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Siebenundvierzigstes Kapitel

Die Baronin hatte dem von Felix geäußerten Rat, sich an dem geselligen Leben des Adels der Umgegend lebhafter zu beteiligen, nach reiflicher Überlegung folgen zu müssen geglaubt, und es dauerte nicht lange, als fast kein Tag verging, an dem nicht die Familie entweder in die Nachbarschaft gebeten war, oder, was noch häufiger geschah, selbst Besuch zu empfangen hatte. Man schien entzückt, daß Schloß Grenwitz, früher wegen seiner Gastlichkeit mit Recht weit und breit berühmt, wieder der Vereinigungspunkt der geschäftigen Müßiggänger werden sollte: man billigte höchlichst Anna-Marias Entschluß, das klösterlich stille Leben mit einem neuen glänzenderen und einer so alten ruhmreichen Familie würdigeren zu vertauschen; man sagte ihr so viele Schmeicheleien über ihre Unterhaltungsgabe, über ihr Talent, große Gesellschaften zu arrangieren, daß sie die Kosten, die diese ihr ganz ungewohnte Gastfreundschaft veranlaßte, vor ihrem eigenen Gewissen durch die unumgängliche Notwendigkeit der Maßregel, so gut es gehen wollte, zu entschuldigen suchte.

Oswald hatte auf diese Weise schon mehrere der ihm vom Balle in Barnewitz her bekannten Gesichter wiedergesehen; aber noch keines von denen, die ihm ein vorzüglicheres Interesse abgewonnen hatten. Es war ein eigentümlicher Zufall, daß an einem Nachmittage, teils gebeten, teils ungebeten, sich beinahe alle zusammenfanden, die damals für ihn mehr oder weniger merkwürdig geworden waren. Mit sehr verschiedenen Empfindungen sah er nach und nach Barnewitz mit seiner Gemahlin Hortense, Cloten, den Grafen Grieben und andere eintreten und sein Interesse wurde geradezu ein peinliches, als zuletzt ganz unerwartet noch ein Wagen vorfuhr, aus dem Adolf und Emilie von Breesen und die Tante Breesen stiegen, deren zahnlosen Mund und spitze Zunge er noch sehr wohl in Andenken hatte.

»Hierher, mein feiner, junger Herr!« rief die alte Dame, als sie nach den ersten Begrüßungen ihn erblickte. »Warum sind Sie nicht uns zu besuchen gekommen, wie Sie versprochen hatten? Habe ich Sie deshalb meinem ungeratenen Neffen als das Muster eines wohlerzogenen jungen Mannes, der da weiß, was er alten Damen schuldig ist, vorgestellt? Habe ich deshalb Ihre Aussprache des Französischen meiner naseweisen Nichte als mustergültig gerühmt! Schämen Sie sich! Ich beehre Sie mit meiner Ungnade!«

»Ich verdiene diese durchaus nicht, gnädige Frau!« sagte Oswald. »Ich konnte nicht kommen, wie ich wollte, und gesetzt, ich hätte wirklich eine Unterlassungssünde begangen, so bin ich doch wahrlich, auch ohne Ihre Ungnade schwer genug gestraft.«

»Ja, ja – schöne Redensarten, daran fehlt es Ihnen nicht. Sind Sie auch im Herzen nicht weniger unartig wie die andern jungen Leute, so sind Sie doch manierlicher, und schon deshalb muß ich Ihnen verzeihen. Hier haben Sie meine Hand; und nun sehen Sie zu, wie Sie mit meiner Nichte fertig werden, ohne daß sie Ihnen die hübschen Augen auskratzt.«

Damit wandte die alte lebhafte Dame Oswald den Rücken und ließ ihn allein mit der hübschen Emilie, die, ohne die Augen von dem Boden zu erheben, mit leicht geröteten Wangen und unruhig wogendem Busen vor ihm stand.

Oswald war fest entschlossen, das kindische und doch gefährliche Spiel mit dem leidenschaftlichen Mädchen nicht wieder zu beginnen. Er wünschte und hoffte, daß sie selbst zur Besinnung gekommen sei, und er sah es deshalb nicht ungern, als Fräulein Emilie einige gleichgültige Worte, die er an sie richtete, scheinbar unbefangen beantwortete und sich sodann zu einer Gruppe junger Mädchen gesellte, die sich um Helene geschart hatte, den modischen Schnitt eines weißen Kleides zu bewundern, das sie heute zum ersten Mal trug.

Auch seine Begegnung mit Herrn von Cloten war weniger unerquicklich, als er nach ihrem letzten unverhofften Zusammentreffen auf Oldenburgs Solitüde erwarten konnte. Der junge Edelmann tat sehr erfreut, ihn nach so langer Zeit wiederzusehen, erkundigte sich angelegentlich nach Oldenburg, erinnerte an das Pistolenschießen in Barnewitz und fragte, ob Oswald ihm heute Revanche geben wollte.

