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Aus der 7 n Sure
Die Scheidewand

Überschrift Die Scheidewand siehe V. 44.

33/35

Ihr Söhne Adams, kommen sollen Boten euch
Aus eurer Mitt', euch aufzuzählen meine Zeichen.
Wer fromm nun ist und recht thut,
Furcht ist nicht über ihnen,
Und sie sind unbekümmert.

34/36

Die aber Lüge zeihen unsre Zeichen,
Und stolz thun gegen sie, die sind Genossen
Des Feuers, drin sie ewig sind.

36/38

Er spricht: Geht ein hier zu den Herden
Die euch vorangegangen sind,
Der Dschinnen und der Menschen, in das Feuer!
Sooft hineingeht eine Herde, flucht sie ihrer Schwester;
Bis nacheinander sind hineingekommen alle;
Da spricht die letzte zu der ersten:
Herr! diese haben uns verführt;
Gib ihnen Pein zwiefach vom Feuer!
Er spricht: Jedweder hat es zwiefach,
Ihr wisset es nur nicht.

37/39

Da spricht die erste zu der letzten:
So habt ihr vor uns keinen Vorzug;
Schmeckt nur die Pein für das was ihr gewirket!

38/40

Ja, die da Lüge zeihen unsre Zeichen,
Und stolz thun gegen sie, wir öffnen ihnen nicht
Des Himmels Pforten, und sie gehn nicht in den Garten,
Bis das Kamel durchs Nadelöhr geht;
So lohnen wir's den Schuldigen.

39/41

Sie haben von der Höll' ein Lager unter sich,
Und über ihnen Hüllen;
So lohnen wir's den Sündern.

40/42

Die aber glaubten und das Gute thaten –
Wir legen keiner Seel' auf über ihr Vermögen –
Dieselbigen sind die Genossen
Des Gartens, drin sie ewig sind.

41/43

Wir nahmen auch heraus was da
In ihrer Brust war von Unlautrem;
Die Ströme fließen unter ihnen, und sie sprechen:
Gelobt sei Gott, der uns geleitet
Zu diesem! nimmer hätten wir
Geleit gefunden, hätt' uns nicht geleitet Gott;
Gekommen sind die Boten unsres Herren mit der Wahrheit.
Und ihnen zugerufen wird: Dis ist der Garten,
Den man euch erben ließ um das was ihr gewirket.

42/44

Da riefen die Genossen
Des Gartens den' Genossen zu
Des Feuers: Funden haben wir,
Was uns verheißen unser Herr, als Wahrheit;
Habt ihr gefunden auch, was euch
Verheißen euer Herr, als Wahrheit?
Sie sprachen: Ja! da rief ein Herold zwischen ihnen:
Fluch Gottes ob den Sündern!

44/46

Und zwischen beiden ist ein Vorhang,
Und auf der Scheidewand stehn Männer,
Die unter scheiden jeden an den Mienen;
Und rufen den' Genossen zu des Gartens:
Friede mit euch! – Sie selber gehn
Hinein nicht, doch sie wünschen's.

45/47

Doch wenn sich wenden ihre Blicke
Nach den' Genossen hin des Feuers,
Sprechen sie: Unser Herr! o mach'
Uns nicht vom Volk der' Sünder!

46/48

Die Scheidewandsgenossen rufen Männern zu,
Die sie dort unterscheiden an den Mienen:
So hat euch nichts geholfen euer Sammeln,
Und daß ihr stolz gewesen!

47/49

Sind jene die, von denen ihr einst schworet,
Empfangen werde Gott sie nicht mit solcher Huld?:
Geht ein zum Garten! keine Furcht sei über euch,
Ihr sollt euch nicht bekümmern!

48/50

Da riefen die Genossen
Des Feuers den' Genossen zu des Gartens:
Laßt uns zufließen von dem Wasser oder dem,
Womit euch Gott versorget hat!
Sie sprachen: Beides hat Gott untersagt den Leugnern;

49/51

Die machten ihren Gottesdienst zu Spiel und Spott,
Und sie bethörete das irdische Leben;
Heut nun vergessen wir sie, alswie sie vergaßen
Die Zukunft dieses ihres Tags,
Und weil sie durften unsre Zeichen leugnen.

