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Und sie reisten ab. Aber es war, als sei mit der smaragdgrünen Alpenmatte, auf der sie die lieblichen Kinder gemalt hatte, der Frau auch jede Freudigkeit entschwunden. Da war wieder ganz der alte nervöse Zug in ihrem Gesicht, die Mundwinkel senkten sich ein wenig abwärts, und sie war leicht geneigt, zu weinen. Mit einer förmlichen Angst beobachtete Schlieben seine Frau: ach, war denn nun wirklich alles umsonst gewesen, das Aufgeben seiner Tätigkeit, dieses ganze lange, abspannende, planlose Herumreisen?! Hatte die alte, trübe Stimmung sie wieder gepackt?!
Wenn er sie so lässig dasitzen sah, die Hände unbeschäftigt im Schoß, überkam es ihn wie Wut: warum tat sie nichts, warum malte sie denn nicht? Es brauchte doch nicht gerade auf jener verwünschten Alpenwiese zu sein! War es denn nicht auch hier schön?!
Sie hatten sich im Schwarzwald niedergelassen: aber von Tag zu Tag hoffte er vergebens, daß eines der grünen stillen Waldtäler sie reizen würde, ihre Malsachen hervorzusuchen, oder eins der bräunlichen Schwarzwaldmädchen mit dem Kirschenhut und dem riesigen, roten Regenschirm, wie Vautier sie gemalt hat. Sie hatte keine Lust, ordentlich eine Art Scheu, den Pinsel wieder anzufassen.
Er machte sich im geheimen bittere Vorwürfe: wäre es nicht besser gewesen, ihr die Freude zu lassen, nicht dazwischen zu fahren?! Und doch – einmal hätte die Sache doch ein Ende nehmen müssen, und je länger sie angedauert hätte, desto schwerer wäre die Trennung gewesen! Das stand nun fest, mit dem Spätherbst wollten sie wieder nach Berlin heimkehren. Er hielt es beim besten Willen nicht länger so mehr aus; des Umherziehens von Hotel zu Hotel, des Bummelns durch die Welt, das keine andre Frucht zeitigte, als ab und zu mal ein kleines Feuilleton, eine Reiseplauderei über ein noch weniger bekanntes Stückchen Erde, war er herzlich müde. Er sehnte sich wieder nach einer eignen Häuslichkeit, verlangte brennend nach der geschäftlichen Tätigkeit, die, solange er darinnen war, ihm oft als eine Fessel und so nüchtern gedeucht hatte. Aber Käte – – – –! Wenn er daran dachte, daß sie nun wieder viele Stunden einsam zu Hause verbringen würde, sich ganz auf sich und Lektüre beschränkend, denn, übersensitiv wie sie war, fand sie wenig Gefallen am Umgang mit anderen Frauen, dann überkam ihn Hoffnungslosigkeit. Da würden wieder dieselben trüben Augen sein, dieses gleiche, melancholische Lächeln, die alten gereizten Stimmungen, unter denen das ganze Haus litt, sie selber am meisten.
Und er betrachtete sich selber wie anklagend; er ging sein ganzes Leben zurück: hatte er etwas verbrochen, daß ihm kein Sohn beschieden war, keine Tochter?! Ja, wenn Käte ein Kind hätte, dann wäre alles gut, sie wäre vollauf beschäftigt, ausgefüllt durch dieses Wesen, um das sich Elternliebe, hoffnungsvoll und hoffnungsberechtigt, in ewig erneutem Kreise dreht!
Beide Eheleute quälten sich, denn der Frau Gedankenwanderungen endeten erst recht immer an diesem einen Punkte. Jetzt, nachdem sie von jenen lieben Kindern geschieden worden war, von diesem, ach viel zu kurzen Sommerglück, schien es ihr erst ganz klar geworden zu sein, was sie entbehrte – hatte es nicht vorher nur wie eine schmerzliche Ahnung auf ihr gelastet?! Aber jetzt, jetzt war die grausam deutliche Gewißheit da: alles, was man sonst in der Welt ›Glück‹ nennt, ist nichts gegen den Kuß eines Kindes, gegen sein Lächeln, sein Schmiegen in der Mutter Schoß!
