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13. Kapitel.

Die Nacht war still. Nur das Murmeln des Baches ließ sich vernehmen, oder das Schnaufen eines Pferdes drang von der Weide herüber. Dennoch gab es viele Herzen, die in der Erwartung des Kampfes jetzt schneller schlugen. Da erklang der volle, grunzende Ton eines Ochsenfroschs. Er war so täuschend nachgemacht, daß er unter anderen Umständen sicherlich gar nicht beachtet worden wäre, jetzt aber wußten sämtliche Bewohner der Hazienda sofort, daß er das Zeichen des Angriffs sei.

Der alte Vaquero Francesco hatte sich die Bedienung derjenigen Kanonen auserbeten, die die vordere Front des Hauses zu verteidigen hatten. Sie waren mit Glas, Nägeln und gehacktem Eisen geladen, und unter der Serape – Decke –, die er übergeworfen hatte, glimmte die Lunte, mit der der Schuß gelöst werden sollte. So kauerte er hinter der kleinen Verschanzung und lauschte auf das leiseste Geräusch.

An dem Parterrefenster rechts von dem Portal stand der Apache, und an demjenigen links der Häuptling der Mixtekas. Beide hatten ihre Büchsen in der Hand und durchforschten die Finsternis mit ihren scharfen Augen. Da erschallte, wie schon erwähnt, die Stimme des Ochsenfroschs, und in demselben Augenblick wurde es auf den Palisaden lebendig. Zweihundert Köpfe erschienen über ihnen, und zweihundert dunkle, behende Gestalten sprangen von ihnen in den Hof herab. Eben traten die fünfzig, die durch die Fenster eindringen sollten, eng zusammen, da streckte der Apache seine Doppelbüchse heraus und rief:

»Shne ko – gebt Feuer!«

Seine Büchse krachte, und dieses Zeichen hatte eine Wirkung, die ebenso schnell wie wunderbar war. Kaum erscholl nämlich seine Stimme, so steckten die Mädchen oben auf der Plattform ihre Lunten in das Pulver, und im Nu loderten vier hohe Feuer auf, die den ganzen Umkreis mit Tageshelle beleuchteten. Die Indianer standen erschrocken still.

Beim Schein der Feuer erblickte der alte Francesco die fünfzig beisammenstehenden Komantschen, sie befanden sich kaum fünfzehn Meter von ihnen entfernt. Sein Schuß krachte und war bei dieser Nähe von fürchterlicher Wirkung. Der ganze Haufen schien zusammenzubrechen, es entstand ein wirrer Knäuel von am Boden ringenden Gestalten, dessen Auflösung so lange dauerte, daß Francesco Zeit erhielt, wieder zu laden. Sein zweiter Schuß hatte dieselbe Wirkung. Auch die anderen Kanonen krachten, aus jedem Fenster des Hauses, auch von der Plattform herab blitzten Schüsse, und da – von der Plattform aus konnte man es deutlich sehen –, da prasselte draußen plötzlich ein leuchtendes Feuerwerk empor. Dazwischen hinein erscholl das hundertstimmige Wiehern und Schnauben der erschreckten Pferde, die sich losrissen und davonflohen, daß unter dem Stampfen ihrer Hufe die Erde zitterte.

Die Wilden stimmten ein furchtbares Wutgeheul an. Sie alle waren hell beleuchtet und boten ein sicheres Ziel, die Zimmer aber waren dunkel, so daß die Komantschen keinen sicheren Schuß bekommen konnten, selbst wenn sie bei der allgemeinen Panik, von der sie überfallen worden waren, sich zu einem ruhigen Schuß Zeit genommen haben würden. Sie hatten einen solchen Empfang nicht erwartet; in den ersten zwei Minuten waren bereits die Hälfte ihrer Leute verloren, und jetzt begannen sie zu fliehen.

