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Einer der vielen Gründe für den Stolz des alten Osborne war, daß Sedley, sein alter Rivale, Feind und Wohltäter, in seinen letzten Tagen so völlig besiegt und erniedrigt war, daß er finanzielle Unterstützung aus den Händen des Mannes annehmen mußte, der ihn am schwersten verwundet und beleidigt hatte. Der erfolgreiche Weltmann beschimpfte den alten Almosenempfänger und half ihm von Zeit zu Zeit. Wenn er George Geld für seine Mutter gab, so gab er dem Knaben in seiner gewöhnlichen brutalen, rohen Weise zu verstehen, daß Georges Großvater mütterlicherseits nur ein erbärmlicher alter Bankrotteur und Abhängiger sei und daß John Sedley dem Mann, dem er bereits so viel Geld schuldete, dankbar sein müsse für die Hilfe, die sein, Osbornes, Edelmut ihm gewährte. George brachte diese prahlerische Summe seiner Mutter und dem gebeugten alten Witwer, dessen Pflege und Tröstung jetzt Amelias Hauptbeschäftigung war. Der kleine Bursche behandelte den schwachen, unglücklichen alten Mann sehr gönnerhaft. |
It was one of the many causes for personal pride with which old Osborne chose to recreate himself that Sedley, his ancient rival, enemy, and benefactor, was in his last days so utterly defeated and humiliated as to be forced to accept pecuniary obligations at the hands of the man who had most injured and insulted him. The successful man of the world cursed the old pauper and relieved him from time to time. As he furnished George with money for his mother, he gave the boy to understand by hints, delivered in his brutal, coarse way, that George’s maternal grandfather was but a wretched old bankrupt and dependant, and that John Sedley might thank the man to whom he already owed ever so much money for the aid which his generosity now chose to administer. George carried the pompous supplies to his mother and the shattered old widower whom it was now the main business of her life to tend and comfort. The little fellow patronized the feeble and disappointed old man. |
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Es war vielleicht Mangel an »schicklichem Stolz« bei Amelia, daß sie die finanziellen Wohltaten aus der Hand des Feindes ihres Vaters annahm. Schicklicher Stolz und diese arme Dame hatten einander jedoch nie gut gekannt. Sie war ein von Natur aus einfaches, schutzbedürftiges Wesen; lange Jahre in Armut und Demütigung unter täglichen Entbehrungen und bösen Worten und guten Taten ohne Belohnung waren ihr Los gewesen, seit sie erwachsen war oder seit ihrer unglücklichen Heirat mit George Osborne. Du, der du täglich siehst, daß bessere Menschen als du diese Schande erdulden, die still die Schicksalsschläge ertragen, sanft und unbemitleidet, arm und noch verachtet wegen ihrer Armut sind – steigst du je von der Höhe deines Glücks herab und wäschst diesen armen müden Bettlern die Füße? Schon der Gedanke an sie erscheint verhaßt und gemein. »Es muß Klassen geben – es muß Reiche und Arme geben«, sagt der Reiche und schlürft seinen Rotwein (es ist schon viel, wenn er Lazarus, der unter seinem Fenster sitzt, Fleischbröckchen hinausschickt). Das stimmt schon, aber bedenke auch, wie geheimnisvoll und oft unberechenbar sie ist, die Lebenslotterie, die diesem Purpur und köstliche Leinwand gibt und dem anderen Lumpen als Kleider und Hunde zur Tröstung schickt. |
It may have shown a want of “proper pride” in Amelia that she chose to accept these money benefits at the hands of her father’s enemy. But proper pride and this poor lady had never had much acquaintance together. A disposition naturally simple and demanding protection; a long course of poverty and humility, of daily privations, and hard words, of kind offices and no returns, had been her lot ever since womanhood almost, or since her luckless marriage with George Osborne. You who see your betters bearing up under this shame every day, meekly suffering under the slights of fortune, gentle and unpitied, poor, and rather despised for their poverty, do you ever step down from your prosperity and wash the feet of these poor wearied beggars? The very thought of them is odious and low. “There must be classes — there must be rich and poor,” Dives says, smacking his claret (it is well if he even sends the broken meat out to Lazarus sitting under the window). Very true; but think how mysterious and often unaccountable it is — that lottery of life which gives to this man the purple and fine linen and sends to the other rags for garments and dogs for comforters. |
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So muß ich gestehen, daß Amelia ohne viel Kummer – im Gegenteil, mit etwas wie Dankbarkeit – die Krumen auflas, die ihr Schwiegervater hin und wieder fallen ließ, und damit ihren Vater ernährte. Sobald sie bemerkte, daß es ihre Pflicht war, opferte sich diese junge Frau ganz selbstverständlich (meine Damen, sie ist erst dreißig, und wir nennen sie in diesem Alter noch eine junge Frau), opferte sie sich, wie gesagt, und legte alles, was sie hatte, dem geliebten Gegenstand zu Füßen. Wieviel lange Nächte hindurch hatte sie sich ohne Dank die Finger für den kleinen George wund gearbeitet, als er noch bei ihr war! Wieviel Leid, Verachtung, Entbehrungen, Armut hatte sie für Vater und Mutter ertragen! Und bei all dieser einsamen Entsagung und dieser unbeachteten Hingabe schätzte sie sich nicht höher, als die Welt sie schätzte. Wahrscheinlich