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Es schien angebracht, etwas Tatsächliches in der Richtung auf Damaskus zu unternehmen während der Woche, die wir in Bair verbringen mußten, und Auda bestimmte, daß Saal und ich mit einer Abteilung gegen Dera vorstoßen sollten, um dort die Bahnlinie zu zerstören. Saal wählte hundertundzehn ausgesuchte Leute, und wir machten uns auf den Weg, ritten Tag und Nacht in sechsstündigen Strecken, zwischen denen Pausen von ein bis zwei Stunden eingelegt wurden. Für mich war es ein spannungsvolles Unternehmen aus den gleichen Gründen, die es für die Araber langweilig machten; denn wir waren einer jener ihnen ganz gewohnten Überfalltrupps, bewegten uns nach hergebrachten Regeln und in überkommenen Formen, wie sie sich schon generationenlang praktisch bewährt hatten.
Am zweiten Nachmittag erreichten wir die Bahnlinie gerade oberhalb des Tscherkessendorfs Serka nördlich von Amman. Die glühende Sonne und der flotte Ritt hatten unsere Kamele sehr ermüdet, und Saal beschloß, sie bei den Ruinen eines römischen Dorfes zu tränken, dessen unterirdische Zisternen vom letzten Regen gefüllt worden waren. Das Dorf lag im Bereich der Bahn, und wir mußten sehr vorsichtig verfahren, denn die Tscherkessen haßten die Araber und würden sich feindlich gegen uns stellen, wenn sie uns entdeckten. Außerdem stand ein Militärposten von zwei Zelten bei einer großen Brücke gerade unten an der Strecke. Die Türken schienen in reger Tätigkeit. Später hörten wir, daß die Besichtigung durch einen General bevorstand.
Nachdem wir die Tiere getränkt hatten, ritten wir sechs Meilen weiter und gelangten, als es eben dunkelte, zu der Brücke von Dhulel, die, wie Saal berichtete, groß und zur Zerstörung geeignet war. Unsere Leute und die Kamele blieben auf den Höhen östlich der Bahn halten, um im Notfall unseren Rückzug zu decken, während Saal und ich zur näheren Erkundung zur Brücke hinuntergingen. Etwa zweihundert Yard unterhalb der Brücke sah man Türken, mit sehr zahlreichen Zelten und Kochfeuern. Wir konnten uns ihre Stärke nicht erklären, bis wir die Brücke erreichten und feststellten, daß sie im Wiederaufbau war; die Frühjahrsfluten hatten vier von den Bögen weggerissen, und die Bahn war zur Zeit umgeleitet worden. Einer der neuen Bogen war vollendet, bei einem zweiten wurde gerade die Wölbung in Angriff genommen, und für einen dritten lag das Baumaterial bereit.
Es war natürlich zwecklos, uns mit der Zerstörung einer in solchem Zustand befindlichen Brücke abzuplagen; so machten wir uns denn ganz leise (um die Arbeiter nicht zu alarmieren) wieder davon; wir kletterten mit bloßen Füßen über lose Steine, die überkippten, so daß wir sehr vorsichtig sein mußten, uns keine Verstauchung zuzuziehen. Einmal setzte ich meinen Fuß auf etwas Weiches, Kaltes, sich Bewegendes; ich trat fest zu, da es vielleicht eine Schlange sein konnte, aber es geschah weiter nichts. Die glänzenden Sterne warfen ihr trügerisches Licht auf uns herab, es gab keine Helle, sondern nur ein unbestimmtes Leuchten in der Luft, das die Schatten unter den Steinen undeutlich verlängerte und den Boden mit einem einheitlichen und unsicher machenden Grau überzog.
