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Sobald die Trauerkleidung fertig war und Sir Pitt Crawley von ihrem Kommen Kenntnis erhalten hatte, belegten Oberst Crawley und seine Frau zwei Plätze in derselben prachtvollen alten Postkutsche, worin Rebekka in Gesellschaft des seligen Baronets vor nunmehr fast neun Jahren ihre erste Reise in die Welt angetreten hatte. Wie deutlich erinnerte sie sich des Gasthofs und des Stallknechts, dem sie kein Trinkgeld gegeben hatte, und des einschmeichelnden Studenten, der sie während der Fahrt in seinen Überrock gehüllt hatte! Rawdon wählte seinen Platz außen und hätte am liebsten selbst kutschiert, aber dies verbot seine Trauer. Er saß neben dem Kutscher und unterhielt sich mit ihm während der ganzen Fahrt über Pferde und die Straße, und wer der Besitzer der einzelnen Gasthäuser war, und wem die Pferde der Postkutsche gehörten, mit der er und Pitt als Jungen so oft nach Eton gefahren waren. In Mudbury erwartete sie ein Wagen mit zwei Pferden und einem schwarzgekleideten Kutscher. »Es ist das alte Vehikel, Rawdon«, sagte Rebekka, als sie einstiegen, »Der Stoff ist ganz wurmzerfressen – und da ist auch der Fleck, um den Sir Pitt – ha! Dawson, der Eisenhändler, hat seine Fenster ja auch verhängt –, um den Sir Pitt solchen Lärm gemacht hat. Er stammt von einer Flasche Kirschbranntwein, die er zerbrochen hat. Wir hatten sie für deine Tante aus Southampton geholt. Wie die Zeit vergeht, das kann doch wohl nicht Polly Talboys sein, das ausgewachsene Mädchen, das dort bei ihrer Mutter vor dem Häuschen steht. Ich habe sie noch als kleine Rotznase gekannt, die im Garten Unkraut jätete.« |
So the mourning being ready, and Sir Pitt Crawley warned of their arrival, Colonel Crawley and his wife took a couple of places in the same old High-flyer coach by which Rebecca had travelled in the defunct Baronet’s company, on her first journey into the world some nine years before. How well she remembered the Inn Yard, and the ostler to whom she refused money, and the insinuating Cambridge lad who wrapped her in his coat on the journey! Rawdon took his place outside, and would have liked to drive, but his grief forbade him. He sat by the coachman and talked about horses and the road the whole way; and who kept the inns, and who horsed the coach by which he had travelled so many a time, when he and Pitt were boys going to Eton. At Mudbury a carriage and a pair of horses received them, with a coachman in black. “It’s the old drag, Rawdon,” Rebecca said as they got in. “The worms have eaten the cloth a good deal — there’s the stain which Sir Pitt — ha! I see Dawson the Ironmonger has his shutters up — which Sir Pitt made such a noise about. It was a bottle of cherry brandy he broke which we went to fetch for your aunt from Southampton. How time flies, to be sure! That can’t be Polly Talboys, that bouncing girl standing by her mother at the cottage there. I remember her a mangy little urchin picking weeds in the garden.” |
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»Hübsches Mädchen«, sagte Rawdon und erwiderte den Gruß von dem Häuschen, indem er zwei Finger an den Trauerflor seines Hutes legte. Becky verneigte sich und grüßte die Leute hier und da gnädig. Dieses Grüßen war ihr äußerst angenehm. Es schien ihr, daß sie keine Schwindlerin mehr sei, sondern in die Heimat ihrer Väter zurückkehrte. Rawdon dagegen war ziemlich beschämt und niedergeschlagen. Was für Erinnerungen an Jugend und Unschuld mochten ihm durch den Kopf gehen? Welche Gefühle von Zweifel, unbestimmter Reue und Scham mochte er empfinden? |
“Fine gal,” said Rawdon, returning the salute which the cottage gave him, by two fingers applied to his crape hatband. Becky bowed and saluted, and recognized people here and there graciously. These recognitions were inexpressibly pleasant to her. It seemed as if she was not an imposter any more, and was coming to the home of her ancestors. Rawdon was rather abashed and cast down, on the other hand. What recollections of boyhood and innocence might have been flitting across his brain? What pangs of dim remorse and doubt and shame? |
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»Deine Schwestern müssen jetzt erwachsen sein«, sagte Rebekka, die vielleicht zum erstenmal, seit sie die Mädchen verlassen hatte, an sie dachte. |
“Your sisters must be young women now,” Rebecca said, thinking of those girls for the first time perhaps since she had left them. |
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»Weiß wirklich nicht«, erwiderte der Oberst. »Hallo, da ist ja die alte Mutter Lock. Wie geht's, Mrs. Lock. Kennen Sie mich nicht mehr? Master Rawdon, he? Verdammt, was die alten Weiber für ein zähes Leben haben; sie war hundert, als ich noch ein Junge war.« |
“Don’t know, I’m shaw,” replied the Colonel. “Hullo! here’s old Mother Lock. How-dy-do, Mrs. Lock? Remember me, don’t you? Master Rawdon, hey? Dammy how those old women last; she was a hundred when I was a boy.” |
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Sie fuhren durch das Parktor, das von der alten Mrs. Lock bewacht wurde. Rebekka mußte ihr unbedingt die Hand schütteln, als sie das kreischende alte Eisentor aufriß, und der Wagen fuhr zwischen den beiden moosbewachsenen Eisenpfeilern mit der Taube und der Schlange hindurch. |
They were going through the lodge-gates kept by old Mrs. Lock, whose hand Rebecca insisted upon shaking, as she flung open the creaking old iron gate, and the carriage passed between the two moss-grown pillars surmounted by the dove and serpent. |
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»Der Alte hat aber die Bäume gehauen«, sagte Rawdon und sah sich um. Dann verstummte er, und auch Becky schwieg. Beide waren erregt und dachten an alte Zeiten. Er an Eton und seine Mutter, die ihm als kalte, ehrbare Frau in Erinnerung geblieben war, und an eine früh verstorbene Schwester, die er leidenschaftlich geliebt hatte, und daran, wie er Pitt verdroschen hatte, und an den kleinen Rawdy daheim. Und Rebekka an ihre eigene Jugend und die dunklen Geheimnisse jener frühen vergifteten Tage und ihren Eintritt ins Leben durch die Pforte da, und an Miss Pinkerton und Joseph und Amelia. |