Oswald war einigermaßen gespannt, zu sehen, wie sich Cloten und Barnewitz gegeneinander benehmen würden. Zu seiner nicht geringen Verwunderung schien zwischen diesen beiden Herren das vollkommenste Einvernehmen zu herrschen. Oldenburg hatte sich in dieser Angelegenheit als ein ausgezeichneter Diplomat bewiesen. Er hatte jedem der beiden eingeredet, daß der andere nach seinem Blute lechze, und so die beiden Männer, die, nicht ohne alle Ursache, das Leben, das sie führten, viel zu behaglich fanden, um ohne gewichtige Veranlassung daraus zu scheiden, für seine Vermittlungsvorschläge geneigt gemacht. Herrn von Barnewitz hatte er Clotens Liebeshandel mit Hortense als eine ganz unschuldige Tändelei dargestellt und geschworen, wie er überzeugt sei, daß dieser junge Mann mit jener Dame zu keiner Zeit in einem intimeren Verhältnis gestanden habe als viele andere Bekannte, zum Beispiel er selbst. Dem jungen ländlichen Don Juan dagegen hatte er den Rat gegeben, in Barnewitz' Gegenwart ein paarmal ungezogen gegen Hortense zu sein, und vor allem sich irgendeine der Damen ihres Zirkels auszuwählen, um ihr möglichst auffallend den Hof zu machen. Cloten, äußerst froh, sich so leichten Kaufs aus dem fatalen Handel zu ziehen, hatte Oldenburgs Rat pünktlich befolgt und von Stund an begonnen, Fräulein von Breesen in seiner läppischen Weise zu huldigen. Er war indessen bisher in seinen Bemühungen sehr wenig glücklich gewesen, hatte im Gegenteil viel Spott und Hohn aus dem Munde des übermütigen Mädchens über sich ergehen lassen müssen. Seine Liebesversicherungen wurden mit ironischen Bemerkungen zurückgewiesen und seine Ritterdienste mit einer Gleichgültigkeit entgegengenommen, die ihn zur Verzweiflung gebracht haben würden, wenn es ihm wirklich Ernst gewesen wäre. Und es war ihm, wie es in solchen Dingen zu gehen pflegt, nach und nach wirklich Ernst mit der anfänglich so leichtsinnigen Tändelei geworden. Fräulein Emilie war so reizend selbst in ihrem Übermut, so liebenswürdig selbst in ihrer Ungezogenheit, daß der unglückliche Vogelsteller sich von Tag zu Tag tiefer in die Netze, die er selber gelegt hatte, verstrickte und jetzt alles darum gegeben haben würde, ein freundliches Wort aus dem angebeteten Munde zu erhalten. Wie überrascht war er deshalb, wie außer sich vor Entzücken, als ihm Fräulein Emilie, die er kaum noch anzureden wagte, heute mit der größten Freundlichkeit entgegenkam, ihn auf dem Spaziergang, den man durch den Garten machte, zum Begleiter erwählte, ihren Sonnenschirm von ihm tragen, sich Blumen von ihm pflücken, ein im Saale vergessenes Taschentuch von ihm holen ließ, mit einem Worte, scheinbar alles tat, die ihm in den letzten Wochen zugefügten Beleidigungen in einer Stunde wiedergutzumachen.

Cloten war überglücklich; seine wasserblauen Augen strahlten; er drehte ohne Aufhören seinen kleinen blonden Schnurrbart und lächelte dumm vergnügt, sooft ihm eine Äußerung, wie: »Nun, Cloten, kann man gratulieren?« oder: »Recht so, Cloten, nur nicht ängstlich!« und ähnliche ins Ohr gezischelt wurden.

Oswald wußte nicht, was er von dieser Komödie denken sollte. Im Anfang glaubte er, Emilie wolle ihm nur zeigen: Sieh! Es fehlt mir nicht an Bewunderern. Er konnte nicht annehmen, daß ein so geistvolles und – mochten ihre Fehler sein, welche sie wollten – immerhin liebenswürdiges, und jedenfalls sehr hübsches Mädchen sich ernstlich für einen so faden Menschen wie Cloten, interessieren könnte. Als der Abend aber hereinbrach, die Gesellschaft sich aus dem Garten allmählich in die nach dem Rasenplatz führenden Zimmer zurückzog sind zuletzt nur noch Emilie mit Herrn von Cloten unermüdlich draußen promenierte, mußte er sich wohl der Meinung der Gesellschaft anschließen, daß die Verlobung zwischen Cloten und Fräulein von Breesen nicht mehr lange auf sich warten lassen werde. Es tat ihm leid um das Mädchen, das sich so wegwerfen konnte; dann aber dachte er wieder: Du brauchtest dir wahrlich wegen eines so leichtsinnigen Geschöpfes keine so großen Gewissensbisse zu machen. Sie sind im Grunde eines des andern vollkommen würdig.