Sie hatte die Kinder auf der Matte beim Kommen und Gehen immer zärtlich geküßt, nun sehnte sie sich nach diesen Küssen. Ihres Mannes Kuß ersetzte ihr diese nicht; sie war nun bald fünfzehn Jahre verheiratet, der Kuß war keine Sensation mehr, er war zu einer Gewohnheit geworden. Aber der Kuß von Kinderlippen, die so frisch, so unberührt, so scheu und doch so zutraulich sind, der war ihr etwas ganz Neues gewesen, etwas unendlich Süßes. Ein Glücksgefühl hatte ihre Seele dabei durchrieselt, zugleich mit dem ganz physischen Behagen, ihren Mund in diese duftigweichen und doch so prallen Wangen versenken zu können, die von Gesundheit und Jugend flaumig behaucht waren wie die Bäckchen eines Pfirsichs. Immer wieder irrte ihre Sehnsucht zu der Alpenmatte zurück; und diese ihre ungestillte Sehnsucht vergrößerte das Erlebnis, umgab die Gestalten, die so flüchtig in ihrem Leben aufgetaucht waren, mit dem ganzen Glorienschein zärtlicher Erinnerung. Ihre unbeschäftigten Gedanken spannen lange Fäden. Wie sie sich nach den Kleinen sehnte, so würden die sich auch nach ihr sehnen, weinend würden sie über die Matte irren, und das reiche Geldgeschenk, das sie für jedes von ihnen beim Wirt des Hotels hinterlassen – hatte sie doch fortgemußt, ohne ihnen Adieu zu sagen –, würde sie nicht trösten; vor der Tür würden sie stehen und nach den Fenstern hinaufäugen, aus denen ihre Freundin ihnen so oft gewinkt hatte. Nein, das konnte sie Paul nicht verzeihen, daß er so wenig Verständnis gezeigt hatte für ihr Empfinden!
Der Aufenthalt im Schwarzwald, dessen sammetige Wiesenhänge zu sehr an die Matten der Schweiz erinnerten, von dessen Aussichtspunkten man an hellen Tagen zur Alpenkette hinüberblicken konnte, wurde beiden Schliebens zur Qual. Es trieb sie fort; die dunklen Tannen, dieser grüne, tiefe Wald wurde ihnen zu eintönig. Sollten sie es nicht einmal mit einem Seebad versuchen? Das Meer ist alle Tage neu. Und die Saison für die See war auch da; schon wehte der Wind über Stoppelfelder, als sie in die Ebene hinabfuhren.
Sie wählten ein belgisches Seebad, eines, in dem man Toilette macht und ein ganz internationales Publikum täglich etwas Neues zu sehen bietet. Sie empfanden es beide: viel zu lange waren sie in stillen Gebirgseinsamkeiten gewesen!
An den ersten Tagen machte ihnen das bunte Treiben Spaß, aber dann waren sie, zwischen die sich in letzter Zeit etwas wie eine trennende Wand hatte schieben wollen, beide plötzlich ganz einig: hier dieses Auf und Ab von Männern, die Gecken glichen, von Frauen, die, wenn sie der Demimonde nicht angehörten, dieselbe doch mit Erfolg kopierten, war nichts für sie! Nur fort!
Schlieben machte den Vorschlag, jetzt endgiltig die Reise aufzugeben und schon etwas früher nach Berlin zurückzukehren, aber davon wollte Käte doch nichts wissen. In ihr war eine geheime Angst vor Berlin – ach, wieder in die alten Verhältnisse zurückkehren?! Sie hatte sich bis jetzt gar nicht gefragt, was sie eigentlich von dieser langen Reisezeit erhofft hatte; aber sie hatte etwas erhofft – ja! Was –?!
Ach, nun würde sie wieder so viel allein sein und nichts, nichts war da, was sie ganz erfüllte!
Nein, sie war noch nicht imstande, nach Berlin zurückzukehren! Sie sagte ihrem Manne, daß sie sich noch erholungsbedürftig fühle – gewiß war sie bleichsüchtig, blutarm! Längst hätte sie Schwalbach, Franzensbad, irgendein Stahlbad besuchen sollen – wer weiß, vielleicht wäre dann manches anders!
Er war nicht ungeduldig – wenigstens zeigte er es ihr nicht – denn ein tiefes Mitleid mit ihr begann in ihm zu wachsen. Natürlich sollte sie in ein Stahlbad; man hätte das längst versuchen sollen, versuchen müssen!
Der belgische Arzt schickte sie nach dem berühmten Spaa.
Hoffnungsvoll kamen sie dort an. Bei ihr war die Hoffnung ganz echt. »Du sollst sehen,« sagte sie heiterer zu ihrem Mann, »hier wird mir's gut tun. Ich habe so ein unbestimmtes Gefühl – nein, eigentlich das ganz bestimmte Gefühl, daß uns hier etwas Gutes widerfährt!«
Auch er hoffte; er zwang sich dazu, zu hoffen, ihr zuliebe. O, und es wäre ja schon genug, der Erfüllung genug, wenn die Eigenart der Landschaft ihr so viel Interesse abgewänne, daß sie die gänzlich vernachlässigte Malerei wieder aufnähme! Wie froh würde er schon darüber sein! Wenn sich der frühere Eifer zur Kunst wieder einstellte, so war das tausendmal heilbringender, als die stärkste Eisenquelle Spaas.
Die Heide blühte, all die weiten Flächen des Hochlands waren rot, in Purpur versank die purpurne Sonne.