“The governor has cut into the timber,” Rawdon said, looking about, and then was silent — so was Becky. Both of them were rather agitated, and thinking of old times. He about Eton, and his mother, whom he remembered, a frigid demure woman, and a sister who died, of whom he had been passionately fond; and how he used to thrash Pitt; and about little Rawdy at home. And Rebecca thought about her own youth and the dark secrets of those early tainted days; and of her entrance into life by yonder gates; and of Miss Pinkerton, and Joe, and Amelia. |
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Der Kiesweg und die Terrassen waren gesäubert worden. Über dem Haupteingang hing bereits ein großes gemaltes Trauerwappen, und zwei sehr feierliche, hochgewachsene Gestalten in Schwarz rissen jeder einen Türflügel auf, als der Wagen an der wohlbekannten Treppe vorfuhr. Rawdon wurde rot und Becky etwas bleich, als sie Arm in Arm durch die alte Halle gingen. Sie kniff ihren Mann in den Arm, als sie in das eichengetäfelte Zimmer traten, wo Sir Pitt und seine Frau standen, sie zu empfangen: Sir Pitt in Schwarz, Lady Jane in Schwarz und Lady Southdown mit einem großen schwarzen Kopfputz von Glasperlen und Federn, der auf dem Kopf der Dame wippte wie der Püschel auf einem Leichenwagen. |
The gravel walk and terrace had been scraped quite clean. A grand painted hatchment was already over the great entrance, and two very solemn and tall personages in black flung open each a leaf of the door as the carriage pulled up at the familiar steps. Rawdon turned red, and Becky somewhat pale, as they passed through the old hall, arm in arm. She pinched her husband’s arm as they entered the oak parlour, where Sir Pitt and his wife were ready to receive them. Sir Pitt in black, Lady Jane in black, and my Lady Southdown with a large black head-piece of bugles and feathers, which waved on her Ladyship’s head like an undertaker’s tray. |
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Sir Pitt hatte richtig vermutet, daß sie das Haus nicht verlassen würde. Sie begnügte sich in Gegenwart von Pitt und seiner rebellischen Frau mit einem feierlichen, frostigen Schweigen und damit, die Kleinen im Kinderzimmer durch ihre gespenstisch düstere Miene zu erschrecken. Nur ein schwaches Nicken mit dem Federbusch begrüßte Rawdon und seine Frau, als diese ungeratenen Kinder in den Schoß der Familie zurückkehrten. |
Sir Pitt had judged correctly, that she would not quit the premises. She contented herself by preserving a solemn and stony silence, when in company of Pitt and his rebellious wife, and by frightening the children in the nursery by the ghastly gloom of her demeanour. Only a very faint bending of the head-dress and plumes welcomed Rawdon and his wife, as those prodigals returned to their family. |
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Um die Wahrheit zu sagen, sie ließen sich von dieser Kälte nicht sehr beeindrucken. Seltsamerweise war Lady Southdown in diesem Augenblick nur von zweitrangiger Bedeutung für sie – ihre Aufmerksamkeit richtete sich mehr auf den Empfang, den ihnen der regierende Bruder und die Schwägerin bereiten würden. |
To say the truth, they were not affected very much one way or other by this coolness. Her Ladyship was a person only of secondary consideration in their minds just then — they were intent upon the reception which the reigning brother and sister would afford them. |
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Pitt kam mit etwas gerötetem Gesicht seinem Bruder entgegen und schüttelte ihm die Hand. Rebekka begrüßte er mit einem Händedruck und einer sehr tiefen Verbeugung. Lady Jane ergriff jedoch ihre Schwägerin bei den Händen und küßte sie liebevoll. Die Umarmung trieb der kleinen Abenteuerin irgendwie Tränen in die Augen – einen Schmuck, den sie nur selten trug. Dieses arglose Zeichen von Güte und Vertrauen rührte und erfreute sie; und Rawdon, von dieser Demonstration seiner Schwägerin ermutigt, zwirbelte seinen Schnurrbart und erlaubte sich, Lady Jane mit einem Kuß zu begrüßen, wobei die Lady über und über errötete. |
Pitt, with rather a heightened colour, went up and shook his brother by the hand, and saluted Rebecca with a hand-shake and a very low bow. But Lady Jane took both the hands of her sister-in-law and kissed her affectionately. The embrace somehow brought tears into the eyes of the little adventuress — which ornaments, as we know, she wore very seldom. The artless mark of kindness and confidence touched and pleased her; and Rawdon, encouraged by this demonstration on his sister’s part, twirled up his mustachios and took leave to salute Lady Jane with a kiss, which caused her Ladyship to blush exceedingly. |
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»Verteufelt nettes Frauchen, diese Lady Jane«, war sein Urteil, als er mit seiner Frau wieder allein war. »Pitt ist fett geworden und nimmt sich gut aus.« Er kann es sich auch leisten«, sagte Rebekka; sie stimmte aber ihrem Gemahl bei, daß die Schwiegermutter eine schreckliche alte Vogelscheuche sei und die Schwestern ganz hübsch aussähen. |
“Dev’lish nice little woman, Lady Jane,” was his verdict, when he and his wife were together again. “Pitt’s got fat, too, and is doing the thing handsomely.” “He can afford it,” said Rebecca and agreed in her husband’s farther opinion “that the mother-in-law was a tremendous old Guy — and that the sisters were rather well-looking young women.” |
