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VII.

Fritz Stern eilte dem traurigen Zuge entgegen, den Elwine dem Schloß zuführte, – er athmete erleichtert auf, als er schon von ferne sah, daß eine weibliche Gestalt den Trägern der Bahre, auf der der leblose Körper ausgestreckt lag, voran ging.

»Elwine!« rief er laut, freudig erregt.

»Ich bin's, Fritz!« so antwortete die theure Stimme. Stern hätte laut aufjubeln mögen, so glücklich fühlte er sich in diesem Augenblicke; Elwine war nicht krank, nicht todt. – Aber ein Blick auf die näher kommende Bahre und die auf ihr liegende leblose Gestalt, deren Umrisse er jetzt schon deutlicher erkannte, erstickte seine Freude. – »Was ist geschehen?« so rief er fragend.

Elwine antwortete nicht, – sie eilte der Bahre, welche vier Männer trugen, schnellen Schrittes voran. Sie erinnerte sich des Entsetzens, welches sie selbst beim plötzlichen Anblick von Heinrich's Leiche ergriffen, ihres jähen Schreckens, der ihr fast das Bewußtsein geraubt hatte; – sie hätte Fritz gern vorbereitet auf das Entsetzliche, aber die Worte fehlten ihr, als sie jetzt vor ihm stand und seine Hand ergriff. Mit der Macht ihres starken Willens hatte sie bisher sich kräftig erhalten, selbst in jener fürchterlichen Stunde, die sie allein im Walde bei der Leiche hatte zubringen müssen; – jetzt aber, als sie dem Geliebten die Trauerbotschaft überbringen sollte, brach sie zusammen. Krampfhaft schluchzend sank sie in seinen Arm.

»Elwine, was ist Dir? Was ist geschehen? Beruhige Dich, sage es mir! Spanne mich nicht auf die Folter!« So fragte Fritz Stern ängstlich; aber er erhielt nur ein krampfhaftes Schluchzen zur Antwort, – Elwine war unfähig, ein Wort zu sprechen, – sie klammerte sich an ihn und verbarg weinend das Gesicht an seiner Brust.

Die Träger der aus Kiefernzweigen roh zusammengefügten Bahre waren inzwischen näher gekommen; – sie setzten die Bahre nieder und einer der Männer trat zu Fritz, den er, den Hut abnehmend, freundlich grüßte. – »Das ist eine gräuliche Geschichte, Herr Doctor!« sagte er. War auch die Aeußerung nicht fein, der Ton, in welchem sie gesprochen wurde, war gütig und theilnahmvoll.

Fritz erkannte in dem Manne einen Nordenheimer Knecht, der auf dem Vorwerk Sortau arbeitete. – »Was ist geschehen, Hans?« fragte er. »Kann ich dem Menschen, den Ihr da bringt, noch helfen?«

Er wollte zu der Bahre eilen, Elwine aber ließ ihn nicht fort, – sie umklammerte ihn fester.

»Dem können Sie nicht mehr helfen, Herr Doctor!« erwiderte Hans traurig. – »Es ist zu spät, er ist wohl schon manche Stunde todt.«

»Wer ist er?« Hans nahen den Hut ab und strich verlegen das struppige Haar; aber was half's, antworten mußte er, so schwer es ihm auch wurde.

»Einmal erfahren müssen Sie es doch, Herr Doctor,« sagte er theilnahmvoll. »Das Unglück ist ja mal geschehen. Es ist unser gnädiger Herr! Das gnädige Fräulein hat ihn todt in der Heide gefunden. Er ist ermordet worden.«

Fritz riß sich aus Elwinen's Arm los, er stürzte auf die Bahre zu und warf sich neben derselben auf den Boden nieder. Einer der Männer beleuchtete mit der Laterne die Leiche, so trübe das Licht in derselben brannte, es genügte doch, um Fritz Stern beim ersten Blick in die Züge des Todten erkennen zu lassen, daß jede Hoffnung vergeblich sei. Der dunkle Blutfleck an der linken Seite deutete ihm die Stelle, wo Heinrich verwundet war; er riß das Hemd auf, eine kleine unter der Masse des geronnenen Blutes fast verborgene Wunde zeigte sich seinem geübten Art eine Schußwunde. Das Herz mußte durchbohrt, der Tod mußte augenblicklich erfolgt sein.

