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Authentisch-characteristisches Originalgedicht von
Anton Schönberger, Schriftsteller,
Verfasser mehrerer patriotischer Werke.
Wien 1834
Gedruckt bei Fr. Hagenauer.
Die Sonne wieder freundlich lacht,
Ein hochersehnter Tag erwacht
Und die Schatten fliehn von dannen,
Leben, Freude rings begannen!
»O Gott! hab' Dank!« – mit frohem Muth
Sieht jeder Bürger noch sein Gut,
Und nach stets gewohnter Weise
Freu't er sich im Kinderkreise!
Der Theuren, ihm bescheert von Gott,
Als Stützen in des Alters Noth!
Noch hält mit zärtlichen Verlangen
Die Gattin ihren Mann umfangen,
Den sie mit treuen Herzen liebt
Und wenn der Kummer ihn betrübt,
Mit der Liebe sanften Walten
Glättet seiner Stirne Falten.
Noch steht der Ahnen liebes Haus
So oft bewahrt im Sturm und Graus.
Glocken schmolzen in den Thürmen,
Nichts verschont' des Feuers Stürmen,
Mancher, der sichs nicht gedacht,
Hat dabei – – – den Lauf vollbracht!
Endlich schweigt des Feuers Wüthen;
Kirchen, Häuser, Scheunen, Hütten
Und der armen Bürger Schaar
Stellt ein gräßlich Schauspiel dar!
Die sich Morgens froh umfangen,
Stehen Abends hier in Bangen,
Vor den Trümmern ihrer Hab'.
Und – – – auf ihrer Lieben Grab'!!
Weinend blicken sie, verlassen
In des Schuttes weite Massen,
Schmerzvoll steh'n sie da und stumm,
Seh'n sich nach den Ihren um. – – –
Glücklich bei'm Verlust der Habe
Der noch, der vom heißen Grabe
Seine Theuren nur entwand
Bettelnd an der Seinen Hand. – – –
Jene die vor wenig Tagen
Noch gelindert Armer Klagen,
Sind nun selbst des Unglück's Raub
All ihr Gut ist Schutt und Staub!
Wer wird diese nun erretten
Aus des höchsten Jammers Ketten?!!!
Sie, für die erwünscht der Tod
In solch beispielloser Noth!?
Sieh! – – es nahn beim ersten Schalle
Ihrer Klag' »Die Guten« alle:
»Franz, Car'line, Ferdinand
Unser heil'ges Liebesband!
Vater Franz geht seinen Kindern
Stets gewohnt, den Schmerz gleich zu lindern,
Strahlend wie ein Gott voran!
An IHN schließen liebend an
Sich die »hocherhab'nen Sprossen«,
Alle Edlen, Reichen, Großen –
Erst »ein Engel« sanft und mild
Carolin' das Musterbild
Aller edlen, weisen Frauen,
Das wir mit Verehrung schauen,
Die sich zu uns Kindern beugt
Und als »beste Mutter« zeigt – –
Jeder eilet, Fürsten, Grafen,
Uns're Wechsler, diese braven – –
Dichter – und manch edle Mann
Schloß sich uns'rem Vater an! – –
Vater Franz mit All den Seinen,
Die bei jedem Unglück weinen – –
Und des edlen Wieners Herz
Rasten nie bei Bruderschmerz!