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Bei der Heimkehr aus Amerika

Rede, gehalten im Bremer Schauspielhaus nach der Rückkehr von Amerika am 23. März 1932.

Die Stadt Bremen bringt mir nach einer schönen und großartigen Amerikafahrt den ersten warmen Willkommensgruß entgegen. Es ist mir drüben herrlich ergangen, und es geht mir hier, in der Heimat, fast zu gut: mögen die Götter gnädig, ohne Neid, auf mich herabblicken!

Einer der gewaltigsten Eindrücke ist immer wieder die Überquerung des Ozeans. Getragen gleichsam von einem der Arme und Hände, welche die alte Hanse- und Seefahrerstadt Bremen darüber ausstreckt, bin ich sicher hinüber in die Neue Welt und von dort wieder zurückgelangt – nicht ohne Stolz über die Tragfähigkeit und Zielstrebigkeit dieses Armes und dieser Hand, denn ich bin ein Deutscher, und Bremen ist eine deutsche Stadt.

Im Lotos Club zu New York habe ich eine kleine Rede gehalten, in der ich die Eroberung von Amerika die größte ungeschriebene Epopöe der Neuzeit nannte. Daß die Hansestädte eine ungeheure Rolle darin spielen – wer wüßte das nicht?! Zweimal in derber Wirklichkeit, unendlich oft durch die Phantasie ist auch meine ganz geringe Person hineinverwoben. Ich sage das, noch erfüllt von fast unerschöpflichen Eindrücken, und weil es schwer ist, sozusagen im ersten Augenblick wieder auf Heimatboden davon zu schweigen: Wes das Herz voll ist, des gehet der Mund über.

Und, meine Damen und Herren, wer als Deutscher, von jenseit des großen Wassers kommend, wiederum den deutschen Strand betritt, der kriegt es mit seinem Heizen zu tun, wenn er überhaupt eins hat! Er möchte nach allen Richtungen die eine Erkenntnis ausstrahlen, die er selber gewonnen hat: Heimat ist ein Mysterium, Heimat ist ein segensreiches Mysterium, Heimat ist eine gute Mutter trotz allem! Und ich möchte jedem Deutschen zurufen: Werdet euch dieser trotz allem guten Mutter bewußt und, in diesem Betracht, seid erträgliche und verträgliche Kinder!

Genug aber von meiner Reise in das Reich der Zukunft hinein: sie ist in die allgemeine Reise des Lebens gemündet. Drüben sah ich alte und neue Freunde um mich, hier hüben sehe ich alte und älteste Freunde. Indem Sie mich grüßen und ich Sie begrüße, bilden wir einen, ich möchte sagen Seelenleib: so ist es, mag es gleich paradox klingen. Der einzelne gibt vorübergehend sich auf, um sich an dieser Einheit zu beteiligen, und ebendasselbe tue ich auch.

Ich danke Ihnen, meine Damen und Herren, für alles, was Sie in Ihrem Innern heut wohlwollend für mich sprechen lassen, und daß Sie mich in der alten Gemeinschaft, der ich angehöre, neu willkommen heißen!


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