Nur einen Augenblick gab sich Fritz dem überwältigenden Schmerz hin, er bedeckte das Gesicht mit beiden Händen. Elwine sah, daß zwischen den geschlossenen Fingern die Thränen hindurchquollen, dann aber richtete er sich kräftig auf. »Tragt die Leiche langsam nach dem Schloß,« sagte er zu den Trägern gewendet mit einer fast unnatürlichen Ruhe: »legt sie in meinem Zimmer auf das Bett. Wir Beide aber,« fuhr er zu Elwinen gewendet fort, »müssen zu Deinem Vater eilen, um ihn vorzubereiten auf die entsetzliche Nachricht; ich hoffe, er wird sie leichter tragen als ich, da sie im Augenblick des höchsten Wonnegefühls, als ich Dich gesund erblickte, mich traf.«

Er er ergriff Elwinens Arm und schnellen Schrittes eilte er dem Schloß zu; plötzlich aber blieb er stehen. »Hast Du eine Ahnung, wer der Mörder sein kann?« fragte er mit rauher Stimme.

»Ich glaube es zu wissen, – aber – – –«

»Also nur ein Verdacht! Aber ich muß ihn kennen. Sprich den Namen aus!«

»Der Wildmichel,« erwiderte Elwine zögernd.

»Der Wildmichel!« sagte Fritz sinnend. »Er hatte freilich Grund, meinen armen Heinrich zu hassen, aber –« Er vollendete den Satz nicht. Er hatte einen andern Namen zu hören erwartet; der Verdacht, daß Graf Sarentin der Mörder seines Bruders sei, war plötzlich in ihm aufgestiegen, ohne daß er doch im Entferntesten einen Grund dafür gehabt hätte. Nur ein unklares Gefühl, der Widerwille, den er gegen den Grafen fühlte und die Erinnerung an dessen eigenthümliches Benehmen während des verflossenen Abends hatte ihn verleitet.

Er blieb noch eine kurze Zeit sinnend stehen, dann wendete er sich zu den Trägern der Bahre, die mit dieser nachgekommen waren: »Ich weiß, daß ich mich auf Dich verlassen kann, Hans,« sagte er, »Du wirst meine Befehle pünktlich befolgen.«

»Gewiß, Herr Doctor.«

»Nachdem Ihr die Leiche meines Bruders auf mein Bett gelegt habt, entfernen sich Deine Kameraden, sie sollen morgen ihren Lohn haben; Du aber bleibst als Wächter bei der Leiche vor der Thür des Zimmers. Niemand darf zu dem Todten! Du stehst mir dafür, daß Niemand die Leiche sieht oder gar berührt, den ich nicht zu derselben führe. Hast Du mich verstanden?«

»Ja wohl, Herr Doctor, kein Mensch soll einen Schritt in das Zimmer thun, bis Sie es erlauben. Verlassen Sie sich auf mich.«

»Jetzt, Elwine, zu Deinem Vater,« sagte Fritz, Elwinens Arm nehmend und sie eiligst dem Schloß zuführend. »Die Gründe, welche Du für Deinen Verdacht hast, wirst Du mir später mittheilen, nur mir, keinem Menschen weiter. Willst Du mir dies versprechen?«

»Weshalb nur Dir, Fritz?«

»Erlaß mir den Grund. Ich habe mir geschworen, den Mörder meines armen Heinrich zu entdecken und zur verdienten Strafe zu ziehen. Ich werde meinen Eid halten; aber kein Unschuldiger soll unter einem vielleicht falschen Verdachte leiden. Wildmichel kann unschuldig sein!«

»Ich glaube es nicht, Fritz!« entgegnete Elwine traurig.