dachte sie in ihrem Herzen, sie sei ein armseliges, erbärmliches kleines Geschöpf, das mehr Glück hatte, als es verdiente. Oh, ihr armen Frauen! Ihr armen geheimen Märtyrerinnen und Opfer, deren Leben eine Tortur ist, die ihr in eurem Schlafzimmer auf der Folter ausgestreckt liegt und täglich im Salon den Kopf auf den Block legt. Jeder Mann, der eure Schmerzen beobachtet oder in den dunklen Ort späht, wo eure Tortur vollzogen wird, muß euch bemitleiden – und – Gott danken, daß er einen Bart hat. Ich erinnere mich, vor vielen Jahren in dem Irrenhaus in Bicêtre bei Paris einen armen, von Kerker und Krankheit gebeugten Schelm gesehen zu haben, dem einer von uns für ein paar Pfennige Schnupftabak in einer Papiertüte gab. Diese Freundlichkeit war zuviel für das arme epileptische Geschöpf. Er weinte vor Freude und Dankbarkeit. Wenn irgend jemand dir oder mir jährlich tausend Pfund geben oder das Leben retten würde – wir könnten nicht so gerührt sein. Genauso ist es, wenn man eine Frau gehörig tyrannisiert hat. Für ein paar Pfennige Freundlichkeit werden dann ebenso auf sie wirken und ihr Tränen in die Augen locken, als ob du ein wohltätiger Engel wärst. |
So I must own that, without much repining, on the contrary with something akin to gratitude, Amelia took the crumbs that her father-in-law let drop now and then, and with them fed her own parent. Directly she understood it to be her duty, it was this young woman’s nature (ladies, she is but thirty still, and we choose to call her a young woman even at that age) it was, I say, her nature to sacrifice herself and to fling all that she had at the feet of the beloved object. During what long thankless nights had she worked out her fingers for little Georgy whilst at home with her; what buffets, scorns, privations, poverties had she endured for father and mother! And in the midst of all these solitary resignations and unseen sacrifices, she did not respect herself any more than the world respected her, but I believe thought in her heart that she was a poor-spirited, despicable little creature, whose luck in life was only too good for her merits. O you poor women! O you poor secret martyrs and victims, whose life is a torture, who are stretched on racks in your bedrooms, and who lay your heads down on the block daily at the drawing-room table; every man who watches your pains, or peers into those dark places where the torture is administered to you, must pity you — and — and thank God that he has a beard. I recollect seeing, years ago, at the prisons for idiots and madmen at Bicetre, near Paris, a poor wretch bent down under the bondage of his imprisonment and his personal infirmity, to whom one of our party gave a halfpenny worth of snuff in a cornet or “screw” of paper. The kindness was too much for the poor epileptic creature. He cried in an anguish of delight and gratitude: if anybody gave you and me a thousand a year, or saved our lives, we could not be so affected. And so, if you properly tyrannize over a woman, you will find a h’p’orth of kindness act upon her and bring tears into her eyes, as though you were an angel benefiting her. |
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Gaben dieser Art waren die besten, die das Glück der armen kleinen Amelia gewährte. Ihr Leben, gar nicht unglücklich begonnen, war dazu herabgesunken – zu einer gemeinen Kerkerhaft und einer langen, erniedrigenden Sklaverei. Der kleine George besuchte sie zuweilen in ihrer Gefangenschaft und brachte ihr einen Schimmer schwachen Trostes. Der Russell Square war die Grenze ihres Gefängnisses. Sie konnte gelegentlich dorthin gehen, kam aber stets des Abends wieder in ihre Zelle zurück: um darin zu schlafen, um freudlose Pflichten zu erfüllen, um an danklosen, trüben Krankenbetten zu wachen und um die Quälereien und die Herrschsucht zänkischer, enttäuschter alter Leute zu ertragen. Wie viele Tausende von Menschen gibt es – meistens Frauen –, die zu dieser langen Sklaverei verurteilt sind, Krankenwärterinnen ohne Lohn – Barmherzige Schwestern, wenn man so will, ohne die Romantik des Aufopferungsgefühls. Sie mühen sich ab, fasten, wachen, leiden, ohne Mitleid zu finden, und welken erniedrigt dahin. |
Some such boons as these were the best which Fortune allotted to poor little Amelia. Her life, begun not unprosperously, had come down to this — to a mean prison and a long, ignoble bondage. Little George visited her captivity sometimes and consoled it with feeble gleams of encouragement. Russell Square was the boundary of her prison: she might walk thither occasionally, but was always back to sleep in her cell at night; to perform cheerless duties; to watch by thankless sick-beds; to suffer the harassment and tyranny of querulous disappointed old age. How many thousands of people are there, women for the most part, who are doomed to endure this long slavery? — who are hospital nurses without wages — sisters of Charity, if you like, without the romance and the sentiment of sacrifice — who strive, fast, watch, and suffer, unpitied, and fade away ignobly and unknown. |