Ob sich dieser Cloten nicht schämt, vor den Augen der Frau, die er liebte, ein solches Schauspiel aufzuführen?

Er wandte sich zu Hortense von Barnewitz, die in einer Fensternische des Saales ganz allein stand. Die hübsche Blondine schien, sehr gegen ihre Gewohnheit – denn sie war eine der gefeiertsten und verwöhntesten Damen – diese Vernachlässigung von seiten der Herren heute gern zu sehen.

»Werden Sie heute nicht tanzen, gnädige Frau fragte Oswald.

»Soll denn getanzt werden?« antwortete Hortense, wie aus einem Traume erwachend.

»Gewiß. Die Baronin läßt das Klavier in den Saal schaffen. Herr Timm hat sich erboten, zu spielen; ich wollte mir erlauben, die gnädige Frau um den ersten Tanz zu bitten, im Fall Sie sich noch nicht versagt haben.«

»Ich mich versagt? Bewahre! Die Zeiten sind vorüber, wo ich auf Wochen voraus zu jedem Tanz engagiert war. Ich überlasse das jetzt den Jüngeren.«

»Sie belieben zu scherzen.«

»Keineswegs. Sie sind der erste, und weil ich fürchte, daß Sie auch der letzte sein werden, will ich lieber gar nicht anfangen, sondern Sie bitten, sich ein wenig zu mir zu setzen und die Zeit, die Sie mit mir vertanzen wollten, in aller Ruhe zu verplaudern. Ist es Ihnen recht?«

»Die Frage beantwortet sich selbst«, sagte Oswald, Hortense einen Stuhl herbeiziehend.

»Setzen Sie sich auch!« sagte diese. »Ich höre, Herr Doktor, Sie haben ein großes Talent zur Satire; lassen Sie mich eine Probe dieses Talentes hören; an Stoff kann es Ihnen ja nicht fehlen, wenn Sie von unserm Standpunkt aus einen Blick auf die Gesellschaft hier im Saale werfen. Welche von den Damen halten Sie für die hübscheste?«

»Sie meinen die am wenigsten häßliche?«

»Sie Spötter! Freilich, außer einigen erträglichen Toiletten ist nicht viel Hübsches wahrzunehmen. Wie finden Sie Helene Grenwitz?«

»Ich finde sie gar nicht, trotzdem ich sie überall mit den Blicken suche.«

»Dort rechts von der Tür. Sie spricht mit ihrem Cousin Felix. Wie steht denn die Angelegenheit? Hat Felix sich noch immer nicht erklärt?«

»Jedenfalls nicht gegen mich.«

»Das glaube ich gern. Aber glauben Sie, daß er sich erklären wird?«

»Nein.«

»Weshalb?«

»Weil ich die Sache für unerklärlich halte.«

»Schwärmen Sie etwa für Fräulein Helene?«

»Ganz unendlich.«

»Sie interessieren sich überhaupt wohl besonders für junge Mädchen, die eben aus der Pension kommen«'

»Nur, wenn sie wirklich interessant sind.«

»Nicht immer; oder Sie wollen doch nicht behaupten, daß Emilie Breesen dies Beiwort verdient?«

»Ich habe noch nie für Fräulein von Breesen geschwärmt.«

»Desto mehr die Kleine für Sie. Lisbeth von Meyen ist die Vertraute von Emiliens Liebeskummer geworden, und Lisbeth hat natürlich die ganze Sache ausgeplaudert.«

»Aber das ist ja unmöglich!«

»Beruhigen Sie sich nur! Sie sehen ja, das gute Kind hat sich schnell genug wieder getröstet. Heute schwärmt sie für Cloten; ein andermal wird sie für einen andern schwärmen. Die Kleine hat Talent, sie kann es noch weit bringen. Mich dauert nur der arme Cloten.«

»Aber weshalb begibt er sich in die Gefahr?«

»Freilich, und noch dazu ohne seinen Mentor.«

»Wer ist das?«

»Baron Oldenburg. Er wird den Rat seines edlen Freundes mißverstanden haben und die kleine Emilie aus purem Mißverständnis heiraten.«

»Sie belieben in für mich unergründlichen Rätseln zu sprechen, gnädige Frau.«

»Ich bitte um Verzeihung. Sagen Sie, Sie sind wirklich, wie die Fama sagt, in der kurzen Zeit der Busenfreund des Barons geworden?«

»Die Fama hat in diesem Falle, wie stets, aus der Mücke einen Elefanten gemacht.«

»Glauben Sie, daß ich es gut mit Ihnen meine?« sagte Hortense, und sie blickte Oswald voll in die Augen.

»Ich habe keinen Grund, das Gegenteil anzunehmen«, antwortete dieser, den das Gespräch, welches er ganz absichtslos angeknüpft hatte, auf eigentümliche Weise zu interessieren begann.

