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Der Fuchs und der Adler

Ein Fuchs und ein Adler lebten wie Brüder miteinander.

Der Fuchs sagte zum Adler: »Ich will dir ein Mahl geben.«

Der Adler begab sich ins Haus des Fuchses, welcher ein Mahl bereitete und es auf eine flache Schüssel legte.

Der Fuchs sagte: »Bruder Adler, iß!«

Der Fuchs ißt; der Adler aber, wie er auch mit seinem Schnabel dreinschlägt, bekommt nichts.

Der Adler sagte zum Fuchs: »Komm, setze dich auf meinen Rücken! Wir wollen uns in mein Haus begeben.«

Der Fuchs setzte sich auf den Rücken des Adlers. Der Adler flog auf, mit dem Fuchs auf dem Rücken. Der Adler bemerkt, daß ein Mullah (Mönch) auf seinem Pelze niedergekauert ist und darauf sein Gebet verrichtet. Er wirft von oben den Fuchs auf den Mullah; der Mullah erschrickt und läuft davon, den Pelz auf dem Platze lassend, und eilt nach Hause.

Der Fuchs, der auf den Pelz gefallen ist, legt sich den Pelz um und geht weiter. Er begegnet einem Wolfe, welcher sagt: »Bruder Fuchs, was ist das für ein Pelz?«

Der Fuchs sagt: »Bruder Wolf, Bruder Wolf, ich bin ein Schneider!«

Der Wolf sagt: »Bruder Fuchs, nähe mir einen Pelz«'

Der Fuchs sagt: »Schön, ich will dir einen Pelz nähen.«

Der Wolf sagt: »Wie bald wirst du ihn nähen?«

Der Fuchs sagt: »Bringe mir sieben Schafe! Ich nähe dir dann einen Pelz.«

Der Fuchs geht davon und legt sich in seine Höhle. Der Wolf bringt sieben Schafe und übergibt sie dem Fuchse.

Dieser sagt: »Bruder Wolf, geh, und warte drei Tage; dann komm! Ich werde den Pelz dann genäht haben. Geh!«

Der Wolf zieht ab, wartet drei Tage, kommt zum Fuchs und sagt: »Bruder Fuchs, liefere mir den Pelz ab!«

Der Fuchs sagt: »Mein Vater ist ein Schneider, meine Mutter eine Schneiderin; ich bin kein Schneider.«

Der Wolf sagt: »Vielleicht kommst du aus deiner Höhle heraus!«

Der Fuchs sagt: »Packe dich fort' An diesen sieben Schafen habe ich für ein Jahr genug.«

Der Wolf sagt: »Ich werde ein Jahr vor deiner Grube liegen.«

Der Fuchs frißt das Fleisch und schläft.

Der Wolf liegt sieben oder acht Tage, und als er sieht, daß der Fuchs nicht herauskommt, geht er fort, bringt eine Melone und legt Steine hinein. Die Melone macht: »Schak, schak.«

Der Fuchs bemerkt dieses unaufhörliche »Schak, schak« und kriecht aus der Höhle hervor. Als er sieht, daß der Wolf nicht da ist, ergreift er die Melone, bindet sie sich an den Schwanz, geht zu einem Brunnen und läßt seinen Schwanz ins Wasser hinab. Die Melone füllt sich mit Wasser. Der Fuchs kann sie nicht herausziehen, und er fällt ins Wasser.

 


 


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