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Es gefällt der schrecklichen verborgenen Weisheit, die die Geschicke der Menschen lenkt, die Sanften, Guten und Weisen zu demütigen und niederzuwerfen und die Selbstsüchtigen, Törichten und Bösen zu erhöhen. Oh, mein Bruder! Sei demütig in deinem Glück! Sei sanft gegen die, welche weniger glücklich, aber doch sehr wahrscheinlich verdienstvoller sind. Überlege dir, welches Recht du hast, jemanden zu verachten, du, dessen Tugend nur auf dem Mangel an Versuchung beruht, dessen Erfolge zufällig sein können, dessen Stellung vielleicht nur dem Glück eines Ahnen zu verdanken ist, dessen eigenes Gedeihen höchstwahrscheinlich eine Satire ist! |
The hidden and awful Wisdom which apportions the destinies of mankind is pleased so to humiliate and cast down the tender, good, and wise, and to set up the selfish, the foolish, or the wicked. Oh, be humble, my brother, in your prosperity! Be gentle with those who are less lucky, if not more deserving. Think, what right have you to be scornful, whose virtue is a deficiency of temptation, whose success may be a chance, whose rank may be an ancestor’s accident, whose prosperity is very likely a satire. |
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Man begrub Amelias Mutter auf dem Kirchhof in Brompton, an einem genauso dunklen regnerischen Tag wie dem, an dem Amelia dorthin gekommen war, um mit George getraut zu werden. Ihr kleiner Knabe saß in prächtigen neuen Trauerkleidern neben ihr. Sie erinnerte sich der alten Schließerin und des Küsters. Während der Pfarrer die Predigt hielt, schweiften ihre Gedanken in die Vergangenheit. Wenn sie nicht Georges Hand gehalten hätte, wie gern hätte sie dann den Platz getauscht mit... Doch wie gewöhnlich schämte sie sich bald ihrer selbstsüchtigen Gedanken und betete still um Stärke zur Erfüllung ihrer Pflicht. |
They buried Amelia’s mother in the churchyard at Brompton, upon just such a rainy, dark day as Amelia recollected when first she had been there to marry George. Her little boy sat by her side in pompous new sables. She remembered the old pew-woman and clerk. Her thoughts were away in other times as the parson read. But that she held George’s hand in her own, perhaps she would have liked to change places with.... Then, as usual, she felt ashamed of her selfish thoughts and prayed inwardly to be strengthened to do her duty. |
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Sie beschloß, mit aller ihr zu Gebote stehenden Kraft ihren alten Vater glücklich zu machen. Sie plackte und mühte sich ab, flickte und stopfte, sang und spielte Puff, las aus der Zeitung vor, kochte für den alten Sedley, ging mit ihm in den Kensington Gardens oder auf den Bromptoner Straßen spazieren, lauschte seinen Geschichten mit nimmermüdem Lächeln und liebevoller Heuchelei oder saß sinnend und in ihre eigenen Gedanken und Erinnerungen versunken neben ihm, wenn sich der schwache, zänkische Alte auf den Gartenbänken sonnte und von seinen Sorgen und dem ihm angetanen Unrecht brabbelte. Wie traurig und unbefriedigend waren die Gedanken der Witwe! Die Kinder, die auf den breiten Wegen und Böschungen des Gartens herumtollten, erinnerten sie an George, den man ihr entrissen hatte; auch der erste George war ihr genommen worden. In beiden Fällen war ihre egoistische, schuldige Liebe zurechtgewiesen und bitter bestraft worden. Sie bemühte sich, zu glauben, daß sie mit Recht auf diese Weise gestraft worden sei. Sie war ja eine so elende, böse Sünderin. Sie stand ja ganz allein auf der Welt. |
So she determined with all her might and strength to try and make her old father happy. She slaved, toiled, patched, and mended, sang and played backgammon, read out the newspaper, cooked dishes, for old Sedley, walked him out sedulously into Kensington Gardens or the Brompton Lanes, listened to his stories with untiring smiles and affectionate hypocrisy, or sat musing by his side and communing with her own thoughts and reminiscences, as the old man, feeble and querulous, sunned himself on the garden benches and prattled about his wrongs or his sorrows. What sad, unsatisfactory thoughts those of the widow were! The children running up and down the slopes and broad paths in the gardens reminded her of George, who was taken from her; the first George was taken from her; her selfish, guilty love, in both instances, had been rebuked and bitterly chastised. She strove to think it was right that she should be so punished. She was such a miserable wicked sinner. She was quite alone in the world. |
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Ich weiß, daß der Bericht von solch einer einsamen Gefangenschaft unerträglich langweilig ist, wenn er nicht durch heitere oder humoristische Vorfälle belebt wird – zum Beispiel einen zärtlichen Kerkermeister oder einen lustigen Festungskommandanten; oder eine Maus, die herauskommt und in Latudes Bart herumspielt; oder einen unterirdischen Gang unter der Burg, den Trenck mit den Fingernägeln und einem Zahnstocher gräbt. Solche belebenden Vorfälle hat der Verfasser in der Erzählung von Amelias Gefangenschaft nicht zu berichten. Stell sie dir in dieser Zeit bitte sehr traurig vor, aber wenn man sie anspricht, stets zu einem Lächeln bereit, in einer sehr niedrigen, armen, um nicht zu sagen, gemeinen Stellung. Sie singt für ihren alten Vater Lieder, bereitet Puddings, spielt Karten, stopft Strümpfe. Es ist nicht so wichtig, ob sie eine Heldin ist oder nicht. Mögen nur du und ich – wenn wir alt, zänkisch und bankrott sind – in unseren letzten Tagen eine gütige weiche Schulter haben, an die wir uns lehnen können, eine zarte Hand, die uns die gichtigen Kissen glättet. |