Nur einer stand fest, nämlich Der Schwarze Hirsch. Er feuerte die Seinigen an, auszuhalten; aber es half nichts. Er hatte sich bisher an der Seite des Hauses befunden, jetzt eilte er nach der Vorderfront, um zu sehen, wie der Kampf dort stehe. Doch die Situation war hier eine noch schlimmere; Francesco hatte mit seinen gutgezielten Schüssen den Platz rasiert; Indianerleiche lag an Indianerleiche; der Häuptling erkannte, daß alles verloren sei, und sprang über die Palisade hinaus.

In dem Augenblick, als er auf der Palisade hing, erblickte ihn der Apache und rief:

»Tokvitey, Der Schwarze Hirsch!«

Er hatte den Komantschen sofort erkannt, konnte ihn aber nicht töten, da er seine Büchse abgeschossen hatte.

»Der Schwarze Hirsch!« rief er abermals, indem er die Büchse fortwarf und den Tomahawk aus dem Gürtel zog. »Wendet Der Schwarze Hirsch dem Feind den Rücken?«

Dann sprang er aus dem Fenster, stürzte über den Hof hinüber und schwang sich über die Palisaden hinweg.

»Der Schwarze Hirsch halte an!« rief er dem fliehenden Komantschen nach. »Hier kommt Bärenherz, der Häuptling der Apachen. Will der Häuptling der Komantschen vor ihm flüchten?«

Als der Komantsche diesen Namen hörte, stand er still.

»Du bist Bärenherz?« rief er. »Nun, so komm heran, ich werde deine Eingeweide den Geiern zu fressen geben!«

Die beiden Häuptlinge gerieten aneinander; sie nahmen nur den Tomahawk zur Waffe, und dies ist die fürchterlichste, die es gibt. Bärenherz war dem Komantschen überlegen; das zeigte sich sofort; aber da schnellte sich, mit der Büchse in der Hand, eine Gestalt heran, Alfonzo!

Er war klug gewesen und zunächst nicht mit über die Palisaden gestiegen; er hatte ja nicht die geringste Lust, sein Leben und seine Glieder den feindlichen Schüssen preiszugeben. So hockte er hinter den Palisaden und wartete den Erfolg des Angriffs ab. Als nun die Komantschen flohen und er sah, daß Bärenherz dem Komantschen nachsprang, folgte er ihnen, eilte hinzu und schlug mit dem Kolben seines Gewehrs den Apachen von hinten so an den Kopf, daß er niederstürzte. Der Komantsche zog sofort sein Messer, um den Betäubten vollends zu töten und ihm den Skalp zu nehmen; aber Alfonzo wehrte ab.

»Halt!« sagte er. »Er verdient einen anderen Tod.« – »Du hast recht!« entgegnete Der Schwarze Hirsch. »Schnell mit ihm zu den Pferden!« – »Zu den Pferden? Die sind ja fort!« – »Fort?« fragte der Häuptling erschrocken. – »Ja. Man hat sie mit Feuerwerk erschreckt.« – »Ugh! Komm, komm, sonst wird es zu spät!«

Sie faßten nun den Apachen an beiden Armen an und sprangen, ihn an der Erde schleifend, davon.

Es war die höchste Zeit für sie, denn als Büffelstirn aus seinem Fenster bemerkte, daß der Apache dem feindlichen Anführer nacheilte, und erkannte, daß jener sich in die höchste Gefahr begab, holte er so rasch wie möglich die Besatzung des Hauses zusammen, um einen Ausfall zu machen, und stürmte mit ihr, da der Hof bereits von den Feinden verlassen war, durch die geöffneten Tore hinaus ins Freie, wo sich noch an vielen Stellen ein hitziger Einzelkampf entspann, bei dem die Wilden gewöhnlich den kürzeren zogen und Büffelstirn noch manchen niederschlug. Dann eilte er, so weit die Feuer leuchteten, rund um die Hazienda herum, aber er sah von dem Apachen keine Spur.

Stunden waren vergangen, als der Häuptling Bärenherz aus einer tiefen Ohnmacht erwachte. Er öffnete die Augen, erblickte zunächst ein Feuer und sodann eine Anzahl wilder, roter Gestalten, die um dasselbe saßen. Er selbst war gefesselt; zu seiner Rechten saß Der Schwarze Hirsch und zu seiner Linken Graf Alfonzo.