Es kam wie er gehofft hatte; das heißt, zu malen fing sie nicht an, aber sie unternahm mit ihm Touren in die Ardennen und die Eifel, zu Fuß und zu Wagen, und hatte Freude daran. Das Venn hatte es ihr angetan. Sie stand in ihrem lichten Kleid wie ein kleiner heller Punkt in dem ungeheuern Ernst der Landschaft, schirmte die Augen mit der Hand gegen die hier so unbehinderte, durch keinen Baum, keinen Berg gehemmte Sonnenaussicht und sog in tiefen Atemzügen die herbe, gläserne, noch von keinem Rauch menschlicher Wohnungen, kaum von Menschenodem versehrte Luft ein. Um sie blühte das Venn wie ein gleichfarbner Teppich, tief, ruhig, dem Auge ein wohltuendes Labsal; nur selten reckte sich dazwischen blauer Enzian und die leicht schaukelnde weiße Flocke des Wollgrases.
»O wie schön!« Das sagte sie mit tiefster Empfindung. Die Melancholie der Landschaft schmeichelte ihrer Stimmung. Da war kein bunter Ton, der sie störte, kein Durcheinander von Farben. Selbst die Sonne, die hier schöner untergeht als anderswo – so tief errötend, daß der ganze Himmel mit errötet, daß der schlängelnde Vennbach, von Moospolstern eingesäumt, jede Lache, jede wassergefüllte Torfgrube rotgolden widerstrahlt und das traurige Venn einen Mantel trägt voll leuchtender Herrlichkeit – selbst diese Sonne brachte keinen grell-heiteren Schein. Groß, würdevoll, eine ernste Siegerin nach ernstem Kampfe, zeigte sie ihr gewaltiges Riesenrund.
Mit großen tränenden Augen sah Käte in diese wunderbare Sonne, bis das letzte Strählchen, das letzte rosige Äderchen im Wolkengrau versiegt war: so ging die sterben – der Himmel war tot –, aber am Morgen stand sie doch wieder da, eine ewig-unvergängliche, nie besiegte Hoffnung! Sollte, durfte da das Menschenherz nicht auch wieder schlagen, neu belebt, immer in Hoffnung?!
Nebel huschten übers Moor, verschleierte, unbeschreibbare, ungewisse Erscheinungen; ein Raunen ging vor dem Wind, ein Lispeln durch Kraut und Wollgras – es war Käte, als habe das Venn ihr etwas zu sagen. Was sagte es?! Ah, das war nicht umsonst, daß sie hier gehalten wurde, sich festgehalten fühlte wie mit starker und doch gütiger Hand!
Sie ging, gleichsam suchend, mit rascherem, elastischerem Schritt.
Schlieben war glücklich über das Gefallen, das seine Frau an der Gegend fand. Er konnte dieser Landschaft freilich keinen besonderen Geschmack abgewinnen – war es nicht reichlich öde, monoton und unfruchtbar hier? Aber gewiß, Stimmung, sehr viel Stimmung hatte die eigentümliche Szenerie – nun, und wenn sie sich darin behagte, war die ihm doch lieber als ein Paradies!
Sie fuhren oft hinauf bis zur Baraque Michel, jenem einsamen Wirtshaus auf der Grenze von Belgien und Preußen, in dem die Grenzjäger ihren Wachholderschnaps trinken, wenn sie auf etwaige Schmuggler fahnden, und wo die Torfarbeiter ihre nebelfeuchten Kittel und durchnäßten Stiefel am stets brennenden Herdfeuer trocknen.
So viele Kreuze im Venn, so viele Verunglückte. Mit heimlichem Grausen hörte Käte die Erzählungen der Leute – das Venn, konnte das so furchtbar sein?! – und sie fragte sie immer wieder von neuem aus. War's möglich, jener Mann aus Xhoffraix, der nach Torfstreu gefahren, war hier versunken, mit Karren und Pferd, so dicht am Weg, und man hatte nie, nie wieder etwas von ihm zu Gesicht bekommen?! Und dort das Kreuz, so verwittert und schwarz, wie kam das mitten ins Moor?! Warum hatte sich nur der Handwerksbursche, der auf der Poststraße von Malmedy nach Eupen wandern wollte, so weit ab verlaufen? War es denn Nacht gewesen oder ein Schneetreiben, daß er nicht hatte sehen können, oder Kälte, grimmige Kälte, bei der ein Müder erfriert? Nichts von alledem; nur Nebel, plötzlicher Nebel, der so verwirrt, daß man nicht mehr geradeaus weiß, noch rückwärts, weder links noch rechts, jegliche Richtung verliert, von der Straße abkommt und im Kreise umherrennt wie ein sinnlos verängstigtes armes Tier. Und alle die Nebel, die im Venn steigen, wenn's Tageslicht auslischt, sind das die Seelen der Unbestatteten, die, in zerfallnen Gewändern allnächtlich ruhelos ihren durch keinen Segensspruch, durch kein Weihwasser geweihten Grüften entsteigen?!