»So folgen Sie meinem Rat: Hüten Sie sich vor dem Baron wie vor Ihrem schlimmsten Feind!«

»Weshalb?«

»Weil er falsch ist bis in das innerste Herz hinein.«

»Sie kennen den Baron genau?«

»Leider!«

»Und – verzeihen Sie mir, wenn ich eine so schwere Beschuldigung eines Mannes, den ich – ich gestehe es – bis jetzt hoch geachtet habe, nicht sofort zu glauben vermag – haben Sie Beweise von des Barons Falschheit?«

»Tausend für einen. Es bleibt unter uns, was ich Ihnen erzählen werde?«

»Das verspreche ich.«

»So hören Sie. Sie kennen meine Cousine Melitta. Nun, sie hat ihre Schwächen wie wir alle, aber sie ist doch im Grunde eine charmante Frau, die ich sehr lieb habe, und um die es mir leid tun sollte, wenn sie sich, wie es den Anschein hat, wieder in dieselben schlechten Hände gibt, aus denen ich sie mit so viel Mühe glücklich erlöst zu haben glaubte. Wenn Melitta nicht so gut ist, wie sie sein könnte – Oldenburg allein hat es auf dem Gewissen. Er hat ihr, als sie noch ein junges Mädchen war, mit seinen tollen Ideen den Kopf verdreht, daß sie zuletzt nicht mehr Recht von Unrecht unterscheiden konnte. Er hat, als sie endlich die ausgezeichnete Partie mit Herrn von Berkow gemacht hatte, das ganze, im Anfang so schöne Verhältnis zerstört; und wenn Berkow zuletzt vor Eifersucht toll geworden ist, es kann niemand verwundern, der es, wie ich, mit angesehen hat, wie es die beiden trieben. Endlich gelang es mir, bei Melitta auszuwirken, daß sie Oldenburg auf einige Zeit wenigstens fortschickte. Er ging; aber, als wir vor ein paar Jahren Italien bereisten, stellte sich Oldenburg wieder ein – ob zufällig, ob von Melitta herbeigerufen – ich lasse es unentschieden. Nach ihrem Benehmen sollte ich freilich das letztere vermuten. Das alte Lied begann von neuem. Einsame Promenaden, Austausch von Liebesschwüren, wobei sie sich selbst durch die Anwesenheit dritter Personen nicht genieren ließen – mit einem Worte: Es war für jemand, die, wie ich, etwas streng in solchen Sachen denkt und die, wie ich, Melitta noch dazu so aufrichtig liebte, ein recht häßliches Schauspiel. Vergebens bat und beschwor ich Melitta, an ihren kranken Gemahl, an ihr Kind zu denken. Ich predigte tauben Ohren. Da entschloß ich mich zu einem verzweifelten Mittel. Um ihr Oldenburgs Treulosigkeit, von der mir von anderen Seiten die fabelhaftesten Dinge erzählt waren, zu beweisen, ließ ich mich herbei, ihn glauben zu machen, ich selbst interessiere mich für ihn. Es gehörte dazu nicht viel, denn der Baron ist ebenso eitel, wie er verräterisch und zügellos in seinen Leidenschaften ist. Bald verfolgte er mich jetzt mit seinen Huldigungen – natürlich, ohne sich Melitta gegenüber zu verraten. Dabei sprach er so lieblos, so schlecht von meiner armen Cousine, daß ich kaum imstande war, die Maske, die ich vorgenommen hatte, festzuhalten. Und doch mußte ich es, bis Oldenburg von seiner Leidenschaft hingerissen, blind in das Netz rannte, das ich ihm stellte. Ich wußte es so einzurichten, daß er – es war im Garten der Villa Serra di Falco bei Palermo – mir eine feurige Liebeserklärung machte, während Melitta sechs Schritte davon hinter einem Myrtengebüsche stand. Die Arme! Es war eine schmerzliche Operation, aber ich konnte ihr nicht anders helfen. Oldenburg war natürlich am andern Morgen verschwunden. Ich suchte Melitta zu zerstreuen, so gut es ging, und ich muß gestehen, sie zeigte sich gefaßter, als ich nach einer so schmerzlichen Enttäuschung, einer so tiefen Demütigung für möglich gehalten hätte. Ich hoffte, daß diese grausame Lehre, die sie empfangen, ihr ein für allemal über Oldenburg die Augen geöffnet hätte; hoffte es um so mehr, als der Baron ihr durch mehrjährige Abwesenheit Zeit genug zur Besinnung ließ. Da plötzlich tauchte er vor einigen Wochen ganz unerwartet wieder auf. Mir ahnte sofort nichts Gutes – denn das Erscheinen dieses Mannes ist immer von etwas Außergewöhnlichem begleitet. Wie er es angefangen hat, sich wieder Melittas Gunst zu erwerben, wie es möglich ist, daß Melitta schwach genug sein konnte, ihm wieder ihre Gunst zu gewähren – ich weiß es nicht –, denn beide haben in einem hohen Grade das Talent, ihre Handlungen den Blicken der Menschen zu entziehen. Soviel steht fest: eine Aussöhnung – von der wir bei einem so erfahrenen Paare annehmen müssen, daß sie eine vollständige war – kam zustande, und damit die Feier dieser Aussöhnung möglichst geheim bleibe, machen sie eine gemeinschaftliche Badereise; und wohin? Nach Fichtenau, dem Orte, wo der Gemahl Melittas seit sieben Jahren krank liegt! Wahrlich, ich bedauere Melitta. Wenn sie darauf ausging, ihren Ruf zu ruinieren, sie hätte es hier bequemer haben können. Denn gesetzt auch, Berkows tödliche Krankheit ist nicht fingiert, was hat denn Oldenburg, der diese Krankheit jedenfalls mit veranlaßt hat, dabei zu tun? Und glaubt denn Melitta, daß der Baron sie nach dem Tode Berkows heiraten wird? Du lieber Himmel! Wenn Oldenburg alle Frauen heiraten sollte, denen er in seinem Leben Liebe geschworen, er müßte sich ein Serail anlegen, in welchem alle Stände von der Herzogin bis zur Kammerjungfer, alle Nationen und ich glaube auch alle Rassen vertreten wären. Aber mein Gott, was ist Ihnen? Sie sind ja ganz blaß geworden! Sind Sie nicht wohl?«

