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In einer Gegend, wo der Mais, oder türkische Weizen so häufig gebauet wird, daß er beinahe die Grundlage der Volksnahrung ausmacht, versuchte eine nachdenkende Frau, die Mischung der Kartoffeln mit Mehle von türkischem Korn zum Brodbacken, und sie erfand endlich eine sehr gute Art von Kartoffelbrod, dessen Zubereitung ich hier mit theile.
Man nimmt 4 Pfund Maismehl, und 5 Pfund weichgekochte und dann geschälte Kartoffeln, welche man warm mit dem Mehle, ohne Zuguß von Wasser, zusammen knetet. Hierauf läßt man ein Stück Sauertaig in warmen Wasser zergehen, und dieses dicke Sauertaigwasser gießt und knetet man in jenen Taig ein, welcher dann bey einer zureichenden Wärme der Luft, bald zu gähren und aufzugehen anfängt. Ist der Taig gehörig aufgegangen, und dann ausgewürkt, so wird er in die gewöhnliche Brodform geformt, und in den heißen Ofen geschoben, wo er aber etwas länger als der Roggenmehltaig stehen muß, wenn er gänzlich und gut ausbacken soll.
Dieses Brod ist sehr gut. Es ist minder trocken als das unvermischte Maisbrod, und hat doch noch dessen angenehmen Geschmack, welcher durch ein wenig mehr hinzu gethanenes Salz noch um vieles erhöhet wird. Das Verhältnis der Kartoffelmasse zum Mehle läßt sich nicht gut steigern, wenigstens darf man nicht über 6 Pfund von jener, bey 4 Pfund von diesem, hinausgehen, sonst mislingt das Ganze.