Das war ein Märchen. Aber war's nicht überhaupt hier wie im Märchen? So ganz anders als irgendwo sonst in der Welt, eigentlich häßlich und doch nicht häßlich, eigentlich nicht schön und doch so über alle Maßen schön?! Und sie selbst, war sie hier nicht eine ganz andre, ging sie nicht erwartungsvoll, selig-verträumt, wie eine, die etwas Wunderbares erleben soll?! –
Es war in der sechsten Woche ihres Aufenthalts in Spaa. Die Nächte waren schon winterkalt, die Tage aber noch sonnig. Es war immerhin eine weite Fahrt hinauf zur Baraque, auch für die kräftigen Ardennengäule, aber Mann und Frau waren heute doch wieder oben. Hieß es nun bald scheiden?! Ach ja – mit Wehmut mußte sich's Käte eingestehen – es war sehr herbstlich, das Heidekraut verblüht, die Lüfte rauh; das in der Nacht schon gefroren gewesene Gras raschelte unter ihren Füßen. Man konnte winterliche Kleidung gebrauchen.
»Hu, wie kalt,« sagte fröstelnd Schlieben und schlug sich den Kragen des Überziehers in die Höhe. Er wollte seiner Frau ein Tuch um den Hals schlingen, aber sie wehrte sich dagegen: »Nein, nein!« Eiligen Schrittes lief sie vor ihm her durchs raschelnde Kraut. »Sieh nur!«
Es war ein weiter Ausblick, der sich ihnen bot, hier auf der höchsten Erhebung des Venns, die ein wackeliges Holztürmchen ziert. Die ganze große heidebewachsene Hochfläche lag vor ihnen, darauf ab und zu ein dunkelragendes Tannentrüppchen, das nur auf der dem Sturm abgekehrten Seite breitende Äste zeigte. Ängstlich geduckte Schonungen, kaum höher als das Kraut und nur durch die andre Farbe erkenntlich. Und hier und hier, und da und dort ein grauer Findlingsblock und ein zur Seite gewehtes Kreuz. Und eine Stille darüber im herbstlich bleichen Mittagslicht, als sei hier Gottesacker.
Als sie auf das Türmchen geklettert waren, sahen sie noch mehr. Sie sahen von der Hochfläche zu Tal: rundum eine blaue Weite, blau vom Dunkel der Wälder und vom Duft des Herbstes, und im schönen Blau langgestreckte Dörfer, die weißen Häuser halb verborgen hinter hohen Schutzhecken. Und hier, nach Belgien hinab, mit seinem grauen Dunst wie eine Wolke in der klaren, kristallhellen Herbstluft lagernd, das große Verviers, überragt von Kirchtürmen und Fabrikschornsteinen.
Käte seufzte auf und schauderte unwillkürlich zusammen: ach, so nahe schon die Alltäglichkeit? Rückte ihrer wunderbaren Märchenwelt das graue Leben schon näher und näher?!
Schlieben hüstelte; er fand es reichlich kühl hier oben. Sie stiegen vom Türmchen herunter, aber als er sie zur Baraque zurückführen wollte, widerstrebte sie: »Nein, noch nicht, noch nicht! Es läutet ja erst Mittag!«
Von der Kapelle Fischbach her, jenem schieferbekleideten, uralten Kirchlein, in dessen Turm man früher die große rote Laterne hißte, um dem im wilden Meer der Nebel schwimmenden Wanderer den rettenden Port zu weisen, und unablässig die Glocke rührte, um – versagte das Auge – durchs Ohr den Irrenden zu retten, läutete es. Hell und durchdringend rief das Glöckchen in die Einsamkeit – der einzige Laut der großen Stille.
»Wie rührend ist dieser Klang!« Käte stand mit gefalteten Händen und sah schwimmenden Auges in die große Weite hinaus. Welch ein Zauber wohnte in diesem Venn?! Er umspann die Seele, wie das zähe Gestrüpp der Heide und die kriechenden Ranken des Schlangenmooses den Fuß umstrickten. Wenn sie daran dachte, daß sie nun bald von hier scheiden mußte, fortgehen aus dieser ungeheuern Stille, die ein Geheimnis zu bergen schien, ein Wunderbares hegte im tiefen Schoß, krampfte ihr Herz sich zusammen in plötzlicher Angst: wie würde es nun mit ihr werden, was mit ihr geschehen?! Ihre suchende Seele stand wie ein Kind verlangend auf der Schwelle des Märchenlandes – sollte ihr denn keine Gabe werden?!
