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Aus der zehnten Sure
[Jonas]

13/12

Wenn nun den Menschen trifft ein Leid,
So rufet er uns an,
Auf seiner Seite liegend, oder sitzend, oder stehend.
Doch nehmen wir ihm ab sein Leid,
So geht er hin, als hätt' er nie
Uns angerufen um ein Leid das ihn betraf.

— — —

16/15

Wenn man nun ihnen vorträgt unsre Zeichen deutlich,
So sagen, die nicht hoffen unsre Zukunft:
Bring' einen andern Koran, oder ändre diesen!
Sag' ihnen: Mir nicht steht es zu,
Aus eignem Antrieb ihn zu ändern;
Ich folge dem nur was mir wird eröffnet.
Ich fürchte, wär' ich ungehorsam meinem Herrn,
Die Strafe großen Tages.

17/16

Sag' ihnen: Wollt' es Gott, so hätt' ich
Ihn nie euch vorgetragen,
Und euch damit nicht unterrichtet.
Verweilt' ich unter euch zuvor doch
Ein Lebenlang, bedenkt ihr nicht?

— — —

22/21

Wenn wir die Menschen kosten lassen eine Huld
Nach einem Schaden der sie traf,
Gleich treiben sie List gegen unsre Zeichen.
Sprich: Gott ist schneller noch an List;
Ja, unsre Boten schreiben, was ihr listet.

23/22

Er ist es, der euch reisen läßt zu Land und Meer,
Daß, wenn ihr nun seid auf dem Schiffe,
Und es mit ihnen schwimmt mit gutem Winde,
Und sie darob sich freun, kommt ihm
Ein Sturmwind, und kommt ihnen
Die Flut von jeder Seit', und sie
Vermeinen um sie sei's gethan,
Da rufen sie nun Gott, ihm weihend frommen Dienst:
O wenn du uns von diesem rettest,
Werden wir dankbar bleiben.

24/23

Und wann wir sie gerettet, siehe
So streben sie auf Erden widerrechtlich.
Ihr o ihr Menschen, eur Bestreb
Ist gegen eure eignen Seelen,
Zum Nießbrauch dieses Erdenlebens,
Alsdann zu uns ist eure Rückkehr,
Dann werden wir euch sagen was ihr thatet.

25/24

Das Gleichnis dieses Erdenlebens
Ist Wasser, das wir senden von dem Himmel,
Mit dem sich mischen die Gewächse
Des Bodens, alles was da essen
Die Menschen und die Thiere,
Bis wann die Erde ihre Zier nun angelegt
Und sich geschmückt hat, und es meinen ihre
Bewohner, daß sie dessen walten,
Da kommt denn unser Rathschluß ihr, Nachts oder Tags,
Da machen wir's zu Stoppeln,
Als sei es gestern nicht gediehn.
So modeln wir die Zeichen für Nachdenkende.

26/25

Doch Gott beruft zum Haus des Friedens,
Und leitet wen er will zum graden Pfade.

27/26

Die Schönes thaten, ihnen dis Schönstes,
Und mehr als sie verdienet!
Nicht sehret ihre Angesichte Schwärz' und Schmach;
Die Genossen des Gartens sie,
Darin sie ewig sind.

28/27

Die aber Böses wirketen,
Vergolten sei's mit gleichem Bösen,
Und sie versehret Schmach,
Für sie ist gegen Gott kein Schirmer,
Und ihre Angesichte sind
Als wie bedeckt mit Stücken Nacht, mondloser;
Die Genossen des Feuers diese,
Darin sie ewig sind.

29/28

Am Tag wo wir sie alle sammeln,
Da sagen wir den Götzendienern:
An euren Ort fort, ihr und eure Götzen!
Dann trennen wir sie voneinander,
Und ihre Götzen sagen: Uns nicht dientet ihr.

30/29

Gott gnügt als Zeuge zwischen uns und zwischen euch:
Wir achteten eures Dienstes nicht.

31/30

Daselbst erfährt nun jede Seele,
Was sie voraus anlegte;
Sie sind zurückgegeben
Gott ihrem wahren Oberherrn,
Und ihnen schwand hinweg was sie gedichtet.

— — —

43/42

Von ihnen ist wol mancher der dir zuhört;
Doch kannst du hören machen Taube,
Auch wenn sie nichts verstehn?

44/43

Von ihnen ist auch mancher der dich ansieht;
Doch kannst du leiten Blinde, auch wenn sie nicht sehn?