Alfonzo hatte bemerkt, daß er die Augen aufschlug.

»Er erwacht!« sagte er.

Sofort richteten sich die Blicke sämtlicher Komantschen auf den Gefangenen. Sie alle hatten von ihm gehört; sie alle kannten seinen Ruhm, aber die wenigsten hatten ihn schon einmal gesehen. Er nahm seine Gefangenschaft mit der äußeren Ruhe auf, die dem Indianer eigen ist. Sein Kopf schmerzte von dem Hieb, aber er besann sich doch sofort auf alles, was geschehen war.

»Der furchtsame Frosch der Apachen ist gefangen«, sagte Der Schwarze Hirsch.

Bärenherz lachte verächtlich; er sah ein, daß ein stolzes Schweigen hier nicht das Richtige sei.

»Der Löwe der Komantschen lief doch vor diesem Frosch davon!« sagte er. – »Hund!« – »Schakal!« – »Bärenherz, der Häuptling, ließ sich besiegen von dem Schwarzen Hirsch!« – »Du lügst!« – »Schweig!« – »Nicht du besiegtest mich und auch nicht ein anderer. Dieser Feigling, der ein Graf der Bleichgesichter ist, schlug mich heimtückisch nieder. Das ist es, was ich sage, und weiter hört ihr kein Wort. Bärenherz verachtet die Krieger, die wie Flöhe davonspringen, wenn der Tapfere sich zeigt.« – »Du wirst schon sprechen, wenn die Marter beginnt.«

Der Apache antwortete nicht. Er hatte seine Meinung ausgesprochen, und nun war er der eisenfeste Mann, der sich nicht beschämen ließ. Das sahen die anderen ein, und darum sagte der Häuptling der Komantschen:

»Der Tag beginnt. Unseres Bleibens ist hier nicht. Laßt uns zu Gericht sitzen über diesen Mann, der sich einen Häuptling nennt.«

Es wurde schweigend ein Kreis gebildet, und dann erhob sich Der Schwarze Hirsch, um in einer langen Rede die Verbrechen des Apachen aufzuzählen.

»Er hat den Tod verdient«, sagte er am Schluß.

Die anderen stimmten bei.

»Wollen wir ihn mit in die Wigwams der Komantschen nehmen?« fragte er.

Auch hierüber wurde beraten, und das Resultat war, daß Bärenherz hier getötet werden solle, da man unterwegs noch mannigfaltigen Zufälligkeiten ausgesetzt sein konnte.

»Aber welchen Tod soll er sterben?« fragte der Häuptling.

Auch darüber wurde beraten, aber man kam hier nicht so schnell zu einem Entschluß, daß ein so seltener Gefangener auch ungewöhnliche Martern erleiden sollte. Da erhob sich Graf Alfonzo, der bisher noch nichts dazu gesagt hatte, und fragte:

»Darf ich mit meinen roten Brüdern sprechen?« – »Ja«, antwortete Der Schwarze Hirsch. – »Habe ich Anteil an diesem Apachen oder nicht?« – »Nein.« – »Warum nicht?« – »Du hast ihn uns versprochen.« – »Wer hat ihn niedergeschlagen?« – »Du.« – »Habt ihr erfüllt, was ihr mir versprochen?« – »Nein. Wir konnten nicht.« – »Nun, so sind also die gegenseitigen Versprechungen aufgehoben, und der Gefangene gehört nur dem, der ihn niedergeschlagen hat. Beratet darüber.«

Es entspann sich nur eine kurze, aber sehr lebhafte Debatte, deren Ergebnis war, daß der Apache dem Spanier zugeschrieben wurde.

