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Timon:
Ein Dieb ist jedes Ding;
Und das Gesetz, Eu'r Zaum und Peitsche, übt
In rauher Kraft den Diebstahl ungestraft.
Timon von Athen.
An dem Tage und zu der bestimmten Stunde, wo der Fremde Herrn Beaufort hatte wieder besuchen wollen, saß Lord Lilburne im Bibliothekzimmer seines Schwagers, und vor dem Lehnsessel, auf dem er nachlässig ruhte, stand unser alter Freund Sharp, der Polizeimann.
»Herr Sharp,« sagte der Pair, »ich habe Sie rufen lassen um mir einen kleinen Dienst zu erweisen. Ich erwarte hier einen Mann, der meinem Schwager, dem Herrn Beaufort, Nachricht über einen Rechtsstreit geben zu wollen versprochen. Es ist nöthig, zu erfahren, ob sein Zeugniß von Wichtigkeit ist oder nicht. Ich wünsche, daß Sie alle Einzelnheiten hinsichtlich dieses Mannes erforschen mögen. Sein Sie so gut, sich auf dem Vorsaale in den Stuhl des Portiers zu setzen; beobachten Sie ihn, wenn er eintritt, ohne daß er Sie bemerkt – aber da er Ihnen wahrscheinlich fremd ist, so beobachten Sie ihn genauer, wenn er das Haus verläßt, folgen Sie ihm in einiger Entfernung, machen Sie ausfindig wo er wohnt, mit wem er umgeht, welche Personen er besucht, ihre Namen, ihren Ruf und ihr Geschäft – mit einem Wort, Alles was Sie können, und ertheilen Sie mir darüber diesen Abend Bericht. Verfolgen Sie ihn gut, verlieren Sie ihn nie aus dem Gesicht – Sie sollen gut belohnt werden. Sie verstehen mich.«
»Ah! Lassen Sie mich nur machen, Mylord,« sagte Sharp. »Ihr Herr Schwager hat mich schon früher beschäftigt, und er weiß, daß er sich auf mich verlassen kann.«
»Ich bezweifle es nicht. Auf Ihren Posten – ich erwarte ihn jeden Augenblick.«
Kaum hatte sich Sharp in den Stuhl des Portiers gesetzt, als der Fremde schon an die Thür klopfte. Im nächsten Augenblick wurde er zu Lord Lilburne geführt.
»Mein Herr!« sagte Seine Herrlichkeit, ohne aufzusehen, »sein Sie so gut, jenen Stuhl zu nehmen. Herr Beaufort hat die Stadt verlassen müssen und mich gebeten, mit Ihnen zu reden – ich gehöre zu seiner Familie – seine Frau ist meine Schwester – Sie können so offen mit mir reden, wie mit ihm – vielleicht noch offener.«
»Darf ich um Ihren Namen bitten, mein Herr,« sagte der Fremde, seine Kravatte in Ordnung bringend.
»Ihren zuerst – Geschäft ist Geschäft.«
»Nun also, Kapitän Smith.«
»Von welchem Regiment?«
»Auf halbem Sold.«
»Ich bin Lord Lilburne. Ihr Name ist Smith, hm!« setzte der Pair hinzu, indem er einige Papiere ansah, die vor ihm lagen. »Ich sehe, das ist auch der Name des Zeugen, auf den sich Mrs. Morton berufen, hm!«
Bei dieser Bemerkung, und noch mehr bei dem Blicke, wovon dieselbe begleitet war, wurde Kapitän Smith sichtbar verlegen; er räusperte sich und sagte mit einigem Zögern:
»Mylord, jener Zeuge ist am Leben!«
»Ohne Zweifel – Zeugen sterben nie, wo ein großes Vermögen auf dem Spiele steht und man einen Betrug beabsichtigt.«
In diesem Augenblick trat der Diener ein und überreichte Lord Lilburne ein zierlich zusammengelegtes Papier. Er sah es mit Erstaunen an – öffnete es und sah folgende, mit Bleistift geschriebene Worte?
»Mylord!
