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4 e Sure
Die Weiber

Überschrift Die Weiber von den gesetzlichen Bestimmungen über eheliche Verhältnisse, die einen Theil des Inhalts der Sure ausmachen. Wir aber haben diese, sowie die damit verbundenen Verordnungen über Erbrecht und dergl. übergangen, weil sie uns für unsern Zweck noch weniger angehn als das Aehnliche in der mosaischen Gesetzgebung, dann aber auch, weil die betreffenden Verse in völliger Verwirrung und Zersplitterung zwischen Alles übrige bunt verstreut sind. Freilich besteht die Einheit dieser Sure, wie anderer medinischer, nur in der Mannigfaltigkeit der zu besprechenden und festzusetzenden Angelegenheiten des neu werdenden Staatshaushaltes; doch ist dadurch eine gewisse Ordnung nicht ausgeschlossen, die wir denn auch durch Ausstoßung des Zerrütteten, hin und wieder auch durch Versetzung und Einrenkung des aus seinen Fugen gerückten, herzustellen gesucht haben, soweit es für unseren Zweck hinlänglich war.

1/1

O Menschen, fürchtet euern Herrn,
Der euch erschuf von Einem
Lebendigen, und von demselben
Schuf sein Gemahl, und von den beiden
Ausstreute Männer viel und Weiber.
O fürchtet Gott, bei welchem ihr einander bittet,
Und ehrt die Blutsverwandtschaft!
Denn Gott ist über euch ein Wächter.

2/2

Gebet den Waisen ihr Vermögen,
Und schiebt nicht Schlechtes statt des Guten unter;
Zehret nicht ihr Vermögen auf zu euerem Vermögen;
Denn das ist große Sünde.

3/3

Doch fürchtet ihr, daß ihr gerecht
Nicht handeln möchtet an den Waisen;

Vers 3 Doch fürchtet ihr... Der im Text folgende Nachsatz paßt nicht zum Vordersatz, denn er enthält Ehegesetze. Der geforderte Nachsatz wäre etwa: So gebt die Verwaltung ihres Vermögens lieber ab.

4/5

Den' Unverständigen gebt nicht ihr Vermögen,
Das Gott euch anvertraut hat zur Verwaltung,
Sondern ernähret sie davon und kleidet sie
Und redet auch mit ihnen Rede freundlich.

5/6

Prüfet die Waisen, bis sie mannbar werden;
Dann, wenn ihr merkt an ihnen rechte Stärke,
So übergebet ihnen ihr Vermögen,
Verzehrt es nicht verschwendrisch und eilfertig,

6/-

Bevor sie groß geworden!
Wer reich ist, der enthalte ganz sich dessen;
Wer aber arm ist, zehre davon füglich.

7/–

Wenn ihr dann ihnen ihr Vermögen übergebt,
So nehmet dazu Zeugen,
Gott aber gnügt zur Rechenschaft.

11/10

Traun, die da essen Waisengut mit Unrecht,
Essen in ihren Bauch ein Feuer,
Und werden brennen in der Hölle.

33/29

Ihr Gläubigen, verzehrt nicht eur Vermögen
Untereinander sündlich,
Es sei denn eine Handelschaft
Nach Übereinkunft zwischen euch;
Auch tödtet euch nicht selber!
Denn Gott ist euch barmherzig.

Vers 33 Verzehrt nicht euer Vermögen untereinander sündlich soll, nach den Auslegern, den unerlaubten Wucher bezeichnen. Wir verstehn es in weiterem Umfang, wie in einer nicht übersetzten Stelle 2,184.

61/58

Gott heißet euch zurückzugeben Anvertrautes seinem Herrn,
Und wenn ihr richtet zwischen Leuten,
Zu richten mit Gerechtigkeit.
O schön ist, wozu Gott euch mahnt,
Und Gott ist hörend, schauend.

36/32

Begehret nicht, was Gott als Gnadenvorzug
Gab einem unter euch vorm andern!
Den Männern bleib' ihr Antheil
Von dem, was sie erworben, und den Weibern
Ihr Antheil auch von dem, was sie erworben;
Und bittet Gott um seine Gnaden!
Denn Gott ist aller Dinge kundig.

38/34

Die Männer gehen vor den Weibern,
Weil Gott gab Gnadenvorzug einem vor dem andern,
Und auch weil sie aufwenden ihr Vermögen.
Ehrbare Frauen aber sind
Gehorsam und bewahren das Geheimnis, weil sie Gott bewahrt.
Doch deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet,
Dieselbigen vermahnet
Und scheidet euch von ihrem Lager,
Und schlaget sie! doch wenn sie euch gehorchen,
Suchet gegen sie keinen Weg!
Denn Gott ist hoch und mächtig.

Vers 38 Aufwenden ihr Vermögen eben zum Unterhalt der Weiber, aber auch für Gottes Sache, für den heiligen Krieg gegen die Ungläubigen.

39/35

Befürchtet ihr Zerwürfnis eines Ehebundes,
So bringt zur Stelle einen
Schiedsrichter von des Mannes Seite,
Und einen von des Weibes Seite.
Und wenn die beiden sich vertragen,
So wird Gott ihren Bund befestigen,
Denn Gott ist weis' und kundig.