»Er ist mein?« fragte der letztere. – »Ja.« – »Und ich habe also über sein Schicksal zu bestimmen?« – »Ja.« – »Nun gut, so wird es dasselbe sein, das ich erleiden sollte. Wir binden ihn an diesen Baum und lassen ihn von den Krokodilen fressen. Er soll dieselben Höllenqualen erleiden, die ich durchgekostet habe.«

Auf diese Worte erhob sich ringsum ein beistimmendes Jubelgeschrei, und aller Augen richteten sich nach dem Apachen, um den Eindruck dieses Entschlusses in seinem Gesicht zu lesen; aber dieses Gesicht war wie aus Erz gegossen; keine Wimper zuckte, und keine Silbe der Bitte kam über seine Lippen.

»Haben wir Lassos genug?« fragte der Graf. – »Ja. Hier liegen noch dieselben, an denen du hingst, und wer von den Komantschen ein Pferd eingefangen hat, besitzt auch einen Lasso.«

Es war nämlich den Indianern gelungen, einige ihrer herumirrenden Pferde zu fangen.

»Gut, so binden wir ihn gerade so, wie er mich gebunden hat«, sagte Alfonzo.

Dies geschah; dann fragte Der Schwarze Hirsch:

»Hat der Häuptling der Apachen noch eine Bitte?«

Bärenherz blickte die Männer der Reihe nach an; es waren nur ihrer sechzehn, die sich hier zusammengefunden hatten. Gleich, als er, aus seiner Betäubung erwachend, bemerkt hatte, daß er an dem Teich auf dem Berg El Reparo liege, hatte er gewußt, welches Schicksal seiner harre; darum war er auch nicht erschrocken, als er sein Urteil vernahm. Jetzt blickte er im Kreis umher, als ob er sich die Züge eines jeden eingraben wolle, und sagte:

»Der Häuptling der Apachen bittet nicht. Das Messer wird alle fressen, die hier versammelt sind. Bärenherz hat gesprochen; er wird nicht heulen und schreien, wie es der Graf der Bleichgesichter getan hat. Howgh!«

Das letzte Wort ist bei den Indianern ein Ausruf der Bekräftigung, ungefähr wie unser Amen, Sela oder Basta.

Jetzt kletterte ein kräftiger Komantsche am Baum empor; der Apache wurde nachgeschoben und schwebte nach zwei Minuten über dem Wasser, wo die Krokodile ganz dasselbe gräßliche Schauspiel boten, wie es bereits beschrieben worden ist.

Die Komantschen blickten eine Zeitlang zu, wie der Apache mit dem kältesten Gleichmut sich bestrebte, seine Füße vor dem Rachen der Ungeheuer zu bewahren, dann wandten sie sich ihren Angelegenheiten wieder zu.

»Kehren meine Brüder in ihre Jagdgründe zurück?« fragte Alfonzo. – »Erst müssen sie sich rächen«, antwortete der Häuptling finster. – »Wollen sie mir folgen, wenn ich sie zur Rache führe?« – »Wohin?« – »Das werde ich später sagen, wenn wir gesehen haben, ob wir die einzigen sind, die übriggeblieben.« – »Das müssen wir jetzt bereits wissen«, behauptete der Anführer. »Wir haben mit unserem weißen Bruder kein Glück.« – »Und ich mit meinen roten Brüdern auch nicht. Sie mögen sich zerstreuen und die Ihrigen suchen, die noch umherirren. Dann, wenn sie versammelt sind, werde ich ihnen sagen, wie sie Rache nehmen können.« – Wo versammeln wir uns?« – »Hier, an dieser Stelle.« – »Gut, wir wollen tun, was mein weißer Bruder sagt. Vielleicht bringt uns sein zweites Wort mehr Glück als sein erstes.«

Die Komantschen gingen fort, um nach den Resten ihrer Truppe zu suchen. Der Graf blieb zurück, weidete sich eine Zeitlang an dem Anblick, den die nach dem Apachen schnappenden Krokodile boten, und ging dann auch. Er wollte vor allen Dingen einmal hinunter nach dem Bach schleichen, um zu sehen, was Büffelstirn gestern mit seinen Indianern dort vorgenommen. Dies war auch der Hauptgrund, weshalb er die Komantschen veranlaßt hatte, sich zu entfernen.