57/59

Wir sendeten den Noah vormals an sein Volk,
Der sprach: Mein Volk! o betet Gott an!
Es ist kein Gott euch außer ihm;
Ja fürcht' ich über euch die Strafe großen Tages.

58/60

Doch die Vornehmen seines Volkes sprachen:
Wir sehen dich in offenbarer Irre.

Vers 58 Die Vornehmen wie jetzt die Vornehmen in Mekka. Alle solche Anführungen voriger Sendungen sind in ihren einzelsten Zügen vorbildlich für die jetzige Sendung gemeint.

59/61

Er sprach: Mein Volk! kein Irrthum ist an mir, ich bin
Ein Bote von dem Herrn der Welten.

60/62

Ich bring' euch die Botschaften meines Herren,
Und rath' euch Gutes, und ich weiß
Von Gott, was ihr nicht wisset.

61/63

Verwundert's euch, daß eine Mahnung
Euch kommt von eurem Herrn durch einen Mann aus euch?
Daß er euch warn', und daß ihr Gott mögt fürchten,
Ob ihr vielleicht Erbarmung findet!

62/64

Sie aber straften Lügen ihn,
Da retteten wir ihn und die mit ihm im Schiff,
Und ließen die ertrinken,
Die unsre Zeichen Lügen straften,
Es waren blinde Leute.

63/65

An Ad dann ihren Bruder Hud,
Der sprach: Mein Volk! o betet Gott an!
Es ist kein Gott euch außer ihm;
O wollt ihr ihn nicht fürchten?

Vers 63 An Ad dann nämlich: sendeten wir; zu wiederholen aus V. 57.

64/66

Doch die Vornehmen sprachen, die Ungläubigen von seinem Volke:
Wir sehen dich in Thorheit,
Und halten dich für einen Lügner.

65/67

Er sprach: Mein Volk! nicht Thorheit ist an mir, ich bin
Ein Bote von dem Herrn der Welten.

66/68

Ich bring' euch die Botschaften meines Herrn,
Und bin euch ein Berather treu.

67/69

Verwundert's euch, daß eine Mahnung
Euch kommt von eurem Herrn durch einen Mann aus euch?
Daß er euch warn' und ihr bedenket:
Wie Er euch zu Nachfolgern machte
Nach Noahs Volk, und euch zulegte Größe.
Bedenkt denn die Wohlthaten Gottes,
Daß es euch möge wohl gehn!

68/70

Sie sprachen: Kommst du uns, daß wir
Anbeten sollen Gott allein,
Und lassen, was anbeteten unsre Väter?
So bring uns doch was du uns drohst,
Wenn du die Wahrheit redest!

69/71

Er sprach: Gefallen ist auf euch
Von eurem Herren Greul und Zorn.
Wollt ihr mit mir um Namen streiten,
Die ihr benamet habt und eure Väter,
Darüber Gott gesandt hat keine Vollmacht?
So wartet! ich wart' auch mit euch.

70/72

Da retteten wir ihn und die mit ihm durch unsre
Barmherzigkeit, und rotteten den Stumpf aus
Derer, die Lügen straften unsre Zeichen, und nicht glaubten.

71/73

Und an Themud auch ihren Bruder Salih,
Der sprach: Mein Volk! o betet Gott an!
Es ist kein Gott euch außer ihm.
Gekommen ist euch ein Beweis von eurem Herrn,
Hier die Kamelkuh Gottes, euch ein Zeichen.
Nun laßt sie essen auf der Erde Gottes,
Und rühret sie nicht an mit Bösem,
Daß euch erfasse Strafe peinlich!