40/36

Dient Gott nur und gesellet ihm nichts andres bei!
Doch an den Eltern handelt schön,
Und an den Anverwandten,
Den Waisen und den Armen,
Am Nachbar der euch anverwandt ist,
Und an dem Nachbar der euch fremd ist,
So wie am Freund an eurer Seite,
Und an dem Sohn des Weges und an denen,
Die unter eurer Hand stehn.
Denn Gott liebt nicht die dünkelhaften, stolzen,

41/37

Die geizen und zum Geiz die Menschen leiten an,
Und vorenthalten, was Gott ihnen
Aus seinem Gnadenvorzug gab;
Den Leugnern haben wir bereitet Strafe schmachvoll;

42/38

Und die ausgeben ihr Vermögen
Zur Schau den Leuten, und nicht glauben
An Gott und an den jüngsten Tag;
Und wes Genoß der Satan ist,
Der hat schlimmen Genossen.

43/39

Was thät' es ihnen, wenn sie glaubten
An Gott und an den jüngsten Tag,
Und gäben aus von dem womit sie Gott versorgt?
Und Gott ist ihrer wohlbewußt.

44/40

Gott thut nicht Unrecht ums Gewicht von einem Stäubchen;
Wenn's Gutes war, verdoppelt er's,
Und legt von seiner Seite großen Lohn zu.

45/41

Wie aber, wann wir einst von jeder
Volksgilde bringen einen Zeugen,
Und bringen dich als Zeugen wider diese?
Des Tages möchten wünschen, die da leugneten
Und trotzten dem Gesandten, daß wär' ausgeglichen
Der Erde Boden über ihnen,
Sie aber werden Gott verbergen keine Kunde.

46/43

Ihr Gläubigen, kommt zum Gebet nicht trunken,
Daß ihr auch wisset, was ihr saget;
Auch nicht befleckt (es sei denn auf der Reise),
Bevor ihr euch gewaschen habet.
Doch wenn ihr krank seid, oder auf der Reise,
Oder einer vom Abtritt kommt,
Oder ihr habt berührt die Weiber,
Und findet dann kein Wasser,
So reinigt euch mit Sande, feinem gutem,
Und wischet eur Gesicht und eure Hände;
Denn Gott ist nachsichtsvoll und gnädig. –

Vers 46 Trunken Erst in der nächstfolgenden medinischen Sure, V. 93 [92], wird der Wein verboten.

47/44

Siehst du wol jene, denen ward ein Theil der Schrift,
Die Handel mit dem Irrthum treiben,
Und möchten daß ihr irretet im Wege;
Gott aber kennt wohl eure Feinde,
Und Gott genügt zum Freund, und Gott genügt zum Helfer.

Vers 47 Denen ward ein Teil der Schrift d.i. die Juden, die dem Profeten in Medina viel zu schaffen machen, Ernstliches und Spöttliches, wie das letztere hier an einem ergötzlichen Beispiel gezeigt wird, V. 48 u 49.

48/51

Von denen die sich Juden nennen,
Verrücken einige die Worte
Von ihrer Stell', und sprechen:
Wir hören und mishorchen;
Auch: Hör' und scheu uns!
Aus schiefer Zungendrehung und aus Hohn am Glauben.

49/–

Doch sprächen sie: Wir hören und gehorchen;
Und: Hör' und schau uns! Das wär' ihnen besser
Und bünd'ger; doch geflucht hat ihnen Gott um ihrer
Verleugnung willen, und nur wenig glauben sie.

50/47

Ihr die ihr habt die Schrift bekommen, glaubt an das,
Was wir herabgesendet zur Bestätigung
Des was ihr habt, eh wir verwüsten die Gesichter,
Sie kehrend um in ihre
Rückseiten, oder fluchen euch,
Wie wir geflucht den Sabatschändern!
Was Gott befiehlt, das ist gethan.

Vers 50 den Sabatschändern deren Verwandlung in Affen S. 7,63–65 (7,163–166)

51/48

Ja Gott vergibt nicht, daß ihm beigesellt werd' etwas,
Doch außer dem vergibt er wem er will; wer aber
Gott etwas beigesellt, der hat erdichtet großen Frevel.

Vers 51 kehrt wieder 116. Könnte hier wegbleiben.

52/49

Siehst du wol jene, die sich selbst rein machen?
Nein, Gott macht rein den wen er will,
Und Unrecht thut man ihnen nicht um eine Dattelfaser.

53/50

Schau, wie sie Lug auf Gott erdichten!
Genug des offnen Frevels!

54/51

Siehst du wol jene, denen ward ein Theil der Schrift,
Und die da glauben an den Gibt und Tagut!
Und sagen von den Leugnern: Die sind besser
Geleitet, als die Gläubigen, des Weges.

Vers 54 Gibt und Tagut Götzen dieses Namens, auch Götzen überhaupt. Das Glauben daran besteht hauptsächlich in einer Art von Schiedsgericht oder Gottesurtheil, dem auch die Juden sich gelegentlich bequemen mochten. Vergl. V. 63.

56/53

Wie! haben sie wol Theil an Gottes Herrschaft?
Da gäben sie gewis den Leuten keinen Kriebs.

57/54

Oder beneiden sie den Leuten,
Was ihnen Gott für Gnaden gab?
Wir aber gaben einst dem Hause Abrahams
Die Schrift und Weisheit, und wir gaben ihnen große Herrschaft.

Vers 57 was ihnen den andern Leuten, den Arabern, Gott für Gnaden gab, nämlich den jetzigen Vorzug durch Erscheinung des Profeten.