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Man hatte auch die beiden aus dem Pensionat kommen lassen, damit sie den Beerdigungsfeierlichkeiten beiwohnen könnten. Es schien, als ob Sir Pitt Crawley es um der Würde des Hauses und der Familie willen für angemessen gehalten hätte, so viele Menschen in Schwarz, wie nur aufzubringen waren, in Queen's Crawley zu versammeln. Alle männlichen und weiblichen Dienstboten des Hauses, die alten Frauen im Armenhaus, die Sir Pitt der Ältere um den größten Teil von ihrem Hab und Gut betrogen hatte, die Familie des Küsters und viele andere, die mit dem Schloß oder dem Pfarrhaus zu tun hatten, waren schwarz gekleidet; dazu kamen noch mindestens zwanzig Leute des Beerdigungsunternehmers mit Trauerflor und schwarzem Hutband, die bei dem großen Begräbnisschauspiel einen guten Hintergrund abgaben; aber sie sind stumme Darsteller in unserem Drama, und da sie nichts zu tun oder zu sagen haben, brauchen sie hier nur einen geringen Platz einzunehmen. |
They, too, had been summoned from school to attend the funeral ceremonies. It seemed Sir Pitt Crawley, for the dignity of the house and family, had thought right to have about the place as many persons in black as could possibly be assembled. All the men and maids of the house, the old women of the Alms House, whom the elder Sir Pitt had cheated out of a great portion of their due, the parish clerk’s family, and the special retainers of both Hall and Rectory were habited in sable; added to these, the undertaker’s men, at least a score, with crapes and hatbands, and who made goodly show when the great burying show took place — but these are mute personages in our drama; and having nothing to do or say, need occupy a very little space here. |
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Ihren Schwägerinnen gegenüber machte Rebekka keinen Versuch, ihre frühere Stellung als Gouvernante in Vergessenheit zu bringen, sondern sie sprach offenherzig und freundlich mit ihnen darüber, erkundigte sich ernsthaft nach ihren Studien und erzählte ihnen, daß sie oft und oft an sie gedacht habe und sehr begierig gewesen sei, zu erfahren, wie es ihnen ginge. Man hätte tatsächlich glauben können, sie habe seit ihrer Trennung nie aufgehört, stets und ständig an sie zu denken und den zärtlichsten Anteil an ihrem Wohlergehen zu nehmen. So wenigstens glaubten Lady Crawley und ihre jungen Schwägerinnen. |
With regard to her sisters-in-law Rebecca did not attempt to forget her former position of Governess towards them, but recalled it frankly and kindly, and asked them about their studies with great gravity, and told them that she had thought of them many and many a day, and longed to know of their welfare. In fact you would have supposed that ever since she had left them she had not ceased to keep them uppermost in her thoughts and to take the tenderest interest in their welfare. So supposed Lady Crawley herself and her young sisters. |
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»Sie hat sich in den acht Jahren kaum verändert«, bemerkte Miss Rosalind zu Miss Violet, als sie sich fürs Essen umkleideten. |
“She’s hardly changed since eight years,” said Miss Rosalind to Miss Violet, as they were preparing for dinner. |
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»Diese rothaarigen Frauen sehen erstaunlich gut aus«, entgegnete die andere. |
“Those red-haired women look wonderfully well,” replied the other. |
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»Ihr Haar ist jetzt viel dunkler, als es früher war; ich glaube, sie färbt es; sie ist auch stärker geworden und hat in jeder Hinsicht gewonnen«, fügte Miss Rosalind hinzu, die Anlage hatte, sehr dick zu werden. |
“Hers is much darker than it was; I think she must dye it,” Miss Rosalind added. “She is stouter, too, and altogether improved,” continued Miss Rosalind, who was disposed to be very fat. |
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»Wenigstens ist sie nicht eingebildet und hat nicht vergessen, daß sie einmal unsere Gouvernante gewesen ist«, sagte Miss Violet und deutete damit an, daß es für Gouvernanten angemessen sei, sich in Schranken zu halten. Dabei übersah sie ganz, daß sie nicht nur die Enkelin von Sir Walpole Crawley, sondern auch von Mr. Dawson aus Mudbury war und daher eine Kohlenschaufel im Wappen führte. Es gibt viele wohlmeinende Leute, die man täglich auf dem Jahrmarkt der Eitelkeit trifft und die ebenso vergeßlich sind. |
“At least she gives herself no airs and remembers that she was our Governess once,” Miss Violet said, intimating that it befitted all governesses to keep their proper place, and forgetting altogether that she was granddaughter not only of Sir Walpole Crawley, but of Mr. Dawson of Mudbury, and so had a coal-scuttle in her scutcheon. There are other very well-meaning people whom one meets every day in Vanity Fair who are surely equally oblivious. |
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»Es kann doch wohl nicht wahr sein, was die Mädchen im Pfarrhaus gesagt haben, daß ihre Mutter eine Ballettänzerin war...« |
“It can’t be true what the girls at the Rectory said, that her mother was an opera-dancer — ” |
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»Kein Mensch kann für seine Geburt«, entgegnete Rosalind sehr freisinnig. »Ich für mein Teil stimme unserem Bruder bei, daß wir sie natürlich auch beachten müssen, da sie nun einmal in der Familie ist. Tante Bute soll ganz still sein; sie will Kate an den jungen Hooper, den Weinhändler, verheiraten und hat ihn sogar aufgefordert, ins Pfarrhaus zu kommen und Bestellungen entgegenzunehmen.« |
“A person can’t help their birth,” Rosalind replied with great liberality. “And I agree with our brother, that as she is in the family, of course we are bound to notice her. I am sure Aunt Bute need not talk; she wants to marry Kate to young Hooper, the wine-merchant, and absolutely asked him to come to the Rectory for orders.” |
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»Ich möchte wissen, ob Lady Southdown das Haus verläßt; sie hat Mrs. Rawdon sehr finster angesehen«, sagte die andere. |
“I wonder whether Lady Southdown will go away, she looked very glum upon Mrs. Rawdon,” the other said. |