»Ich kenne den Mann; hüten Sie sich vor ihm; er ist ein so
arger Schurke, wie nur je einer lebte; er wurde vor drei Jahren
deportirt, und obgleich diese Zeit abgekürzt worden ist, so ist er
doch ohne Urlaub abwesend. Wir pflegten ihn immer den tollen
Jerry zu nennen. Der junge Mensch, den wir auf Herrn Beauforts
Wunsch aufsuchten, war ein Kamerad von ihm. Entschuldigen
Sie meine Freiheit.
J. Sharp.«
Während Lord Lilburne diesen Brief an's Licht hielt und ihn mit Mühe las, erlangte Kapitän Smith seine Fassung wieder und begann folgendermaßen:
»Betrug, Mylord! Betrug! Ich verstehe Sie in der That nicht. Eure Herrlichkeit scheinen so argwöhnisch, daß man sich ganz unbehaglich fühlt. Freilich gilt es mir gleich, und wenn Herr Beaufort es nicht für gut hält, selber mit mir zu reden, so wird es am besten sein, ich mache Ihnen meine Verbeugung.«
Und Kapitän Smith stand auf.
»Warten Sie einen Augenblick, Herr. Was Herr Beaufort noch thun mag, kann ich nicht sagen; aber ich weiß nur so viel, daß Sie eines schweren Vergehens schuldig sind, und wenn Ihr Zeuge oder Ihre Zeugen – Sie mögen deren fünfzig haben, so viel ich weiß – gleich schuldig sind, so ist es um so schlimmer für Sie.«
»Mylord, ich verstehe Sie in der That nicht.«
»Dann will ich mich deutlicher ausdrücken. Ich beschuldige Sie, in der Absicht, Geld zu erpressen, eine schmachvolle Lüge erfunden zu haben. Lassen Sie Ihre Zeugen vor Gericht auftreten, und ich verspreche Ihnen, das Sie, Ihre Zeugen und der junge Mann, Herr Morton, für den Sie zeugen wollen, der schwärzesten Conspiration für schuldig erklärt werden sollen. Herr Smith, ich kenne Sie, und vor morgen früh um zehn Uhr werde ich auch wissen, ob Sie von Seiner Majestät Erlaubniß hatten, die Kolonie zu verlassen! Jetzt, denke ich, habe ich mich deutlich genug ausgesprochen.«
Und Lord Lilburne warf sich in seinen Stuhl zurück und betrachtete kalt das bleiche Gesicht und den erschrockenen Ausdruck des muthlosen Kapitäns. Nach einer Pause der Besinnung, des Erstaunens und der Furcht machte dieser würdige Mann mit drohender Geberde einen unwillkürlichen Schritt auf Lilburne zu. Der Pair griff ganz ruhig nach der Glocke.
»Noch einen Augenblick,« sagte der Letztere, »wenn ich mit dieser Glocke klingle, so geschieht es nur, Sie in's Gefängniß bringen zu lassen. Lassen Sie sich noch einmal hier bei Herrn Beaufort sehen – ja, lassen Sie ihn nur ein Wort von diesem beabsichtigten Rechtsstreit hören, und Sie kehren in die Kolonie zurück. Pah! Sehen Sie mich nicht so finster an, Herr! Ein Polizeimann ist im Vorsaal. Gehen Sie – Nein, warten Sie noch einen Augenblick und nehmen eine gute Lehre mit. Wagen Sie nicht wieder, Leuten von Stand und Vermögen zu drohen. Jeder reiche Mann ist mit einer Mauer umgeben – rennen Sie lieber nicht mit dem Kopfe dagegen.«
»Aber ich schwöre feierlich,« rief der Schurke mit einem Nachdruck, der den Anschein der Wahrheit hatte, »daß die Trauung stattgefunden.«
»Und ich sage nicht weniger feierlich, daß Jeder, der dieß vor einem Gerichtshofe beschwört, als Meineidiger soll bestraft werden. Pah! Sie sind bei alle dem ein trauriger Schurke!« Und mit einer Miene überlegener und halb mitleidiger Verachtung wendete sich Lord Lilburne um und schürte das Feuer. Kapitän Smith murmelte etwas, beschäftigte sich einen Augenblick mit seinen Handschuhen, zuckte dann die Achseln und schlich sich hinaus.