72/74

Bedenkt, wie Er euch zu Nachfolgern machte
Nach Ad, und gab euch gute Statt im Lande,
Von dem ihr nehmt die Ebenen zu Schlössern,
Und haut die Berge aus zu Häusern;
Bedenkt denn die Wohlthaten Gottes,
Und tobt nicht schädigend im Lande!

73/71

Da sprachen die Vornehmen, die die stolzen waren, seines Volkes,
Zu denen, die die schwächern waren,
Zu denen unter ihnen die da glaubten:
Wißt ihr, daß Salih ist ein Abgesandter
Von seinem Herrn? Sie sprachen: Wir
Glauben an seine Sendung.

74/76

Da sprachen, die die Stolzen waren:
Wir leugnen das, woran ihr glaubet.

75/77

Und lähmten die Kamelkuh,
Und übertraten ihres Herrn Befehl, und sprachen:
O Salih! bring uns doch, was du uns drohest,
Wenn du einer der Gesandten!

76/78

Da faßte sie die Schütterung, sie lagen morgens
In ihrer Wohnung hingestreckt.

77/79

Er aber wandte sich von ihnen
Und sprach: Mein Volk! ich brachte euch
Die Botschaft meines Herrn und rieth' euch Gutes,
Ihr aber liebt nicht guten Rath.

78/80

Auch Loth, da er zu seinem Volk sprach:
O wollt ihr Schande treiben,
Worin euch keiner gieng voran von allen in der Welt?

79/81

Ihr geht die Männer mit Begier an,
Und geht vorbei die Weiber, ja
Ihr seid ein Volk ausschweifend.

Vers 79 Ob auch dieses eine besondere Anwendung auf die Mekkaner findet?

80/82

Nichts aber war die Antwort seines Volkes,
Als daß sie sprachen: Treibt sie aus
Von eurer Stadt! denn es sind Leute,
Die rein seyn wollen.

81/83

Wir aber retteten ihn und die Seinen,
Bis auf sein Weib, die kam mit um.

82/84

Und einen Regen regneten wir über sie;
Schau, wie der Ausgang war der Schuld'gen!

83/85

An Midian aber ihren Bruder
Schoaib, der sprach: Mein Volk, o betet Gott an!
Es ist kein Gott euch außer ihm;
Gekommen ist euch ein Beweis von euerm Herrn.
So haltet Maß nun und Gewicht recht,
Und schmälert nicht den' Menschen ihre Habe;
Und schädiget im Lande nicht,
Nachdem es heil geworden.
Das ist euch besser, wenn ihr glaubt.

Vers 83 So haltet Maß nun und Gewicht recht Die Anwendung auf das handeltreibende Mekka liegt nahe. Noch deutlicher spielt 84 und die folgenden auf die gegenwärtigen Zustände Mekkas an.

84/86

Und lagert nicht an jedem Wege, drohend
Und drängend ab vom Pfade Gottes den, der glaubt,
Und wünschend ihn zu krümmen.
Bedenkt, wie ihr wart wenig, und er mehrte euch;
Und schauet, wie der Ausgang war der Frevler!

85/87

Wenn aber ist ein Theil von euch, der glaubt an das
Womit ich bin gesendet, und ein andrer Theil, der nicht glaubt;
So wartet denn, bis Gott wird richten zwischen uns;
Er ist der allerbeste Richter.

86/88

Doch die Vornehmen sprachen, die
Die Stolzen waren seines Volkes:
Wir werden dich vertreiben, o Schoaib, und die da glauben
Mit dir, aus unsrer Stadt,
Ihr kehret denn zurück in unsre Glaubensinnung!
Er sprach: Auch wenn wir es nicht wollen?

87/89

Wir würden Lug auf Gott erdichten,
Wenn wir zurück in eure Innung kehrten,
Nachdem uns Gott daraus gerettet;
Uns kommts nicht zu in sie zurückzukehren,
Wenn es nicht Gott will unser Herr;
Umfassend all ist unser Herr an Weisheit.
Auf Gott vertraun wir: Unser Herr!
Entscheide zwischen uns und unsrem Volke nach der Wahrheit!
Du bist der beste der' Entscheider.