58/55

Von ihnen mancher glaubt nun dran,
Und mancher kehrt sich ab davon;
Doch heiß genug ist die Gehenna.

59/56

Ja, die verleugnen unsre Zeichen,
Wir werden sie im Feuer glühen lassen
So daß, so oft schrumpft ihre Haut,
Wir ihnen geben eine neue Haut dafür,
Daß sie die Pein verkosten; denn
Gott ist allmächtig, weise.

60/57

Die aber glaubten und das Gute thaten,
Die führen wir in Gärten,
Darunter hin die Ströme fließen,
Darin sie ewig sind; sie haben
Darinnen Frauen, reine,
Wir aber führen sie in schattige Schatten.

62/59

Ihr die da glaubt, gehorchet Gott,
Gehorchet dem Gesandten,
Und denen unter euch, die zu gebieten haben!
Und streitet ihr um etwas, bringt es
Zu Gott und dem Gesandten,
Wenn ihr in Wahrheit glaubt an Gott
Und an den jüngsten Tag; das ist euch besser
Und schöner zur Entscheidung.

Vers 61 siehe zwischen 33 und 36.

63/60

Siehst du wol jene, die da geben vor, zu glauben
An das was dir herabgesandt ist
Und was vor dir herabgesandt ist,
Und gleichwol sich berufen wollen auf den Tagut,
Da ihnen doch geheißen ist ihn zu verleugnen!
Doch Satan will sie irre führen in die weite Irre.

Vers 63 Tagut wie V. 54. – Sich berufen auf ihn als einen Schiedsrichter.

64/61

Und sagt man ihnen: Kommt zu dem,
Was Gott eröffnet hat, und zum Gesandten,
So siehst du wie die Heuchler dir
Mit Weigerung sich weigern.

65/62

Wie nun, wenn sie befällt ein Unfall
Um das was ihre Hände vorgewirket?
Dann kommen sie zu dir und schwören
Bei Gott: Wir wollen nichts als Liebs und Gutes.

66/63

Die sinds, die Gott kennt, was in ihren Herzen ist;
Drum wende dich von ihnen, aber mahne sie und rede
In ihre Seelen eine Red' eindringlich.

67/64

Wir sandten niemals einen Abgesandten,
Außer damit ihm sei gehorcht
Nach Gottes Willen. Und o möchten jene, wann
Sie sich versündigt haben, zu dir kommen,
Um sich mit Gott zu sühnen,
Und möchte für sie sühnen der Gesandte;
So fänden sie Gott zugekehrt, barmherzig.

21/17

Zukehrung lieget Gott nur ob für solche,
Die Böses thun unwissentlich,
Und sich darauf bekehren in der Kürze,
Zu denen kehret Gott sich,
Und Gott ist weis' und kundig.

22/18

Zukehrung ist für jene nicht,
Die Böses thun, bis ihrer einem naht der Tod,
Und er sagt: Nun bekehr' ich mich;
Noch auch für jene die da sterben
Als Leugner, solchen haben wir bereitet Strafe peinvoll.

Vers (67 b). 21. 22. Diese beiden Verse passen hier leidlich, und ich wollte ihnen, um sie nicht gar umkommen zu lassen, das Plätzchen gönnen, wo allein sie bestehn können.

68/65

Bei deinem Herrn! sie glauben nicht in Wahrheit,
Wenn sie dich nicht zum Richter wählen
Des was ist zwistig unter ihnen,
Und dann sich nicht verdrießen lassen
Was du entscheidest, und sich ganz
Ergeben mit Ergebung.

69/66

Ja wenn wir ihnen auferlegten: bringt euch um,
Oder wandert aus eurer Heimat!
Dann möchten es nur wenige thun von ihnen.
Doch wenn sie dis nur thäten, wes man jetzt sie mahnt,
So wär' es ihnen besser und zu festerer Begründung.

70/67

Und geben würden wir auch ihnen
Von unsrer Seite großen Lohn,
Und würden leiten sie des graden Pfades.

71/69

Denn wer gehorcht Gott und dem Abgesandten,
Die sind mit denen, über welche Gott gegnadet,
Von den Profeten und Gerechten,
Den Zeugen und den Frommen;
Sie haben herrliche Genossen.

72/74

Das ist die Gnadenfülle Gottes,
Und Gottes Weisheit ist genug. –

82/80

Wer da gehorchet dem Gesandten,
Hat Gott gehorcht; wer aber sich wendet, nun,
Wir sandten dich nicht über sie zum Hüter.

83/81

Sie sprechen wol: Gehorsam!
Doch wenn sie wieder von dir gehn,
So führen einige von ihnen nächtlich andre Reden.
Gott aber schreibet was sie nächtlich reden;
Du laß sie und vertrau auf Gott!
Gott genüget zum Vertrauen.

84/82

Erwägen sie den Koran nicht?
Wenn er von Gott nicht wäre,
Sie würden in ihm finden manchen Widerspruch!

Vers 84 Das mag auch auf ihre nächtlichen Unterhaltungen gehn.

