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Aus der 5 n Sure
Der Tisch

Überschrift Der Tisch s. V. 112.

3/-

Kein Antrieb soll euch seyn der Haß von Leuten,
Die euch wegdrängen vom geweihten Bethaus,
Daß ihr auch sie beleidigt. Helft einander
Zur Frömmigkeit und Gottesfurcht, doch helfet
Einander nicht zu Frevel und Feindseligkeit;
Und fürchtet Gott! denn Gott ist stark von Rache.

10/7

Gedenkt der Wohlthat Gottes an euch,
Und seines Bunds, mit dem er euch verbündet, als ihr sprachet:
Wir hören und gehorchen! Fürchtet Gott! denn Gott
Kennt den Gehalt der Busen.

11/8

Ihr die da glaubt, seid standhaft gegen Gott,
Zeugen für die Gerechtigkeit!
Kein Antrieb soll euch seyn der Haß von Leuten,
Daß ihr gerecht nicht seiet. Seid gerecht! das ist gemäßer
Der Gottesfurcht; und fürchtet Gott!
Denn Gott ist kundig eures Thuns.

14/11

Ihr die da glaubet, denket
Der Wohltat Gottes über euch, als Leute strebten
Nach euch zu strecken ihre Hände;
Da hielt er ihre Händ' euch ab.
Und fürchtet Gott! und ja auf Gott
Sollen vertraun die Gläubigen.

— — —

15/12

Einst nahm Gott an den Bund der Söhne Israels,
Und unter ihnen weckten wir zwölf Fürsten;
Gott sprach: Ich bin mit euch! wenn ihr
Bestellet das Gebet und gebt die Sühnungssteuer,
Und glaubt an meine Boten und steht ihnen bei,
Und darlehnt Gotte schönes Darlehn,
So will ich von euch nehmen euer Böses,
Und führen euch in Gärten, unter denen hin
Die Ströme fließen. Aber wer nach diesem
Von euch wird leugnen, ist verirrt vom rechten Wege.

16/13

Weil sie nun brachen ihren Bund,
Fluchten wir ihnen und verstockten ihre Herzen.
Nun rücken sie die Worte
Der Schrift von ihren Stellen, und vergaßen
Das beste Theil von dem des sie gemahnet worden,
Und unaufhörlich nimmst du wahr Betrug von ihnen,
Nur wenige ausgenommen. Drum
Entzieh dich ihnen und entschlag!
Denn Gott liebt die schönhandelnden.

17/14

Und auch von denen, die sich Nazarener nennen, nahmen
Wir ihren Bund an, aber sie vergaßen
Das beste Theil von dem des sie gemahnet worden,
Drum wir erregten unter ihnen Feindschaft
Und Zwietracht bis zum jüngsten Tag,
Dann wird Gott ihnen sagen, was sie machten.

18/15

Ihr Schriftbesitzer, euch gekommen
Ist unser Abgesandter,
Der euch eröffnet manches dessen,
Was ihr verbarget von der Schrift,
Und übergeht auch manches.
Gekommen ist euch Licht von Gott und offne Schrift,

–/16

Womit Gott leitet den der folget seiner Gnade,
Den Pfad des Heils, und führt sie aus der Finsternis
Zum Licht nach seinem Willen,
Und leitet sie zum graden Wege.

19/17

Die sind Verleugner, welche sprechen: Gott ist der Messias,
Der Sohn Marias. Sprich du: Wer vermöchte
Denn gegen Gott wol etwas, wollt' er
Vertilgen den Messias, Sohn Marias,
Und seine Mutter, und auf Erden alle?

20/–

Denn Gottes ist das Reich des Himmels und der Erde
Und was da zwischen beiden; Er schafft was er will,
Und Gott ist jedes Dings gewaltig.

