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Hierzu sind die größten Kartoffeln nöthig. Diese schält man ab, wäscht sie und sticht mit einer hohlen blechernen Röhre, dergleichen man hat um die Buzen oder Kröpfe (das Kernhaus) aus den Apfeln zu stechen, Löcher durch die Kartoffeln. Diese ausgestochenen Kartoffeln steckt man an zwey hölzerne Spiese aus Buchenholz, und bindet diese an einen gewöhnlichen Bratspieß fest, dabey man die Kartoffeln so an den hölzernen Spiesen schiebt, daß nie zwey gerade gegen einander stehen, sondern an dem eisernen Spieße immer auf einer Seite einer Kartoffel groß Raum bleibt. Nun werden die Kartoffeln bei gelindem Feuer gebraten, und mit Butter und scharf gesalzener Bratenbrühe fleißig beträuft. In die Unterpfanne, worinnen die Brühe zum beträufen ist, legt man ein paar abgeschälte halbe Zwiebeln, und ein paar Sardellen oder ein Stück Hering. Wenn man glaubt, daß die Kartoffeln bald fertig sind, was man erfahren kann, wenn man mit einer Gabel hineinsticht, so bestreut man sie mit feinem Reib- oder Semmelmehl, und wenn dies braun ist, richtet man sie an, und legt sie zierlich auf eine flache Schüssel. Die Brühe in der Unterpfanne versezt man mit ein wenig heißer Fleischbrühe, seiht sie durch und giebt sie besonders in einem Brühenapf mit auf den Tisch. Es ist dies ein fürtrefliches Gerichte, nur muß man Acht haben, daß die Kartoffeln vollkommen durchgebraten sind. Man kann das Braten auch in der Bratröhre vornehmen, in diesem Falle legt man die hölzernen Spieße mit den Kartoffeln auf eine seichte irdene Bratpfanne, beträuft sie fleißig und wendet die Spieße etlichemahle um. Man kann auf diese Art 4 bis 5 Spieße neben einander legen. Da man aber die Brühe, die vom Beträufen in die Pfanne fällt nicht wohl, wie beym Spießbraten auffassen, und wiederholt mit beträufeln kann, so gießt man gleich Anfangs etwas Wasser in die Bratpfanne, und läßt alles was abträuft hineinfallen, und beisammen, bis man anrichtet. - Man hat daher bey dieser Art zu braten, doppelt so viel Butter und Bratenbrühe nöthig, als beym Spießbraten, und muß dies in einem besonderen Geschirre an der Hand haben. Indessen macht es weniger Umstände, man kann mehr Kartoffeln zugleich braten und erhält mehr Bratenbrühe, die man sonst wohl verwenden kann.
Noch auf eine andere Art.
Man läßt sich von einem Klempner oder Spengler einen 6 bis 8 Zoll weiten Cylinder, in Form einer Kaffeetrommel, von weissen Bleche machen, der, so viel als möglich, in seinem Umkreis durchseyn muß, damit die in selbigen gefüllten Kartoffeln möglichst dem Feuer und der Hitze blos gestellt werden. In den obern und untern Boden dieses Cylinders werden Oeffnungen gemacht, daß man gerade den Bratspieß durchstecken oder vielmehr den Cylinder an den Bratspieß stecken kann. In der Mitte des Cylinders ist ein Schieber, wie an der Kaffeetrommel, durch welchen man die Kartoffel, wenn der Cylinder am Spieße steckt und fest gemacht ist, in denselben schiebt. Man wählt nun gleiche und nicht allzu große Kartoffeln aus, schält und füllt den am Spieße steckenden Cylinder damit an, läßt den Bratspieß am Feuer wie gewöhnlich umlaufen und beträuft durch die Oeffnungen in dem Cylinder, die bratenden Kartoffeln fleißig. Uebrigens wird damit verfahren, wie oben beym Spießbraten derselben gelehrt worden ist. Nur ist hauptsächlich zu bemerken, daß man den Cylinder oder die Bratetrommel jedesmahl mit Kartoffeln voll- und so anfüllt, daß sie während dem Braten nicht hin- und herfallen können, wodurch sie sonst zerbrechen oder zerfallen würden. Sind sie fertig, so schüttelt man sie durch den geöffneten Schieber behutsam auf eine flache Schüssel, legt sie in Ordnung, nimmt ein paar Löffelvoll der obern fetten Bratenbrühe, röstet darinnen Reib- oder Weckmehl und brennt dieses den gebratenen Kartoffeln auf. Dieses Verfahren ist diesfalls nothwendig, weil das Bestreuen mit Semmelmehl am Spieße, durch die Oeffnungen oder Einschnitte des Cylinders, nicht wohl angeht und das geröstete Semmelmehl, des Wohlgeschmacks wegen, ein Kocherforderniß der gebratenen Kartoffeln ist.