»Es ist nur die übergroße Hitze«, sagte Oswald, sich erhebend, »ich bitte um Verzeihung, wenn ich Sie so plötzlich verlasse. Ich will versuchen, ob die frische Abendluft mich wieder herstellt.«

Er machte Hortense eine sehr förmliche Verbeugung und entfernte sich, ohne ihre Antwort abzuwarten.

»Nun, was bedeutet denn das?« fragte diese sich, indem sie dem Forteilenden verwundert nachsah. »Hat meine vortreffliche Cousine auch hier eine Eroberung gemacht? Und habe ich, ohne es zu wissen und zu wollen, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen? Ich glaube, aus dem jungen Menschen wäre etwas zu machen. Freilich – ich muß jetzt etwas vorsichtig sein; Barnewitz ist nach der letzten Affäre mit Cloten ein wahrer Othello – da kommt ja das Ungetüm – nun, lieber Barnewitz, siehst du dich auch einmal nach deiner verlassenen kleinen Frau um? Ich sitze hier nun schon den ganzen Abend und schmachte nach dir.«

»Warum tanzt du denn nicht?«

»Meinst du, daß es mir Vergnügen macht, wenn du nicht dabei bist?«

»Ich habe mit dem jungen Grieben und anderen ein kleines Jeu arrangiert; aber ich kann schon einmal mit dir herumspringen! Komm! Sie fangen eben einen Walzer an. Das ist so meine Force!« Und das Paar trat in die Reihe der Tanzenden.

Unterdessen irrte Oswald ruhelos in dem Garten umher. Aus den offenen Fenstern und Türen der Zimmer strahlten die Lichter; um den Rasenplatz herum hatte Anna-Maria Laternen von buntem Papier aufstellen lassen, die der helle Mondschein ziemlich überflüssig machte. Von Zeit zu Zeit traten einzelne Paare auf den Platz hinaus und promenierten in der balsamischen Nachtluft. Es war eine festliche, heiter schöne Szene, die Oswalds verdüstertes Gemüt beleidigte. Er erstieg den Wall, setzte sich auf eine Bank und starrte, den Kopf in die Hand gedrückt, in das Wasser des Grabens, auf dem die Mondesstrahlen unheimlich glitzerten.