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»Ich wünschte, sie täte es. Ich will die ›Apfelfrau von Finchley‹ nicht lesen«, beteuerte Violet, und mit diesen Worten gingen die beiden Mädchen zum Familienmahl, zu dem die Glocke wie gewöhnlich ertönte. Dabei vermieden sie einen Gang, an dessen Ende ein gewisser Sarg stand, von zwei Wächtern bewacht und beleuchtet von Kerzen, die in dem verschlossenen Zimmer ständig brannten. |
“I wish she would. I won’t read the Washerwoman of Finchley Common,” vowed Violet; and so saying, and avoiding a passage at the end of which a certain coffin was placed with a couple of watchers, and lights perpetually burning in the closed room, these young women came down to the family dinner, for which the bell rang as usual. |
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Vor dem Essen jedoch führte Lady Jane Rebekka in die für sie bestimmten Gemächer, die wie das ganze übrige Haus unter Pitts Regierung viel ordentlicher und behaglicher geworden waren. Als sie sah, daß Mrs. Rawdons bescheidene Köfferchen angekommen und ins Schlafzimmer und den angrenzenden Ankleideraum gebracht worden waren, half sie ihr, den netten schwarzen Hut und den Mantel abzulegen, und fragte ihre Schwägerin, womit sie ihr sonst dienen könnte. |
But before this, Lady Jane conducted Rebecca to the apartments prepared for her, which, with the rest of the house, had assumed a very much improved appearance of order and comfort during Pitt’s regency, and here beholding that Mrs. Rawdon’s modest little trunks had arrived, and were placed in the bedroom and dressing-room adjoining, helped her to take off her neat black bonnet and cloak, and asked her sister-in-law in what more she could be useful. |
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»Am liebsten«, sagte Rebekka, »möchte ich ins Kinderzimmer gehen und Ihre lieben Kinderchen sehen.« Daraufhin blickten sich beide Damen sehr freundlich an und gingen Hand in Hand dorthin. |
“What I should like best,” said Rebecca, “would be to go to the nursery and see your dear little children.” On which the two ladies looked very kindly at each other and went to that apartment hand in hand. |
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Becky bewunderte die kleine Matilda, die noch nicht ganz vier Jahre alt war, als den bezauberndsten kleinen Engel der Welt und den Knaben, einen kleinen bleichen Burschen von zwei Jahren, mit schweren Augenlidern und großem Kopf, als ein wahres Wunder an Größe, Verstand und Schönheit. |
Becky admired little Matilda, who was not quite four years old, as the most charming little love in the world; and the boy, a little fellow of two years — pale, heavy-eyed, and large-headed — she pronounced to be a perfect prodigy in point of size, intelligence, and beauty. |
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»Ich wünschte nur, Mama wollte ihm nicht unbedingt immer so viel Medizin geben«, sagte Lady Jane mit einem Seufzer. »Ich denke oft, ohne ginge es uns allen viel besser.« Dann führten Lady Jane und ihre neue Freundin eines jener vertraulichen Gespräche über Medizin und Kinder, an denen alle Mütter und, wie ich höre, die meisten Frauen das größte Vergnügen finden. Der Verfasser dieser Geschichte erinnert sich noch gut der Zeit vor fünfzig Jahren, als er ein interessanter kleiner Knabe war und nach dem Essen mit den Damen das Zimmer verlassen mußte. Dabei drehten sich deren Gespräche hauptsächlich um ihre Krankheiten, und als er später ein paar von ihnen direkt fragte, wurde ihm bestätigt, daß sich die Zeiten nicht geändert hätten. Meine schönen Leserinnen mögen noch heute abend selbst ihre Beobachtungen anstellen, wenn sie nach dem Dessert die Tafel verlassen und sich versammeln, um den Salondienst abzuhalten. Nun, nach einer halben Stunde jedenfalls waren Becky und Lady Jane vertraute Freundinnen – und im Laufe des Abends äußerte die Lady gegenüber Sir Pitt, daß sie ihre neue Schwägerin für eine freundliche, offene, unaffektierte und liebevolle junge Frau halte. |
“I wish Mamma would not insist on giving him so much medicine,” Lady Jane said with a sigh. “I often think we should all be better without it.” And then Lady Jane and her new-found friend had one of those confidential medical conversations about the children, which all mothers, and most women, as I am given to understand, delight in. Fifty years ago, and when the present writer, being an interesting little boy, was ordered out of the room with the ladies after dinner, I remember quite well that their talk was chiefly about their ailments; and putting this question directly to two or three since, I have always got from them the acknowledgement that times are not changed. Let my fair readers remark for themselves this very evening when they quit the dessert-table and assemble to celebrate the drawing-room mysteries. Well — in half an hour Becky and Lady Jane were close and intimate friends — and in the course of the evening her Ladyship informed Sir Pitt that she thought her new sister-in-law was a kind, frank, unaffected, and affectionate young woman. |
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Nachdem die unermüdliche kleine Frau leicht Lady Janes Zuneigung erworben hatte, machte sie sich daran, die erlauchte Mutter zu gewinnen. Sobald Rebekka Lady Southdown allein traf, überfiel sie sie sofort mit Fragen des Kinderzimmers und erklärte, daß ihr eigener kleiner Knabe durch den reichlichen Gebrauch von Kalomel gerettet, im wahrsten Sinne gerettet worden sei, als alle Pariser Ärzte das liebe Kind schon aufgegeben hatten. Sodann erwähnte sie, wie oft sie durch Ehrwürden Lawrence Grills von Lady Southdown gehört hatte. Dieser vortreffliche Mann sei doch der Prediger der Kapelle in Mayfair, die sie häufig besuchte. Ihre Ansichten hätten sich durch die Verhältnisse und Unglücksfälle sehr geändert, und sie hoffte, daß ihr früheres Leben in Weltlichkeit und Irren sie nicht unfähig gemacht habe, in Zukunft ernsthaftere Gedanken zu hegen. Sie erzählte, wie sie Sir Pitt Crawley für seine einstmaligen religiösen Unterweisungen zu Dank verpflichtet sei, und erwähnte die »Apfelfrau von Finchley«, die sie mit dem größten Nutzen gelesen habe, und erkundigte sich nach Lady Emily, der genialen Verfasserin, jetzt Lady Emily Hornblower in Kapstadt, wo ihr Gemahl beste Aussichten hatte, Bischof von Kaffraria zu werden. |
