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Kartoffelgrüzze oder Gries.

Man kochet die Kartoffeln, die ohnehin im Frühjahr auszuwachsen und dadurch unschmackhaft zu werden pflegen, weich, doch nicht allzuweich; schälet die Haut ab, schneidet sie, wenn sie erkaltet sind, hierauf in Scheiben, und aus diesen Würfel, die man auf einem heißen Ofen, oder zur Frühjahrszeit an der Sonne dünne ausstreuet, und unter fleißigem Umwenden so hart dörret, daß sie ganz glasigt und durchsichtig werden. Ist dieses geschehen, und man hat so viel beysammen, als man auf einmal verfertigen lassen will, so werden sie in die Mühle geliefert, und dem Müller empfohlen, nach seiner Geschicklichkeit grobe und klare Grütze hieraus zu verfertigen, wobey auch noch zweyerley zu verschiedenen Gebrauch nüzliches Mehl abfällt. Hierbey hat der Müller die Vorsicht zu gebrauchen, daß er die Kartoffeln zwar auf eine scharfe Mühle schüttet, die aber vom Sand und Kleyen rein sein muß, weil sonst alles durch den Sand verdorben, und beinahe unbrauchbar würde.

In der Hauswirthschaft lassen sich beide Gattungen von Grütze eben, wie die aus Waizen, Spelzkern, Gerste und Haber etc. etc. bereitete, anwenden, jedoch mit dem Unterschied, daß man diese nicht so lange kochen lassen darf, weil sie schon einmal gekocht worden ist. Der Geschmack von dieser Speise, wie man gewiß überzeugt seyn darf, wird viele reizen, solch oft zu genießen, besonders wenn man die Klöse, so hievon verfertigt werden, mit kalter Milch einrührt, in das zu Nudeln zu gebrauchende klare Mehl aber etwas mehr Eyer als an anderes schlägt. Die kleinen Klöse, zu Suppen und Ragout, sowohl aus der Grütze als aus dem Mehl, sind so gut als die aus klarem Waizenmehl und Gries gemachten.


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