An demselben Abend empfing Lord Lilburne wieder seine Freunde, und unter seinen Gästen befand sich auch Vaudemont. Lilburne war ein Mann, der das Studium menschlicher Charaktere liebte, besonders von solchen Männern, die mit der Welt kämpften. Gänzlich frei von jeder Art des Ehrgeizes, schien er sich mit seiner Gefühllosigkeit dadurch auszusöhnen, das er die Unruhe, die Kränkung und die Qualen des Herzens untersuchte, die das Loos der Ehrgeizigen sind. Gleich der Spinne in ihrer Höhle beobachtete er mit hungrigem Vergnügen die Fliegen, die in dem Gewebe zappelten, durch dessen schlüpfriges Labyrinth er mit leichter Sicherheit dahinschritt. Ein Grund, warum er das Spiel liebte, war vielleicht weniger die Freude am Gewinne, als die philosophische Behaglichkeit, womit er sich an den Bewegungen Derjenigen weidete, die verloren. Stets heiter und leidenschaftslos, außer bei der Ausschweifung, hätte Magendie, der die Experimente der Wissenschaft bis zu der Todesqual eines gefolterten Hundes verfolgte, nicht mehr in seine Wissenschaft versenkt und gleichgültiger gegen den Hund sein können, als Lord Lilburne, wenn er ein Schlachtopfer zu Grunde richtete, bei der Prüfung der menschlichen Leidenschaften – gleichgültiger bei den krampfhaften Bewegungen des Unglücklichen, den er folterte. Er wünschte Vaudemont Geld abzugewinnen, um diesen Mann zu Grunde zu richten, der großmüthiger sein wollte, als andere Leute – um einen kühnen Abenteurer dem Glücksrade unterworfen zu sehen, welches in einem Spiel Karten herrscht – und Alles dieß natürlich ohne den geringsten Haß gegen den Mann, den er, so viel er wußte, zum ersten Mal sah. Im Gegentheil empfand er einen gewissen Respekt für Vaudemont. Gleich den meisten weltlich gesinnten Männern war Lord Lilburne für die eingenommen, die im Leben zu steigen suchen, und gleich Männern, die sich in männlichen und athletischen Uebungen ausgezeichnet haben, nahm er Antheil an denen, die zu denselben glücklichen Erfolgen geeignet schienen.
Liancourt führte seinen Freund auf die Seite, als Lord Lilburne mit seinen andern Gästen sprach: »Ich darf Sie nicht warnen, da ich selber nie spiele, sich nicht der zarten Großmuth Lord Lilburne's hinzugeben; bedenken Sie, daß er ein bewundernswürdiger Spieler ist.«
»Nun,« antwortete Vaudemont, »ich wünsche diesen Mann kennen zu lernen; ich habe Gründe, die allein mich bewegen, in sein Haus zu treten. Ich kann schon etwas wagen, weil ich zu sehen wünsche, ob ich nicht etwas für Jemand gewinnen kann, der mir theuer ist. Und übrigens,« setzte er leiser hinzu, »kenne ich ihn zu gut, um nicht auf meiner Hut zu sein.«
Mit diesen Worten schloß er sich Lord Lilburne's Gruppe an und setzte sich zum Kartentische. Beim Abendessen sprach Vaudemont mehr, als seine Gewohnheit war, wendete sich besonders an seinen Wirth und hörte mit großer Aufmerksamkeit Lilburne's schlagende Bemerkungen über alle Gegenstände an, die vorgebracht wurden. Und war es nun Vaudemonts Kunst oder Lord Lilburne's Interesse, einen ihm neuen Charakter zu studiren, oder weil beide Männer sich besonders in allen männlichen Fähigkeiten auszeichneten – ihre Unterhaltung war viel anziehender für sie selber als für Andere, und so geschah es, daß sie sich noch mit einander unterhielten, als schon das Tageslicht durch die Fenstervorhänge zu dringen begann.
