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Ein lächerlicher Spruch Petri Luder.
Petrus Luder, der vordem in Basel die Kunst der Arznei und andere freie Künste lehret, ward auf ein Zeit von eim Theologo geladen zum Frühmahl; wie er nun bei einem guten Tränklein Weins (wo wir fröhlicher und in der Red freimütiger werden) scherzweis etwas herausredet von der Dreifaltigkeit wider die Lehr der Theologen, beklaget sich der Theolog, er hätt den Theologen und noch mehr dem christlichen Glauben eine Unbilligkeit bewiesen. Widerrief Petrus den Schimpf und Irrtum und sagte: »Seid guter Ding, Herr Doktor, dann ich will nichts halsstarrig und verwegen beteuern; eh dann ich mich dem Feuer unterzöge, wollt ich eh glauben ein Vierfaltigkeit.«
Von dem Irrtum eines Arztes.
Diasatyrion nennen die Ärzte ein Latwerg, die zu geiler Lust reizet; diese Latwerg hätt ein alter Mann, der von neuem ein Weib genommen hätt, von einem Arzt verlangt. Hingegen hätt auch ein Jüngling, der an Fieber litte, von ihm eine Arznei begehret, die ihn aber laxierete. Wie der Arzt die beiden Tränklein gemacht hätt, verwechselte er sie untereinander, und erhielt der Jüngling das Diasatyrion, der Greis das Abführmittel. Der Jüngling war die ganze Nacht vom Ständer und ohne Laxierung vexiert und mocht es schier nicht ertragen, daß die Arznei wirket, dessen er nicht begehret; der Alte aber, als er seine liebe Braut umfangen hätt und den Kampf fechten wollt, hat das ganze Bett und die Braut beschissen, und sein Weib mit solcher Kraft besprüzet, darin die Alten am meisten vermögen, also daß sie die erste Nacht baß fröhlich gewesen ist.
Abt Georg von Zwiefalten erzählt von einem Arzten.
Zu einem Fürsten war ein Arzt kommen, der sich bei ihm für den in allen Stücken der Arznei trefflichsten Doktoren angab; zu dem saget der Fürst schimpfsweis: »Ich nimm kein Arzten an, er hätte dann zuvor dreißig Menschen getötet.« Antwortet der Arzt: »Es ist nicht weit davon, dann neunundzwanzig hab ich jetzund schon begraben.« Sprach der Fürst: »Drum taugst du nicht zu meinem Arzten, ich besorg, ich müßt gar bald der dreißigste werden.«
Von einem Affen.
Ein Doktor der Arznei zu Mailand war so heftig krank, daß männiglich an seinem Leben verzaget. Als das sein Hausgesind, Knecht und Mägdlein, vermerketen, trug ein jegliches hinaus, was ihm nur füglich war. Wie dessen ein Aff, den der Doktor bei ihm im Haus hielte, gewahr ward, erwischte er, wie er dann gewöhnlich alle Dinge nachtut, das Barett, das dann der Doktoren Ehrenzeichen ist, und setzet es auf. Deß ward der Herr lachen und gesundet wieder.
Von einem Bauern und einem Arzten.
Ein einfältiger Bauer kam mit dem Harn zu einem Arzten; da er von ihm gefraget war, von wannen er wäre, saget er: »Herr Doktor, Ihr werdet's wohl im Harn finden.«
Das Leben des Vergnügten und Gesunden.
So du willst gesund leben, so laß dir einmal im Jahr an der Ader, zweimal im Monat geh ins Bad, einmal in der Wochen umfange Venus, zweimal im Tag iß und trink, und in der Nacht schlafe ruhig und gut.
Ein schwänkliche Fabel von einer hübschen Frauen.
Im Wildbad war eine reiche hübsche Bürgerin, deren Schöne und Zierlichkeit des Leibs keinerlei Krankheit anzeigen tat; darum forschet ein Priester von ihrer Dienerin, von was Ursach wegen die Frau, an der doch nachts, das einer Krankheit gleich wäre, erschiene, in das Bad säße. Da antwortete die Magd, die Frau würde geplagt von der Sehnsucht, daß sie ein Kindlein gebäret. Drauf saget der Priester: »Ich will dir ein bessern Rat geben: zu Tübingen sind viel junger Gesellen, die man Studenten nennet, und zu Stuttgart viel Chorherrn; an denen Ort möcht einer funden werden, der ihrer Natur gemäß war, von dem sie empfangen könnt'. Sind auch noch gar viel Klöster, wo sie etwa ein glatten Mönch bekommen möcht, der zu der Handlung tauglich war.« Da antwortet die Magd mit Seufzen: »Alles haben wir versucht, aber nichts hat helfen wollen.« Spricht wieder der Priester: »Ei, man hätt das öfter und auf mancherlei Weg versuchen müssen.« »Ich besorg eben«, saget die Magd, »ob uns nicht gerade das geschadet hab.«