And so having easily won the daughter’s good-will, the indefatigable little woman bent herself to conciliate the august Lady Southdown. As soon as she found her Ladyship alone, Rebecca attacked her on the nursery question at once and said that her own little boy was saved, actually saved, by calomel, freely administered, when all the physicians in Paris had given the dear child up. And then she mentioned how often she had heard of Lady Southdown from that excellent man the Reverend Lawrence Grills, Minister of the chapel in May Fair, which she frequented; and how her views were very much changed by circumstances and misfortunes; and how she hoped that a past life spent in worldliness and error might not incapacitate her from more serious thought for the future. She described how in former days she had been indebted to Mr. Crawley for religious instruction, touched upon the Washerwoman of Finchley Common, which she had read with the greatest profit, and asked about Lady Emily, its gifted author, now Lady Emily Hornblower, at Cape Town, where her husband had strong hopes of becoming Bishop of Caffraria. |
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Sie krönte jedoch ihre Bemühungen und sicherte sich Lady Southdowns Gunst dadurch, daß sie sich nach der Beerdigung sehr aufgeregt und unwohl fühlte und den medizinischen Rat der Lady erbat. Die verwitwete Gräfin erteilte ihr nicht nur diesen, sondern kam in der Nacht, in ein Schlafgewand gehüllt, mehr denn je Lady Macbeth gleichend, höchstpersönlich in Rebekkas Schlafzimmer mit einem Paket ihrer Lieblingstraktate und einer eigenhändig zusammengebrauten Medizin, die Mrs. Rawdon unbedingt einnehmen müßte. |
But she crowned all, and confirmed herself in Lady Southdown’s favour, by feeling very much agitated and unwell after the funeral and requesting her Ladyship’s medical advice, which the Dowager not only gave, but, wrapped up in a bed-gown and looking more like Lady Macbeth than ever, came privately in the night to Becky’s room with a parcel of favourite tracts, and a medicine of her own composition, which she insisted that Mrs. Rawdon should take. |
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Becky nahm zuerst die Traktate, begann sie mit großem Interesse durchzusehen. Dabei verwickelte sie die verwitwete Gräfin in ein Gespräch über die Schriften und ihr eigenes Seelenheil, wodurch sie hoffte, ihren Körper vor der Medizin zu bewahren. Nachdem jedoch das religiöse Thema erschöpft war, wollte Lady Macbeth Beckys Zimmer nicht verlassen, ehe sie nicht auch das Glas mit ihrem Nachttrunk geleert hatte. Die arme Mrs. Rawdon mußte also tatsächlich einen dankbaren Blick zeigen und die Medizin unter der Nase der unerbittlichen alten Gräfin hinunterschlucken, die dann endlich ihr Opfer mit einem Segenswunsch verließ. |
Becky first accepted the tracts and began to examine them with great interest, engaging the Dowager in a conversation concerning them and the welfare of her soul, by which means she hoped that her body might escape medication. But after the religious topics were exhausted, Lady Macbeth would not quit Becky’s chamber until her cup of night-drink was emptied too; and poor Mrs. Rawdon was compelled actually to assume a look of gratitude, and to swallow the medicine under the unyielding old Dowager’s nose, who left her victim finally with a benediction. |
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Der Trank hatte Mrs. Rawdon nicht sonderlich erquickt. Sie sah recht unwohl aus, als Rawdon eintrat und hörte, was geschehen war; seine Lachsalve ertönte so laut wie gewöhnlich, als Becky mit dem ihr angeborenen Humor, wenn auch auf ihre eigenen Kosten, davon berichtete, wie sie Lady Southdown zum Opfer gefallen war. Lord Steyne und der Sohn der Lady in London lachten noch oft über die Geschichte, nachdem Rawdon und seine Frau zu ihrer Wohnung in Mayfair zurückgekehrt waren. Becky spielte ihnen die ganze Szene vor, sie setzte eine Nachthaube auf und zog ein Nachthemd an, hielt eine lange Predigt in echt pietistischer Manier und ließ sich über die Vortrefflichkeit der Arznei aus, die sie scheinbar verordnete, mit einem so gut nachgeahmten Ernst, daß man wirklich hätte glauben können, es sei die römische Nase der Gräfin, durch die sie schnüffelte. »Spielen Sie doch bitte Gräfin Southdown und das Abführmittel«, war der ewige Schlachtruf der Gesellschaft in Beckys kleinem Salon in Mayfair, und zum erstenmal in ihrem Leben trug die verwitwete Gräfin Southdown etwas zur Unterhaltung bei. |
It did not much comfort Mrs. Rawdon; her countenance was very queer when Rawdon came in and heard what had happened; and. his explosions of laughter were as loud as usual, when Becky, with a fun which she could not disguise, even though it was at her own expense, described the occurrence and how she had been victimized by Lady Southdown. Lord Steyne, and her son in London, had many a laugh over the story when Rawdon and his wife returned to their quarters in May Fair. Becky acted the whole scene for them. She put on a night-cap and gown. She preached a great sermon in the true serious manner; she lectured on the virtue of the medicine which she pretended to administer, with a gravity of imitation so perfect that you would have thought it was the Countess’s own Roman nose through which she snuffled. “Give us Lady Southdown and the black dose,” was a constant cry amongst the folks in Becky’s little drawing-room in May Fair. And for the first time in her life the Dowager Countess of Southdown was made amusing. |