85/83

Wenn ihnen ein Gerücht nun kommt
Von Frieden oder Kriegsgefahr,
Verbreiten sie dasselbe; brächten sie's doch lieber
Zu dem Gesandten, oder denen
Die zu gebieten haben unter ihnen;
So würden's doch diejenigen wissen,
Die es ergründen könnten.
Ja, wäre Gottes Huld nicht über euch und sein Erbarmen,
Ihr folgetet dem Satan bis auf wenige! –

Vers 82–85 Diese Partie unterbricht an der Stelle, wo sie steht, den Zug der Rede; hier aber, wo wir sie hersetzen, kann sie zu einem Übergang dienen von der vorigen Partie zu der folgenden V. 73.

73/71

Ihr die da glaubet, nehmet eure Wahrung;
Dann greift an einzelstandhaft oder schaarweis!

Vers 73 Von hier an feurige Ermunterung zum heiligen Krieg.

74/72

Doch mancher ist von euch der da zurückbleibt.
Wenn euch ein Unfall dann befiel,
Spricht er: Gott war mir gnädig,
Daß ich bei ihnen nicht gewesen.

75/73

Doch wenn euch eine Gunst von Gott ward,
So wird er sprechen, gleichalsob nie zwischen euch
Und ihm gewesen wär' ein Abwand:
Wär' ich bei ihnen doch gewesen,
Mich hätte großes Glück beglückt!

Vers 75 Abwand oder Abstand u. dergl. Man mag statt des nur äußerst gezwungen zu erklärenden mawaddatun lesen maraddatun oder auch ein sonst nicht vorkommendes mu 'addatun von add.

76/74

Doch kämpfen soll für Gottes Weg,
Wer da verkaufen will dis Leben für das künft'ge.
Und wer da kämpft für Gottes Weg,
Werd' er getödtet oder siege,
Wir bringen großen Lohn ihm.

Vers 76 Gottes Weg Religion, Gottes Sache.

77/75

Was habt ihr denn, daß ihr nicht kämpft für Gottes Weg,
Und für die Schwachen von den Männern
Und Fraun und Kinder, die da sprechen:
O Herr, bring' uns aus dieser Stadt
Der sündigen Bewohner,
Und gib von Dir uns einen Hort,
Und gib von dir uns einen Helfer!

78/76

Ja, die da glauben, kämpfen
Für Gottes Weg, und die da leugnen,
Sie kämpfen für den Weg des Tagut.
So kämpft denn gegen die Genossen
Des Satans! denn schwach ist der Anschlag Satans.

79/77

Siehst du wol jene, denen erst gesagt war:
Laßt eure Hände ruhn, bestellet das Gebet
Und gebt die Sühnungssteuer!
Nun aber ihnen auch ward aufgelegt der Kampf;
Da fürchten einige von ihnen
Die Menschen, wie man Gott nur fürchtet,
Ja noch mit stärkrer Furcht, und sprechen:
O Herr, warum hast du uns aufgelegt den Kampf?
O hättest du gefristet uns zu naher Frist!
Sag' ihnen: Dieses Lebens Nießbrauch ist gering,
Das andre dort ist besser, wer Gott fürchtet;
Von seinem Rechte wird man ihm entziehn nicht eine Dattelfaser.

Vers 79 Laßt eure Hände ruhn enthaltet euch für euch selber der Theilnahme am Krieg.

80/78

Wo ihr auch seid, wird euch der Tod erreichen,
Und wäret ihr auf Thürmen hochgemauerten.
Doch wenn sie Glückliches betrifft, so sprechen sie:
Das ist von Gott! und wenn sie trifft ein Unglück,
So sprechen sie: Das ist von dir!
Sag' ihnen: Alles ist von Gott!
Was hat dis Volk, daß sie kaum recht verstehn ein Wort?

81/79

Was dich betraf von Glücklichem, das ist von Gott;
Doch was dich traf von Unglück, das ist von dir selber.
Wir sandten dich den' Menschen zum Gesandten,
Und Gott genügt zum Zeugen.

86/84

So kämpfe du für Gottes Weg!
Du nimmst nur auf dich selber die Beschwerde;
Reiz' aber auch die Gläubigen!
Vielleicht daß Gott thu' Einhalt der Gewalt von denen die da leugnen;
Denn Gott ist stärker an Gewalt
Und stärker an Bezwingung.

89/87

Gott, außer dem kein Gott ist, sammeln wird er euch
Zum Tag der Urständ', an dem ist kein Zweifel;
Wer ist wahrhaftiger als Gott an Rede?

90/88

Was aber habt ihr, daß ihr für
Die Heuchler macht Partei, die Gott
Gestürzt hat ihrer Werke willen?
Wollt ihr rechtleiten, wen Gott irrgehn läßt? wen Gott
Läßt irrgehn, nimmer findest du ihm Wege.

91/89

Sie möchten, daß ihr leugnet, wie sie leugnen,
Und würdet ihnen gleich. O nehmt
Von ihnen keine Freunde,
Bis sie auswandern für die Sache Gottes.
Doch wenden sie sich feindlich ab,
So faßt und tödtet sie, wo ihr sie findet;
Und nehmt von ihnen keinen Freund noch Helfer!

Vers 91 auswandern wie ihr selbst dafür ausgewandert seid. Die Gemeinten sind Araber von den umwohnenden Stämmen; sie meinten es nicht so ernstlich mit ihrer Anhänglichkeit an die Sache des Glaubens, daß sie dafür die Verbindung mit ihren heidnischen Stammgenossen hätten aufgeben wollen.