Wir beschlossen, weiter nordwärts nach Minifr zu gehen, wo, wie Saal meinte, es günstige Gelegenheit geben würde, einen Zug in die Luft zu sprengen. Einen Zug zu sprengen war vorteilhafter als eine Brücke, denn unser Zweck war mehr ein taktischer: die Türken sollten in den Glauben versetzt werden, daß wir mit unserer Hauptmacht bei Asrak im Sirhan ständen, fünfzig Meilen weiter östlich. Wir kamen auf eine Ebene hinaus, die von einem flachen Einschnitt mit feinem Kiesgrund durchkreuzt war. Als wir ganz gemächlich darüber hinritten, hörten wir plötzlich ein langgezogenes Rollen. Wir lauschten gespannt, was das wohl sein mochte: da erschien nördlich von uns ein flackerndes Flammenbündel, das, sich rasch nähernd, von der Zugluft heruntergedrückt wurde. Die Flamme schien Licht über uns zu werden, indes sie ihre vom Feuer erhellte Rauchfahne über unseren Köpfen breitete, so dicht waren wir an der Bahn. Wir wichen zurück, während der Zug vorüberbrauste. Hätte ich ihn zwei Minuten vorher gehört, würde ich seine Lokomotive in Stücke zersprengt haben.
Weiterhin blieb auf unserem Marsch alles ruhig, und bei Morgengrauen ritten wir ein enges Tal hinauf. An seinem Ende ging es scharf nach links in ein amphitheatralisches Felsenrund, von dem aus der Hang in Stufen von bröckligem Gestein steil zum Kamm aufstieg, das von einem Mauermassiv gekrönt war. Saal sagte, daß man von oben aus die Bahn sehen könnte; wenn das stimmte, war es ein idealer Ort für einen Hinterhalt, denn die Kamele konnten ohne Bewachung in dem Grunde mit ausgezeichneter Weide grasen.
Ich kletterte sofort zu dem Mauermassiv hinauf; es war die Ruine eines arabischen Wachtturms aus der Christenzeit, von der aus sich eine sehr liebliche Aussicht auf das mit reichen Weiden bedeckte Hochland jenseits der Bahn bot; die Bahn selbst lief in einer sanften Kurve um den Fuß unserer Höhe herum und war auf etwa fünf Meilen hin zu überblicken. Links unten stand, ganz winzig aussehend, das Gebäude einer Haltestelle, auf der einige Miniatursoldaten friedlich herumschlenderten. Wir schliefen und wachten abwechselnd mehrere Stunden, während deren ein Zug langsam die steile Böschung hinter uns hinauf keuchte. Wir gedachten, in der folgenden Nacht zur Strecke hinunterzusteigen und an irgendeiner geeigneten Stelle eine Mine zu legen.
Im Lauf des Vormittags aber näherte sich von Norden eine dunkle Masse. Wir erkannten, daß es ein Trupp von etwa hundertfünfzig Reitern war, die gerade auf unsere Höhe zuhielten. Das hatte ganz den Anschein, als wären wir verraten worden, was leicht möglich war, da überall in der Gegend die Schafe der Belga-Stämme weideten, deren Hirten uns, als sie uns in unserem Versteck bemerkten, für Räuber gehalten und ihre Leute alarmiert haben mochten.
Unser Schlupfwinkel war für uns denkbar günstig, um Bahnzerstörungen vorzunehmen, bedeutete aber auch eine Falle, in der wir leicht von überlegenen Kräften gefangen werden konnten. Daher alarmierten wir unsere Mannschaften unten im Gelände, saßen auf und schlichen uns durch das Tal, durch das wir gekommen waren, und über seinen östlichen Rand auf eine kleine Ebene, wo wir Galopp reiten konnten. Wir hielten auf die niedrigen Hügel jenseits der Fläche zu und gelangten dahinter, ehe noch der Feind uns sehen konnte.