— — —

48/47

Für jedes Volk ein Bote!
Und wann ihr Bote ihnen kam,
So ist ihr Recht geschehen ihnen,
Und sie sind nicht bekränket.

49/48

Sie aber sagen: Wann kommt dieser Drohverheiß,
Wenn ihr doch Wahrheit redet?

50/49

Sag' ihnen: Selbst vermag ich ja
Mir nicht zu schaden noch zu nutzen,
Als nur wie Gott will. Jedem Volke steht ein Ziel;
Und wann sein Ziel kommt, werden sie um keine Stunde
Rückbleiben noch voreilen.

51/50

Sag ihnen: Ha, wie meinet ihr,
Wenn euch nun seine Strafe kam,
Nachtwährend oder über Tags,
Wie wird dann seyn, was ungeduldig
Davon herbei die Sünder riefen!

52/51

Wie, dann wann's eintraf, glaubet ihr?
Ja jetzt! doch ungeduldig rieft ihrs erst herbei.

53/52

Dann wird gesprochen zu den Frevlern:
Kostet die Pein der Ewigkeit!
Wird euch vergolten andres als was ihr gewirkt?

54/53

Sie aber fragen dich, ob wahr sei dieses?
Sag: Ja bei meinem Herrn! 's ist wahr,
Und ihr nicht werdets hindern.

— — —

58/57

Ihr, o ihr Menschen, schon kam euch Ermahnung
Von eurem Herrn, und Heilung
Für das im Busen, Leitung und Barmherzigkeit den Gläubigen.

59/60

Sag: An der Gnadenfülle Gottes und an seiner
Barmherzigkeit an dieser sollen sie sich freun,
Besser ist das als was sie häufen.

— — —

62/61

In keiner Lage magst du seyn,
Noch irgend was vom Koran lesen;
Noch mögt ihr wirken irgendwas von Werken,
Daß wir ob euch nicht wären Zeugen,
Wenn ihr euch drin ergehet;
Und nicht entrückt ist deinem Herrn
Das Gewicht eines Stäubchens
Auf der Erd' oder in dem Himmel,
Noch kleineres als das, noch größers:
Geschrieben stehts in einem Buche deutlich.

63/62

O ja, die Schutzverwandten Gottes,
Furcht ist nicht über ihnen, und sie trauern nicht;

64/63

Die glaubten und Gott fürchteten;

65/64

Ihnen ein Freudengruß im Leben
In diesem und im andern,
Kein Wandel ist an Gottes Reden,
Das ist das Heil das große.

66/65

Drum kränke dich nicht ihre Rede!
Die Macht ist Gottes ganz allein,
Er ist der Hörende, Wissende.

— — —

82/82

Und Gott bewährt die Wahrheit
Mit seinen Worten, wenn es auch
Ungerne sehn die Schuldigen.

— — —

99/99

Und wollte es dein Herr, so glaubten
Auf Erden alle insgesammt;
Willst du die Menschen zwingen denn zum Glauben?

— — —

104/104

Sprich: O ihr Menschen, wenn ihr seid
Im Zweifel über meinen Gottesdienst!
Nicht jene bet' ich an, die ihr
Anbetet außer Gott,
Sondern ich bete Gott an, der euch zu sich nimmt,
Und dis ist mir geboten, daß
Ich sei der Gläubigen einer.

105/105

Und dieses: Richte du dein Antlitz
Zum Gottesdienst andächtig,
Und sei nicht von den Götzendienern.

106/106

Und rufe nicht an außer Gott,
Was dir nicht nützt und dir nicht schadet;
Denn thust du das, so bist du von den Sündern.

107/107

Und wenn dich anrührt Gott mit einem Schaden,
So ist kein Wender ihm als Er,
Und wenn er zudenkt dir ein Gut,
So ist kein Hindrer seiner Gnade;
Er trifft damit wen Er nur will von seinen Knechten,
Und Er ist der Huldreiche, der Erbarmer.

108/108

Sprich: O ihr Menschen: Euch nunmehr
Gekommen ist die Wahrheit
Von euerm Herrn; und wer sich lässet leiten,
Der ist geleitet sich zum Heil,
Und wer da irrt, der irret sich zum Schaden,
Doch ich bin über euch kein Vogt.

109/109

Du folg' ihm was dir offenbart wird,
Und harre aus, bis Gott wird richten,
Er ist der beste Richter.


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