88/90

Da sprachen die Vornehmen, die Ungläubigen, von seinem Volke:
Wenn ihr folgt dem Schoaib, so werdet ihr verlieren.

89/91

Da faßte sie die Schütterung, sie lagen morgens
In ihrer Wohnung hingestreckt.

90/92

Die Lügen straften den Schoaib, alsob sie nie gehaust darin,
Die Lügen straften den Schoaib, die hatten's da verloren.

91/93

Er aber wandte sich von ihnen
Und sprach: Mein Volk! ich brachte euch
Botschaften meines Herrn und rieth euch Gutes;
Was sollt' ich trauern um ein Volk Verleugner?

92/94

Wir sendeten in keine Stadt
Profeten, ohne daß wir faßten
Ihr Volk mit Noth und Drangsal,
Ob sie demüthig würden.

93/95

Dann brachten wir anstatt des Bösen
Das Gute, bis genug sie hatten
Und sprachen: Unsre Väter hat betroffen Leid und Freude!
Da faßten wir sie plötzlich, und sie merktens nicht.

94/96

Wenn die Bewohner dieser Städte glaubeten
Und wären fromm, wir würden aufthun ihnen
Segnungen von dem Himmel und der Erde.
Allein sie leugneten, und wir erfaßten sie
Um das was sie gewirket.

95/97

Sind die Bewohner dieser Städte denn so sicher,
Daß ihnen nicht komm' unsre Macht
Bei Nacht, indem sie schlafen?

96/98

Sind die Bewohner dieser Städte auch so sicher,
Daß ihnen nicht komm' unsre Macht
Des Morgens, weil sie spielen?

97/99

Sind sie so sicher vor dem Anschlag Gottes?
Vor Gottes Anschlag sind nur sicher die Verlornen.

99/101

Dis sind die Städte, deren Kunden
Wir dir erzählen; ihnen kamen ihre Boten
Mit deutlichen Beweisen;
Wie aber sollten sie an das nun glauben,
Was sie erst Lügen straften? also
Versiegelt Gott die Herzen der Verleugner.

100/102

Wir fanden bei den meisten
Derselben keine Treu, wir fanden
Die allermeisten abgefallen.

101/103

Dann sandten wir nach ihnen Mose
Mit unsern Zeichen
An Farao und seine großen:
Sie frevelten daran, und schau
Wie da der Ausgang war der' Frevler!

Vers 101 Mose Hierdurch sind also die vorerwähnten Völker Ad, Themud und Midian in die Urzeiten nächst an die große Flut hinauf gerückt.

124/127

Die Großen sprachen da vom Volke Faraos:
Willst du den Mose und die Seinen lassen gehn,
Daß sie im Lande Unfug treiben,
Und daß er dich verlaß' und deine Götter?
Er sprach: Wir wollen tödten ihre Söhne,
Und ihre Weiber leben lassen;
Wir sind wol über sie gewaltig.

125/128

Sprach Mose zu den Seinen: Ruft um Hülf' an Gott,
Und duldet! Denn die Erd' ist Gottes,
Er läßt sie erben wen er will von seinen Knechten,
Der Ausgang aber ist der Frommen.

126/129

Sie sprachen: Eh du kamest, wurden wir gedrückt,
Und werden's da du kamest.
Er sprach: Vielleicht wird euer Herr noch
Vertilgen euern Feind, und euch Nachfolg' im Lande geben,
Aufdaß er sehe wie ihr thut.

127/130

Da faßten wir das Haus von Farao
Mit bösen Jahren und Fruchtmangel,
Aufdaß sie sich besännen.

128/131

Wenn ihnen nun das Gute kam, so sprachen sie:
Dis haben wir! Doch wenn sie traf ein Böses,
So nannten sie's verhängt von Mose und den Seinen.
Ist ihr Verhängnis nicht bei Gott?
Doch ihre meisten wissen's nicht.