I know that the account of this kind of solitary imprisonment is insufferably tedious, unless there is some cheerful or humorous incident to enliven it — a tender gaoler, for instance, or a waggish commandant of the fortress, or a mouse to come out and play about Latude’s beard and whiskers, or a subterranean passage under the castle, dug by Trenck with his nails and a toothpick: the historian has no such enlivening incident to relate in the narrative of Amelia’s captivity. Fancy her, if you please, during this period, very sad, but always ready to smile when spoken to; in a very mean, poor, not to say vulgar position of life; singing songs, making puddings, playing cards, mending stockings, for her old father’s benefit. So, never mind, whether she be a heroine or no; or you and I, however old, scolding, and bankrupt — may we have in our last days a kind soft shoulder on which to lean and a gentle hand to soothe our gouty old pillows. |
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Nach dem Tode seiner Frau schloß der alte Sedley seine Tochter sehr ins Herz, und Amelia fand ihren Trost darin, gegenüber dem Alten ihre Pflicht zu tun. |
Old Sedley grew very fond of his daughter after his wife’s death, and Amelia had her consolation in doing her duty by the old man. |
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Wir werden diese beiden Menschen jedoch nicht lange auf einer so niedrigen, armseligen Stufe des Lebens lassen; es waren ihnen noch bessere Tage, zumindest im Hinblick auf weltliches Glück, bestimmt. Wahrscheinlich hat der scharfsinnige Leser schon erraten, wer der dicke Herr war, der in Begleitung unseres alten Freundes Major Dobbin Georgy in der Schule aufsuchte. Es war ein anderer alter Bekannter, der nach England zurückgekehrt war, und zwar zu einem Zeitpunkt, da seinen Verwandten dort seine Gegenwart sehr angenehm sein mußte. |
But we are not going to leave these two people long in such a low and ungenteel station of life. Better days, as far as worldly prosperity went, were in store for both. Perhaps the ingenious reader has guessed who was the stout gentleman who called upon Georgy at his school in company with our old friend Major Dobbin. It was another old acquaintance returned to England, and at a time when his presence was likely to be of great comfort to his relatives there. |
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Major Dobbin, dem es schnell gelungen war, von seinem gutmütigen Kommandeur wegen dringender Privatangelegenheiten die Erlaubnis zur Reise nach Madras und von da wahrscheinlich nach Europa zu erhalten, war Tag und Nacht unterwegs gewesen, bis er sein Ziel erreicht hatte, und war mit solcher Geschwindigkeit nach Madras marschiert, daß er mit sehr hohem Fieber dort ankam. Die ihn begleitenden Diener brachten ihn, der schon im Delirium lag, in das Haus des Freundes, bei dem er bis zu seiner Abreise nach Europa hatte wohnen wollen. Man glaubte viele, viele Tage, daß er nie weiter reisen würde als bis zum Friedhof der Sankt-Georgs-Kirche, wo manch tapferer Offizier fern von der Heimat ruht und wo die Truppe eine Salve über sein Grab feuern würde. |
Major Dobbin having easily succeeded in getting leave from his good-natured commandant to proceed to Madras, and thence probably to Europe, on urgent private affairs, never ceased travelling night and day until he reached his journey’s end, and had directed his march with such celerity that he arrived at Madras in a high fever. His servants who accompanied him brought him to the house of the friend with whom he had resolved to stay until his departure for Europe in a state of delirium; and it was thought for many, many days that he would never travel farther than the burying-ground of the church of St. George’s, where the troops should fire a salvo over his grave, and where many a gallant officer lies far away from his home. |
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Als der arme Junge sich hier im Fieber herumwarf, konnten ihn die Krankenwärter von Amelia phantasieren hören. Der Gedanke, sie nie wiederzusehen, verdüsterte seine lichten Stunden. Er glaubte, sein letzter Tag sei gekommen, und traf feierliche Vorbereitungen für das Scheiden. Er brachte seine Angelegenheiten in dieser Welt in Ordnung und hinterließ sein kleines Vermögen denjenigen, denen er am meisten wohlzutun wünschte. Der Freund, in dessen Haus er wohnte, beglaubigte das Testament. Er wollte mit einer kleinen Kette aus braunem Haar, die er um den Hals trug, begraben werden. Er hatte sie, um die Wahrheit zu sagen, von Amelias Zofe in Brüssel erhalten, als man der Witwe während des Fiebers, das sie nach George Osbornes Tod auf dem Plateau von Mont Saint-Jean niederstreckte, das Haar abgeschnitten hatte. |
Here, as the poor fellow lay tossing in his fever, the people who watched him might have heard him raving about Amelia. The idea that he should never see her again depressed him in his lucid hours. He thought his last day was come, and he made his solemn preparations for departure, setting his affairs in this world in order and leaving the little property of which he was possessed to those whom he most desired to benefit. The friend in whose house he was located witnessed his testament. He desired to be buried with a little brown hair-chain which he wore round his neck and which, if the truth must be known, he had got from Amelia’s maid at Brussels, when the young widow’s hair was cut off, during the fever which prostrated her after the death of George Osborne on the plateau at Mount St. John. |