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Sir Pitt, der die Achtung und Ehrerbietung, die ihm Rebekka in früherer Zeit entgegenbrachte, nicht vergessen hatte, war ihr ganz wohlgesinnt. Die Heirat, so unbesonnen sie auch war, hatte auf Rawdon doch einen guten Einfluß ausgeübt. Das merkte man deutlich an dem veränderten Benehmen und der neuen Lebensweise des Obersten – und hatte die Verbindung nicht letzten Endes Pitts Glück bewirkt? Der schlaue Diplomat lächelte in sich hinein, wenn er sich gestand, daß er ihr sein Vermögen verdankte und daß er eigentlich nichts dagegen sagen dürfte. Seine Befriedigung wurde weder durch Rebekkas Bemerkungen noch durch ihr Benehmen oder ihre Unterhaltung beeinträchtigt. |
Sir Pitt remembered the testimonies of respect and veneration which Rebecca had paid personally to himself in early days, and was tolerably well disposed towards her. The marriage, ill-advised as it was, had improved Rawdon very much — that was clear from the Colonel’s altered habits and demeanour — and had it not been a lucky union as regarded Pitt himself? The cunning diplomatist smiled inwardly as he owned that he owed his fortune to it, and acknowledged that he at least ought not to cry out against it. His satisfaction was not removed by Rebecca’s own statements, behaviour, and conversation. |
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Sie verdoppelte die Ehrerbietung, die ihn früher bezaubert hatte, und stellte seine Redegabe in ein so günstiges Licht, daß Pitt selbst darüber erstaunt war. Stets geneigt, seine eigenen Talente wertzuschätzen, bewunderte er sie um so mehr, wenn Rebekka ihn darauf aufmerksam machte. Ihrer Schwägerin konnte Rebekka sehr leicht beweisen, daß Mrs. Bute Crawley die Heirat zustande gebracht hatte, die sie später so sehr verleumdete, und daß Mrs. Butes Habsucht alle die gottlosen Gerüchte über Rebekka erfand, weil sie hoffte, damit Miss Crawleys gesamtes Vermögen zu erhalten und Rawdon der Gunst seiner Tante zu berauben. »Es ist ihr gelungen, uns arm zu machen«, sagte Rebekka mit einer Miene engelhafter Ergebung, »wie könnte ich aber einer Frau böse sein, die mir einen der besten Männer der Welt verschafft hat? Und ist nicht ihre Habgier genügend bestraft worden durch das Scheitern ihrer eigenen Hoffnungen und den Verlust des Vermögens, worauf sie so großen Wert legte? Arm!« rief sie. »Teuerste Lady Jane, was kümmert uns die Armut! Ich bin von Kindheit auf daran gewöhnt und bin dankbar, daß Miss Crawleys Geld dazu verwendet wurde, den Glanz der edlen alten Familie wiederherzustellen, zu der zu gehören ich so stolz bin. Ich bin überzeugt, daß Sir Pitt einen viel besseren Gebrauch davon machen wird, als Rawdon es getan hätte.« |
She doubled the deference which before had charmed him, calling out his conversational powers in such a manner as quite to surprise Pitt himself, who, always inclined to respect his own talents, admired them the more when Rebecca pointed them out to him. With her sister-in-law, Rebecca was satisfactorily able to prove that it was Mrs. Bute Crawley who brought about the marriage which she afterwards so calumniated; that it was Mrs. Bute’s avarice — who hoped to gain all Miss Crawley’s fortune and deprive Rawdon of his aunt’s favour — which caused and invented all the wicked reports against Rebecca. “She succeeded in making us poor,” Rebecca said with an air of angelical patience; “but how can I be angry with a woman who has given me one of the best husbands in the world? And has not her own avarice been sufficiently punished by the ruin of her own hopes and the loss of the property by which she set so much store? Poor!” she cried. “Dear Lady Jane, what care we for poverty? I am used to it from childhood, and I am often thankful that Miss Crawley’s money has gone to restore the splendour of the noble old family of which I am so proud to be a member. I am sure Sir Pitt will make a much better use of it than Rawdon would.” |
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All diese Reden wurden Pitt von der treuesten aller Gemahlinnen hinterbracht und erhöhten noch den günstigen Eindruck, den Rebekka gemacht hatte. Es ging sogar so gut, daß Sir Pitt drei Tage nach dem Begräbnis, als die Familie beim Essen saß und er als Oberhaupt das Geflügel zerlegte, zu Mrs. Rawdon sagte: »E-hm! Rebekka, darf ich Ihnen einen Flügel geben?« – Worte, die die Augen der kleinen Frau vor Freude funkeln ließen. |
All these speeches were reported to Sir Pitt by the most faithful of wives, and increased the favourable impression which Rebecca made; so much so that when, on the third day after the funeral, the family party were at dinner, Sir Pitt Crawley, carving fowls at the head of the table, actually said to Mrs. Rawdon, “Ahem! Rebecca, may I give you a wing?" — a speech which made the little woman’s eyes sparkle with pleasure. |
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Während Rebekka die obenerwähnten Pläne und Hoffnungen verfolgte und Pitt Crawley die Begräbnisfeierlichkeiten, und andere Angelegenheiten seiner künftigen Größe und Würde ordnete, während Lady Jane im Kinderzimmer beschäftigt war, soweit es ihre Mutter zuließ, während die Sonne, auf- und unterging und die Turmglocke des Schlosses wie gewöhnlich zum Essen und Beten rief, lag der Leichnam des ehemaligen Besitzers von Queen's Crawley in dem Zimmer, das er bewohnt hatte, und bei ihm wachten ständig die zu diesem Zweck gemieteten Leute. Ein oder zwei Frauen und ein paar Männer des Beerdigungsunternehmers – die, die man in Southampton auftreiben konnte –, ganz in Schwarz und mit der angemessenen geräuschlosen und tragischen Haltung, versahen diese Pflicht, abwechselnd an den sterblichen Überresten des Baronets zu wachen, und wenn sie abgelöst wurden, versammelten sie sich im Zimmer der Haushälterin, wo sie ungestört Karten spielten und ihr Bier tranken. |