129/132

Und sprachen: Was du uns auch bringst für Zeichen,
Damit uns zu bezaubern,
Wir glauben doch dir nicht.

130/133

Da sendeten wir über sie Sündfluten,
Heuschrecken, Läuse, Frösche, Blut
Als unterschiedliche Zeichen,
Sie aber waren stolz und blieben Sünder.

131/134

Und als nun über sie der Graus kam, sprachen sie:
O Mose, bitt' uns deinen Herrn
Bei dem was er dir zugesagt;
Und wendest von uns den Graus ab,
So wollen wir dir glauben und entlassen
Mit dir die Söhne Israels.
Und als den Graus wir ihnen abgewendet
Auf eine Frist, die sie einhalten sollten,
Siehe, da traten sie zurück.

132/136

Da rächten wir an ihnen uns,
Ertränkten sie im See, dieweil
Sie Lügen straften unsre Zeichen,
Und waren deren unachtsam.

133/137

Und erben ließen wir das Volk der Schwachen
Des Landes Auf- und Untergänge,
Das wir gesegnet haben,
Und deines Herren schönstes Wort
Gieng in Erfüllung an den Söhnen Israels,
Weil sie geduldet hatten, und wir trümmerten,
Was Farao erbauet und sein Volk, und was sie thürmten.

134/138

Und führten übers Meer die Söhne Israels;
Da kamen sie zu einem Volk,
Das mit Verehrung stand vor Bildern,
Und sprachen: Mose, mach' uns einen Gott, wie die hier Götter haben!
Er sprach: Ihr seid ein Thorenvolk.

135/139

Hier diese, auszurotten ist das was sie treiben,
Und nichtig, was sie thun.

136/140

Sprach: Soll ich außer Gott euch suchen einen Gott?
Und Er hat euch gewürdigt ob den Welten!

137/141

Wie wir euch retteten vom Hause Faraos,
Die euch bedrückten schwer mit Strafe,
Umbringend eure Söhn' und leben lassend eure Weiber,
Das war von eurem Herrn euch Prüfung groß.

138/142

Da legten wir dem Mose dreißig Nächt' auf,
Zu denen wir noch setzten zehn,
Und voll war seines Herrn Frist vierzig Nächte.
Doch Mose sprach zu seinem Bruder Aaron: Sei
Mein Stellvertreter bei dem Volk, und mach' es gut,
Und folge nicht dem Weg der Übelthäter.

139/143

Als Mose nun zu seiner Frist kam,
Und mit ihm redete sein Herr,
Sprach er: Mein Herr, laß mich dich sehn und schauen.
Er sprach: Du siehest nimmer mich;
Doch schau zum Berg hin! steht er fest an seinem Ort,
Alsdann sollst du mich sehn. Als nun
Sich zeigete sein Herr dem Berge,
Macht' er ihn trümmern, und zu Boden stürzte Mose.

140/–

Und als er sich erholet, sprach er:
Lobpreis dir! reuig wend' ich mich
Zu dir, und bin der erste von den Gläubigen.

141/144

Er sprach: O Mose, dich erkor ich ob den Menschen
Zu meiner Botschaft und zu meinen Worten;
So nimm was ich dir geb', und sei du dankbar.

142/145

Da schrieben wir ihm auf den Tafeln
Von Jeglichem Ermahnung, und Erörterung
Für Jegliches: Nimm sie mit Kraft,
Und heiß dein Volk sie schönstens halten!
Doch zeigen will ich euch, wo die Abtrünnigen wohnen.

Vers 142 Die letzte Zeile halte ich für eine Andeutung des Inhalts von 149, und das dazwischen Liegende für unecht, oder doch unnütz. Vielleicht sollte für: zeigen will ich euch, stehn: will ich dir.

146/148

Und Mosis Volk, in seinem Abseyn nahmen sie
Aus ihrem Schmuck ein Kalb von Leib, das brüllte.
O sehn sie nicht? es redet nicht mit ihnen,
Und zeiget ihnen nicht den Weg!

