das Land auf eine kurze Strecke, und vor uns am Abhange eines sanft ansteigenden Hügels erblickten wir die Pueblo Laguna.
Die meisten Indianerstädte in Neu-Mexiko haben ein fast gleiches Aussehen, nur daß durch die Verschiedenheit der Lage und eine mehr ansprechende Naturumgebung das der einen oder der andern etwas gewinnt. So gewährte uns die Stadt, die wir jetzt vor uns sahen, mit ihren grauen Häusern, die terrassenförmig übereinander gebaut waren, nicht nur einen interessanten, sondern auch einen schönen, malerischen Anblick. Das Eigenthümliche derselben wurde gehoben durch die vielen Leitern, die von einem Stockwerk zum andern hinaufführten, so wie durch die indianischen Gestalten, die sich nach allen Richtungen hin bewegten, oder müßig auf den Dächern umherstanden. Einige Amerikaner und Mexikaner begrüßten uns bei unserer Annäherung. Dieselben hatten sich ihre Wohnungen fast zusammenhängend mit der Stadt erbaut und schienen Kaufläden daselbst eingerichtet zu haben; auch erblickten wir einen Missionair, der am vorhergehenden Tage, einem Sonntage, daselbst gepredigt hatte.
In der Stadt angekommen, eilten wir an den San José, der dicht an den Häusern vorüberfloß, hinab, um unsere Flaschen mit gutem, klarem Wasser zu füllen, denn an der Stelle, wo wir übernachteten, hatten wir dieses unterlassen, weil das über Gypslager fließende Wasser durch ausgelöste Magnesia dort fast untrinkbar war. Bevor wir dann unseren Wagen folgten, die schon in Lieutenant Whipple's Lager angekommen waren und dort des Befehls zur Weiterreise harrten, nahmen wir die Stadt noch in Augenschein, und bei dieser Gelegenheit gelang es meinem Freunde Kennerly, auf dem Begräbnißplatze der Indianer unbeobachtet einen gut erhaltenen Schädel zu erbeuten, den er mir, als wir uns außerhalb des Bereiches der scharfen indianischen Augen befanden, triumphirend zeigte. Auf dem Begräbnißplatze fiel es uns auf, daß eine Menge von Gebeinen nur spärlich mit Erde bedeckt, und Schädel sowohl wie Knochen anscheinend mittelst schwerer Steine zerschmettert waren, so daß es uns kaum gelang, einen brauchbaren Schädel zu entdecken; auch ist es wohl anzunehmen, daß, wenn die Indianer eine Ahnung von dem Raube gehabt hatten, wir nicht so leichten Kaufs davongekommen wären. Wir gelangten indessen unentdeckt mit unserer Beute in's Lager, wo wir dieselbe schleunigst in einem der Wagen verschwinden ließen.
Außer den 16 schweren sechs- und achtspännigen Wagen hatten wir noch einige fünfzig Packthiere, die mit zum Transport unserer Sachen und Lebensmittel bestimmt waren. Da nun ein großer Theil der Maulthiere unbekannt mit dieser Art von Arbeit war, so konnte es nicht vermieden weiden, daß an den ersten Tagen eine Zögerung bei dem jedesmaligen Aufbruche eintrat. Doch die mexikanischen Packknechte, die im Bändigen und Beladen der Lastthiere unübertrefflich sind, fanden bald Mittel, die störrigsten der Heerde fügsam zu machen und dann die Last auf deren Rücken so sicher zu befestigen, daß es ihnen weder durch Schlagen noch Laufen gelang, sich des wohlvertheilten Gepäckes zu entledigen.
Unsere Expedition, die noch eine Verstärkung von 25 Mann Soldaten mit 60 Maulthieren zu erwarten hatte, war schon zu einer ansehnlichen Stärke gediehen; weithin in die Ebene reichten die vordersten der in langer Reihe einander folgenden Wagen, als die letzten Packknechte mit ihren Thieren den Hügel der Stadt Laguna verließen.
