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12/13
Wie Lokman sprach zu seinem Sohn
Und ihn ermahnte: O mein Söhnlein,
Treib' nicht Abgötterei vor Gott,
Denn die Abgötterei ist große Sünde.
13/14
Empfohlen haben dieses wir
Dem Menschen gegen seine Eltern:
Getragen hat ihn seine Mutter
Mit Mühsal über Mühsal,
Und seine Abgewöhnung war im zweiten Jahr:
Sei dankbar mir und deinen Eltern!
Zu mir ist eure Rückkehr.
14/15
Doch fechten sie dich an, daß du
Abgöttisch mir gesellen sollst, was du nicht kennst,
So folg nicht ihnen, doch begegne
Ihnen im Leben freundlich,
Und folg dem Pfade dessen der sich kehrt zu mir;
Zu mir ist euer Heimgang, dann
Werd' ich euch sagen was ihr thatet.
Vers 14 Doch fechten sie dich an ... Parallel 29,7. Hier vielleicht als eingeschoben zu betrachten (wie auch Wahl annimmt).
15/16
Mein Söhnlein, wär' es auch nur das Gewicht von einem Senfkorn,
Und wär's in einem Felsen, oder im Himmel,
Oder im Schoß der Erde; bringen wird es Gott,
Denn Gott ist fein und kundig.
16/17
Mein Söhnlein, halte das Gebet recht,
Befördre Ziemendes, und steure Ungebühren
Und bleib im Unglück standhaft,
Denn das gehört zur Tüchtigkeit des Rathes.
Vers 16 Halte das Gebot recht ... steure Ungebühren Parallele. Dieselben Worte ganz anders übersetzt. Wenn sie noch zehnmal kämen, zehnmal anders zu übersetzen. – Tüchtigkeit des Rathes S. 42, 41.
17/18
Verzerre deine Wange gegen
Die Menschen nicht, und schreite
Nicht auf der Erde voller Lust;
Denn Gott liebt keinen eingebildeten stolzen.
18/19
Miß deinen Schritt und dämpfe deine Stimme;
Denn die unangenehmste
Der Stimmen ist des Esels Stimme.
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21/22
Wer gibt sein Antlitz hin an Gott und thuet wohl,
Der hält sich an der festesten Handhabe.
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26/27
Und wären alle Bäum' auf Erden Schreiberohre,
Das Meer dazu die Tint', und dazu sieben Meere,
Es würden nie erschöpft die Worte Gottes,
Denn Gott ist machtvoll weise.
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32/33
O Menschen, fürchtet euern Herrn,
Und scheut den Tag, wo einstehn wird
Kein Vater für sein Kind, und kein
Erzeugter stehet ein für seinen Zeuger irgend.
33/–
Ja wahr ist die Verheißung Gottes,
Und nicht berück' euch dieses Leben
Der Zeitlichkeit, und nicht berück'
An Gott euch der Berücker.
34/34
Bei Gott nur ist die Wissenschaft der Stunde,
Und er nur schickt herab den Regen,
Und er nur weiß was ist im Mutterschoße.
Und keine Seele weiß, was sie wird wirken morgen;
Und keine weiß in welchem Land sie sterben wird,
Denn Gott allein ist weis' und kundig.