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Wien,
Zu haben bey Gottlieb Borck, wohnhaft am Neubau bey den zwey Jägerhorn.
Los auf meine liebe Mutter,
Ich muß dich um was fragen,
Du bist schon lang verheurath,
Was thuts du mir denn rathen,
Was thuts du mir denn rathen,
Schau des Nachbarn sein Veit,
Der will mich stäts haben,
Soll werden sein Weib,
Daß Heurathen schlimm ist,
Das bilde mir wohl ein,
Weils du und mein Vater,
So oft mit einander kreinst.
Ich rath dirs mein Reserl,
Wart noch ein paar Jahr,
Es wird dich gewiß nicht kränken,
Du wirst es erfahren,
Kannst noch nicht rechts kochen,
Kein Pflad nicht recht machen,
Kommst unter die Weiber,
Thans dich auslachen,
Thu von eh was lernen,
Und nimm dich um was an,
Es ist sogar spöttlich,
Wann ein Weib sogar nichts kann.
Das Kochen liebe Mutter,
Das fallt mir schon ein,
Schau ich und mein Veitl
Essen gern ein gelben Brein,
Ein Nokerl, ein Knödl,
Ein Eyr und ein Schmalz,
Wenns gut abgeschmalzt ist,
Gehts gern durch den Hals,
Das Waschen und Baken,
Das kann ich alls schon,
In was ich mich nicht kann schicken,
Das zeigt mir mein Mann.
Vierhundert Gulden guts Geld,
Das will ich auch schon kriegen,
Das giebt mir mein Vater,
Ich bin ihm viel zu lieb,
Das wird gefallen mein Veitl,
Wann ich ihms werd sagen,
Ich wett mit der Mutter,
Er thut mich nicht schlagen,
Ein Kuh und ein Kalm,
4 Schaf und a Sau,
Da bin ich halt verheurath
Und bin schon a Frau.