Der Marsch dieses Tages führte unsere Expedition durch ein weites fruchtbares Thal, welches in allen Richtungen von Kanälen durchschnitten war. In diese, selbst in die kleinsten Gräben, war von den ackerbautreibenden Ansiedlern Wasser geleitet und dadurch das Erdreich in der Nähe derselben vollständig aufgeweicht worden. Die zahllosen Wasservögel, die, angelockt von einem umfangreichen See in der Mitte des Thales, die größeren und kleineren Wasserspiegel dicht bedeckten, verleiteten Mehrere von uns, die Landstraße zu verlassen, um möglicher Weise durch eine glückliche Jagd unsere Sammlung zu bereichern. Wir ritten uns indessen dergestalt zwischen Gräben und Kanälen fest, daß es uns förmlich Mühe kostete, über den moorigen Boden hinweg wieder zu unseren Wagen zu stoßen. Wir hatten auf unserer Jagd weiter nichts erlangt, als einen Blick auf die Schaaren von wildem Geflügel, welches kreischend und schnatternd auf dem See geschäftig umherschwamm, oder, sich gleichsam zur Wanderung rüstend, mit kräftigem Flügelschlage über dem Thale die Luft durchkreiste. – Ein Blick auf solche Scenen gehört freilich zu den Alltäglichkeiten, doch liegt wiederum etwas Rührendes in dem Treiben der Vögel, wenn sie, dem Instinkte folgend, den ihnen die Natur verliehen, ihre Vorbereitungen zu der weiten Reise treffen. Der Reisende, der selbst seiner Heimath fern auf der Wanderung begriffen ist, beobachtet vielleicht mit mehr Interesse und regerer Theilnahme solche reizende Scenen, in welchen Thiere mit einander zu sprechen und einander zu verstehen scheinen; er erinnert sich ihrer oft und vermag sich jeden Augenblick die lieblichen Bilder aus dem Reiche der Natur zu vergegenwärtigen. Da stehen z. B. nur wenige Schritte vom Wasser entfernt eine Anzahl Schneegänse; aufmerksam scheinen sie den Ermahnungen eines alten erfahrenen Gänserichs zu lauschen, der mit heiserer Stimme über Dieses und Jenes spricht und sie vielleicht auch von der Nähe eines Menschen in Kenntniß setzt. Die ernsteren der Zuhörer stehen regungslos, nur durch kurze Wendungen des Kopfes ihre Theilnahme verrathend, während die jüngeren und eitleren sich putzen und jedes kleine störrische Federchen glatt streichen. Unbeachtet von den Gänsen schreiten hochbeinige Schnepfen und Strandläufer vorüber; sie horchen einige Augenblicke den Rathschlägen des weisen Gänserichs, wenden ihm dann den Rücken zu, breiten ihre spitzen Schwingen aus und eilen pfeilschnell nach dem jenseitigen Ufer des See's hinüber. Auf dem See erblickt man Gruppen der verschiedenartigsten Enten, die sich schnatternd herumstreiten, und als ob sie ihren Zank wollten schlichten lassen, geschäftig zu einer anderen Gesellschaft hinüberschwimmen. Weise Rathschläge müssen dort ertheilt worden sein, denn die Versammlung löst sich auf, um sich, vielleicht im Vorgefühl einer glücklichen Reise, munteren Spielen hinzugeben, in die Fluthen zu tauchen oder die Kraft und Gelenkigkeit der Schwingen durch heftiges Zusammenschlagen derselben zu erproben. Abgesondert von dem geräuschvollen Leben schwimmen dort ernste und ruhige Schwäne; mit gebogenem Halse schauen sie wie sinnend vor sich in die Fluthen, als ob sie in Gedanken schon da wären, wohin sie erst nach einer langen, ermüdenden Reise gelangen können. Wer das fortwährend wechselnde Schauspiel eines regen Thierlebens aufmerksam und nachdenkend betrachtet, in jeder Bewegung, in jedem Zusammentreffen nicht Zufälligkeiten erblickt, sondern weise und sinnige Anordnungen der Natur bewundert, der versteht leicht den frommen Sinn in den Worten Goethe's: »So spricht die Natur zu bekannten, verkannten, unbekannten Sinnen, so spricht sie mit sich selbst und zu uns durch tausend Erscheinungen; dem Aufmerksamen bleibt sie nirgends todt noch stumm.«
Nördlich von uns zog sich eine Bergkette hin, an deren Fuß entlang unsere Straße führte. In einer Entfernung von 6 Meilen von Laguna bog dieselbe nördlich in einen Gebirgspaß ein, an dessen westlichem Ende wir einer mexikanischen Ansiedelung ansichtig wurden. Es war dieses die Stadt Covero, zu deren Anlage eine Quelle Ursache gegeben hat, die in einem starken Strahl aus einer Spalte des Gesteins sprudelt. Als wir durch den Engpaß ritten, bemerkten wir Wohnungen, die wie Schwalbennester an den Felswänden umherhingen, indem die Ansiedler theils aus Bequemlichkeit, theils aber auch, um den Häusern mehr Festigkeit zu geben, jede glatte Felswand und jede regelmäßigere Höhlung im Gestein geschickt bei ihren Bauten zu benutzen gewußt hatten. Am Ende des Flusses bildeten die Gebäude, mehr zusammengedrängt liegend, eine kleine Stadt, die uns einen traurigen Anblick von Unsauberkeit und Armuth gewährte, so wie die auf der Straße sich träge umhertreibende Bevölkerung nur den Eindruck von Leuten machte, die nicht gern mehr arbeiten mögen, als gerade nothwendig ist, um davon existiren und mitunter einen Fandango aufführen zu können.