92/90

Die ausgenommen, die sich halten
Zu einem Volke, zwischen dem
Und euch ein Bund ist, oder zu euch kommen
Bedrängtes Muthes, daß sie sollten
Entweder euch bekämpfen oder
Bekämpfen ihren eignen Volkstamm.
Denn wär' es Gottes Wille, könnt' er
Macht geben ihnen über euch,
Und euch bekämpfen würden sie.
Drum wenn sie euch bei Seite lassen,
Euch nicht bekämpfen und euch Friede bieten,
So hat Gott gegen sie euch keinen Weg gegeben.

Vers 92 keinen Weg gegeben kein Recht sie feindlich zu behandeln.

93/91

Allein ihr werdet andre finden,
Die gerne möchten gut mit euch stehn
Und gut mit ihrem Volke auch;
Sooft sie sich in Meuterei einlassen,
Bekommt es ihnen übel!
Wenn sie euch nicht bei Seite lassen,
Euch bieten Fried' und ihre Händ' abhalten,
So faßt und tödtet sie, wo ihr sie treffet!
Über dieselben haben wir
Euch volle Macht gegeben. –

94/92

Kein Gläubiger wird einen Gläubigen tödten,
Es sei denn unvorsätzlich.
Wer einen Gläubigen nun tödtet unvorsätzlich,
Die Sühne sei Befreiung eines Nackens, eines gläubigen,
Und Buße ausbezahlt den Angehörigen,
Es sei denn daß sie diese ihm erlassen.
War der Getödtete von einem Feindesvolk euch.
Er selber aber gläubig,
So sei's nur die Befreiung eines Nackens, eines gläubigen.
Doch war er eines Volkes, zwischen dem und euch ein Bund ist,
Sei Buße ausbezahlt den Angehörigen,
Und dazu die Befreiung eines Nackens, eines gläubigen.
Wenn aber das nicht möglich ist,
So sei's ein Fasten zweier Monde nacheinander,
Zu einer Reu von Gott, und Gott ist weis' und kundig.

Vers 94 Befreiung eines Nackens Freilassung eines Sklaven, oder Loskaufung eines Kriegsgefangenen.

95/93

Doch wer vorsätzlich einen Gläubigen tödtet,
Dessen Vergeltung ist die Hölle,
Darin er ewig bleibt;
Gott zürnt auf ihn und fluchet ihm,
Und hat ihm zubereitet große Strafe. –

96/94

Ihr Gläubigen, wenn ihr auf Gottes Weg ausziehet,
So unterscheidet wohl und sagt nicht
Zu jedem der euch grüßt: Du bist kein Gläubiger!
Indem ihr sucht Gewinn von Weltgut;
Aber bei Gott ist reiche Beute.
So war't ihr sonst, doch Gott war gnädig gegen euch;
Drum unterscheidet wohl! Gott ist des, was ihr thuet, kundig.

Vers 96 Indem ihr sucht Gewinn von Weltgut d. h. weil ihr ihn nur ausplündern wollt unter dem Vorwand, er sei kein Gläubiger. So waret ihr sonst so pflegtet ihr es sonst zu halten, eh euch Gott nach seiner Gnade eines bessern belehrte.

Vers (96 b) 88 Die Einfügung hier wie 67 b.

88/86

Wenn man euch grüßt mit einem Gruße,
So grüßt darauf mit einem schönern,
Oder gebet den gleichen wieder;
Denn Gott ist über alle Ding' ein Rechner. –

97/95

Doch nicht sind gleich die Sitzer von den Gläubigen
(Schadhafte ausgenommen) und die Kämpfer
Für Gottes Weg mit ihrem Gut und ihrem Blut.
Gott hat erhöht die Kämpfenden mit Gut und Blut
Über die Sitzenden um eine Stufe;
Verheißen zwar hat beiden Gott das Schönste,
Jedoch erhöht die Kämpfenden mit Gut und Blut
Über die Sitzenden mit großem Lohne.

99/97

Wen hin die Todesengel nehmen
In seinen Sünden, zu denselben sprechen sie:
Was waret ihr? sie sprechen:
Wir waren schwache in dem Lande.
Doch jene sprechen: War nicht Gottes Erde weit,
Daß ihr auswandern möchtet?
Die Wohnung derer ist Gehenna,
Schlimm ist dahin die Einkehr.

Vers 99 Wir waren schwache in dem Lande und konnten deswegen uns nicht für den Glauben offen erklären und für Gottes Sache mitkämpfen, wir waren Sitzer. Aber sie hätten eben auswandern können und sollen.

100/98

Die wirklich schwachen ausgenommen,
Der Männer, Fraun und Kinder,
Die keinen Rath und Ausweg finden;

Vers 100 Rath und Ausweg um auszuwandern.

–/99

Denselbigen mag Gott verzeihn,
Denn Gott ist gnädig gern verzeihend.

101/100

Doch wer auswandert auf dem Wege Gottes,
Der wird auf Erden finden Unterkommen gnug und Fülle.
Wer geht aus seinem Vaterland auswandernd
Zu Gott und seinem Abgesandten,
Und ihn erreichet dann der Tod,
Dessen Belohnung lieget Gott' ob,
Und Gott ist gnädig und barmherzig. –

102/101

Wenn aber ihr im Lande reiset,
Ists keine Sünd' euch, abzukürzen das Gebet,
Dafern ihr fürchtet Überfall
Von jenen die verleugnen; Denn die Verleugner sind euch offne Feinde.