Hier, wo das Gelände günstiger für uns war, erwarteten wir die Reiter; aber sie mußten zum mindesten schlecht unterrichtet sein, denn sie ritten an unserem alten Versteck vorbei und verschwanden dann schnell südwärts, so daß wir nicht recht wußten, was wir davon halten sollten. Aber es waren keine Araber darunter gewesen, sondern nur reguläre Truppen; wir brauchten also nicht zu befürchten, daß sie uns folgten. Doch es war ein erneuter Beweis dafür, daß die Türken auf der Hut waren. Das entsprach meinen Wünschen, und ich war froh darüber; aber Saal, auf dem die militärische Verantwortung ruhte, war beunruhigt. Er hielt Kriegsrat mit denen, die die Gegend kannten, und schließlich saßen wir wieder auf und trabten nach einem anderen Berg, der ziemlich weit nördlich von unserem früheren Versteck, aber doch noch günstig lag. Es kam uns besonders gelegen, daß Verwicklungen mit fremden Stämmen hier nicht zu befürchten waren.
Der Berg, zum Gebiet von Minifr gehörig, hatte eine abgeflachte, grün bewachsene Kuppe und zwei Rücken. Der lange Sattel dazwischen gab einen breiten, gegen Norden, Süden und Westen völlig gedeckten Pfad ab, der ostwärts sicheren Rückzug in die Wüste gewährte. Ganz oben war der Sattel ausgebuchtet, so daß der angesammelte Regen das Erdreich fruchtbar gemacht und prächtigen Weidegrund geschaffen hatte. Aber die Kamele mußten hier ständig bewacht werden, daß sie nicht zu weit vorgingen, denn zweihundert Schritt weiter konnte man sie von der Bahn aus sehen, die vierhundert Yard entfernt unten an der Westseite des Berges entlang lief. Die Höhenrücken auf beiden Seiten flachten sich zu Ausläufern ab, über die die Bahn in flachen Einschnitten hinweglief. Das dabei ausgeschachtete Erdreich war in der Senke zu einem Damm aufgeschichtet worden; etwa in der Mitte des Dammes ging eine hohe Überführung über den kleinen, im Zickzack verlaufenden Wasserabfluß hinweg, der von dem Sattel herab in ein größeres Quertal jenseits der Bahn einmündete.
Im Norden verlief die Strecke wieder in einem Bogen steil bergan zu dem Hochland des südlichen Hauran, das sich weithin wie ein grauer Himmel erstreckte, bedeckt mit kleinen dunklen Wolken: den verlassenen Basaltstädten des byzantinischen Syriens. Im Süden lag ein alter Wachtturm, von dem aus wir die Strecke sechs Meilen weit übersehen konnten.
Das Hochland uns gegenüber im Westen, die Belga, war bedeckt mit den schwarzen Zeltdörfern der Bauern, die dort ihre Sommerquartiere hatten. Da auch sie uns von dort auf unserer Berghöhe sehen konnten, sandten wir ihnen Nachricht, wer wir waren. Daraufhin verhielten sie sich still, bis wir wieder abgezogen waren, und erzählten dann später überall herum, daß wir gen Osten nach Asrak entwichen wären. Als unsere Boten zurückkehrten, bekamen wir Brot – eine große Wohltat für uns; denn die Hungersnot in Bair hatte uns gezwungen, rohes Korn zu essen, das unsere Leute aus Mangel an Kochgelegenheit gekaut hatten. Aber die Körner waren zu hart gewesen für meine Zähne, so daß ich hatte fasten müssen.
In der Nacht vergruben Saal und ich bei der Überführung eine große, selbsttätige Garland-Mine, die drei Sprengladungen durch gleichzeitige Zündung zur Explosion brachte; dann legten wir uns schlafen in der Gewißheit, daß wir den Lärm hören würden, wenn ein Zug über die Stelle fuhr und die Mine zur Entzündung brachte. Aber es geschah nichts. Als der Morgen dämmerte, nahm ich die beiden Sprengpatronen wieder weg, die ich (als Ergänzung zur automatischen Zündung) auf die Schienen gelegt hatte. Dann warteten wir den ganzen Tag in aller Bequemlichkeit und angenehm gekühlt durch einen steifen Wind, der durch das harte Berggras wie eine Brandung rauschte.