Auf einem freien Platze inmitten der Stadt richteten wir unsere Zelte auf. Wir hatten dort die Quelle, die vortreffliches Wasser im Ueberfluß spendete, dicht vor uns. Auf dem breiten Sandsteinfelsen, der seine Adern dem Wasser geöffnet hatte, erblickten wir einen merkwürdigen Stein, der, einer mächtigen Urne mit ganz schwachem Fuße ähnlich, über 10 Fuß, in die Höhe ragte und durch seine eigenthümliche Gestalt gewiß jedes Vorüberziehenden Bewunderung erregte. Es war dieses nicht etwa ein Felsblock, der von der Höhe losgerissen dorthin gerollt war und dann, dem Einfluß der Atmosphäre und dem Regen nachgebend, diese Form angenommen hatte, sondern diese natürliche Urne erwies sich als ein Theil von derselben Sandsteinniederlage, auf welcher sie ruht; der schwache Fuß, welcher die obere ganze Last trägt, fällt durch seine unregelmäßige Bildung noch besonders in's Auge, indem durch seine ganze Ausdehnung eine Höhlung sich zieht, die so groß ist, daß ein Mensch bequem hindurchkriechen kann.
Die Stadt Covero liegt am östlichen Ende einer weiten Ebene, die ebenfalls wieder von Bergen und Felsen eingeschlossen ist. Der Boden derselben ist indessen sandig und unfruchtbar, so daß sie selbst den Heerden der dortigen Bewohner nur geringe Nahrung bietet. Kleine fossile Muscheln und Austerschalen liegen auf derselben umher, doch sind dieselben augenscheinlich von den Gebirgen dorthin gewaschen worden.
(Anmerkung 15) Vom Rio Puerco bis zur Sierra Madre führte unser Weg fortwährend über Trias und jurassische Formationen, welche in diesen Regionen häufig mit unermeßlichen Lavaströmen bedeckt sind, die ihren Ursprung in dem alten ausgebrannten Vulkan, Mount Taylor haben, der in einiger Entfernung gegen Norden sichtbar ist. Diese Lavaströme, welche sich über die Niederungen der Thäler ausbreiten, sind durchaus den Strömen noch arbeitender Vulkane ähnlich, entbehren wie diese jeder Vegetation und geben dem Lande, wo sie gefunden werden, ein dürres trostloses Aussehen. Die Mexikaner nennen sehr richtig solche Regionen mal pais. –
Nahe dem Culminationspunkte der Sierra Madre wird die Trias durch Koblenkalk ersetzt; dann, auf eine Strecke von 12 Meilen, bestehen die Felsen aus eruptivem Granit, Gneis und Glimmerschiefer. An der westlichen Seite der Sierra Madre erscheinen wieder der Koblenkalk, die Lagen der Trias und endlich der weiße und gelbe Jura-Sandstein mit den Lavaströmen in den Thälern.
(Marcou: Resum of a geological reconnaisance, extending from Napoleon at the junction of the Arcansas with the Mississippi to the Pueblo de los Angeles in California. Doc. 129. S. 46)
Durch diese allmälig ansteigende Ebene zogen wir am folgenden Tage, und wenn auch die Formationen der näheren und der in nebliger Ferne liegenden Gebirge Interesse erregten, so wurde die ganze Umgebung doch erst wieder anziehender, als wir nach einem Marsche von 8 Meilen bergab zogen und uns abermals am San Jose befanden, welcher aus Nordwesten kommend gegen Süden floß und ein schmales Thal bewässerte. Hier stießen wir auf die ersten Lavaströme, die wie lange schwarze Wälle meilenweit das Land durchkreuzten. Wir befanden uns nunmehr nahe dem Hauptheerde dieser vulkanischen Regionen, nämlich noch einige Tagereisen südlich von Mount Taylor.