103/102

Wenn aber du bist unter ihnen,
Und lässest das Gebet sie halten;
So soll ein Theil von ihnen mit dir stehn und ihre Waffen nehmen;
Doch wenn sie niederfallen, sollen
Sie hinter euerm Rücken seyn.
Kommen soll dann ein andrer Theil,
Der noch nicht hat gebetet,
Und sollen mit dir beten,
Und nehmen ihre Hut und ihre Waffen.
Wol möchten die Verleugner, daß
Ihr außer Acht ließ't eure Waffen
Und eur Gepäck, um über euch
Mit einmal herzufallen.
Doch sei es keine Sünd' euch, wenn ihr leidet
Von Regen, oder wenn ihr krank' seid,
Daß ihr ableget eure Waffen;
Nur nehmet eure Hut! Und Gott hat
Bereitet den Verleugnern Strafe schmachvoll.

Vers 103 Du Mohammed, unter ihnen, unter solchen die auf der Reise oder dem Kriegszug das feierliche Gebet halten wollen. – Ein Theil soll stehn bleiben, und gewaffnet die Gebetstellungen und Neigungen verrichten, während die andern den Gebetniederfall machen (und dabei die Waffen ablegen).

104/103

Habt ihr so das Gebet vollendet,
So denket Gottes dann beim Stehn,
Beim Sitzen und beim Liegen auf den Seiten.
Doch wenn ihr sicher seid, bestellet das Gebet recht!
Denn das Gebet ist für die Gläub'gen Vorschrift für bestimmte Zeit. –

Vers 104 Denket Gottes betend, als Ersatz der Mangelhaftigkeit des öffentlichen Gebetes.

105/104

Ermüdet nicht, die Feinde aufzusuchen!
Wenn ihr dabei auch leidet,
So leiden sie nicht minder als ihr leidet,
Ihr aber seid von Gott begnadigt,
Wie nimmer sie begnadigt werden,
Und Gott ist weis', allwissend. –

106/105

Wir haben dir das Buch herabgesendet mit der Wahrheit,
Aufdaß du richtest unter den Menschen
Nach dem, was Gott dir zeiget.
Sei du kein Anwalt den Betrügern,

Vers 106 Sei den Betrügern kein Vertreter Dis schließt sich einigermaßen an den Inhalt von V. 90 an, nur daß es hier der Profet sich selber, wie dort seinen Gläubigen, zu Gemüth führt. Und sühne Gott! Wenn du dir eine solche Parteilichkeit hast zu Schulden kommen lassen.

–/106

Und sühne Gott! denn Gott ist gnädig und versöhnlich.

87/85

Wer als Vertreter wird vertreten Gutes,
Dem wird ein Antheil dran;
Wer als Vertreter aber wird vertreten Böses,
Dem wird gleichviel davon, und Gott
Ist über alles ein Verfüger.

107/107

Darum vertheidige nicht, die sich
Mit ihrem Truge selbst betrügen;
Denn Gott liebt nicht den trügerischen Frevler.

108/108

Verbergen sie sich vor den Menschen,
Verbergen sie sich doch vor Gott nicht,
Er ist bei ihnen, wann sie nächtlich
Rede führen, die er nicht liebt,
Gott hält ihr Thun umschlossen.

109/109

Ihr, die ihr sie vertheidiget in diesem Leben,
Wer wird sie gegen Gott vertheidigen
Am Tag der Urständ', oder seyn
Für sie dann ein Sachwalter?

Vers 109 Hieran schließt sich 134, doch so, daß was dazwischen liegt, eine natürliche Abschweifung heißen mag, deren Inhalt bildet die (in späteren Suren oft wiederkehrende) Rüge allerlei heimlicher Umtriebe, und Einverständnisse der Übelgesinnten, verbunden mit Anhänglichkeit an verpönte heidnische Gebräuche, die ein Werk Satans sind.

111/111

Wer eine Sünde wirkt, der wirkt sie seiner Seele,
Und Gott ist weis', allwissend.

112/112

Wer aber eine Sünde wirket oder Schuld,
Und dann damit beschmitzt einen Unschuldigen,
Der hat zu tragen beides, Lüg' und offne Schuld.

113/113

Und wäre Gottes Huld nicht über dir und sein Erbarmen,
Ein Theil von ihnen suchte wol dich irrzuführen,
Sie aber führen nur sich selbst irr,
Und werden dir nicht schaden irgend;
Denn Gott hat dir herabgesandt die Schrift und Weisheit,
Und dich gelehrt was du nicht wußtest,
Und Gottes Gnadenfülle über dir ist groß.

114/114

Nichts Gut's ist in den meisten ihrer heimlichen Gespräche,
Wer nicht anmahnt zu Unterstützung
Und Freundlichkeit und zur Versöhnung unter Menschen;
Wer aber dis thut, suchend Gottes Wohlgefallen,
Dem werden wir einst geben großen Lohn.

115/115

Wer aber hindert den Gesandten,
Nachdem ihm kund geworden ist die Leitung,
Und folget anderm Weg als dem der Gläubigen,
Dem lassen wir das womit er sich einläßt,
Glühn lassen wir ihn in der Hölle,
Schlimm ist dahin die Einkehr.

116/116

Denn Gott vergibt nicht, daß ihm zugesellt sei Etwas,
Das Mindere vergibt er wem er will, wer aber
Gott etwas zugesellt, der irrt in weiter Irre.