Kaum war der Schall seiner Schritte verklungen, so zuckte es freudig über das Gesicht des Apachen, und ein leises »Ugh!« ertönte von seinen Lippen. Da nämlich der Lasso ihm unter den Armen hindurchgezogen war, wurde es ihm möglich, einen Aufschwung zu machen, gerade wie beim Turnen am Reck, am Trapez oder an den Schwingen. Dadurch konnte er seine Beine emporbringen, so daß er nun mit dem Kopf nach unten hing und ihn die Krokodile nicht mehr erreichen konnten. Doch damit ließ er es nicht genug sein.

Es gelang Bärenherz schließlich, den Lasso zu ergreifen und auch, zwei Fuß weiter oben, mit den Knien zu erfassen. Indem er nun den Körper zusammenbog und abwechselnd mit den Händen und Knien weitergriff, wozu allerdings eine ungewöhnliche Stärke gehörte, turnte er sich an dem Lasso empor, bis er, vor Anstrengung schwitzend, oben bei dem Ast anlangte. Nun ruhte er, sich quer über denselben legend, eine Minute lang aus, denn er hatte während der ganzen Prozedur mit dem Kopf nach unten gehangen und war ganz schwindlig geworden.

Für den Augenblick war er jetzt den Krokodilen entgangen, aber seine Lage war immer noch eine höchst gefährliche. Kam jetzt einer der Komantschen, oder gelang es ihm nicht, die Fesseln zu lösen, so war er trotzdem verloren.

Er lag mit dem Rücken quer auf dem Ast, gerade so, wie man sich auf das Reck legt, um die Rückenwelle zu machen. Jetzt bog er die Knie so weit wie möglich und brachte es dadurch fertig, mit den herabhängenden Händen hinten den Riemen zu erreichen, der seine Füße zusammenhielt. Endlich fand er auch den Knoten und versuchte darauf, ihn zu lösen. Dies dauerte zwar lange, aber endlich gelang es ihm doch, und nun waren die Beine frei, so daß er das eine seitwärts über den Ast heraufbiegen und den Oberkörper erheben konnte. Dadurch kam er auf den Ast zu sitzen, und zwar so, daß er mit den über dem Rücken gefesselten Händen die Stelle zu erreichen vermochte, an der das obere Lassoende am Ast befestigt war. Nach langer Anstrengung, wobei ihm die Fingerspitzen zu bluten begannen, kam er endlich damit zustande, den Riemen zu lösen, und nun galt es nur noch, mit auf dem Rücken zusammengebundenen Händen am Baum hinabzuklettern. Dies wäre sicher ganz unmöglich gewesen, wenn der Baum gerade emporgestanden hätte, zum Glück aber war er sehr schief über das Wasser gewachsen.

Der Apache ritt also auf dem Ast hin, bis er den Stamm erreichte. Hier schlang er die Beine um denselben, ließ den Oberkörper fallen und hing nun mit dem Kopf niederwärts am Baum. Darauf lockerte er die Beine, preßte sie dann schnell wieder um den Stamm und rutschte so in einzelnen kurzen Rucken abwärts, bis er glücklich den Boden erreichte. Er war allerdings auf das äußerste abgespannt, aber gerettet!

»Ugh!«

Nur diese eine Silbe stieß er hervor, diesen einzigen Jubelton, den er sich erlauben durfte, dann warf er einen Blick auf die Krokodile, die jetzt am Uferrand im Wasser lagen und ihn unter dem Auf- und Zusammenklappen ihrer Kinnbacken begierig betrachteten, und eilte zwischen die Bäume, um im Wald Sicherheit zu finden.

Nun galt es nur noch, die Hände frei zu bekommen, und endlich hatte er, während sein Auge überall forschend zwischen Busch und Fels dahinglitt, gefunden, was er suchte, ein Felsstück, dessen Kante scharf genug war, um den Riemen zu zerschneiden. Er lehnte sich jetzt mit dem Rücken gegen die Kante und scheuerte an derselben die Fessel so lange auf und nieder, bis das Leder zersägt war. Jetzt war er vollständig frei.


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