21/18

Die Juden doch und Nazarener sagen: Wir
Sind Gottes Kinder und seine lieben Freunde.
Sag' ihnen: Nun warum denn straft er euch um eure Sünden?
Ihr seid nur Menschen, wie er schuf,
Doch er verzeihet wem er will,
Und strafet wen er will, und Gottes ist das Reich
Des Himmels und der Erd' und was dazwischen,
Und zu ihm ist die Wiederkehr.

22/19

Ihr Schriftbesitzer, euch gekommen
Ist unser Abgesandter, euch eröffnend
Nach Unterbrechung der Gesandten,
Daß ihr nicht sagt: Uns kam kein Heilverkündiger und Warner.
Denn euch gekommen ist ein Heilverkündiger und Warner;
Und Gott ist jedes Dings gewaltig.

— — —

30/27

Trag ihnen vor die Kunde beider Söhne Adams nach der Wahrheit;
Als sie ein Opfer opferten,
Vom einen ward es angenommen,
Und angenommen nicht vom andern;
Sprach jener: tödten will ich dich!
Sprach dieser: Gott nimmt an nur von den Frommen.

31/28

Drum, wenn du deine Hand ausstreckest mich zu tödten,
Werd' ich nicht meine Hand ausstrecken dich zu tödten;
Denn ja, ich fürchte Gott den Herrn der Welten.

32/29

Ich will daß du hingehst mit meiner Schuld und deiner,
Und einer wirst von den Genossen
Des Feuers, denn das ist der Lohn der' Frevler.

33/30

Doch überredete ihn seine Seele
Zur Tödtung seines Bruders, und er tödtet' ihn.
Und war des Tages einer der Verlornen.

34/31

Da sendete Gott einen Raben,
Der wühlete im Boden, ihm zu zeigen,
Wie er verbergen sollte seines Bruders Greul.
Da sprach er: Weh mir, bin ich nicht im Stande
Zu thun wie dieser Rabe, zu verbergen meines Bruders Greul?
Und war des Tags voll Reue.

35/32

Von diesetwegen schrieben wir nun vor den Söhnen Israels:
Wer schlägt ein Leben ohne für ein andres,
Und ohne Krieg im Lande,
Seyn solls, alsob er hab' erschlagen alle Menschen;
Wer aber eins erhält, das sei
Alsob er hab' erhalten alle Menschen.

Vers 35 Ohne für ein andres außer nach dem Rechte der Blutrache, zur Vergeltung für ein andres.

— — —

59/54

Ihr die da glaubet! wer von euch da wieder
Abfällt von seinem Gottesdienst; –
Gott wird ein Volk von andren bringen, die er liebt,
Und die ihn lieben, unterwürfig gegen
Die Gläubigen, stolz gegen die Verleugner,
Und streitend auf dem Wege Gottes,
Nicht fürchtend Tadel eines Tadlers.
Das ist die Gnadenfülle Gottes,
Er gibt sie wem er will, und Gott
Ist weitumfassend weise.

Vers 59 Auf dem Wege Gottes für die Sache Gottes.

— — —

76/72

Die sind Verleugner, welche sprechen: Gott ist der Messias,
Der Sohn Marias. Aber der Messias sprach:
Ihr Söhne Israels, o dienet
Gott, meinem Herrn und eurem Herrn!
Denn wer Gott etwas beigesellt,
Dem hat versaget Gott den Garten,
Und seine Wohnung ist das Feuer,
Die Sünder aber finden keine Helfer.

77/73

Die sind Verleugner, welche sprechen:
Gott ist der Dritte von Dreien.
Es ist kein Gott als nur Ein Gott.
Und stehn sie ab von dem nicht, was sie sprechen,
So wird berühren die Verleugner unter ihnen scharfe Pein.

78/74

O werden sie sich nicht bekehren
Zu Gott und ihn versöhnen?
Denn Gott ist gnädig und versöhnlich.