Vers 146 (Etwas das wie) ein Kalb von Leib (war) aus ihrem (zusammen getragenen und eingeschmelzten) Schmuck.

147/–

Sie aber nahmen es und waren Sünder.

149/150

Und als zu seinem Volk zurück kam Mose zornig und betrübt,
Sprach er: O schlimm was ihr an meiner Stelle
Gethan habt hinter meinem Rücken!
Beschleunigt ihr so Gottes Rath?
Und warf die Tafeln hin, und nahm
Beim Kopfe seinen Bruder,
Ihn an sich zerrend. Dieser sprach: Sohn meiner Mutter!
Es hat das Volk mich übermannt,
Fast hätt' es mich getödtet.
Mach' an mir nicht die Feinde schadenfreudig,
Und setze mich nicht unter's Volk der Sünder!

150/151

Er sprach: O Herr, vergib mir
Und meinem Bruder! führ' uns ein in deine
Barmherzigkeit! Denn du bist der barmherzigste Erbarmer.

151/152

Doch die das Kalb annahmen, treffen wird sie Zorn
Von ihrem Herrn und Schmach in diesem Leben;
Denn also lohnen wir's den Dichtern.

152/153

Die aber Böses thaten, dann nach diesem sich bekehrten,
Und glaubten; nun, dein Herr nach diesem
Ist huldreich und barmherzig.

153/154

Und als von Mose nun der Zorn fiel,
Nahm er die Tafeln auf, in deren Abschrift
War Leitung und Barmherzigkeit
Für die so fürchten ihren Herrn.

154/155

Und Mose wählete aus seinem Volke siebzig Männer
Zu unsrer Tagfrist. Als sie nun erfassete die Schütterung,
Sprach er: O Herr, wenn du es wolltest,
Du konntest längst sie tödten
Und mich; willst du uns tödten denn
Um jenes was von uns die Thoren thaten?
Es ist von dir nur eine Prüfung,
Womit du irrest wen du willst,
Und leitest wen du willst, du unser Schutzherr,
Verzeih uns und erbarm dich unser!
Du bist der beste der Verzeihnden.

155/156

Und schreib uns an für dieses Leben Schönes,
Und für das andre! wir bekehren uns zu dir.
Er sprach: Mit meiner Strafe treff' ich wen ich will, und meine
Barmherzigkeit ist allumfassend;
Und sie anschreiben werd' ich denen
Die fromm sind und Almosen geben,
Und die an unsre Zeichen glauben,

156/157

Die folgen dem Gesandten, dem Profeten,
Dem aus dem Volke, den sie finden
Bei sich beschrieben im Gesetz
Und in dem Evangelium,
Der ihnen heißen wird das Rechte,
Und wehren das Unrechte,
Verstatten ihnen wird das Gute,
Und verpönen für sie das Böse,
Von ihnen nehmen ihre Bürde und das Joch,
Das lag auf ihnen. Die an ihn nun glauben,
Und helfen ihm und stehn ihm bei, und folgen
Dem Lichte, das mit ihm herabkam,
Dieselben sind die Glücklichen.

157/158

Sag ihnen: O ihr Menschen, ich
Bin der Gesandte Gottes an euch alle.

158/–

Sein ist das Reich des Himmels und der Erde,
Kein Gott als Er, er machet leben
Und sterben. Glaubt darum an Gott und seinen
Gesandten, den Profeten, den vom Volke,
Der selber glaubt an Gott und seine Worte;
Demselben folgt, daß ihr geleitet seiet!

159/159

Von Mosis Volk ist eine Zunft,
Die leiten in der Wahrheit,
Und richten sich nach ihr.

Vers 159 eine Zunft Nur Eine von den folgenden zwölfen.