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Er genas, erholte sich und hatte wieder einen Rückfall, nachdem er sich einer Prozedur von Aderlässen und Kalomel ausgeliefert hatte, die er nur wegen seiner starken Konstitution durchhalten konnte. Er war zum Skelett abgemagert, als man ihn an Bord des Ostindienfahrers »Ramchunder« brachte. Er stand unter dem Kommando von Kapitän Bragg, kam aus Kalkutta und legte in Madras an. Dobbin war so schwach, daß sein Freund, der ihn während der Krankheit gepflegt hatte, prophezeite, der ehrliche Major werde die Reise niemals überleben, sondern eines Morgens, in Fahne und Hängematte gehüllt, über Bord gehen und die Reliquie, die er auf dem Herren trug, mit in den Ozean hinabnehmen. Mochte es nun jedoch die Seeluft sein oder die neu erwachende Hoffnung – von dem Tage an, da das Schiff mit geblähten Segeln von der Reede abfuhr und gen Heimat steuerte, fing unser Freund an, sich zu erholen, und war vollkommen wiederhergestellt, wenn auch so mager wie ein Windhund, noch bevor sie das Kap der Guten Hoffnung erreichten. »Kirk wird diesmal noch um den Majorsrang gebracht werden«, sagte er lächelnd. »Er wird erwarten, seine Beförderung in der Zeitung zu lesen, wenn das Regiment nach Hause kommt.« Wir müssen nämlich vorausschicken, daß das tapfere ...te Regiment, das so viele Jahre im Ausland gewesen war, nach seiner Rückkehr von Westindien durch den Feldzug von Waterloo um seinen Englandaufenthalt gebracht worden war. Es war dann gleich von Flandern nach Indien beordert worden. Nun hatte es den Befehl zur Heimkehr bekommen, gerade als der Major krank in Madras lag, weil er sich so beeilt hatte, dorthin zu kommen. Er hätte also seine Kameraden begleiten können, hätte er ihre Ankunft in Madras abgewartet. |
He recovered, rallied, relapsed again, having undergone such a process of blood-letting and calomel as showed the strength of his original constitution. He was almost a skeleton when they put him on board the Ramchunder East Indiaman, Captain Bragg, from Calcutta, touching at Madras, and so weak and prostrate that his friend who had tended him through his illness prophesied that the honest Major would never survive the voyage, and that he would pass some morning, shrouded in flag and hammock, over the ship’s side, and carrying down to the sea with him the relic that he wore at his heart. But whether it was the sea air, or the hope which sprung up in him afresh, from the day that the ship spread her canvas and stood out of the roads towards home, our friend began to amend, and he was quite well (though as gaunt as a greyhound) before they reached the Cape. “Kirk will be disappointed of his majority this time,” he said with a smile; “he will expect to find himself gazetted by the time the regiment reaches home.” For it must be premised that while the Major was lying ill at Madras, having made such prodigious haste to go thither, the gallant — th, which had passed many years abroad, which after its return from the West Indies had been baulked of its stay at home by the Waterloo campaign, and had been ordered from Flanders to India, had received orders home; and the Major might have accompanied his comrades, had he chosen to wait for their arrival at Madras. |
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Vielleicht wollte er sich in seinem erschöpften Zustand nicht wieder unter die Obhut Glorvinas begeben. »Ich glaube, Miss O'Dowd hätte mich zur Strecke gebracht, wenn wir sie an Bord gehabt hätten«, sagte er lachend zu einem anderen Passagier. »Und sobald sie mich den Wellen übergeben hätte, hätte sie dich überfallen und als Beute nach Southampton gebracht, darauf kannst du dich verlassen, Joseph, mein Junge.« |
Perhaps he was not inclined to put himself in his exhausted state again under the guardianship of Glorvina. “I think Miss O’Dowd would have done for me,” he said laughingly to a fellow-passenger, “if we had had her on board, and when she had sunk me, she would have fallen upon you, depend upon it, and carried you in as a prize to Southampton, Jos, my boy.” |
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Es war in der Tat kein anderer als unser dicker Freund, der sich ebenfalls als Passagier an Bord der »Ramchunder« befand. Er hatte zehn Jahre in Bengalen zugebracht. Die häufigen Diners, Gabelfrühstücke, das Bier und der Rotwein, die ungeheuren Arbeiten im Büro und der erfrischende Branntwein, zu dem man ihn dort gezwungen hatte, waren nicht spurlos an Waterloo-Sedley vorübergegangen. Eine Reise nach Europa wurde ihm jetzt dringend empfohlen, und da er seine Dienstzeit in Indien abgeleistet hatte und sein gutes Gehalt es ihm ermöglicht hatte, eine beträchtliche Summe beiseite zu legen, so konnte er jetzt nach eigenem Ermessen heimkehren und mit einer guten Pension in England leben oder zurückkehren und den Dienstrang einnehmen, der ihm seinem Dienstalter und seinen ungeheuren Talenten nach zukam. |
For indeed it was no other than our stout friend who was also a passenger on board the Ramchunder. He had passed ten years in Bengal. Constant dinners, tiffins, pale ale and claret, the prodigious labour of cutcherry, and the refreshment of brandy-pawnee which he was forced to take there, had their effect upon Waterloo Sedley. A voyage to Europe was pronounced necessary for him — and having served his full time in India and had fine appointments which had enabled him to lay by a considerable sum of money, he was free to come home and stay with a good pension, or to return and resume that rank in the service to which his seniority and his vast talents entitled him. |