79/75

Der Sohn Marias, der Messias,
Ist nichts wan ein Gesandter,
Vor welchem hergegangen viel Gesandte,
Und seine Mutter eine
Wahrhaftige; sie beide aßen Speise.
Schau, wie wir ihnen deuten
Die Zeichen! schau dann, wie sie sind verblendet!

— — —

92/90

Ihr die da glaubet! Wein und Spiel,
Bildsäulen und Looßpfeile sind ein Greuel
Vom Werk des Satans; meidet sie,
Aufdaß ihr glücklich werdet!

93/91

Der Satan will nur unter euch
Erregen Haß und Feindschaft
Durch Wein und Spiel, und euch ablenken
Von dem Gedächtnis Gottes
Und vom Gebet. Wollt ihr euch wol abwenden?
Gehorchet Gott denn und gehorchet dem Gesandten
Und hütet euch! Doch weigert ihr, so [wisset:]
Unserm Gesandten liegt nur ob die klare Meldung.

Vers 93 wisset Ms. tut es. Rückert las versehentlich fa ?malu statt fa ?lamu (H.B).

95/94

Ihr die da glaubet, Gott will auch euch prüfen
Mit etwas von der Jagd, das eure Händ' erreichen
Und eure Spieße, damit Gott erkenne,
Wer da ihn fürchtet im Verborgnen.
Doch wer es künftig überschreitet,
Dem bleibet Strafe peinlich.

96/95

Ihr die da glaubet, tödten sollt ihr
Kein Jagdthier, wenn ihr in der Wallfahrt Weihe seid.
Doch wer von euch eins tödten wird vorsätzlich,
Ersatz dafür sei gleichviel, als er tödtete, vom Hausvieh,
Nach Urtheil zwei gerechter Männer unter euch,
Zum Opfer das da hingelangt zur Kaaba,
Oder die Sühne sei die Speisung Armer,
Oder ein Gleichbetrag an Fasten, daß er schmecke
Die Folgen seine Missethat.
Gott übersiehet gnädig, was geschehn ist,
Doch wer es wiederthut, Gott wird es rächen;
Gott ist allmächtig und ein Rächer.

97/96

Erlaubt ist aber euch die Jagd
Des Meers und deren Speise
Zur Nutzung für euch selbst und für den Reisetrupp;
Verboten ist euch nur die Jagd des Landes,
Solang ihr in der Weihe seid, drum fürchtet Gott,
Zu dem ihr einst versammelt werdet!

98/97

Gott hat gemacht die Kaaba, das geweihte Haus,
Als eine Stätte für die Menschen,
Und die geweihten Monate,
Die Opfer auch und Angehänge;
Aufdaß ihr wisset, daß Gott weiß,
Was ist im Himmel und auf Erden,
Und Gott ist jedes Dings bewußt.
Wißt, daß Gott ist von starker Strafe,
Und daß Gott ist nachsichtig und barmherzig.

102/103

Doch nichts hat Gott gemachet von Bahira noch von Sa'iba,
Nichts von Waßila noch von Hami;
Nur die Verleugner dichten solchen Lug auf Gott,
Und ihre meisten sind unweise.

103/104

Wann ihnen wird gesagt: Kommt her
Zu dem was Gott hat offenbart, und zum Gesandten!
So sagen sie: Uns gnüget das,
Wobei wir unsre Väter fanden. –
Wie? auch wenn ihre Väter
Nichts wußten und nicht waren recht geleitet?

104/105

Ihr die da glaubet, hütet eure Seelen,
Daß euch nicht Schaden bringen die Verirrten,
Wenn ihr seid recht geleitet!
Zu Gott ist aller euer Heimgang,
Dann wird er euch ansagen was ihr thatet.

— — —

108/109

Tags wo Gott sammeln wird die Boten,
Und sprechen: Was erhieltet ihr für Antwort?
Sie sprechen: Uns ist nichts bewußt,
Du bist der Wisser des Geheimen.