While Rebecca was prosecuting the above schemes and hopes, and Pitt Crawley arranging the funeral ceremonial and other matters connected with his future progress and dignity, and Lady Jane busy with her nursery, as far as her mother would let her, and the sun rising and setting, and the clock-tower bell of the Hall ringing to dinner and to prayers as usual, the body of the late owner of Queen’s Crawley lay in the apartment which he had occupied, watched unceasingly by the professional attendants who were engaged for that rite. A woman or two, and three or four undertaker’s men, the best whom Southampton could furnish, dressed in black, and of a proper stealthy and tragical demeanour, had charge of the remains which they watched turn about, having the housekeeper’s room for their place of rendezvous when off duty, where they played at cards in privacy and drank their beer. |
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Die Familienmitglieder und die Dienerschaft des Hauses mieden den düsteren Ort, wo die Gebeine des Abkömmlings einer langen Reihe von Rittern und Edelleuten ihrer endgültigen Übersiedelung in die Familiengruft harrten. Niemand betrauerte den alten Mann außer der armen Frau, die gehofft hatte, Sir Pitts Gemahlin und Witwe zu werden, und die in Schande aus dem Schloß geflohen war, das sie fast schon regiert hatte. Außer ihr und einem alten Jagdhund, dessen Zuneigung er sich in der Zeit seines Schwachsinns erworben hatte, besaß der Alte keinen einzigen Freund, der ihn betrauert hätte. Er hatte sich aber auch in seinem ganzen Leben nie die geringste Mühe gegeben, einen Freund zu erringen. Hätten die Besten und Gütigsten von uns nach ihrem Scheiden von der Erde die Möglichkeit, sie wieder zu besuchen, so würden sie, wenn es in den Sphären, wohin wir reisen, überhaupt noch die Gefühle des Jahrmarkts der Eitelkeit gibt, sicherlich tief betrübt sein, zu sehen, wie bald sich die Überlebenden getröstet haben. So war also Sir Pitt vergessen – wie die Besten und Gütigsten von uns – nur ein paar Wochen früher. |
The members of the family and servants of the house kept away from the gloomy spot, where the bones of the descendant of an ancient line of knights and gentlemen lay, awaiting their final consignment to the family crypt. No regrets attended them, save those of the poor woman who had hoped to be Sir Pitt’s wife and widow and who had fled in disgrace from the Hall over which she had so nearly been a ruler. Beyond her and a favourite old pointer he had, and between whom and himself an attachment subsisted during the period of his imbecility, the old man had not a single friend to mourn him, having indeed, during the whole course of his life, never taken the least pains to secure one. Could the best and kindest of us who depart from the earth have an opportunity of revisiting it, I suppose he or she (assuming that any Vanity Fair feelings subsist in the sphere whither we are bound) would have a pang of mortification at finding how soon our survivors were consoled. And so Sir Pitt was forgotten — like the kindest and best of us — only a few weeks sooner. |
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Diejenigen, die Lust dazu verspüren, mögen seinen sterblichen Überresten zum Grabe folgen, wohin sie am festgesetzten Tag in geziemender Weise gebracht wurden. Die Familie begleitete sie in schwarzen Kutschen, mit den Taschentüchern vor der Nase, bereit für die Tränen, die nicht kamen; der Begräbnisunternehmer und seine Leute waren sehr betrübt. Die größeren Pächter trauerten aus Rücksicht auf ihren neuen Herrn. Die Kutschen der benachbarten Gutsbesitzer kamen aus drei Meilen im Umkreis leer in tiefer Trauer. Der Pfarrer sagte seine Formel über »unseren lieben verschiedenen Bruder« her. Solange wir noch im Besitz eines menschlichen Körpers sind, machen wir ihn zum Spielball unserer Eitelkeit, veranstalten um ihn hohle Zeremonien, bahren ihn auf, umgeben ihn mit vergoldeten Nägeln und Samt und beenden unsere Pflichten gegen ihn dadurch, daß wir einen Stein, vollgeschrieben mit Lügen, darüberlegen. Butes Unterpfarrer, ein eleganter Bursche von Oxford, und Sir Pitt Crawley verfaßten gemeinsam eine passende lateinische Grabinschrift für den seligen Baronet, und der Unterpfarrer hielt eine klassische Predigt, in der er die Überlebenden ermahnte, sich nicht vom Kummer überwältigen zu lassen, und sie ehrerbietig darauf hinwies, daß man auch sie eines Tages auffordern würde, durch die düstere und geheimnisvolle Pforte zu gehen, die sich hinter den sterblichen Überresten ihres vielbeweinten Bruders geschlossen habe. Dann stiegen die Pächter wieder aufs Pferd oder blieben und erquickten sich bei einem Trank im »Wappen Crawleys«. Nach einem Frühstück in der Gesindestube von Queen's Crawley rollten die Kutschen der Gutsbesitzer wieder in die verschiedensten Richtungen davon; dann packten die Leute des Begräbnisunternehmers die Seile, die Bahrtücher, Samtbehänge, Straußenfedern und anderen Begräbnisrequisiten wieder ein, kletterten auf das Dach des Leichenwagens und fuhren ab nach Southampton. Ihre Gesichter entspannten sich wieder zu einem natürlichen Ausdruck, als die Pferde das Parktor hinter sich gelassen hatten und auf der offenen Straße in einen lebhaften Trab fielen, und man hätte dann sehen können, wie der ganze Haufen die Wirtshaustüren verdunkelte, und dazwischen Zinnkrüge, die im Sonnenschein blitzten. Sir Pitts Krankenstuhl wurde in einen Geräteschuppen im Garten gerollt; der alte Jagdhund heulte in der ersten Zeit ein paarmal, aber das waren auch die einzigen kummervollen Laute, die man in dem Schloß hörte, dessen Besitzer Sir Pitt Crawley, Baronet, mehr als sechzig Jahre lang gewesen war. |
