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45. Aber wie widersinnig ist es, [anzunehmen,] es sey bei den ungeheuer großen Bewegungen und Veränderungen des Himmels ganz gleichgültig, welcher Wind oder Platzregen, welche Witterung überhaupt überall sey? Findet doch gerade in diesem Punkte oft in ganz nahe bei einander liegenden Orten eine so große Verschiedenheit Statt, daß (z. B.) oft zu Tusculum ein ganz anderes Wetter als zu Rom ist. Das merken besonders die Seefahrer, wenn sie bei'm Herumfahren um ein Vorgebirge oft auf einmal ganz andere Winde wahrnehmen. Da nun eine so große Abwechselung der Witterung Statt findet, so daß der Himmel bald heiter bald stürmisch ist, wie verträgt es sich mit dem gesunden Menschenverstande, zu sagen, Das habe keinen Einfluß auf die Entstehung der Geborenwerdenden [wie es denn auch gewiß keinen hat], und daneben wieder zu behaupten, etwas auf jeden Fall sehr Zartes, das sich auf keine Weise empfinden, ja kaum denken läßt, wie die Einwirkung des Mondes und der übrigen Gestirne auf die Temperatur des Himmels, habe 946 einen Einfluß auf die Entstehung der Kinder? Ja, daß sie nicht einsehen, daß die Wirksamkeit des Samens, der auf Zeugung und Hervorbringung so einflußreich ist, dadurch gänzlich aufgehoben wird, Das ist doch wohl kein unbedeutender Irrthum? Ist denn Jemand so kurzsichtig, nicht zu begreifen, daß die Kinder in Gestalt, Charakter, häufig auch in Stellung und Bewegung der Abdruck ihrer Eltern sind? Eine Erscheinung, die sich nicht zeigen würde, wenn dieß Alles nicht von der Einwirkung und Natur der Zeugenden abhienge, sondern von der durch den Mond und den Himmel herbeigeführten Mischung und Temperatur. Und haben nicht Menschen, die in einem und demselben Augenblicke geboren sind, ganz verschiedenen Character, Lebensweise und Schicksale? und ist das nicht Beweis genug, daß auf den Gang des Lebens die Zeit der Geburt gar keinen Einfluß habe? Wir müßten nur etwa meinen, es sey mit dem Africanus kein Mensch zu gleicher Zeit empfangen und geboren worden, denn gab es einen Zweiten?