Vers 116 Schon 51 dagewesen

117/117

Sie rufen außer Gott nichts andres an als Frauen,
Sie rufen nichts andres als den Satan den Empörer.

Vers 117 Frauen die weiblichen Gottheiten und Engelwesen.

118/118

Dem fluchte Gott, er aber sprach:
Ich will von deinen Knechten nehmen
Den mir beschiednen Theil,

–/119

und will sie irre leiten,
Will sie zu Wunsch und Wahn verführen,
Will ihnen heißen, daß sie sollen
Des Viehes Ohren stutzen,
Will ihnen heißen, daß sie sollen
Verstümmeln Gottes Schöpfung.
Doch wer den Satan nimmt zum Schutzherrn neben Gott,
Der ist verlustig offenen Verlustes.

Vers 118 des Viehes Ohren stutzen ein heidnischer Gebrauch, jedes zehnte Kameljunge mit solchem Zeichen den Göttern zu weihen. Vergleiche andere ähnliche Gebräuche S. 6, 138 ff.

119/120

Denn er verheißt, und machet wünschen, wähnen,
Doch nichts verheißt der Satan als Bethörung.

122/123

Nichts ists mit eurem Wunsch und Wahn,
Noch mit dem Wunsch und Wahn der Schriftbesitzer!
Wer Böses thut, dem wirds vergolten,
Er findet neben Gott für sich
Nicht Schutzherrn nicht Helfer.

Vers 122 der Schriftbesitzer Juden (und Christen).

123/124

Wer aber Gutes thut, von Männern oder Fraun,
Und ist dabei ein Gläubiger,
Dieselben führen wir zum Garten,
Sie werden nicht verkürzt um eine Faser.

124/125

Und wer hat schönern Gottesdienst,
Als wer sein Antlitz hingibt Gott', und handelt schön,
Und folgt der Gilde Abrahams, rechtgläubig!
Gott nahm den Abraham zum Freunde.

Vers 125 Hierauf folgt eine ganz fremdartige Partie von den Weibern und deren Behandlung, die in V. 130 und 131 mit demselben Gemeinplatz und Übergang schließt wie hier V. 125.

125/126

Und Gottes ist, was ist im Himmel und auf Erden.
Und Gott ist alles Ding umfassend.

132/133

Will er, so nimmt er euch hinweg, ihr Menschen,
Und bringet andre; Gott ist dessen wohl gewaltig.

133/134

Wer da den Lohn will dieser Welt, bei Gott ist
Der Lohn von dieser Welt und jener,
Und Gott ist hörend, schauend.

134/135

Ihr die ihr glaubt, seid standhaft in Gerechtigkeit,
Als Zeugen Gottes, sei's auch gegen
Euch selber oder eure Eltern
Und nächsten Anverwandten,
Mag einer arm seyn oder reich,
Denn Gott ist nahe beiden;
Und folget nicht der Lust, daß ihr euch neiget!
Doch wendet ihr euch oder weigert,
Gott ist des, was ihr thut, bewußt.

Vers 134 nahe beiden 3,61.

135/136

Ihr die da glaubet, glaubt an Gott und seinen Abgesandten,
Und an die Schrift, die er gab seinem Abgesandten,
Und an die Schrift, die er zuvor gab.
Doch wer verleugnet Gott und seine Engel
Und seine Schriften und Gesandten
Und jüngsten Tag, der irrt in weiter Irre.

136/137

Die glaubten erst, dann leugneten,
Dann wieder glaubten, und dann wieder leugneten,
Und nahmen zu an Leugnung,
Denselben wird Gott nicht verzeihn,
Noch sie des Weges leiten.

137/138

Verkündige den Heuchlern: ihrer wartet Strafe peinvoll.

138/139

Die da zu Freunden nehmen
Die Leugner mit Vorbeigehn
Der Gläubigen, o suchen sie
Bei ihnen Macht? die Macht ist alle Gottes.

139/140

Und schon ist euch im Buch eröffnet:
Wo ihr die Zeichen Gottes höret
Geleugnet und verspottet,
Da sitzet bei den Leuten nicht,
Bis sie von etwas anderm schwätzen;
Sonst wäret ihr wie sie! und sammeln
Wird Gott die Heuchler und die Leugner
In der Gehenna sämmtlich.

140/141

Sie, die da auf euch lauern, und wenn euch nun ward
Ein Sieg von Gott, so sprechen sie:
Waren wir nicht mit euch? doch wenn
Den Leugnern wird ein Vortheil,
So sprechen sie zu ihnen: Hatten
Wir Macht nicht über euch, und schützten
Euch vor den Gläubigen? doch Gott wird
Am Tag der Auferstehung richten zwischen euch,
Und nie wird Gott den Leugnern geben
Gegen die Gläubigen einen Weg.

141/142

Die Heuchler, traun, belisten Gott,
Doch sie wird er belisten.
Und wenn sie stehen zum Gebet,
So stehn sie träg', und sehen nach den Leuten,
Und denken Gottes wenig nur.

142/143

Sie schwanken zwischen beiden,
Nicht diesen zu, noch jenen zu;
Wen aber Gott läßt irre gehn,
Dem wirst du finden keinen Weg.

149/150

Die da verleugnen Gott und seine Abgesandten,
Und möchten machen eine Scheidung zwischen Gott
Und dessen Abgesandte,
Sprechend: »An Eines glauben wir,
Und verleugnen das Andre,«
Und möchten da hindurch einschlagen einen Weg;

Vers 149 An Eines oder auch an Einen Abgesandten.

