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Das vorliegende Büchlein verdankt seine Entstehung einem Aufenthalte des Verfassers auf der Robinsoninsel von Ende Dezember 1900 bis Anfang März 1901. Indessen wäre seine Niederschrift ein kümmerlicher Torso geblieben, wenn wir nicht solch ausgezeichnete Werke über Juan Fernandez besäßen, wie das von
Vicuña Mackenna, einem Chilenen und jenes von
Johow, unserem Landsmanne. Während letzteres rein wissenschaftlich die seltsame Pflanzenwelt des abgeschiedenen Eilands behandelt, widmet sich ersteres in recht unterhaltender Weise seiner Geschichte, d. h. den Schicksalen und Abenteuern seiner zahlreichen freiwilligen und unfreiwilligen Bewohner durch etwa drei Jahrhunderte. Wie gerne würde man dieses Buch dem deutschen Publikum zugänglich machen! Aber es umfaßt 834 große Seiten! – Der Chilene schreibt gern und daher gründlich! – So mußten wir uns begnügen, einzelne Episoden aus dem reichen Material herauszugreifen und in neuer Gewandung in unser Bild zu verweben, das viel bunter ist, als man es gemeiniglich erwarten möchte. Ja, es ist eine kleine Welt
für sich, unser winziges Masatierra in Natur und Geschichte. Die romantische Idylle der Robinsonade bedeutet nur ein Glied in der Kette merkwürdiger und oft wilder Geschehnisse.
In dem Buche sind auch in jenen Kapiteln, welche von der reichen Natur der Robinsoninsel handeln, fachwissenschaftliche Bezeichnungen vermieden. Damit aber der »wißbegierige« Leser auf seine Rechnung kommt, ist ein Anhang mit alphabetisch geordneten Anmerkungen hinzugefügt, wo man sich unterrichten kann, was der Botaniker unter Naranjillo oder Canelo versteht, wie der Zoologe Zorzal und Torito benannte, oder was »Gringo« besagt.
Lugano, im November 1909.
Karte der Robinsoninsel