»Wäre es nicht besser, du machtest deinem elenden Dasein ein schnelles Ende«, murmelte er, »als daß du dir zur Qual und keinem zur Freude die Bürde des Lebens weiter schleppst? Willst du denn fortvegetieren, bis dir jede Illusion zerstört ist, bis du alles und jedes, was du wert und heilig hieltst, über Bord geworfen hast, über Bord hast werfen müssen? Willst du denn warten, bis dir die Geduld vollends ausgeht wie dem edlen, großherzigen Berger? So also sieht das Bild der Frau aus, vor der du wie vor einer Heiligen gekniet hast? Das ist der Mann, dessen Hand in der deinen zu halten dir eine Ehre schien? Du warst ihr nichts als ein Spielball ihrer hochadeligen Laune, und er hat seinen allerliebsten freiheitlichen Scherz mit dir getrieben'? Aber das ist ja nicht möglich! Nicht möglich? Warum denn nicht? Ist die Welt, in der sich diese Menschen bewegen, nicht durch und durch verfault und verrottet? Ist ihr ganzes Leben nicht eine gemeine Intrige? Betrügt hier nicht die Gattin den Gatten? Und dieser jene? Verkauft nicht der Vater die Tochter? Verkuppelt nicht die Mutter ihr eigen Fleisch und Blut? Verrät nicht der Freund den Freund? Plaudert eine Kokette nicht die Geheimnisse der andern aus? Weshalb wähnst du denn, sie würden mit dir, dem Plebejer, dem Arbeiter für Lohn und Brot besser verfahren? Und doch, und doch! Es ist entsetzlich! Das Weib, das du angebetet wie eine Gottheit, die Maitresse eines andern, ihn betrügend, dich betrügend, um von ihm wieder betrogen zu werden! Und du, gutmütiger Narr, kämpfst wie ein Wahnsinniger mit deiner Leidenschaft für das holde, herrliche Geschöpf, die einzig Reine in diesem Hexensabbat, denn sie ist rein und gut, oder es gibt nichts Reines auf dieser Welt. Nein. nein! Und wenn alles um dich her Lug und Trug ist und schwarzer, tückischer Verrat – auf diesen einen hohen Stern willst du dein Auge heften – es ist dein Stern! Nur das unerreichbare Hohe ist deiner Liebe wert! Um die Irrlichter, die auf dem Sumpfe tanzen, mögen sich die Molche mit den Kröten zanken.«

Ein leichtes Geräusch an seiner Seite machte ihn aus seiner gebückten Stellung auffahren. Eine schlanke Mädchengestalt in einem weißen Gewande stand vor ihm. Durch eine Lücke in dem Laubdache oben fiel ein Mondenstrahl auf die schlanke, weiße Gestalt. Es war Emilie von Breesen.

»Still!« sagte sie, als Oswald sich mit einem leisen Ruf der Verwunderung erhob. »Ich sah Sie aus dem Saale gehen; ich bin Ihnen gefolgt, weil ich Sie sprechen will, sprechen muß. Ich werde Sie nicht lange aufhalten. Es bedarf nur eines Wortes, eines einzigen Wortes, das über mein Leben entscheiden soll. Liebst du mich? Ja oder nein?«

Das junge Mädchen hatte Oswalds Hand ergriffen, die sie mit krampfhafter Heftigkeit preßte. »Ja oder nein?« wiederholte sie in einem Tone, der die Leidenschaft, die in ihr wühlte, deutlich genug verriet.

Aber Oswalds Ohr war taub gegen diesen Ton; sein Herz verschlossen wie das Haus eines Mannes, den die Diebe in der Nacht zuvor bestohlen haben.

»Sie irren sich ohne Zweifel in der Person«, sagte er mit schneidendem Hohne. »Ich heiße Oswald Stein; Herr von Cloten ist, soviel ich weiß, drinnen im Saale«, und er suchte seine Hand aus der des Mädchens loszumachen.

»Habe ich das verdient?« rief Emilie mit von Tränen fast erstickter Stimme, und sie ließ die Arme wie in Verzweiflung sinken.

»Die Nacht ist kühl«, sagte Oswald, »der Tau beginnt zu fallen; Sie werden sich in dem leichten Anzug erkälten. Darf ich die Ehre haben, Sie in den Saal zurückzubegleiten?«

»O mein Gott, mein Gott«, murmelte Emilie, »das ertrage ich nicht! Oswald stoße mich nicht so von dir! Wie hab ich mich nach diesem Augenblick gesehnt! Wie habe ich mir tausend und tausendmal wiederholt, was ich dir alles sagen wollte! Wie habe ich gehofft, daß du mich wieder in die Arme nehmen würdest – oh, mein Himmel, was rede ich? Oswald, habe Mitleid mit mir! Du kannst meinen Übermut von heute abend nicht so grausam strafen wollen. Ich wollte dich ein wenig necken; ich dachte jeden Augenblick, du würdest zu mir treten, und da wollte ich dir alles sagen. Aber du kamst und kamst nicht; und ich mußte die Komödie weiterspielen, so schwer es mir wurde.«

»Sind Sie sicher, mein Fräulein, daß Sie nicht selbst noch in diesem Augenblicke Komödie spielen?«

Emilie antwortete nicht. Sie sank mit einem leisen Stöhnen auf die Bank, preßte ihr Gesicht in die Hände und schluchzte, als ob ihr das Herz brechen wollte.

Oswald trat dicht vor die Unglückliche und sagte in milderem Ton:

»Wollen Sie mir ein paar Augenblicke ruhig zuhören?«

Emiliens einzige Antwort war ein krampfhaftes Schluchzen.