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Er war etwas magerer geworden, seit wir ihn zuletzt sahen, hatte dafür aber an Majestät und feierlicher Haltung gewonnen. Er hatte sich den Schnurrbart wieder wachsen lassen, zu dem ihn sein Dienst bei Waterloo berechtigte, und stolzierte, mit einer prächtigen goldbebänderten Samtmütze und vielen Nadeln und Juwelen geziert, auf Deck umher. Er nahm das Frühstück in seiner Kajüte ein und kleidete sich zu seinem Erscheinen auf dem Achterdeck so sorgfältig an, als ob er sich auf der Bond Street oder auf dem Corso in Kalkutta zeigen wollte. Er hatte einen Eingeborenen mit, der sein Kammerdiener und Pfeifenträger war und den Wappenhelm der Sedleys in Silber auf dem Turban trug. Dieser orientalische Bediente hatte unter Joseph Sedleys Tyrannei sehr zu leiden. Joseph war in bezug auf sein Äußeres eitel wie eine Frau und brauchte für seine Toilette ebensoviel Zeit wie eine verblühte Schönheit. Die jüngeren Passagiere, wie der junge Chaffers vom 150. Regiment und der arme kleine Ricketts, der nach seinem dritten Fieber nach Hause zurückkehrte, fragten Sedley bei Tisch aus und brachten ihn dazu, wunderbare Geschichten über sich selbst und seine Heldentaten im Kampf gegen Tiger und Napoleon zu erzählen. Er war großartig, als er das Kaisergrab in Longwood besuchte und diesen Herren und den jungen Schiffsoffizieren (Major Dobbin war nicht dabei) die ganze Schlacht bei Waterloo beschrieb und nicht undeutlich zu verstehen gab, daß Napoleon ohne ihn, Joseph Sedley, nie nach Sankt Helena gekommen wäre. |
He was rather thinner than when we last saw him, but had gained in majesty and solemnity of demeanour. He had resumed the mustachios to which his services at Waterloo entitled him, and swaggered about on deck in a magnificent velvet cap with a gold band and a profuse ornamentation of pins and jewellery about his person. He took breakfast in his cabin and dressed as solemnly to appear on the quarter-deck as if he were going to turn out for Bond Street, or the Course at Calcutta. He brought a native servant with him, who was his valet and pipe-bearer and who wore the Sedley crest in silver on his turban. That oriental menial had a wretched life under the tyranny of Jos Sedley. Jos was as vain of his person as a woman, and took as long a time at his toilette as any fading beauty. The youngsters among the passengers, Young Chaffers of the 150th, and poor little Ricketts, coming home after his third fever, used to draw out Sedley at the cuddy-table and make him tell prodigious stories about himself and his exploits against tigers and Napoleon. He was great when he visited the Emperor’s tomb at Longwood, when to these gentlemen and the young officers of the ship, Major Dobbin not being by, he described the whole battle of Waterloo and all but announced that Napoleon never would have gone to Saint Helena at all but for him, Jos Sedley. |
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Nachdem sie Sankt Helena verlassen hatten, wurde er äußerst freigebig und verschenkte eine große Menge von seinen Schiffsvorräten, Rotwein, Fleischkonserven und großen Kisten mit Sodawasser, die er zu seinem Privatgenuß mitgenommen hatte. Es waren keine Damen an Bord, und der Major überließ dem Zivilisten den Vortritt, so daß er der würdigste Mann bei Tisch war und von Kapitän Bragg und den Offizieren der »Ramchunder« mit dem Respekt, der seinem Rang gebührte, behandelt wurde. Während eines zweitägigen Sturmes verschwand er in panischer Angst und ließ die Luken seiner Kajüte schließen. Er blieb in der Koje und las die »Apfelfrau von Finchley«, die Lady Emily Hornblower, Frau von Ehrwürden Silas Hornblower, auf der Reise nach dem Kap, wo ihr Mann Missionar war, im Schiff zurückgelassen hatte. Als alltägliche Lektüre hatte er sich jedoch einen Stapel von Romanen und Theaterstücken mitgenommen, die er den übrigen Passagieren lieh. Mit seiner Güte und Herablassung machte er sich bei allen angenehm. |
After leaving St. Helena he became very generous, disposing of a great quantity of ship stores, claret, preserved meats, and great casks packed with soda-water, brought out for his private delectation. There were no ladies on board; the Major gave the pas of precedency to the civilian, so that he was the first dignitary at table, and treated by Captain Bragg and the officers of the Ramchunder with the respect which his rank warranted. He disappeared rather in a panic during a two-days’ gale, in which he had the portholes of his cabin battened down, and remained in his cot reading the Washerwoman of Finchley Common, left on board the Ramchunder by the Right Honourable the Lady Emily Hornblower, wife of the Rev. Silas Hornblower, when on their passage out to the Cape, where the Reverend gentleman was a missionary; but, for common reading, he had brought a stock of novels and plays which he lent to the rest of the ship, and rendered himself agreeable to all by his kindness and condescension. |