Stundenlang ereignete sich nichts; dann aber entstand plötzlich Bewegung unter den Arabern, und Saal mit den Hubsi und einigen anderen stürmte den Hang zur Bahnlinie hinunter. Wir hörten zwei Schüsse in dem einsamen Tal unter uns, und nach einer halben Stunde erschienen sie wieder mit zwei zerlumpten türkischen Deserteuren, die zu der berittenen Truppe von gestern gehörten. Der eine war bei dem Versuch, davonzulaufen, schwer verwundet worden. Am Nachmittag starb er unter großem Gejammer über sich und sein Geschick. Solches Verhalten war eine Ausnahme dortzulande; denn die meisten dachten nur, nachdem der Tod ihnen gewiß war, an die Ruhe des Grabes, die ihrer wartete, und gingen ihm ohne Widerstreben entgegen. Der andere war ebenfalls verletzt: ein glatter Schuß durch den Fuß; aber er war sehr schwach und wurde ohnmächtig, als die Luft abkühlte und die Wunde zu schmerzen begann. Sein schmächtiger Körper war mit so vielen Beulen und Schrammen bedeckt (Andenken an den Heeresdienst und der Anlaß seiner Desertion), daß er nur auf dem Bauch liegen konnte. Wir gaben ihm unser letztes Brot und Wasser und taten für ihn, was wir konnten – was nicht viel war.
Spät am Nachmittag gab es Aufregung, als die auf Maultieren berittene Infanterie von gestern wieder erschien; sie kam die Bahnstrecke entlang auf uns zu. Da sie unter unserem Schlupfwinkel vorbei mußten, drängten Saal und seine Leute darauf, sie überraschend anzugreifen. Wir waren einhundert, sie nur wenig mehr als zweihundert. Da wir von oben herabkamen, konnten wir hoffen, mit unserer ersten Salve ein paar von ihnen aus dem Sattel zu werfen, und dann eine Kamelattacke auf sie machen. Die Kamele konnten, besonders wenn es einen sanften Hang hinabging, die Maultiere im Nu einholen und mit ihrer Masse die leichteren Tiere und ihre Reiter über den Haufen werfen. Saal versicherte mir, daß keine reguläre Kavallerie, geschweige denn berittene Infanterie, es im Kampf mit Araberkamelen aufnehmen könnte. Wir würden nicht nur die Leute gefangennehmen, sondern auch ihre kostbaren Tiere erbeuten.
Ich fragte ihn, wie viele Verluste wir dabei haben könnten. Er meinte, fünf oder sechs Mann; darauf entschloß ich mich, nichts zu unternehmen und die Türken unbehelligt vorüberziehen zu lassen. Wir hatten nur das eine Ziel, die Einnahme von Akaba, und waren lediglich zu dem Zweck hier heraufgekommen, diese Eroberung zu erleichtern, indem wir die Türken auf falsche Fährte lenkten und sie glauben machten, daß wir in Asrak ständen. Für einen solchen nicht unbedingt notwendigen Überfall, so gewinnbringend er sein mochte, fünf bis sechs Mann zu opfern, war unklug, wenn nicht noch schlimmer, denn wir brauchten unser letztes Gewehr für Akaba, dessen Besitz für uns eine Notwendigkeit war. Nach dem Fall von Akaba konnten wir Menschenleben vergeuden, wenn wir gegen so etwas abgestumpft genug waren – aber vorher nicht.
Ich sagte dies Saal, der damit nicht zufrieden war; und die aufgebrachten Howeitat drohten, den Hang hinunterzustürmen gegen die Türken, ob wir wollten oder nicht. Sie wünschten die Maultiere zu erbeuten, und das gerade wünschte ich nicht, denn es würde uns abgelenkt haben. Gemeinhin zogen die Stämme in den Krieg, um Ehre und Reichtum zu gewinnen. Als die drei vornehmsten Beutestücke galten Waffen, Reittiere und Kleider. Wenn wir die zweihundert Maultiere eroberten, so würden die Leute, stolz auf ihre Beute, nicht mit nach Akaba gehen, sondern über Asrak heimreiten, um vor ihren Frauen zu paradieren. Und was die Gefangenen betraf, so würde uns Nasir wahrscheinlich wenig dankbar sein für zweihundert unnütze Esser: wir mußten sie entweder töten oder freilassen, und in diesem Fall konnten sie unsere Stärke dem Gegner verraten.