»Was war das?!« Mit einem halblauten Ruf des Erschreckens griff sie plötzlich nach dem Arm ihres Mannes: »Hast du's nicht auch gehört?«
Sie war ganz blaß geworden; mit groß aufgerissenen Augen stand sie da, sich unwillkürlich auf den Zehen hebend und den Hals reckend.
»Nun wieder! Hörst du's?« Etwas wie das leise Wimmern eines Kindes war an ihr Ohr gedrungen.
Nein, er hatte nichts gehört: »Es werden wohl Menschen in der Nähe sein. Käte, wie du einen aber erschrecken kannst!« Ein wenig ärgerlich schüttelte er den Kopf. »Du weißt doch, jetzt sind alle Weiber und Kinder aus den Venndörfern draußen, um Preißelbeeren zu sammeln. Sonst haben sie ja nichts zu ernten. Sieh mal, jetzt sind die Beeren hochreif!« Er bückte sich und pflückte ein Ständchen.
Wunderschön stand das Träubchen der tief korallenfarbenen Beeren gegen das glänzende Dunkelgrün der ovalen Blättchen. Aber auch Blüten waren noch am Stäudchen, kleine weiße, reine Blüten.
»Wie Myrte, genau wie Myrtenblüte,« sagte sie und nahm ihm das Stäudchen aus der Hand. »Und die Blättchen sind auch gerade wie Myrtengrün!« Den Stengel zwischen den Fingern drehend, sah sie sinnend darauf nieder: »Die Myrte des Venns!« Und die kleine Blume entzückt an ihren Mund hebend, küßte sie sie.
»Weißt du noch – damals – an unserm Hochzeitsabend, weißt du noch? Du hast die Myrte aus meinem Kranz geküßt, und ich habe sie auch geküßt, und dann küßten wir uns. Damals – damals – o wie glücklich waren wir damals!« Sie sagte es sehr weich, wie verloren in einer süßen Erinnerung.
Er lächelte, und wie sie sich näher zu ihm neigte, unverwandt den verträumten Blick auf das grüne Stäudchen geheftet, zog er sie an sich und legte den Arm um sie. »Und sind wir heute nicht – nicht« – er wollte sagen ›nicht ebenso glücklich‹, aber er sagte nur: »nicht auch glücklich?«
Sie antwortete nicht, sie verharrte stumm. Aber dann, mit einer jähen Bewegung das glänzende Grün von sich schleudernd, wendete sie sich ab und lief fort von ihm, blindlings, weglos ins Venn hinein.
»Käte, was ist dir denn?!« Erschrocken hastete er hinter ihr her; sie lief so rasch, daß er sie nicht gleich einholen konnte. »Käte, du wirst noch hinstürzen! Aber so warte doch! Käte, was hast du?!«
Keine Antwort. Aber an den zuckenden Bewegungen ihrer Schultern sah er, daß sie heftig weinte. Ach, was war das nun wieder?! Bekümmert war sein Gesicht, als er hinter ihr drein rannte übers öde Venn. Sollte es denn nie besser mit ihr werden? Da sank einem ja wahrhaftig jeglicher Lebensmut! Es war auch eine Torheit gewesen, sie hierher zu bringen – geradezu eine Verrücktheit! Hier war ja keine Heiterkeit zu finden. Eine Trostlosigkeit lauerte in dieser unbegrenzten Weite, eine schreckhafte Härte in dieser herb duftenden Luft, eine unerträgliche Schwermut in dieser großen Stille!
Schlieben hörte nur das eigne erregte Atmen. Immer rascher lief er, eine heftige Angst um seine Frau erfaßte ihn plötzlich. Jetzt hatte er sie beinah erreicht – schon streckte er die Hand aus, sie am flatternden Kleid zu haschen – da drehte sie sich um, warf sich ihm an die Brust und schluchzte: »Ach, hier ist beides: Blüte und Frucht! Aber unsre Myrte ist abgeblüht und hat nicht Frucht getragen – nicht Frucht – wir armen Leute!«
Also das – das war's wieder?! Verwünscht! Er, der sonst so Gemäßigte, stampfte heftig mit dem Fuß auf; Zorn, Scham und ein gewisses Schmerzgefühl jagten ihm das Blut zu Kopfe. Da stand er nun in einer Ödenei, hielt seine zum Erbarmen weinende Frau in den Armen und kam sich selber höchst kläglich vor.
»Sei nicht böse, sei nicht böse,« bat sie und drückte sich fester an ihn. »Siehst du, hier hatte ich gehofft – ach, so bestimmt gehofft – gewartet – ich weiß selbst nicht recht auf was, aber immer gewartet – und heute – eben ist mir's klar geworden: es war doch alles, alles umsonst! Laß mich weinen!«
Und sie weinte wie jemand, dem alle Hoffnung gestorben ist.
Was sollte er ihr sagen? Wie sie trösten?! Er wagte kein Wort, strich ihr nur sacht übers heiße Gesicht und fühlte, wie auch ihn ein Gefühl beschlich, das Gefühl, das er nicht immer die Kraft hatte, beiseite zu schieben.
