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Februar 1903.
Die Grete bekommt mein Tagebuch. Ich habe ihr aber gesagt, daß sie mir meinen Julius gut behandelt in ihrem Roman. Das hat sie mir versprechen müssen. Alles andere ist mir wurscht.
Ach Gott, mir ist eigentlich gar nicht spaßhaft zumute.
Gestern hätte ich mich beinahe mit Grete verkracht. Der Tag war herrlich, und der Graf hatte mir mittags den Schlitten geschickt zu einer Spazierfahrt. Ich wollte Grete und die Kleine abholen, traf sie aber nicht zu Hause und die Wirtschafterin wollte mir das Kind erst nicht 'rausgeben, aber ich bat so lange, bis ich die liebe kleine Maus doch mitkriegte. Wir fuhren ein weites Stück in den Grunewald hinein, es war märchenhaft schön, die schneebeladenen Kiefern und Tannen, die im Sonnengeflimmer wie Silberfiligrane mit Brillanten funkelten und dazwischen geschäftige rotschwänzige Eichkätzchen und der Schlitten lautlos dahinfliegend – es war reizend und das Kind jubelte vor Entzücken und ich mit. Aber plötzlich änderte sich das Wetter. Der Sturm kam auf, es wurde schneidend kalt, und da das Kind fror, wickelte ich es in meine Pelzstola.
Als wir in Friedenau anlangten, war es schon finster und Gretel schimpfte wie ein Rohrspatz, daß ich das Kind ausgesponnen hatte; sie hatte sich bereits geängstigt, und Fräulein Anna hatte auch schon ihren Segen gekriegt und weinte Tränen wie Pferdebohnen. Ich ließ alles ruhig über mich ergehen und zuletzt wurde sie von selber still.
Ich habe mich aber mit dem unbedeckten Hals wieder 301 aufs neue erkältet, und kann heute nicht sprechen, so heiser bin ich. Ich will gleich ins Bett.
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