»Ich bin länger geblieben, als alle Ihre andern Gäste,« sagte Vaudemont, sich in dem leeren Zimmer umsehend.
»Es ist das beste Compliment, welches Sie mir hätten machen können. An einem andern Abend können wir unsere einsame Unterhaltung mit einem Spiel Ecarté beleben, obgleich ich mich wundere, Herr von Vaudemont, daß Sie in Ihrem Alter und bei Ihrem Aeußern das Spiel lieben. Ich hätte nicht geglaubt, daß Sie in einem Spiel Karten Herzen suchten. Aber vielleicht sind Sie früh des schönen Geschlechts überdrüssig geworden.«
»Ihre Anhänglichkeit scheint noch jetzt so groß wie immer.«
»Die meine? – Nein, nicht wie immer. In verschiedenen Altern herrschen verschiedene Grade. In Ihrem Alter warb ich, in dem meinen kaufe ich. Das Letztere ist das beste, denn es kostet nicht halb so viel Zeit.«
»Ihre Ehe war nicht mit Kindern gesegnet, Lord Lilburne? Vielleicht empfinden Sie zuweilen den Mangel derselben?«
»Wenn das wäre, könnte ich sie zu Dutzenden haben. Andere Damen sind in dieser Hinsicht freigebiger gewesen, als die verstorbene Lady Lilburne, der Himmel habe sie selig.«
»Und wenn Sie wirklich überzeugt wären,« sagte Vaudemont, seine Augen mit einigem Ernst auf seinen Wirth richtend, »daß Sie ein Kind hätten oder vielleicht einen Enkel – dessen Mutter Sie in Ihrer ersten Jugend geliebt – ein zärtliches und schönes Kind, welches Ihrer Sorgfalt und Ihres Schutzes bedürfte, würden Sie nicht gestatten, daß dieses Kind, wenn gleich unrechtmäßig, Ihnen die Mängel der kindlichen Liebe ersetzte?«
»Kindliche Liebe, mein Vortrefflicher,« wiederholte Lord Lilburne, »die meiner Sorge und meines Schutzes bedarf! Pah! Mit andern Worten, ob ich einem jungen Vagabunden Tisch und Wohnung geben wollte, der gut genug wäre, zu sagen, daß er ein Sohn des Lord Lilburne sei?«
»Doch wenn Sie überzeugt wären, daß das Kind wirklich Ihr Sohn oder vielleicht Ihre Tochter wäre? Und der letztere Name ist der zärtlichere und die Tochter hülfloser.«
»Mein lieber Herr von Vaudemont, Sie sind ohne Zweifel ein Mann der Galanterie und der Welt. Wenn die Kinder, die das Gesetz uns aufdringt, schon neunmal unter zehn verdammte Plagen sind, wie sollte man denn Vater zu denen sein wollen, die das Gesetz uns zu verstoßen erlaubt. Natürliche Kinder sind die Parias in der Welt und ich – ich bin einer von den Brahmanen.«
»Aber,« fuhr Vaudemont fort, »verzeihen Sie mir, wenn ich die Sache noch weiter fortsetze. Vielleicht suche ich Ihre Weisheit als Führerin meiner eigenen Handlungen zu benutzen. Gesetzt also, ein Mann hätte geliebt und der Mutter Unrecht gethan; gesetzt, er sähe in dem Kinde ein Wesen, welches ohne seine Hülfe jedem Fluch ausgesetzt sein würde, der die Parias dieser Welt nur zu oft verfolgt, und daß sie mit seiner Hülfe im vorgerückten Alter seine Gesellschafterin, seine Pflegerin, seine Trösterin werden könnte –«