»Glauben Sie mir«, fuhr er fort, »ich bedaure von ganzem Herzen, daß eine solche Szene wie diese möglich wurde, und ich fühle, daß ich einzig und allein die Schuld davontrage. Hätte ich Ihnen an jenem Abend gesagt, was ich Ihnen heute sagen muß, Ihr Stolz würde alles längst entschieden haben. – Ich kann Sie nicht lieben; das klingt sehr wunderlich gegenüber einem so holden, liebenswürdigen Geschöpf, aber es ist dennoch wahr. Warum wollen Sie nun Ihre Liebe an jemand verschwenden, der sich des kostbaren Geschenkes so ganz unwürdig zeigt? Warum nicht jemand damit beglücken, der mehr Talent zum Glücklichsein und zum Beglücktwerden hat als ich? – Ich bin gerade jetzt in einer sehr gedrückten Stimmung, die mich wohl noch mehr wie gewöhnlich unfähig macht, die Dinge und die Menschen in dem rechten Lichte zu sehen. Verzeihen Sie mir daher, wenn ich Sie vorhin durch bittere, unüberlegte Worte gekränkt habe, zu denen ich kein Recht habe und die ich nicht hätte brauchen dürfen, selbst wenn ich im Rechte gewesen wäre. Ich bitte, ich beschwöre Sie: Vergessen Sie, was zwischen uns vorgefallen ist! Und lassen Sie sich vor allem durch diese Kränkung nicht zu Entschlüssen verleiten, die Sie später und zu spät bereuen würden. Sie haben gesehen, was es heißt, seine Liebe einem Unwürdigen schenken. Sollte Ihnen diese Erfahrung in der Wahl, die Sie über kurz oder lang treffen werden, zustatten kommen, so will ich gern für den Augenblick von Ihnen verkannt sein, gern Ihren Haß, selbst Ihre Verachtung auf mich geladen haben.«

Emilie hatte, während Oswald sprach, allmählich zu weinen aufgehört. Jetzt stand sie auf und sagte in beinahe ruhigem Ton:

»Es ist genug! Ich danke Ihnen, Sie haben mir die Augen geöffnet. Sie sollen nie wieder von mir belästigt werden. Sagen Sie mir nur noch dies eine: Werde ich einer anderen geopfert? Lieben Sie eine andere?«

»Ja«, sagte Oswald nach kurzem Bedenken.

»Es ist gut! Und nun hören Sie dies! Wie ich Sie geliebt habe, mit aller Glut meines Herzens, so hasse ich Sie jetzt; und wie ich noch vor wenigen Minuten mein Leben freudig für Sie dahingegeben haben würde, so heiß wünsche ich jetzt mich für diese Schmach an Ihnen zu rächen. Und ich werde mich rächen; ich werde –«

Wiederum brach sie in ein leidenschaftliches Weinen aus; aber sie bezwang sich sogleich wieder.

»Sie sind es nicht wert, daß ich so viel Tränen um Sie weine. Nun setzen Sie Ihrem Benehmen die Krone auf und folgen Sie mir auf dem Fuße in den Saal, damit doch ja die Welt erfahre, welche Närrin ich gewesen bin.«

Und sie eilte von Oswald fort, den Wall hinab, an dem Rasenplatze vorüber nach dem Saal, wo noch immer eifrigst getanzt wurde. Von Cloten, der sie überall in den Zimmern vergeblich gesucht hatte und jetzt melancholisch an einen Türpfosten gelehnt stand, erblickte sie sofort und kam eiligst auf sie zu.

»Mein gnädiges Fräulein! Haben mich in wahre Todesangst versetzt! War bei Gott au désespoir! Glaubte wahrhaftig, der Himmlischen einer habe Sie mir entführt.«

»Ich habe in aller Stille über das, was Sie mir vorhin sagten, nachgedacht, Herr von Cloten«, antwortete Emilie.

»Wahrhaftig! Sie sind ein Engel! Und ich darf hoffen?« fragte Cloten, der die geröteten Augenlider und das aufgeregte Wesen des jungen Mädchens natürlich zu seinen Gunsten auslegte.

»Gehen Sie zu meiner Tante!«

»Wirklich? Wahrhaftig? Ich kann es nicht glauben«, rief der junge Mann, und sein freudiger Schrecken war keineswegs gemacht.

»So gehen Sie nicht!« antwortete Fräulein Emilie in einem sonderbaren Ton.

»Mein Gott, Emilie, Engel, zürnen Sie nicht! Ich eile, ich fliege –« Und Herr von Cloten entfernte sich in augenscheinlichster Verwirrung, um Emiliens Tante aufzusuchen.

Emilie blieb auf demselben Platze stehen, bleich, die Arme verschränkt, die großen Augen starr auf die Gruppen der Tanzenden geheftet, ohne mehr zu sehen, als wenn sie die Blicke ins Leere gerichtet hätte.

»Sie sind klüger als wir andern!« sagte eine Stimme dicht neben ihr.