So standen sie lange stumm, bis er, sich zusammennehmend, in einem Ton, der gleichgiltig-ruhig zu klingen bemüht war, sagte: »Wir müssen zurückgehen, wir sind hier ganz in die Wildnis geraten. Komm, nimm meinen Arm! Du bist übermüdet, und wenn wir – – –«
»Still,« unterbrach sie ihn und ließ hastig seinen Arm fahren. »Wieder wie vorhin! Es klagt was!«
Nun hörte er's auch. Sie horchten beide: war das ein Tier? Oder die Stimme eines Kindes, eines ganz kleinen Kindes?!
»O Gott!« Weiter sagte Käte nichts, aber sie machte, kurz entschlossen, eine Wendung nach rechts und lief eilig, ohne acht zu haben, daß sie mehrmals stolperte im schier undurchdringlichen Beerengestrüpp, zu einer kleinen Bodensenkung hinunter.
Ihr feines Ohr hatte sie recht geführt. Da lag das Kind auf der Erde. Es hatte kein Kissen, keine Decke, war recht erbärmlich eingebündelt in einen alten, zerschlissenen Frauenrock. Sein Köpfchen, das dunkel behaart war, lag im bereiften Kraut; mit den großen, klaren Augen guckte es starr in die Helle, die zwischen Himmel und Venn flimmerte.
Da war kein Schleier, keine schützende Hülle; auch keine Mutter – nur das Venn.
Sie hatten sich doch getäuscht: es weinte nicht, es grahlte nur so vor sich hin, wie stillzufriedene Kinder zu tun pflegen. Seine kleinen Händchen, die nicht mit eingebündelt waren, hatten um sich gefaßt, einige der roten Beeren gegriffen und zerquetscht. Dann waren die Fäustchen zum hungrigen Mündchen gewandert; die Säuglingslippen waren betropft mit Beerensaft.
»So allein?!« Käte war in die Kniee gesunken, ihre Hände umfaßten zitternd das Bündel. »Um Gottes willen, das arme Kind! O wie reizend es ist! Sieh nur, Paul! Wie kommt es hierher? Es wird erfrieren! Verhungern! Ruf mal, Paul! Das arme Würmchen! Wenn jetzt die Mutter käme, der würde ich es aber gehörig sagen – es ist schändlich, das hilflose Wesen so liegen zu lassen! Rufe – laut – lauter!«
Er rief, er schrie: »He, holla! Ist niemand da?!«
Keine Stimme antwortete, kein Mensch kam. So still lag das Venn, als sei es eine ausgestorbene, längst vergessene Welt.
»Es kommt niemand,« flüsterte Käte ganz leise, und es war Angst und zugleich zitterndes Frohlocken in ihrer Stimme. »Die Mutter kümmert sich nicht – wer weiß, wo die hin ist?! Ob sie kommt?!« Spähend sah sie umher, reckte den Kopf nach allen Seiten, um ihn dann mit einem Seufzer der Befriedigung wieder auf das Kind herabzuneigen.
Was gehörte dazu für ein unverzeihlicher Leichtsinn – nein, was für eine unsagbare Roheit, solch ein Würmchen hier preiszugeben! Wenn sie nun ein paar Stunden, nur eine Stunde später gekommen wären?! Da konnte es bereits von einer Schlange gebissen, am Ende gar von einem Wolf zerrissen worden sein!
Nun mußte Schlieben doch lachen, obgleich ihn ein leises Mißvergnügen beschlichen hatte beim Anblick ihrer Exaltation. »Nein, mein Kind, Giftschlangen gibt es hier nicht, und Wölfe auch nicht mehr, da kannst du dich beruhigen. Aber wenn die Nebel erst steigen, so hätten die genügt!«
»O –!« Schaudernd preßte Käte den Findling an sich. Sie kauerte jetzt auf den Hacken und hielt das Kind im Schoß. Ihr Zeigefinger kitzelte schäkernd unter dem kleinen Kinn; sie streichelte die rosigen Bäckchen, das flaumige Köpfchen, erschöpfte sich in Liebkosungen und Schmeichelnamen, aber unverwandt sah das Kind mit den großen, dunklen und doch so hellen Augen in die flimmernde Helle. Es lächelte nicht, es weinte aber auch nicht; es schenkte den Fremden gar keine Beachtung.
»Glaubst du, daß man's mit Absicht hier ausgesetzt hat?« fragte Käte plötzlich und machte die Augen weit auf. Eine heiße Blutwelle schoß ihr zu Kopf. »O dann – dann« – sie tat einen zitternden Atemzug und preßte das Kind an sich, als möchte sie es nicht wieder lassen.
