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Nach dem Tode Villas folgte dem Abte Paulowitsch, welcher Bischof geworden war, als Beichtvater für uns der Abt Wrba, ein Mähre, Professor des Neuen Testaments zu Brünn, ein trefflicher Zögling des hohen Seminars für Geistliche zu Wien.
Diese Anstalt ist eine Genossenschaft, gegründet von dem berühmten Hofprediger Frint. Die Mitglieder dieser Genossenschaft sind alle Priester, welche schon den theologischen Doktorgrad erreicht haben und dort unter strenger Ordnung ihre Studien fortsetzen, um in den Besitz der tiefsten Weisheit, die zu erreichen möglich ist, zu gelangen. Die Absicht ihres Begründers ist eine vortreffliche gewesen, die nämlich, eine fortdauernde Pflanzschule wahrer und tüchtiger Bildung für den katholischen Klerus in Deutschland zu errichten. Und im allgemeinen wird dieser Zweck auch erreicht.
Da Wrba seinen Wohnsitz in Brünn hatte, so konnte er uns einen größeren Teil seiner Zeit widmen als Paulowitsch. Er ward für uns dasselbe, was Pater Battista gewesen war, nur daß er nicht die Erlaubnis hatte, uns Bücher zu leihen. Öfter hatten wir lange Besprechungen miteinander; und meine Religiosität zog großen Vorteil daraus; oder wenn dies zu viel gesagt ist, so glaubte ich ihn doch daraus zu ziehen, und sehr groß war die Tröstung, die ich daraus schöpfte.
Im Jahre 1829 wurde er krank, dann mußte er andere Geschäfte übernehmen, so daß er nicht mehr zu uns kommen konnte. Dies tat uns sehr leid; aber wir hatten das Glück, daß ihm ein anderer gelehrter und trefflicher Mann, der Abt und Pfarrvikar Ziak folgte.
Unter diesen verschiedenen deutschen Geistlichen, die für uns bestimmt wurden, nicht einen einzigen untüchtigen anzutreffen! nicht einen, an dem wir entdeckt hätten, daß er sich als Werkzeug der Politik (und dies zu entdecken hält nicht schwer!) brauchen ließ; nicht einen, der nicht statt dessen die Vorzüge großer Gelehrsamkeit, ausgesprochener katholischer Rechtgläubigkeit und einer tiefen Weltweisheit in sich vereinigt hätte! O wie achtungsvoll sind solche Diener der Kirche!
Die wenigen, die ich kennen lernte, brachten mir von dem deutschen katholischen Klerus eine sehr vorteilhafte Meinung bei.
Auch der Abt Ziak hielt lange Besprechungen mit uns. Er gerade diente mir als ein Beispiel, wie ich meine Leiden mit Heiterkeit tragen müßte. Beständig war er von Rheumatismus in den Zähnen, im Halse, in den Ohren gequält, und dennoch war er stets heiter.
Inzwischen wirkte der häufige Aufenthalt in freier Luft dahin, daß Maroncelli nach und nach seine Skorbutflecken verlor; Munari und ich fühlten uns gleichfalls wohler.