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Wien 1817.
Zu finden bey Ignaz Eder, Kupferstichhändler auf den obern Jesuiterplatzel oder sogenannten Schulhof.
Ich hab ein Wort geredt,
Mein Kind, ich liebe dich,
Und du bist mir getreu,
So denke stets an mich,
So oft du an mich denkst
So stell es also an,
Daß niemand außer uns,
Die Liebe merken kann.
Die Liebe soll allein,
Bey uns verschwiegen seyn,
Drum faße frischen Muth
In deinem Herzen ein,
Und es ist ganz dein Ernst,
Daß du mich lieben sollst,
So brauchst ein schlechte Müh,
Schweig still und lebe wohl.
Die Wächter sind bestellt,
Sie wollen alles sehen,
Doch ihnen zum Verdruß,
Muß gar kein Blick geschehen,
Verlange mir kein Blick,
Und auch kein Liebeskuß,
So lang ich in geheim,
Die Liebe halten muß.
Die Welt ist viel zu schlau
Und traue keinen Pfau,
Und leb der Hoffnung voll,
So wirst du meine Frau,
Ist nicht genug mein Kind,
Daß du versichert bist
Und die Zusammenkunft,
Nicht oft von nöthen ist.
Vielleicht erscheinet bald,
Der angenehme Tag,
Daß mein verborgner Sinn,
Sich recht erklären mag,
Da wird die schöne Lust,
Als wie ein Sonnenschein
Der auf den Regen folgt,
Verdoppelt lieblich seyn.
Indessen lebe wohl,
In dieser Einsamkeit,
Und ach erwarte nur
Die hart bestimmte Zeit,
Kann ich anjetzo nicht
In deinen Armen ruhn,
So werd ich diese Pflicht,
Stets in Gedanken thun.
Schönste erlaube mir zu bitten,
Eine Gnad von dir allein,
Da ich mehr in mitten,
Stäts in Sorg und Hoffnung seyn,
Ich bitt, sie wollt mir erklären,
Wegen der bestimmten Zeit,
Will das Wort gern anhören,
Mit der Sprach nur frey.
Ich muß wahrlich seiner lachen,
Daß er so verwegen sey,
Fragt er mich um solche Sachen,
Und zu wissen ganz allein,
Denn kein Mannsbild sollt es wissen,
Wegen mein Besonderheit,
Er sollt mir die Hände küssen,
Weil er hat den Zutritt frey.
Mein Schatz, wie lang soll das noch werden,
Daß sie mich in Zweifel halt,
Ihre Wort will ich gern hören,
Dann die Reden mir nicht gefallt;
Stäts in Sorgen Zweifel leben,
Ist ein harte Nuß fürwahr,
Wenig giebts dergleichen,
Die da sind wie ich ihr Narr.
Will er nicht, so laß ers bleiben,
Stehet ihm das Lieben frey,
Ich laß mir kein Scherz vorschreiben,
Seine Falschheit bleibt dabey,
Will er sich von mir entfernen,
Ich bin zufrieden bleib er aus,
Es giebt noch schöne Sternen,
In den blauen Wolkenhaus.
Schönste sie ist kurz gebunden,
Legt die Sach gar übel aus,
Sie muß haben mehrere Kunden,
Weil sie so geschwind fahrt aus,
Sie thut nicht bey einen bleiben,
Lässet sich in Wechsel ein,
Sie thut nichts als Kurzweil treiben,
Mit den treuen Herze mein.
Wenn ich mich verliebt will stellen,
Muß ich allzeit haben drey,
Zwey zum foppen und zum prellen,
Und den dritten bleiben treu;
Die ersten zwey die thu ich foppen,
Sieh ich an als armen Tropfen,
Die zu spät gekommen seyn.