160/160

Wir aber theilten sie in zwölf Stammzünfte, und eröffneten
Dem Mose, als um Wasser ihn sein Volk bat:
Schlage mit deinem Stab den Felsen!
Da quollen draus zwölf Quellen,
Und alle Leute wußten ihren Trinkort.
Wir ließen über sie auch schatten
Die Wolk' , und sendeten auf sie
Herab das Manna und die Wachteln:
Eßt von dem Guten des womit wir euch versorgt!
Nicht Unrecht aber thaten uns sie,
Sie thaten nur sich selber Unrecht;

161/161

Als ward gesagt zu ihnen: Wohnt in dieser Stadt,
Und esset aus ihr wo ihr wollt, nur saget:
Versöhnung! und geht ein durchs Tor fußfällig;
So wollen wir verzeihn euch eure Sünden,
Und mehren die Schönhandelnden.

162/162

Die Sünder unter ihnen aber setzten
Ein andres Wort an dessen Stelle, das gesagt war ihnen;
Da sendeten auf sie wir einen Graus vom Himmel,
Um daß wie sie gesündigt.

163/163

Befrage sie auch um die Stadt, am Meer gelegen,
Da sie am Sabat frevelten, da ihnen kamen
Die Fisch' an ihrem Sabat angeschwommen,
Und kamen nicht wann sie nicht Sabat hielten.
Denn so versucheten wir sie,
Wie sie bundbrüchig waren.

164/164

Als eine Zunft von ihnen sprach:
Was mahnet ihr ein Volk, das Gott
Verderben oder strafen will mit starker Strafe?
Sie sprachen: Zur Entschuldigung bei euerm Herrn,
Und ob sie nicht Gott fürchten wollen!

165/165

Doch als sie des vergaßen, wes gemahnt sie waren,
Erretteten wir jene die abwehreten vom Bösen,
Und faßten jene die gefrevelt
Mit schlimmer Strafe, weil sie bundesbrüchig waren.

166/166

Und als sie übertraten das, wovon sie waren abgemahnt,
Da sprachen wir zu ihnen: Werdet Affen, menschenscheue!

–/167

Wie ihnen da verkündigte
Dein Herr, erwecken werd' er über sie bis zum Gerichtstag Dränger,
Zu drängen sie mit schwerer Strafe!
Denn ja, dein Herr ist schnell zur Rache,
Und ja, er ist huldreich barmherzig.

167/168

Und wir zerstreuten sie auf Erden zunftweis,
Wo nun von ihnen sind rechtschaffne,
Und sind von ihnen andre auch;
Und prüften sie mit Gutem und mit Bösem,
Ob sie umkehren möchten!

168/169

Nach ihnen aber wuchs ein Nachwuchs,
Die erbten zwar die Schrift, doch nehmen
Zugleich das Gut der Zeitlichkeit.
Sie sprechen zwar: Uns sei verziehen!
Kommt aber ihnen wieder Weltgut,
So nehmen sie es wieder.
O sind sie nicht verpflichtet worden auf die Schrift,
Nichts anders gegen Gott zu sprechen
Als Wahrheit, und sie haben auch
Gelesen was darin steht!
Die Wohnung jener Welt ist besser
Für solche die Gott fürchten! o versteht ihr nicht?

169/170

Die aber welche halten
Die Schrift, und das Gebet bestellen;
Nun, nicht verloren lassen wir
Den Lohn gehn der Gerechten.

170/171

Auch wie wir da den Berg ob ihnen schwangen,
Alsob er sei ein Sonnenschirm,
Und sie vermeinten, auf sie würd' er fallen!
»Nehmt was wir gaben euch mit Kraft,
Und denket seines Inhalts,
Ob ihr Gott fürchten möget!«

171/172

Auch wie dein Herr nahm von den Söhnen Adams,
Aus ihren Rücken ihre
Nachkommenschaft, und machte sie zu Zeugen
Über sie selber: »Bin ich euer Herr nicht?«
Sie sprachen: Ja! – »Nun nehmen wir zu Zeugen euch,
Daß ihr nicht sagt am Tag der Auferstehung:
Wir waren dessen ungewahr!