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So manche Nacht, während das Schiff den finsteren, brüllenden Ozean durchschnitt, wenn über ihnen Mond und Sterne leuchteten und die Glocke die Wache aussang, saß Mr. Sedley mit dem Major auf dem Achterdeck des Schiffes und plauderte von der Heimat. Der Major rauchte dabei seine Zigarre, und der Zivilist paffte die Wasserpfeife, die ihm sein Diener gestopft hatte. |
Many and many a night as the ship was cutting through the roaring dark sea, the moon and stars shining overhead and the bell singing out the watch, Mr. Sedley and the Major would sit on the quarter-deck of the vessel talking about home, as the Major smoked his cheroot and the civilian puffed at the hookah which his servant prepared for him. |
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Es war erstaunlich, mit welcher Ausdauer und Findigkeit Major Dobbin bei diesen Unterhaltungen das Gespräch immer wieder auf Amelia und ihren kleinen Jungen zu bringen wußte. Er besänftigte Joseph, der etwas mürrisch war wegen des Unglücks, das seinen Vater betroffen hatte, und wegen der Bittbriefe, die dieser geradewegs an ihn gerichtet hatte, und wies ihn auf das hohe Alter und das Unglück des älteren Sedley hin. Er würde vielleicht keine Lust haben, mit dem alten Paar zusammen zu wohnen, dessen Sitten und Lebensweise nicht zu der eines jungen Mannes passen würden, der an andere Gesellschaft gewöhnt sei (Joseph verbeugte sich bei diesem Kompliment). Der Major erklärte ihm jedoch, wie vorteilhaft es für ihn sein würde, ein eigenes Haus in London zu haben und nicht eine bloße Junggesellenwohnung wie früher. Seine Schwester Amelia sei doch die Richtige, dieses Haus zu leiten, sie sei elegant und sanft, sei gebildet und habe gute Manieren. Er erzählte Anekdoten von den Triumphen, die Mrs. George Osborne in früherer Zeit in Brüssel und in London gefeiert hatte, wo die Vornehmsten sie bewundert hatten. Er deutete sodann an, wie angemessen es für Joseph wäre, Georgy in eine gute Schule zu schicken und einen Mann aus ihm zu machen, denn seine Mutter und die Großeltern verwöhnten ihn sicherlich. Kurz, der schlaue Major nahm dem Zivilisten das Versprechen ab, sich um Amelia und ihr schutzloses Kind zu kümmern. Er wußte noch nicht, was sich alles in der kleinen Familie Sedley zugetragen hatte, daß der Tod die Mutter abberufen hatte und George der Mutter durch den Reichtum entrissen worden war. Sonst aber dachte der verliebte Major, der nicht mehr ganz jung war, täglich und stündlich an Mrs. Osborne, und er war von ganzem Herzen nur bestrebt, ihr Gutes zu erweisen. Er umschwärmte und umschmeichelte und lobte Joseph Sedley mit einer Ausdauer und Herzlichkeit, von der er wahrscheinlich selbst nichts ahnte. Männer, die unverheiratete Schwestern oder sogar Töchter haben, werden sich erinnern, wie ungewöhnlich nett die Herren zu den männlichen Verwandten sind, wenn sie den Frauen den Hof machen, und vielleicht heuchelte dieser Schurke Dobbin ähnlich. |
In these conversations it was wonderful with what perseverance and ingenuity Major Dobbin would manage to bring the talk round to the subject of Amelia and her little boy. Jos, a little testy about his father’s misfortunes and unceremonious applications to him, was soothed down by the Major, who pointed out the elder’s ill fortunes and old age. He would not perhaps like to live with the old couple, whose ways and hours might not agree with those of a younger man, accustomed to different society (Jos bowed at this compliment); but, the Major pointed out, how advantageous it would be for Jos Sedley to have a house of his own in London, and not a mere bachelor’s establishment as before; how his sister Amelia would be the very person to preside over it; how elegant, how gentle she was, and of what refined good manners. He recounted stories of the success which Mrs. George Osborne had had in former days at Brussels, and in London, where she was much admired by people of very great fashion; and he then hinted how becoming it would be for Jos to send Georgy to a good school and make a man of him, for his mother and her parents would be sure to spoil him. In a word, this artful Major made the civilian promise to take charge of Amelia and her unprotected child. He did not know as yet what events had happened in the little Sedley family, and how death had removed the mother, and riches had carried off George from Amelia. But the fact is that every day and always, this love-smitten and middle-aged gentleman was thinking about Mrs. Osborne, and his whole heart was bent upon doing her good. He coaxed, wheedled, cajoled, and complimented Jos Sedley with a perseverance and cordiality of which he was not aware himself, very likely; but some men who have unmarried sisters or daughters even, may remember how uncommonly agreeable gentlemen are to the male relations when they are courting the females; and perhaps this rogue of a Dobbin was urged by a similar hypocrisy. |
