Arien und Bänkel aus Altwien

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Amors Tücke

Nichts ist schlauer als die Liebe
Auch den Klugen drücket sie;
Uiberlaß dich nicht dem Triebe,
Nie entdeckt man ihre Tritte,
Nie ist sie dem Herzen nah;
Sie macht stille Riesenschritte
Merkt man sie, so ist sie da.

Sie kann sich sehr sittsam stellen,
Und betrügen kann ihr Schein;
Oft das Kleid der Unschuld wählen,
Und so dringts ins Herz hinein.
Hüte dich mein Freund, verschiebe,
Wenn du kannst noch lang den Fall.
Nichts ist schlauer als die Liebe,
Sie bringt dir gewisse Qual.

Du glaubst immer nur zu scherzen,
Gieb nur acht, die Rose sticht;
Spiele nicht mit Amors Herzen,
Du kennst Amors Tücke nicht.
Süß ist spielen mit den Rosen,
Lieblich sind sie, gut und fein
Doch sie stossen, da sie duften,
Just den Dorn ins Herz hinein.

Dann wirst du mit Thränen büssen,
Und beklagen deinen Schmerz.
Was nützt Fühlen, Drücken, Küssen,
Wenn der Schmerz verwundt das Herz.
Uiberlaß dich nicht der Liebe,
Uiberlaß dich nicht der Lust,
Hüte dich, und übergiebe
Nur der Liebe nicht die Brust.

Inhalt

Amors Tücke