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(Medina)
Im Namen [Gottes des allbarmherzigen Erbarmers.]
1/1
Gott preiset was im Himmel und auf Erden ist,
Und Er ist der Allmächtige der Allweise.
2/2
Sein ist das Reich des Himmels und der Erde,
Der leben macht und sterben,
Und Er ist jedes Dings gewaltig.
3/3
Er ist der erste und der letzte,
Der offenbare und verborgne,
Und Er ist jedes Dings mitwissend.
4/4
Er der erschuf den Himmel und die Erde in sechs Tagen,
Dann saß er auf dem Thron;
Er weiß, was in die Erd' eingeht,
Und was aus ihr hervorgeht;
Und was vom Himmel niederkommt,
Und was zu ihm emporsteigt;
Und Er ist mit euch, wo ihr seid,
Und Gott ist dessen, was ihr thut, Beschauer.
5/5
Sein ist das Reich des Himmels und der Erde,
Und zu ihm kehren heim die Dinge.
6/6
Er läßt die Nacht ein in den Tag gehn,
Und ein den Tag gehn in die Nacht,
Und er ist kundig des Gehalts der Herzen.
7/7
Glaubet an Gott und seinen Gesandten,
Und gebet Spende
Von dem worin er euch gesetzt hat zu Verwaltern!
Denn die von euch, die glauben
Und Spende geben,
Denselbigen wird großer Lohn.
8/8
Doch was ist euch, daß ihr nicht glaubet
An Gott, da der Gesandte
Euch rufet, daß ihr glaubt an euren Herren,
Und eure Zusag' hat er schon empfangen,
Dafern ihr gläubig seid.
9/9
Er ist es, der herniedersendet
Auf seinen Diener offenkundige Zeichen,
Daß er heraus euch führ' aus
Der Finsternis zum Lichte,
Und ja, Gott ist euch gnädig und barmherzig.
10/10
Doch was ist euch, daß ihr nicht Spende gebet
Auf Gottes Weg? Und Gottes ist
Das Erbe Himmels und der Erde.
Nicht gleich ist unter euch, wer Spende
Gab vor dem Sieg, und kämpfte mit;
Diese sind höher eine Stufe,
Als jene, die da Spende gaben
Nachher, doch auch mitkämpften;
Und beiden hat verheißen Gott das Schönste,
Und Gott ist kundig eures Thuns.
11/11
Wer ist es, der an Gott
Darlehnt ein schönes Darlehn,
Daß er es ihm verdopple,
Und ihm wird werther Lohn!
12/12
Am Tage wo du sehen wirst
Die Gläubigen und Gläubiginnen,
Es läuft ihr Licht vor ihnen her,
Und geht zu ihren Rechten.
Freudige Kund' euch heute,
Die Gärten unter denen hin
Die Ströme fließen für die ewigen drinnen,
Das ist das Heil das große.
13/13
Am Tag wo sprechen werden
Die Heuchler und die Heuchlerinnen
Zu denen, die da glaubten: Wartet!
Anzünden wollen wir von eurem Licht uns.
Gesprochen wird: Kehrt hinter euch,
Und suchet Licht!
Dann aufgeführt sind zwischen ihnen
Mauern mit einer Pforte,
Im Innern ist Barmherzigkeit,
Und draußen gegenüber ist die Strafe,
–/14
Die rufen jenen zu:
Waren wir nicht mit euch?
Sie sprechen: Ja! allein ihr führtet
Selbst in Versuchung euch,
Und lauertet und zweifeltet,
Und euch bethörten die Begierden,
Bis das Gericht kam Gottes,
Und euch um Gott bethört hat der Bethörer.
14/15
Nun heute nimmt man von euch keine Loskauf,
Und nicht von denen die geleugnet,
Eur Einkehrort das Feuer,
Es ist eur Hort, und schlimm ist solche Zuflucht.
15/16
Ha ists nicht Zeit für die so glauben,
Daß sich demüthigen ihre Herzen
Der Kunde Gottes und was er
Hat offenbart von Wahrheit?
Daß sie nicht seyen denen gleich,
Die einst die Schrift empfiengen,
Und lang war ihre Frist,
Doch ihre Herzen wurden hart,
Und ihrer viele sind abtrünnig.