172/173

Oder sagt: Unsre Väter waren Götzendiener
Vor dem, und wir sind ihre
Nachkommenschaft; willst du uns denn verderben
Um das was die Verfälscher thaten?« –

173/174

Und also modeln wir die Zeichen,
Ob sie umkehren möchten!

174/175

Trag ihnen auch die Kunde vor
Von jenem, dem wir gaben unsre Zeichen,
Er aber streifte sich los davon,
Und nach sich zog ihn Satan,
Er war von den Verführten.

175/176

Wenn wir's gewollt, wir hätten ihn erhöht damit;
Er aber haftet' an der Erde,
Und folgte seiner Lust.
Sein Gleichnis ist des Hundes Gleichnis:
Gehst du auf ihn zu, klaffet er,
Und lässest du ihn, klaffet er.
Das ist das Gleichnis solcher Leute,
Die leugnen unsre Zeichen;
Erzähle die Geschichte nur,
Ob sie sich noch bedenken!

176/177

Ein schlimmes Gleichnis sind die Leute,
Die leugnen unsre Zeichen,
Und Unrecht thun sie selber sich.

177/178

Wen leitet Gott, der ist geleitet;
Wen aber er läßt irre gehn,
Dieselbigen sind die Verlust'gen.

178/179

Wir haben schon gesäet für Gehenna
Der Dschinnen viel und Menschen,
Die haben Herzen, und verstehn damit nicht,
Haben Augen und sehn damit nicht,
Ohren und hören damit nicht;
Sie sind alswie das Vieh, ja sind noch irrer,
Sie sind es die nicht merken wollen.

179/180

Doch Gottes sind die schönsten Namen;
Ruft ihn damit, und lasset jene,
Die da misbrauchen seine Namen;
Gelohnt wird ihnen werden, was sie thaten.

Vers 179 Misbrauchen indem sie dieselben den Gottgesellen, Nebengöttern, beilegen.

191/191

Gesellen sie Gott solche bei,
Die nichts erschaffen, sondern sind erschaffen?
Und die nicht können ihnen beistehn;
Sie stehn sich selber ja nicht bei!

192/193

Wenn ihr sie anruft zum Geleite,
So folgen sie euch nicht;
Gleich ist es euch, ob ihr sie anruft oder schweigt.

193/194

Ja, die ihr anruft neben Gott,
Sind Knechte wie ihr selber;
Ruft sie doch, daß sie euch antworten,
Wenn ihr die Wahrheit redet!

194/195

Haben sie Füß' und gehn damit?
Oder Händ' und treffen damit?
Oder Augen und sehn damit?
Oder Ohren und hören damit?
Sag' ihnen: Ruft doch eure Gottgesellen!
Greifet mich an, und wartet nicht!

195/196

Mein Schutzherr der ist Gott, der offenbart die Schrift,
Er nimmt in Schutz die Guten.

196/197

Doch die ihr anruft neben ihm,
Die mögen nicht euch beistehn,
Sie stehn sich selber ja nicht bei.

197/198

Und rufet ihr sie zum Geleit an,
Sie hören nicht; du siehest wie
Sie dich anblicken und nicht sehn.

198/199

Hab Nachsicht, heische Fügliches,
Und geh weg von den Thoren!

199/200

Doch wenn dich reizt vom Satan eine Reizung,
So geh um Zuflucht Gott an!
Er ist der hört und weiß.

200/201

Denn die Gott fürchten, wenn sie angreift
Ein Rudel von Satanen,
Erinnert werden alsbald, und schauen.

201/202

Doch ihre Brüder führen sie tief in die Irre,
Daß sie zurück nicht können.

204/205

Gedenke deines Herrn in deiner Seele
Demüthig und in Furcht, und ohne lautes Wort,
Am Morgen und am Abende,
Und sei nicht ungewahrsam.

205/206

Auch die bei deinem Herren droben
Sind nicht zu stolz um ihm zu dienen,
Lobpreisen ihn und fallen vor ihm nieder.


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