Wir saßen da, blickten zähneknirschend nach dem Feind hinüber und ließen ihn vorbeiziehen: es war eine harte Probe, die wir noch gerade so in Ehren bestanden. Saal tat es unbedingt. Er hielt sich großartig, später greifbaren Dank von mir erwartend und froh inzwischen, mir seine Autorität über die Beduinen zu zeigen. Sie achteten ihn als Audas Abgesandten und als berühmten Kämpfer, und bei ein oder zwei kleinen Meutereien hatte er eine meisterhafte Sicherheit bewiesen.
Aber die schwerste Probe kam noch. Während die Türken nichtsahnend keine dreihundert Yard vor den Mündungen unserer gespannten Gewehre vorbeizogen, sprang der Hubsi, Audas Vetter, ein heftiger junger Mann, plötzlich auf und rannte laut schreiend auf sie zu, um sie aufmerksam zu machen und so doch noch einen Zusammenstoß zu erzwingen; aber Saal hatte ihn mit drei Sätzen eingeholt, warf ihn zu Boden und schlug wütend immerfort auf ihn ein, bis wir fürchteten, daß der Junge mit seinem jetzt ganz anders klingenden Geschrei doch noch seine Absicht erreichen könnte.
Es war traurig, daß wir einen runden, hübschen kleinen Sieg uns hatten entgehen lassen müssen; wir saßen verdrießlich herum, bis es Abend wurde und sich unser Gefühl verstärkte, daß auch diesmal wieder kein Zug kommen würde. Es war die letzte Möglichkeit, denn der Durst bedrohte uns, und unsere Kamele mußten am nächsten Tag getränkt werden. So kehrten wir nach Einbruch der Nacht zur Strecke zurück, legten dreißig Sprengpatronen an die Schienen in den Kurven und feuerten sie gemächlich los. Wir hatten die gekrümmten Schienen deshalb gewählt, weil die Türken derartiges Material erst von Damaskus heranschaffen mußten. Sie brauchten auch wirklich drei Tage dazu; und später dann fuhr ihr Bauzug auf unsere Mine (den Haken an dem Köder unserer Sprengungen), und die Lokomotive wurde beschädigt. Der Verkehr mußte für weitere drei Tage eingestellt werden.
Zur Zeit aber wußten wir natürlich noch nichts von all diesen schönen Dingen. Nach den Sprengungen kehrten wir zu unseren Kamelen zurück und ritten bald nach Mitternacht davon. Den Gefangenen ließen wir auf der Höhe zurück, denn er konnte weder gehen noch reiten, und einen Wagen für ihn besaßen wir nicht. Wir fürchteten, daß er dort, wo er lag, verhungern könnte, und es ging ihm auch tatsächlich schon ziemlich schlecht; deshalb banden wir an eine Telegraphenstange, die wir über die zerstörte Strecke legten, einen Brief in Französisch und Deutsch, in dem wir mitteilten, wo sich der Verletzte befand und daß wir ihn nach hartem Kampfe gefangengenommen hätten.
Wir hofften, ihn damit vor der Strafe zu retten, die die Türken an einem auf frischer Tat ergriffenen Deserteur vollzogen. Als wir aber sechs Monate später nach Minifr zurückkehrten, fanden wir die kahlen Knochen der beiden Leute auf unserem alten Lagerplatz liegen. Es tat uns immer leid um die Mannschaften des türkischen Heeres. Die Offiziere hatten durch ihren Ehrgeiz, ja durch ihre bloße Existenz den Krieg verursacht – und wir wünschten, daß sie nicht nur den Lohn für ihre Sünden ernteten, sondern auch für all das, was die Mannschaften durch ihre Schuld im Kriege zu leiden hatten.