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Ein Moslem, ein Christ und ein Jude reisten zusammen. Auf dem Wege fanden sie einen Dinar. Sie wurden aber darüber uneins, wie sie ihn teilen sollten. Der Jude machte den Vorschlag, man solle Mehl und Butter und Zucker für ihn kaufen, um eine Art Halwa oder Zuckerwerk daraus zu machen, das sie dann gemeinschaftlich verzehren würden. Der Vorschlag wurde mit Beifall angenommen. Als das Halwa fertig war, sprach der Jude: »Da wird es wieder Streit über die größeren und kleineren Teile geben. Ich denke, o meine Freunde, wir täten am besten, wenn wir uns niederlegten und schliefen und träumten. Das Halwa werde dann dem, der am schönsten geträumt hat, zuerkannt!« Die andern zwei gingen auch auf diesen Vorschlag ein. Während sie schliefen, aß der Jude das Halwa auf und legte sich dann ruhig nieder. Nachdem sie aufgewacht waren, erzählte der Moslem, ihm sei der Prophet im Traume erschienen, habe ihn ins Paradies geführt und ihm all seine Herrlichkeiten gezeigt. Bei dieser Gelegenheit machte er eine lange und breite Beschreibung der Kosenmatten und der Wohlgerüche, der Milch- und Honigquellen und der schönen Knaben und der Huris mit schwarzen Augen und immer erneuter Jungfräulichkeit. »Das ist prächtig,« schrie der Jude, »du hättest verdient, das Halwa zu essen.« Der Christ erzählte hierauf, wie ihm der Herr Jesus erschienen, ihn für seine Sünden zur Hölle verdammt und ihm ihre Pein gewiesen habe, die er denn auch auf das schaudervollste beschrieb. »Das ist ein sehr interessanter Traum,« rief der Jude aus, »der des Halwas nicht unwürdig gewesen wäre. Mir aber, o meine Freunde, erschien Moses und sprach zu mir: ›Dein Reisegefährte, der Moslem, ist im Paradiese, und der andere, der Christ, in der Hölle, aus der man nicht wieder auf die Erde zurückkehrt. Verzehre denn immer das Halwa, auf daß es nicht verderbe‹, und diesem Rate bin ich treulich nachgekommen!«