109/110

Wie Gott sprach: Jesus, Sohn Marias!
Gedenke meiner Wohlthat über dir und deiner Mutter,
Wie ich dich stärkte mit dem Geist der Heiligkeit,
Daß du sprachst zu den Menschen in der Wieg' und als Erwachsner;

110/–

Und wie ich lehrte dich die Schrift,
Die Weisheit, das Gesetz und Evangelium,
Und wie du schufst aus Thon Gebild von Vögeln
Nach meinem Willen, bliesest's an, und fliegend wards
Nach meinem Willen, und du heiltest
Den Blindgebornen und Aussätz'gen
Nach meinem Willen, und hervorgehn ließest du die Todten
Nach meinem Willen, und wie ich abwehrete
Die Söhne Israels von dir, als du zu ihnen kamest
Mit sichtbaren Beweisen, und die Leugner unter ihnen sprachen:
Das ist nichts wan ein offenbares Blendwerk.

111/111

Und wie ich dort eröffnete den Jüngern:
Glaubet an mich und meinen Abgesandten!
Sie sprachen: Ja wir glauben; sei uns Zeuge,
Daß wir sind Gottergebne!

Vers 111 Gottergebene Moslime.

112/112

Wie da die Jünger sprachen:
O Jesus, Sohn Marias, kann
Dein Herr uns niedersenden einen Tisch vom Himmel?
Er sprach: O fürchtet Gott nur, wenn ihr Gläubige seid!

Vers 112 ff. Nicht sowohl »eine verdeckte Anspielung« auf die Einsetzung des Abendmales, als eine sehr abgeleitete phantastische Auffassung jenes Geheimnisses.

113/113

Sie sprachen: Von ihm essen wollen wir, daß sich
Beruhigen unsre Herzen und wir wissen,
Daß du die Wahrheit uns geredet,
Und wir des seyen Zeugen.

114/114

Sprach Jesus, Sohn Marias: Herrgott, unser Herr!
Send' auf uns nieder einen Tisch vom Himmel,
Daß er uns eine Feier sei,
Dem ersten unter uns und letzten,
Und ein Zeichen von dir; versorg' uns!
Du bist der beste der' Versorger.

115/115

Sprach Gott: Ich will ihn niedersenden
Auf euch; doch wer von euch noch leugnet,
Den will ich strafen mit einer Strafe,
Mit der ich keinen strafe aus den Welten.

116/116

Und wie da Gott sprach: Jesus, Sohn Marias!
Hast du gesagt den Menschen: Nehmt mich
Und meine Mutter zu zwei Göttern neben Gott an?
Er spricht: Preis dir! mir kommt nicht bei
Zu sagen, was mir nicht gebührt.
Hätt' ichs gesagt, so wüßtest du's;
Du weißt was ist in meiner Seele,
Nicht ich weiß was in deiner Seel' ist,
Denn du nur bist der Wisser des Geheimen.

117/117

Nichts sagt' ich ihnen als was du mir anbefahlst:
Dient Gotte meinem Herrn und eurem Herren!
Und war ein Zeuge über sie,
Solang ich weilte unter ihnen;
Als du mich hingenommen, warest du der Wächter über ihnen,
Und du bist jedes Dinges Zeuge.

118/118

Wenn du sie strafst, so sind sie deine Knechte;
Und wenn du ihnen nachsiehst,
So bist du der Allmächtige, Allweise.

119/119

Spricht Gott: Dis ist der Tag, wo nützet den Gerechten ihre
Gerechtigkeit, für sie sind Gärten,
Darunter hin die Ströme fließen,
Darin sie bleiben ewig;
Gott hat an ihnen Wohlgefallen,
Und Wohlgefallen sie an ihm,
Das ist die große Seligkeit.

120/120

Und Gottes ist die Herrschaft
Des Himmels und der Erd' und was in beiden,
Und er ist jedes Dings gewaltig.


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