»Er kann es sein, sagte ich. Ich kenne ja Deine Verdachtsgründe noch nicht; wie schwerwiegend sie aber auch sein mögen, sie können dennoch trügen; überlaß es mir, Elwine, zu beurtheilen, ob Du Deinen Verdacht ganz für Dich behalten oder anderweitig mittheilen sollst. Vertraust Du mir?«

»Ja, Fritz, von ganzem Herzen! Ich verspreche Dir, Deinen Wunsch zu erfüllen.«

Sie gingen schweigend weiter, bald war das Schloß erreicht.

Fritz eilte Elwinen voran; als er in das Wohnzimmer trat, fand er den Major kraftlos in sich zusammengesunken, unfähig, sich zu erheben, in seinem Lehnsessel: »Sie ist todt!« sagte er mit leiser Stimme, als er Fritz erblickte und in dessen schmerzlich bewegten Zügen die Botschaft eines großen Unglücks las.

»Nein Onkel, Elwine lebt!« erwiderte Fritz, der seinem Oheim nahe trat und dessen Hand ergriff. Er stellte sich dabei absichtslos so, daß er dem Grafen Sarentin den Rücken zuwendete, ihn aber trotzdem genau beobachten konnte, denn ein an der Wand hängender Spiegel zeigte ihm das Bild des Grafen, der am Fenster stand und nach den sich dem Schlosse nähernden Trägern der Leiche Heinrich's schaute. Als Fritz eintrat, drehte sich Sarentin halb um, ohne doch den Blick ganz von dem Bilde, welches sich dort unten vor ihm entwickelte, abwenden zu können. Er konnte jetzt deutlich erkennen, daß vier Männer auf einer rohen Bahre einen Leichnam trugen, ein fünfter leuchtete ihnen mit der Laterne. Jetzt waren sie vor dem Schloßthor unmittelbar unter dem Fenster, aus welchem Sarentin schaute, angelangt, zwei Diener mit Lichtern in den Händen traten ihnen entgegen, sie beleuchteten das bleiche Gesicht des Todten, – Heinrichs von Nordenheim. – Einen Schreckensruf ausstoßend wich der Graf vom Fenster zurück, er wandte das Gesicht von dem gräßlichen Anblick ab. – »Um Gotteswillen, Herr Doctor;« – so rief er, – »martern Sie uns nicht mit so entsetzlicher Ungewißheit, sagen Sie uns, was ist geschehen?«

Fritz achtete scheinbar gar nicht auf den Ausruf des Grafen, den er aber im Spiegel unausgesetzt beobachtete; zu seinem Oheim gewendet fuhr er fort: »Elwine lebt, sie ist gesund; aber ein großes Unglück ist geschehen!«

Der Major richtete sich durch die Freude gekräftigt empor. Sein Kind lebte! Jedes andere Unglück konnte er ertragen, dies las Fritz in seinen Zügen, unbesorgt konnte er ihm ohne weitere Vorbereitung mittheilen, was geschehen, er that es mit kurzen Worten, indem er das Auge fest auf das Spiegelbild des Grafen richtete. Er hatte erwartet, daß dieser bei der Nachricht, daß Elwine den Ermordeten gefunden habe, zusammen zucken würde, aber er sah sich getäuscht, die bleichen, abgespannten Züge Sarentin's blieben regungslos, und auch als Elwine jetzt in das Zimmer trat, als sie berichtete, wie sie, durch Nero nach der Waldblöße gelockt, dort den Leichnam im Blute liegend gesehen und Heinrich von Nordenheim erkannt habe, zeigte sein Gesicht keine andere Veränderung, als die, welche wohl jeder Unbetheiligte bei einer solchen Unglücksbotschaft gezeigt haben würde. Er war tief, aber nicht unnatürlich bewegt.