»Die Sache wird sich schon irgendwie aufklären,« sagte Schlieben ablenkend. »Die Mutter wird schon kommen!«
»Siehst du sie – siehst du sie?« forschte sie fast ängstlich.
»Nein!«
»Nein!« Sie wiederholte es erleichtert und lächelte dann. Ihr Auge und Ohr gehörte nun ganz dem hilflosen Wesen. »Wo ist das liebe Kindchen – ei, wo ist es denn?! Lach doch mal! Sieh mich doch mal an mit deinen großen Guckaugen! O du liebes Geschöpf, o du süßes Kind!« Sie tändelte mit ihm und preßte Küsse auf seine Händchen, ohne zu achten, daß diese schmutzig waren.
»Was machen wir nun?!« sagte der Mann betreten.
»Wir können es nicht hier liegen lassen. Selbstverständlich nehmen wir's mit!« Die zarte Frau hatte plötzlich etwas sehr Energisches. »Glaubst du, ich werde das Kind im Stiche lassen?!« Ihre Wangen glühten, ihre Augen glänzten.
Mit einer gewissen Scheu sah Schlieben seine Frau an: wie war sie schön in diesem Augenblick! Schön, gesund, glücklich! So hatte er sie lange nicht gesehen. Nicht mehr, seit er sie als selige Braut in die Arme geschlossen hatte! Ihre Brust hob und senkte sich rasch unter bebenden Atemzügen, und an dieser Brust lag das Kind, und zu Füßen blühte die Myrte des Venns.
Eine seltsame Bewegung überkam ihn; aber er wendete sich ab: was ging sie das fremde Kind an?! Und doch gestand er zögernd zu: »Freilich, hierlassen können wir's nicht! Weißt du was? Wir wollen es bis zur Baraque mitnehmen. Gib her, ich will es tragen!«
Aber sie wollte es selber tragen, sie ließ sich nur von ihm auf die Füße helfen. »So – so – komm, mein liebes Kindchen!« Behutsam hob sie den Fuß zum ersten Schritt – da bannte ein Ruf sie an die Stelle.
»Heela!«
Eine rauhe Stimme hatte das gerufen. Und nun kam ein Weib auf sie zu; die Gestalt im flatternden Rock hob sich groß und scharf ab von dem sie umflutenden lichten Äther.
Woher kam die so plötzlich? Dort, hinter dem Erdwall her, den man bei der Torfgrube ausgeworfen hatte! Sie war auf allen Vieren gekrochen und hatte Beeren gepflückt; ein fast gefüllter Eimer hing ihr am Arm, und in der Rechten trug sie das hölzerne Maß und den großen, knöchernen Pferdekamm, mit dem die Beeren abgestreift werden.
Das war die Mutter! Ein tiefer Schreck befiel Käte, sie wurde blaß.
Auch Schlieben war betroffen; aber dann atmete er erleichtert auf: so war's entschieden die beste Lösung! Natürlich, man hätte es sich ja gleich denken können, wie sollte das Kind wohl ganz allein ins öde Venn kommen?! Die Mutter hatte Beeren gesucht und es derweilen hier niedergelegt!
Die Frau schien ihnen übrigens gar nicht Dank zu wissen, daß sie sich während ihrer Abwesenheit des Kindes so freundlich angenommen hatten. Mit einer ziemlich unsanften Bewegung nahmen die starkknochigen Arme das Kind der Dame ab. Mißtrauisch musterte der Blick des Weibes die Fremden.
»Ist es Ihr Kind?« fragte Schlieben. Es hätte der Frage nicht bedurft: das waren ganz dieselben dunklen Augen, nur daß sie bei dem Kinde glanzvoller waren, noch nicht vom Staube des Lebens getrübt, wie bei der Mutter.
Die Frau gab keine Antwort. Erst als Schlieben nochmals fragte: »Sind Sie die Mutter?« und zugleich in die Tasche griff, fand sie es der Mühe wert, kurz zu nicken:
» C'est l' mi'n!« C'est le mien. Ihr Gesicht blieb finster, ganz ohne Regung von Stolz oder Freude.
Mit einem gewissen empörten Staunen sah es Käte. Wie gleichgiltig das Weib war! Hielt sie nicht das Kind, als wäre es ihr eine überflüssige Last?! Ein Neid kam sie an, ein quälender Neid, und zugleich ein heftiger Unwille: die da verdiente wahrhaftig das Kind nicht! Aus dem Arm hätte sie ihr's reißen mögen. Wie roh das Gesicht war, grob die Züge, hart der Ausdruck! Die konnte einem ja ordentlich Angst machen mit ihrem finsteren Blick. Nur jetzt – jetzt leuchtete etwas darin auf: aha, sie sah das Geldstück, das Paul aus seiner Börse genommen hatte!
Pfui, wie gierig jetzt der Blick wurde!