Es war Felix von Grenwitz; er hatte sich auf einen Stuhl geworfen und trocknete sich mit einem Batisttaschentuche die nasse Stirn.

»Lächerlich, bei der Hitze herumzuspringen, ich dächte, wir hörten endlich einmal auf. Und nun hat gar noch Helene Herrn Timm am Klavier abgelöst; das Mädchen hat doch wahrlich wunderliche Einfälle. Meinen Sie nicht auch, Fräulein Emilie?«

»Vielleicht fehlt es ihr an einem Tänzer.«

»Unmöglich.«

»Nun, vielleicht an dem rechten Tänzer.«

»Das heißt?«

»An dem, mit welchem sie gern tanzt.«

»Ich bin stets hier gewesen.«

»Sie bilden sich doch nicht etwa ein, daß Sie der Glückliche sind?«

»Wer denn sonst?«

»Wissen Sie nicht, wo Herr Stein geblieben ist?«

»Nein, weshalb?«

»Ich frage nur Fräulein Helenens halber. Bemerken Sie nicht, wie sie die großen, stolzen Augen fortwährend ruhig, aber unaufhörlich durch den Saal schweifen läßt?«

»Das kann doch unmöglich Ihr Ernst sein?«

»Weshalb denn nicht? Ist Herr Stein nicht ein sehr hübscher Mann? Und hat nicht Helene, wie Sie selbst sagen, wunderliche Einfälle?«

»Mein Fräulein«, sagte Felix ernst, »wollen Sie mir die Gnade erweisen, mir zu sagen, ob Sie besondere Gründe zu dieser eigentümlichen Vermutung haben?«

»Natürlich habe ich besondere Gründe.«

»Und wollen Sie die Güte haben, mir diese Gründe zu nennen?«

»Nein.«

In diesem Augenblick kam Herr von Cloten mit vor Freude strahlendem Gesicht. »Mein gnädiges Fräulein«, sagte er, »Ihre Frau Tante wünscht Sie zu sprechen. Darf ich die Ehre haben, Sie zu ihr zu begleiten?«

»Sogleich!« sagte Emilie, und dann zu Felix: »Verlassen Sie sich auf das, was ich Ihnen sagte; ich habe scharfe Augen und Ohren.« Sie nahm Clotens Arm.

Der Sache muß ich auf den Grund kommen, sagte Felix bei sich, als die beiden sich entfernt hatten. Helenens Benehmen in den letzten Tagen ist wirklich auffallend.

Er trat an das Klavier: »Soll ich Ihnen die Blätter umschlagen, Helene?«

»Danke«, antwortete Helene trocken, »ich spiele aus dem Kopf.«

Nach einer kleinen Pause:

»Bitte, Cousin, gehen Sie fort; es ängstigt mich, wenn jemand so dicht hinter mir steht.«

»Ich dächte, Doktor Stein hätte gestern eine halbe Stunde lang hinter Ihnen gestanden, ohne daß Sie irgendwelche Angst verraten hätten.«

»So werde ich aufstehen«, sagte Helene, griff ein paar schnelle Schlußakkorde und ging, ohne das Ach der mitten im Tanze Gestörten zu beachten, von dem Klavier fort.

Das ist stark, sagte Felix bei sich.

»Weshalb hörte denn Helene so plötzlich auf zu spielen?« fragte herantretend die Baronin, die die Szene aus der Entfernung beobachtet hatte.

»Ich weiß es nicht; sie wird mir wohl etwas übelgenommen haben. Sie ist doch eigensinniger und launischer, als ich dachte. Meinen Sie nicht auch, Tante, daß der Mensch, der Stein, mit seinen korrupten Ansichten einen schädlichen Einfluß nicht bloß auf Bruno, sondern auch auf Helene ausübt?«

»Ich habe Ihnen ja immer gesagt, daß ich dem Menschen nicht im mindesten traue.«

»So jagen Sie ihn fort.«

»Ohne alle Veranlassung?«

»Pah, die findet sich. Wollen Sie mir die Erlaubnis geben, eine zu suchen?«

»Aber ohne daß ein Skandal daraus wird.«

»Lassen Sie mich nur machen.«

»Es muß so eingerichtet werden, daß er selbst um seine Entlassung bittet.«

»Weshalb?«

»Ich habe meine Gründe – und Felix, sagen Sie Grenwitz nichts davon. Er ist in der letzten Zeit so rechthaberisch und eigensinnig geworden! Ich fürchte sogar, er sinnt darauf, unser Projekt mit Helene zu stören. Ich bitte Sie, Felix, seien Sie vorsichtig! Ich wäre außer mir, wenn die Sache sich zerschlüge, nachdem ich sie schon unter der Hand nach allen Seiten als ein fait accompli dargestellt habe.«

»Pah! Tante, schon wieder ängstlich? Vertrauen Sie mir: Ich pflege zu Ende zu bringen, was ich anfing.«


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