»Still,« fiel Lord Lilburne mit einiger Ungeduld ein; »ich weiß nicht, wie unsere Unterhaltung sich auf einen solchen Gegenstand lenkte – doch wenn Sie wirklich meine Meinung in Betreff irgend eines Falles im praktischen Leben wissen wollen, so will ich Ihnen dieselbe mittheilen. Sehen Sie also, Herr von Vaudemont, kein Mann hat die Kunst des Glücks mehr studirt, als ich, und ich will Ihnen das große Geheimniß sagen: lassen Sie sich durch so wenig Bande als möglich knüpfen. Pflegerin! – Pah! Sie oder ich könnten wöchentlich eine dingen, die tausendmal sorgsamer und nützlicher wäre, als ein lästiges Kind. Trösterin! – ein Mann von Verstand bedarf nie des Trostes, und es gibt keinen Kummer, so lange wir Gesundheit und Geld haben, und uns um Niemand in der Welt kümmern. Wenn Sie Leute lieben wollen, so können Sie, wenn es mit ihrer Gesundheit und ihren Umständen schlecht steht, Kummer und Verdruß haben, und das öffnet viele Kanäle zum Schmerz. Leben Sie nie allein, aber fühlen Sie stets allein! Sie halten dieß für unliebenswürdig; möglich. Ich bin kein Heuchler und affektire nie etwas Anderes zu sein, als ich bin – John Lilburne.«
Als der Pair so sprach, lehnte sich Vaudemont an die Thüre und betrachtete ihn mit einer seltsamen Mischung von Interesse und Abscheu. »Und John Lilburne wird als ein großer Mann und Wilhelm Gawtrey als ein großer Schurke betrachtet. Verbergen Sie Ihr Herz nicht? – Nein, ich durchschaue es. Reichthum und Macht bedürfen der Heuchelei nicht: Sie sind der Mann des Lasters – Gawtrey der Mann des Verbrechens. Sie sündigen nie gegen das Gesetz – er war nur ein Verbrecher vermöge seines Handwerks. Und der Verbrecher rettete das Kind vom Laster, und die Enkelin, die Sie verläugnen – Ihr eigenes Fleisch und Blut vom Mangel – welchen Mann wird der Himmel als den böseren betrachten? Nein, arme Fanny! ich sehe, daß ich Unrecht habe. Wenn er dich auch anerkennen wollte, so würde ich dich doch nicht einer so eiskalten Seele überliefern – der blinde Mann ist besser als der herzlose!«
»Nun, Lilburne,« sagte Vaudemont laut, als er aus seiner Träumerei erwachte, »ich muß gestehen, daß Ihre Philosophie die weiseste für Sie zu sein scheint. Mit einem armen Manne würde es anders sein – der Arme bedarf der Zärtlichkeit.«
»Ja gewiß, der Arme,« sagte Lord Lilburne mit einer Miene stolzer Aufrichtigkeit.
»Und ich will noch ferner gestehen,« fuhr Vaudemont fort, »daß mir mein verlorenes Geld nicht leid ist, da ich so viel Belehrung aus Ihrer Unterhaltung geschöpft habe.«
»Sie sind sehr gütig. Kommen Sie am nächsten Donnerstag wieder und nehmen Revanche. Leben Sie wohl.«
Als Lord Lilburne sich auskleidete und sein Diener ihm dabei behülflich war, sagte er zu diesem: »So bist du also nicht im Stande gewesen, den Namen des Fremden herauszubringen, der dort eingezogen ist?«
»Nein, Mylord. Sie sagen nur, er sei ein sehr schöner Mann.«
»Du hast ihn nicht gesehen?«
»Nein, Mylord. Was soll ich weiter thun?«
»Hm! Nichts für den Augenblick. Du machst deine Sache so schlecht, daß ich in eine Klemme kommen könnte. Ich thue nie etwas was das Gesetz, die Polizei oder die Zeitungen rügen könnten. Ich muß auf ein anderes Mittel denken – hm! Ich gebe nie etwas auf. Nicht wahr, Dykeman: Es schlägt mir nie etwas fehl, das ich unternehme! Wenn das Leben so viel werth wäre, als sich die Thoren mit Geschäften und Ehrgeiz darum bemühen, so würde ich wahrscheinlich ein großer Mann mit einer sehr schlechten Leber sein – ha, ha! Ich allein von aller Welt brachte heraus, wozu die Welt gut ist! Zieh' den Vorhang zu, Dykeman.«