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Die Wahrheit sieht nämlich folgendermaßen aus: Major Dobbin wurde sehr krank an Bord der »Ramchunder« gebracht und konnte sich auch während der drei Tage, die das Schiff auf der Reede von Madras lag, nicht erholen. Auch das Erscheinen und Wiedererkennen seines alten Bekannten, Mr. Sedley, ermunterte ihn nicht sehr, bis die beiden eines Tages ein Gespräch hatten. Der Major lag matt auf dem Deck und sagte, er glaube, sterben zu müssen. Er habe seinem Patenjungen im Testament eine Kleinigkeit vermacht und hoffe, Mrs. Osborne werde ihn in freundlicher Erinnerung behalten und in der Ehe, die sie eingehen wolle, glücklich sein. »Heiraten? Gewiß nicht!« entgegnete Joseph. Sie habe ihm geschrieben, aber von einer Heirat habe sie nichts erwähnt. Übrigens sei es ganz drollig, daß sie von Major Dobbins Heirat geschrieben habe und hoffe, er werde glücklich werden. Welches Datum trugen Sedleys Briefe aus Europa? Der Zivilist holte sie herbei. Sie waren zwei Monate später abgeschickt als die des Majors. Der Schiffsarzt gratulierte sich zu der Behandlung, die er bei seinem neuen Patienten angewendet hatte. Der Mediziner in Madras hatte ihn nämlich mit sehr schwachen Hoffnungen auf das Schiff geliefert, und von dem Tag an, gerade dem Tag, als er die Arznei gewechselt hatte, genas Major Dobbin. So kam es, daß der verdienstvolle Offizier Hauptmann Kirk um den Majorsrang gebracht wurde. |
The truth is, when Major Dobbin came on board the Ramchumder, very sick, and for the three days she lay in the Madras Roads, he did not begin to rally, nor did even the appearance and recognition of his old acquaintance, Mr. Sedley, on board much cheer him, until after a conversation which they had one day, as the Major was laid languidly on the deck. He said then he thought he was doomed; he had left a little something to his godson in his will, and he trusted Mrs. Osborne would remember him kindly and be happy in the marriage she was about to make. “Married? not the least,” Jos answered; “he had heard from her: she made no mention of the marriage, and by the way, it was curious, she wrote to say that Major Dobbin was going to be married, and hoped that he would be happy.” What were the dates of Sedley’s letters from Europe? The civilian fetched them. They were two months later than the Major’s; and the ship’s surgeon congratulated himself upon the treatment adopted by him towards his new patient, who had been consigned to shipboard by the Madras practitioner with very small hopes indeed; for, from that day, the very day that he changed the draught, Major Dobbin began to mend. And thus it was that deserving officer, Captain Kirk, was disappointed of his majority. |
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Nachdem sie Sankt Helena passiert hatten, war Major Dobbin so munter und kräftig geworden, daß er alle seine Mitpassagiere in Erstaunen setzte. Er tollte mit den Seekadetten herum, veranstaltete Stockfechten mit den Offizieren, kletterte auf die Masten wie ein Schiffsjunge, sang eines Abends ein komisches Lied zur Belustigung der ganzen Gesellschaft, die nach dem Abendessen beim Grog zusammensaß, und war so munter, lebhaft und liebenswürdig, daß selbst Kapitän Bragg, der anfangs geglaubt hatte, es sei nichts los mit seinem Passagier, und ihn für einen geistesarmen Kerl hielt, gestehen mußte, daß der Major ein zurückhaltender, aber kluger und verdienstvoller Offizier sei. »Er hat keine sehr vornehmen Manieren, verdammt!« bemerkte Bragg zu seinem Ersten Offizier. »In das Haus des Gouverneurs würde er nicht hineinpassen, wo doch der Lord und Lady William so freundlich gegen mich waren und mir vor der ganzen Gesellschaft die Hand schüttelten und wo er mich bei Tisch noch vor dem Oberbefehlshaber zum Biertrinken aufforderte. Ja, gute Manieren hat er nicht, aber es ist so etwas Gewisses an ihm...« Mit dieser Meinung bewies Kapitän Bragg, daß er Einsicht als Mensch und auch Fähigkeiten als Kommandeur besaß. |
After they passed St. Helena, Major Dobbin’s gaiety and strength was such as to astonish all his fellow passengers. He larked with the midshipmen, played single-stick with the mates, ran up the shrouds like a boy, sang a comic song one night to the amusement of the whole party assembled over their grog after supper, and rendered himself so gay, lively, and amiable that even Captain Bragg, who thought there was nothing in his passenger, and considered he was a poor-spirited feller at first, was constrained to own that the Major was a reserved but well-informed and meritorious officer. “He ain’t got distangy manners, dammy,” Bragg observed to his first mate; “he wouldn’t do at Government House, Roper, where his Lordship and Lady William was as kind to me, and shook hands with me before the whole company, and asking me at dinner to take beer with him, before the Commander-in-Chief himself; he ain’t got manners, but there’s something about him — ” And thus Captain Bragg showed that he possessed discrimination as a man, as well as ability as a commander. |
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Als aber die »Ramchunder« zehn Tagereisen von England entfernt war, trat Windstille ein, und nun wurde Major Dobbin ungeduldig und übellaunig, zur Überraschung derer, die früher seine Lebhaftigkeit und Gutmütigkeit bewundert hatten. Das änderte sich erst, als sich der Wind wieder erhob; und als der Lotse an Bord kam, war er sehr erregt. Guter Gott! Wie klopfte ihm das Herz, als sich die beiden freundlichen Türme von Southampton am Horizont zeigten! |
But a calm taking place when the Ramchunder was within ten days’ sail of England, Dobbin became so impatient and ill-humoured as to surprise those comrades who had before admired his vivacity and good temper. He did not recover until the breeze sprang up again, and was in a highly excited state when the pilot came on board. Good God, how his heart beat as the two friendly spires of Southampton came in sight. |