Als Elwine ihre kurze Erzählung beendet hatte, – von dem Wildmichel hatte sie nur erwähnt, daß sie ihn im Walde getroffen und nach Sortau entsendet habe, um Hilfe herbeizuholen, – näherte sich der Graf dem Major, er ergriff dessen Hand und drückte sie theilnahmvoll, indem er sagte:

»Herr Major, ich weiß Ihren tiefen Schmerz zu würdigen, war mir doch der Baron Heinrich auch ein theurer Freund, dem ich zu höchstem Dank verpflichtet bin. Ich bin nicht weniger tief erschüttert von dem entsetzlichen Mord als Sie; aber ich fühlte, daß ich in einem solchen Augenblick kein Recht habe, in Ihrem Familienkreis zu weilen. Die Gegenwart jedes Fremden könnte Sie nur stören. Ich werde Sie verlassen und sofort nach der Stadt zurückkehren.«

Der Major war über die Rücksicht, welche der Graf offenbar auf Fritz und Elwine nahm, erfreut, er fand seinen Entschluß durchaus gerechtfertigt und war um so mehr erstaunt, als Fritz Stern sich jetzt an den Grafen wendete und mit ruhiger Höflichkeit sagte:

»Sie stören uns durchaus nicht, Herr Graf, ich bitte Sie im Gegentheil recht dringend, bleiben Sie bei uns. Ihre Gegenwart ist sogar in Kabelwitz unumgänglich nöthig. Wir werden Ihrer Hilfe bei der Nachforschung nach dem Mörder meines armen Bruders bedürfen und ich bin überzeugt, Sie werden uns dieselbe nicht versagen.«

»Gewiß nicht,« entgegnete der Graf, »gerade deßhalb wollte ich nach der Stadt eilen, um dort zu veranlassen, daß sofort energische Maßregeln zur Entdeckung des Verbrechers ergriffen werden; wenn Sie aber wünschen, daß ich hier bleibe, füge ich mich. Ich stelle mich ganz zu Ihrer Verfügung, Herr Doctor Stern.«

»Dann bitte ich Sie, bleiben Sie in Kabelwitz zum Troste meines Onkels und zu meiner Unterstützung.«

»Ganz, wie Sie wünschen, aber Sie werden gestatten, daß ich mich jetzt wenigstens auf mein Zimmer zurückziehe. Sobald Sie mich gebrauchen, stehe ich zu Ihrer Verfügung. Seien Sie versichert, Herr Doctor Stern, daß, was auch früher zwischen uns gelegen haben mag, die Erinnerung daran durch das heutige entsetzliche Ereigniß in mir verlöscht ist!«

Fritz Stern verbeugte sich förmlicher, als die freundlichen Worte des Grafen es verdienten, er konnte noch immer den Widerwillen gegen den Verhaßten und den Argwohn, den er ohne Gründe dafür zu haben, hegte, nicht überwinden. Er fühlte sich wahrhaft erleichtert, als der Graf, nachdem er sich von dem Major freundschaftlich verabschiedet und auch Elwinen die Hand gegeben hatte, sich entfernte.

Fritz ging lange sinnend in dem geräumigen Zimmer auf und nieder; er vergegenwärtigte sich noch ein Mal die Ereignisse des vergangenen Tages; immer wieder drängte sich ihm der Verdacht auf, daß der Graf der Mörder seines Bruders sei. Sarentin hatte zu der Zeit, wo der Mord geschehen sein mußte, einen Spaziergang in der Sortauer Heide gemacht, er war mit einer Büchse bewaffnet gewesen und bei seiner Rückkehr hatte er sich so seltsam aufgeregt gezeigt, daß dies Fritz sogleich aufgefallen war. Damit aber waren alle Verdachtsgründe, welche Fritz gegen den Grafen hegte, erschöpft und er mußte sich selbst gestehen, daß sie nur äußerst schwach seien. Hatte er denn überhaupt ein Recht, einen solchen Verdacht zu hegen? Elwine hatte ihm ihre Ueberzeugung ausgesprochen, daß der Wildmichel der Mörder sei, er kannte ihre Gründe noch nicht; aber jedenfalls war dem verrufenen Menschen eine solche That eher zuzutrauen, als dem Grafen und doch hatte er Elwine vor einem vorschnellen Verdacht gewarnt. Wer aber auch der Mörder sein mochte, jedenfalls durfte kein Augenblick versäumt werden, um ihn zu entdecken; nur auf die Mittel, welche zu diesem Zweck angewendet werden konnten, durfte, Fritz jetzt denken und er that es, indem er sich selbst sagte, daß ein vorschneller, vielleicht falscher Verdacht sehr leicht dahin führen könnte, den wirklichen Thäter zu sichern.