Die Beerensucherin streckte die Hand aus – da war ein großes, blankes Silberstück – und als es ihr nun gereicht war, als sie's hielt, atmete sie tief; ihre braunen Finger schlossen sich fest darum.
» Merci!« Ein Lächeln huschte flüchtig über das unfreundliche Gesicht, dessen Mundwinkel verdrossen hingen; die Stumpfheit des Ausdrucks belebte sich für Augenblicke. Und dann – das unförmlich eingebündelte Kind auf einem Arm, am andern den schweren Eimer – schickte sie sich an, davonzutrotten.
Jetzt sah man erst, wie armselig ihr Rock war, er hatte Flicken in allen Farben und Größen. In den Zöpfen, die, verfilzt und unordentlich, unter dem buntbetupften Kattuntuch vorhingen, hafteten dürre Heide und Tannennadeln; sie ging in alten schwergenagelten Männerschuhen. Man wußte nicht, war sie schon bejahrt oder noch jung; der starke Leib, die schlaffen Brüste entstellten sie, aber daß ihr Gesicht einmal nicht unschön gewesen sein mußte, das sah man noch. Das Kleine glich ihr.
»Ein hübsches Kind haben Sie,« sagte Schlieben. Seiner Frau zuliebe fing er noch einmal die Unterhaltung mit der Unzugänglichen an. »Wie alt ist der Knabe?«
Die Beerensucherin schüttelte den Kopf und sah teilnahmlos am Frager vorbei. Mit der war wirklich nichts anzufangen, die war ja entsetzlich stupide! Schon wollte Schlieben sie endgiltig gehen lassen, aber Käte drängte sich an seinen Arm und raunte ihm zu: »Frage sie, wo sie wohnt! Wo sie wohnt – hörst du?!«
»He, wo wohnen Sie denn, gute Frau?«
Sie schüttelte wieder stumm den Kopf.
»Ich meine, wo sind Sie her? Aus welchem Dorf?«
» Je ne co'pré nay,« Je ne comprends pas. sagte sie kurz. Aber dann, zugänglicher werdend – vielleicht daß sie noch ein zweites Almosen erhoffte – hub sie in weinerlich klagendem Ton an: » Ne n'ava nay de pan et tat d's e'fa'ts!« Nous n'avons pas de pain et tant d' enfants.
»Sie sind wohl Wallonin?«
» Ay Ja. – Longfaye!« Und sie hob den Arm und zeigte in eine Richtung, in der man nichts sah als Himmel und Venn.
Longfaye war ein sehr armes Venndorf; Schlieben wußte das und wollte noch einmal in die Tasche greifen, aber er fühlte sich von Käte zurückgehalten: »Nein, der da nicht – der Frau nicht – du mußt es dem Gemeindevorsteher übergeben, für das Kind, für das arme Kind!«
Sie tuschelte sehr leise und aufgeregt schnell.
Das Weib konnte unmöglich etwas verstanden haben, aber der Blick der schwarzen Augen flog blitzschnell von dem Herrn zu der Dame und blieb voll Mißtrauen auf der feinen Städterin haften: wenn die ihr doch nichts geben wollte, was sollte sie sich dann noch länger ausfragen lassen; was wollte die von ihr?! Mit einem kaum merklichen Kopfnicken und einem knapp herausgestoßenen »Adieu« wandte sich die Wallonin ab. Gelassenen, aber weitausholenden Schritts entfernte sie sich übers Venn; rasch kam sie vorwärts, ihre Gestalt wurde kleiner und kleiner, die Mißfarbe ihres ärmlichen Rocks war bald nicht mehr kenntlich im farblosen Venn.
Die Sonne war verschwunden mit dem Kind; plötzlich war alles grau.
Regungslos stand Käte und sah in die Richtung von Longfaye. Sie stand, bis ein Frösteln sie zusammenschauern ließ, und hing sich dann schwer an den Arm ihres Mannes; als sei sie auf einmal müde geworden, so ging sie stumm mit schleppenden Füßen der Baraque zu. –
Nebel begann den hellen Mittag zu verschleiern. Feuchtkalte Luft, die empfindlicher näßt als Regen, machte die Kleider klamm. In dichten Schwärmen flogen die Stechfliegen der Sümpfe zu Tür und Fenstern der Baraque herein; drinnen brannte ein schwelendes Torffeuer, mit dürren Tannenreisern zu lodernderer Glut entfacht, und die Fliegen klebten sich an Herdwand und Decke – nein, sie wollten noch nicht sterben!
Der Herbst war da, Sonne und Wärme dem Venn entschwunden, jetzt tat man gut daran, zu fliehen.
Aber draußen, ganz in der Öde, überm höchsten Punkt des Venns, kreiste ein einsamer Bussard und stieß seinen durchdringenden, sieghaften Wildlingsschrei aus; dem war wohl hier, im Sommer wie im Winter, der wollte nicht fort von hier.