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Auf ein Maas Brodmehl wird ein halbes Maas gesottener und geschälter guter Kartoffeln genommen. Diese werden mit einem Wellholz zerdrückt, und hernach noch mit der Hand klein gemacht und zerrieben. Wenn nun des Morgens, da man backen will, der Abends zuvor angemachte Anlaß oder Vortaig zum Kneten fertig ist, so wird solcher nur noch mit etwas wenig Mehl gearbeitet, und sodann die klein gemachten Kartoffeln hineingeknetet. Je besser und fleißiger der Taig gewürkt wird, desto schöner wird das Brod, und wer es nicht weiß, wird schwerlich am Geschmacke merken, daß Kartoffeln darunter sind, besonders wenn eine Hand voll Salz mehr als gewöhnlich beigebracht worden ist. Das auf diese Art gewonnene Brod ist beinahe dreimal so viel werth, als die dazu genommenen Kartoffeln, zumal da man die kleinen dazu gebrauchen kann.
Oder:
Man schält und reinigt die Kartoffeln, und reibt sie roh auf einem Reibeisen, worauf man das übrige Wasser ablaufen läßt. Die Hälfte dieser rohen Kartoffelmasse mischt man des Abends mit Roggenmehl und Sauertaig, und setzt sie über Nachts zur Gährung hin. Den Morgen darauf knetet man auch das übrige ein, setzt Salz zu, und formirt Brode von der gewöhnlichen Größe und Gestalt, Der Backofen muß stark geheizt werden, und das Kartoffelbrod muß länger stehen, ehe es ganz ausbäckt, als das reine Roggenbrod. Wenn man zu den geriebenen Kartoffeln, die man des Morgens nachknetet, etwas Waizenmehl mischt, so wird das Brod besser.