Ueber die ersten Schritte, welche gethan werden mußten, war Fritz Stern schnell mit sich einig; er wandte sich an den Major, der nicht gewagt hatte, ihn in seinem Sinnen zu unterbrechen. »Ich habe mir überlegt, Onkel, was wir zunächst zu thun haben,« sagte er. »Wir dürfen nicht zögern, sofort Anzeige von dem Morde beim Gerichte zu machen; ich werde deshalb einen reitenden Boten nach P*** entsenden, der dem Gerichts-Director Mittheilung von dem, was hier vorgegangen ist, überbringt. Morgen früh wird dann wahrscheinlich eine Gerichts-Commission hier eintreffen, um die Untersuchung zu beginnen; – aber ich habe kein Vertrauen zu den Herren in P***; sie haben bei den zahlreichen schweren Verbrechen, deren Schauplatz seit Jahren die Sortauer Heide gewesen ist, sich stets so langsam und schwerfällig gezeigt, daß es ihnen nur selten gelungen ist, die Thäter zu entdecken und zur Strafe zu ziehen. Heinrich's Mörder soll nicht der Saumseligkeit träger Beamten die Straflosigkeit verdanken! Ich will die Untersuchung in die Hand eines Mannes legen, der sicher die Wahrheit an den Tag bringen wird, wenn es ein Mensch vermag. Mit dem Boten schicke ich sogleich ein Telegramm an den Polizeirath Richter nach P*** und bitte ihn, sofort hierher zu kommen. Es ist jetzt 10 Uhr, in einer halben Stunde kann der Bote in P*** sein, er bestellt dort Extrapost und läßt sie am Bahnhof halten; um 12 Uhr geht der Courierzug aus A** ab, er trifft vor ¾1 Uhr in P*** ein und um ¼ nach 1 wird der Polizeirath Richter in Schloß Kabelwitz ankommen, um die Nachforschungen nach dem Mörder zu beginnen. – Habe ich Deine Erlaubniß, so zu verfahren, Onkel?«

»Ich habe kein rechtes Vertrauen zu diesem Polizeirat Richter; aber wenn Du es hegst, darf ich Dich nicht abhalten, ihn herbeizurufen. Thue was Du willst.«

Fritz war entschlossen und ließ sich auch durch die Einrede des Oheims vom schnellen Handeln nicht abhalten. Der Jäger Franz, der intelligenteste und zuverlässigste Diener des Majors, erhielt den Auftrag, ein Pferd zu satteln, nach P*** zu reiten und dabei die Sporen nicht zu sparen. Während Franz sattelte, schrieb Fritz folgendes Telegramm an den Polizeirath Richter nieder:

»Mein Bruder ermordet. Mörder unbekannt. Kommen Sie sofort nach Kabelwitz. Wagen wartet auf Bahnhof P***. Fritz Stern.«

Mit diesem Telegramme und dem Befehl, es, sowie er nach P*** komme, aufzugeben, dann zunächst die Extrapost zu bestellen und zuletzt erst den Direktor des Gerichts aufzusuchen und ihm mündlich Mittheilung von der Mordthat zu machen, jagte Franz 5 Minuten später im Galopp aus dem Kabelwitzer Schloßthor den Weg nach P*** entlang.


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