(Anmerkung 16) Der Mount Taylor, der auch unter dem Namen Sierra de Ciboletta oder Sierra de Matoya in den dortigen Ländern bekannt ist, erreicht eine Höhe von 1000 Fuß über dem Meeresspiegel. Er liegt nicht weit von der Sierra Madre und zeigt einen gänzlich abgesonderten Kegel, dessen blauen Gipfel wir an offenen Stellen des Landes weithin zu erkennen vermochten. Zahlreiche Lavaströme gehen nach allen Seiten von diesem großen erloschenen Vulkane aus; mehrere dieser Ströme haben eine Länge von 10 bis 15 Lieues. In der Sierra Madre, da, wo die Straße nach Pueblo de Zuñi über dieselbe führt, befinden sich ebenfalls mehrere vulkanische Kegel, und man erblickt gegen Süden in der Entfernung von ungefähr 15 Lieues einen großen vulkanischen Kegel mit 2 oder 3 Nebenkegeln. (Marcon; Résumé explicat. etc., S.114)
Anmerk des Verfassers. In einer kleinen Gebirgssammlung, die Lieutenant Whipple auf meine Bitte freundlichst an Herrn von Humboldt schickte, fanden sich Trachyte aus der Umgegend von Mount Taylor und Cieneguilla. Nach sorgfältiger Untersuchung war die charakteristische Zusammensetzung dieser Trachyte vom westlichen Abfall der Rocky Mountains Oligoelas und Hornblende, also ganz gleich den Trachyten von Toiuca, dem Vulkan von Orizaba und der Insel Aegina.
Wenn arbeitende Vulkane eine Gegend beleben, verschönern, und, indem sie majestätisch in derselben emporragen, sie gleichsam zu beherrschen scheinen und wie drohend Rauchsäulen zu den Wolken hinaufsenden, so wirken wiederum die Ueberreste von erloschenen meistentheils unangenehm in einer schönen Naturumgebung. In Gegenden aber, die bei der Schöpfung stiefmütterlich behandelt wurden und die den Namen von unfruchtbaren Wüsten verdienen, haben solche Erscheinungen etwas Gespenstiges; denn es liegt vor dem Wanderer der einst wild tobende, seine Umgebung erschütternde Vulkan wie eine gigantische Leiche da; an Stellen, denen einst donnernd glühende Lavabäche entströmten, vermag der Reisende jetzt seinen Forschungen obzuliegen und nach süßen Quellen zu suchen, die heimlich und unbemerkt durch die kühlen Adern des schwarzen Gesteins ihren Weg an's Tageslicht finden.
Die Stelle, an der wir am 14. November lagerten, entbehrte indessen nicht jeglichen Schmuckes von Vegetation. Freilich hatten die Wiesenstreifen ihr freundliches Grün, so wie ihre Blumen verloren und dafür die herbstliche Färbung angenommen, doch waren die Cederngebüsche, welche die niedrigen rauhen Hügel, so wie die Kuppen der breiten Felsen bedeckten, unverändert geblieben von dem verderblichen Reif, der zu dieser Zeit allnächtlich jeden hervorragenden Gegenstand mit kalter Rinde umgab. Zwischen verkrüppelten Cedern lagerten wir also an diesem Abend vor unseren helllodernden Feuern. Für guten Braten war gesorgt worden, denn wilde Enten hatten wir in großer Anzahl im Schilfe des nahen Flüßchens und der kleinen überschwemmten Niederungen gefunden und manche derselben erlegt.
Die Hauptunterhaltung an diesem Abend betraf die Pässe durch die Rocky Mountains und besonders den, durch welchen wir im Begriffe standen, mit unserer Expedition zu ziehen. Dem Rio San José bis zu seinen Quellen folgend, die sich an der Sierra MadreSierra Madre wird dort der Hauptgebirgsrücken der Rocky Mountains genannt, der die theilende Höhe zwischen den dem Golf von Mexiko einerseits und der Südsee andererseits zufließenden Gewässern bildet. befinden, hatten wir drei Punkte vor uns, auf welchen wir die letzte Kette der Rocky Mountains überschreiten konnten; nämlich erstens eine Stelle in der Nähe der Zuñi-Straße oder Camino del Obispo, dann durch die Cañon del Gallo und den Zuñi-Paß, und drittens durch den Campbells-Paß auf der Fort Defiance-Straße. Unsere Expedition sollte den Rio San José verlassen, um dem Camino del Obispo zu folgen, während unser erster Ingenieur Mr. Campbell in Begleitung von Mr. Leroux und einigen Soldaten die gegen Nordwesten führende Fort Defiance-Straße zu untersuchen hatte und bei Zuñi erst wieder zu uns stoßen sollte. Den Paß durch Cañon del Gallo untersuchte unsere Expedition nicht, doch wurde uns derselbe von einigen sachverständigen Mexikanern als bedeutend niedriger denn die Camino del Obispo beschrieben, wobei sie besonders hervorhoben, daß bei der Anlage einer Eisenbahn man dort auch auf viel weniger Hindernisse stoßen würde. Ueber den Campbells-Paß brachte Mr. Campbell indessen die günstigsten Nachrichten, so daß bei der Wahl eines der drei Pässe durchaus kein Zweifel obwalten kann und man sich für die Fort Defiance-Straße entscheiden muß.