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[Göttingen, 4. August 1782?]
P.P.
Was ich bisher ausgestanden habe, liebster Herr Professor, kann ich Ihnen nicht mit Worten beschreiben. Das gute, arme Mädchen so entsetzlich leiden zu sehen. Sie gleicht sich gar nicht mehr, so daß, wenn ich sie verlöre, ich gar nicht werde glauben können, daß die Verstorbene die sei mit der ich umgegangen bin. Es ist ein erstaunlicher Jammer, gestern mittag wann ich ihr zurief, ob sie mich noch kenne, sah sie sich um und nannte mich mit zitternder Stimme, und durch die fürchterliche Maske schien die alte Freundlichkeit durch, gestern abend kannte sie mich nicht mehr, sie hörte mich nicht einmal mehr. Sie fingert auf der Decke und läßt alles ins Bette gehen. Jetzt, da ich dieses schreibe, faselt sie wieder laut immer von meinen Instrumenten im Saal, und ob die Feuerbecken sicher stünden, und ob mir die Mutter recht aufwarte. Man hat ihr Senf-Pflaster und Spanische Fliegen gelegt, heute morgen 2 mal zur Ader gelassen, um den Brand zu verhindern, und um 12 Uhr 8 Schröpfköpfe auf den Rücken gesetzt. Sie kennt auch ihre Eltern wieder, ich selbst habe mich heute nicht gezeigt, weil ich es nicht mehr aushalten kann, sie in diesem jämmerlichen Zustand zu sehen. Denn ich bin würklich durch mein Wachen (ich sitze nicht auf, weil Leute genug da sind, sondern ich kann nicht schlafen) ganz weichherzig geworden bin. Die Ärzte hoffen wieder. Mich dünkt aber es ist alles vorbei, denn ich bekomme kein Gold für meine Hoffnung
GCL.
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