150/151

Dieselben sind Verleugner wahrhaft,
Gott aber hat bereitet den Verleugnern Strafe schmachvoll.

151/152

Doch die an Gott und seine Abgesandte glauben,
Und machen keinen Unterschied
Zwischen einem von ihnen,
Denselben werden wir einst geben ihren Lohn,
Und Gott ist gnädig und barmherzig.

152/153

Die Schriftbesitzer fordern, daß
Du ihnen bringst herab ein Buch vom Himmel.
Sie forderten von Mose Größres noch als das,
Und sprachen: Laß uns schauen Gott von Antlitz!
Da faßte sie die Schmetterung in ihrer Schuld.

Vers 152 Was hier und nach 160 ausgelassen worden, steht in vollkommnem Zusammenhang, ist aber überflüssig.

154/155

Doch weil sie brachen ihren Bund,
Und weil sie leugneten die Zeichen Gottes,
Weil sie erschlugen die Profeten ohne Recht,
Und sprachen: Unsre Herzen sind ja nicht beschnitten;
(Jawohl versiegelt hat sie Gott in ihrer
Verleugnung, so daß wenige nur glauben);

155/156

Und weil sie leugneten und arg verleumdeten Maria,

156/157

Und weil sie sprachen: Getödtet haben
Wir den Messias, Jesus, Sohn Marias;
(Und haben doch ihn nicht getödtet noch gekreuzigt,
Es täuschte sie ein Scheinbild nur;
Doch die darüber streiten, sind darob in Zweifel,
Da sie davon kein Wissen haben
Und folgen nur der Meinung;
Sie aber haben ihn in Wahrheit nicht getödtet,

–/158

Erhoben hat ihn Gott zu sich,
Denn Gott ist stark und weise;

157/159

Und keiner von den Schriftinhabern
Ist der an ihn nicht glauben wird vor seinem Tod,
Am Tag der Urständ' aber wird er gegen sie ein Zeuge);

158/160

Ob solcher Frevel derer, die sich Juden nennen,
Verboten wir denselben Gutes,
Das ihnen sonst erlaubt war,
Und weil sie viel von Gottes Weg ablenken,

159/161

Und weil sie Zinsen nehmen, was doch ihnen untersagt ward,
Und das Vermögen Anderer verzehren sündlich;
Bereitet aber haben wir
Den Leugnern unter ihnen scharfe Pein.

160/162

Doch die feststehenden im Wissen unter ihnen
Und glaubenden, die glauben
An das was dir herabgesandt ist
Und was vor dir herabgesandt ist,
Und das Gebet bestellenden
Und Sühnungssteuer gebenden
Und glaubenden an Gott und an den jüngsten Tag,
Die sind es, ihnen werden
Wir geben großen Lohn.

165/167

Doch die da leugnen und ablenken
Von Gottes Weg, sind irr in weiter Irre.

166/168

Die Leugnenden und Frevelnden,
Gott mag denselben nicht verzeihn,
Noch einen Pfad sie leiten,

167/169

Außer den Pfad zur Hölle, drin sie ewig sind,
Und das ist Gott' ein Leichtes.

168/170

Ihr Menschen, euch gekommen ist
Der Abgesandte mit der Wahrheit
Von eurem Herrn, so glaubt! das ist euch besser;
Doch leugnet ihr, nun, Gottes ist
Was ist im Himmel und auf Erden,
Und Gott ist weis' und kundig.

169/171

Ihr Schriftinhaber, schreitet
Nicht aus in eurem Gottesdienst,
Und sagt von Gott nichts als die Wahrheit!
Ja, der Messias, Jesus, Sohn Marias, ist
Der Abgesandte Gottes, und sein Wort, das er
Gegossen auf Maria, und ein Geist von ihm.
So glaubt an Gott und seine Abgesandten,
Und sagt nicht: Drei sinds! lasset ab! das ist euch besser.
Gott ist ein einziger Gott, Lobpreis ihm, es sei ferne,
Daß sein ein Sohn sei! Sein ist was
Im Himmel ist und was auf Erden,
Und Gott genügt zum Anwalt.

170/172

Sich weigert nimmer der Messias,
Daß er ein Knecht sei Gottes,
Und auch die Engel nicht, die nahgestellten.

171/–

Und wer sich seiner Knechtschaft weigert
Und stolz ist, – sammeln wird Er zu sich alle.

172/173

Die glaubten nun und Gutes thaten,
Gewähren wird er ihnen ihre Löhne,
Und ihnen legen zu von seiner Gnadenfülle;
Die aber stolz sich weigerten und sträubten,
Bestrafen wird er sie mit Strafpein.

173/–

Und finden werden sie für sich nicht neben Gott
Schutzherren oder Helfer.

174/174

Ihr Menschen, euch gekommen ist
Beweis von eurem Herrn nunmehr,
Und euch herabgesendet haben
Wir offnes Licht. Nun, die da glauben
An Gott und halten sich an ihn,
Die wird er eingehn lassen in Erbarmung
Von sich und Gnadenfülle,
Und leitet sie zu sich im graden Pfade.

Vers 174 Der Schlußvers 175 enthält einen Nachtrag zu den obigen von uns übergangenen Erbbestimmungen.


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