16/17
Wisset, daß Gott lebendig macht
Die Erde, wann sie todt war.
Wir haben euch erkläret
Die Zeichen, ob ihr mögt verstehn.
17/18
Ja die Almosengeber und
Allmosengeberinnen,
Sie lehnten dar an Gott ein schönes Darlehn,
Verdoppelt wird es ihnen,
Und ihnen wird ein werther Lohn.
18/19
Und alle die geglaubet haben
An Gott und seinen Abgesandten, diese
Sind die Wahrhaftigen und die Zeugen
Bei ihrem Herrn,
Ihr Lohn bleibt ihnen und ihr Licht.
Die aber leugneten
Und Lügen straften unsere Zeichen,
Die sind Genossen ewiger Glut.
19/20
Wisset, das Leben dieser Welt ist
Ein Spott und Spiel, ein Prunk und Hochmuth unter euch,
Begier nach mehr an Gärten und an Kindern,
Wie ein bewässert Feld,
Dessen Gewächs die Bauern freut;
Dann welkt es und du siehst es gelb geworden,
Dann wird es Spreu,
Und an dem End' ist starke Pein.
20/–
Doch Huld von Gott und Wohlgefallen!
Das Leben dieser Welt ist
Ein Nießbrauch nur der Eitelkeit.
21/21
Eilt zu der Huld von eurem Herrn,
Zum Garten dessen Breit' ist wie
Die Breite Himmels und der Erde,
Bereitet denen, die da glaubten
An Gott und seine Gesandten;
Das ist die Gnade Gottes,
Die gibt er wem er will,
Und Gott ist Herr der Gnaden groß.
22/22
Betroffen hat euch kein Betreff
Auf Erden noch an euren Seelen,
Der nicht im Buche stand,
Bevor wir ihn verfügten;
Fürwahr, das ist für Gott ein leichtes;
23/23
Damit ihr nicht kleinmüthig seiet
Um das was euch entgangen ist,
Noch übermüthig über das, was ihr erlangt;
Denn Gott liebt keinen eingebildeten stolzen.
24/24
Die aber geizen und den Leuten
Zum Geize rathen,
Und wer sich rückwerts wendet; –
Nun Gott, er ist der reiche, der gelobte.
25/25
Gesendet haben wir
Mit offnen Kunden unsere Gesandten,
Und ihnen mitgegeben Buch und Wage,
Damit im Rechte stehn die Menschen;
Und auch gesendet haben wir das Eisen,
Darin ist starke Kraft zum Schaden
Und Nutzen für die Menschen,
Und daß daran erkenne Gott,
Wer Beistand leistet ihm und seinen
Gesandten in Abwesenheit;
Denn Gott ist stark und mächtig.
26/26
Gesendet haben wir vor Zeiten Noe
Und Abraham, und stifteten
In ihrem Saamen die Profetschaft und die Schrift;
Von diesen ist rechtfertig einer,
Doch ihrer viele sind abtrünnig.
27/27
Dann ließen wir auf ihren Spuren
Nachkommen unsre Abgesandten,
Und ließen kommen Jesus, Sohn Maria's,
Und gaben ihm das Evangelium,
Und legten in die Herzen derer, die ihm folgten, Lieb' und Huld,
Und Mönchthum, das sie neu erfanden,
Wir schrieben nicht es ihnen vor,
Sie thaten's nur, zu suchen Gottes Wohlgefallen,
Doch hielten sie es nicht mit rechter Haltung.
Wir aber gaben denen
Von ihnen, die da glaubten, ihren Lohn,
Doch ihrer viele sind abtrünnig.
28/28
Ihr alle, die da glauben, fürchtet Gott,
Und glaubt an seinen Abgesandten!
So gibt Er euch Gedoppeltes
Von seiner Huld, und setzet euch
Ein Licht, in dem ihr wandelt, und vergibt euch,
Denn Gott ist huldreich und barmherzig.
29/29
Damit nicht denkt das Volk der Schrift,
Daß sie vermögen etwas über Gottes Gnade;
Die Gnade steht in Gottes Hand,
Er gibt sie wem er will,
Und Gott ist Herr der Gnaden groß.
Vers 29 Damit nicht denkt Die eine Negation scheint falsch.