Those who will may follow his remains to the grave, whither they were borne on the appointed day, in the most becoming manner, the family in black coaches, with their handkerchiefs up to their noses, ready for the tears which did not come; the undertaker and his gentlemen in deep tribulation; the select tenantry mourning out of compliment to the new landlord; the neighbouring gentry’s carriages at three miles an hour, empty, and in profound affliction; the parson speaking out the formula about “our dear brother departed.” As long as we have a man’s body, we play our Vanities upon it, surrounding it with humbug and ceremonies, laying it in state, and packing it up in gilt nails and velvet; and we finish our duty by placing over it a stone, written all over with lies. Bute’s curate, a smart young fellow from Oxford, and Sir Pitt Crawley composed between them an appropriate Latin epitaph for the late lamented Baronet, and the former preached a classical sermon, exhorting the survivors not to give way to grief and informing them in the most respectful terms that they also would be one day called upon to pass that gloomy and mysterious portal which had just closed upon the remains of their lamented brother. Then the tenantry mounted on horseback again, or stayed and refreshed themselves at the Crawley Arms. Then, after a lunch in the servants’ hall at Queen’s Crawley, the gentry’s carriages wheeled off to their different destinations: then the undertaker’s men, taking the ropes, palls, velvets, ostrich feathers, and other mortuary properties, clambered up on the roof of the hearse and rode off to Southampton. Their faces relapsed into a natural expression as the horses, clearing the lodge-gates, got into a brisker trot on the open road; and squads of them might have been seen, speckling with black the public-house entrances, with pewter-pots flashing in the sunshine. Sir Pitt’s invalid chair was wheeled away into a tool-house in the garden; the old pointer used to howl sometimes at first, but these were the only accents of grief which were heard in the Hall of which Sir Pitt Crawley, Baronet, had been master for some threescore years. |
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Da es Rebhühner in Massen gab und die Jagd gewissermaßen zu den Pflichten eines englischen Gentlemans gehört, der eine Neigung zum Staatsdienst hat, so nahm Sir Pitt, nachdem die erste schmerzliche Erschütterung vorüber war, in einem weißen Hut mit Trauerflor ein wenig an dieser Zerstreuung teil. Der Anblick dieser Stoppel- und Rübenfelder, die jetzt ihm gehörten, bereitete ihm eine geheime Freude. Zuweilen nahm er mit ausgesuchter Demut keine Flinte, sondern nur einen friedlichen Bambusstock mit, während sein großer Bruder Rawdon und die Wildhüter neben ihm drauflosfeuerten. Pitts Geld und Landbesitz machten auf seinen Bruder einen tiefen Eindruck. Der mittellose Oberst wurde direkt unterwürfig und ehrerbietig gegenüber dem Oberhaupt des Hauses und verachtete den Milchbart Pitt nicht mehr. Rawdon lauschte interessiert den Pflanzungs- und Bewässerungsplänen seines älteren Bruders, gab seine Ratschläge über die Ställe und das Vieh, ritt nach Mudbury, um eine Stute anzusehen, die ihm als Reitpferd für Lady Jane geeignet schien, und erbot sich, sie zuzureiten. Der rebellische Dragoner war jetzt ganz bescheiden und demütig und ein höchst verständiger jüngerer Bruder geworden. Er erhielt laufend Berichte von Miss Briggs aus London über den kleinen Rawdon, der dort zurückgeblieben war. Mitunter schrieb der Junge auch selbst. »Mir geht es gut«, schrieb er. »Ich hoffe, Dir geht es sehr gut. Ich hoffe, der Mama geht es sehr gut. Dem Pony geht es sehr gut. Grey nimmt mich zum Reiten mit in den Park. Ich kann Trab reiten. Ich habe den kleinen Jungen wiedergetroffen, der schon einmal geritten ist. Er hat geweint, als er Trab geritten ist. Ich weine nicht.« Rawdon las diese Briefe seinem Bruder und Lady Jane vor, die davon entzückt war; der Baronet versprach, für die Ausbildung des Knaben zu sorgen, und seine gutherzige Frau gab Rebekka eine Banknote und bat sie, dafür ein Geschenk für ihren kleinen Neffen zu kaufen. |
As the birds were pretty plentiful, and partridge shooting is as it were the duty of an English gentleman of statesmanlike propensities, Sir Pitt Crawley, the first shock of grief over, went out a little and partook of that diversion in a white hat with crape round it. The sight of those fields of stubble and turnips, now his own, gave him many secret joys. Sometimes, and with an exquisite humility, he took no gun, but went out with a peaceful bamboo cane; Rawdon, his big brother, and the keepers blazing away at his side. Pitt’s money and acres had a great effect upon his brother. The penniless Colonel became quite obsequious and respectful to the head of his house, and despised the milksop Pitt no longer. Rawdon listened with sympathy to his senior’s prospects of planting and draining, gave his advice about the stables and cattle, rode over to Mudbury to look at a mare, which he thought would carry Lady Jane, and offered to break her, &c.: the rebellious dragoon was quite humbled and subdued, and became a most creditable younger brother. He had constant bulletins from Miss Briggs in London respecting little Rawdon, who was left behind there, who sent messages of his own. “I am very well,” he wrote. “I hope you are very well. I hope Mamma is very well. The pony is very well. Grey takes me to ride in the park. I can canter. I met the little boy who rode before. He cried when he cantered. I do not cry.” Rawdon read these letters to his brother and Lady Jane, who was delighted with them. The Baronet promised to take charge of the lad at school, and his kind-hearted wife gave Rebecca a bank-note, begging her to buy a present with it for her little nephew. |
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Ein Tag folgte dem anderen, und die Damen des Hauses verbrachten ihre Zeit mit jenen ruhigen Beschäftigungen und Unterhaltungen, mit denen sich die Damen vom Lande zufriedengeben. Die Glocke rief zum Essen und zum Beten. Die jungen Damen übten täglich nach dem Frühstück auf dem Klavier, wobei Rebekka so gütig war, sie zu unterweisen; dann zogen sie derbe Schuhe an und streiften durch den Park oder die Büsche oder gingen jenseits der Parkumfassung in die Dörfer und fielen mit Lady Southdowns Arzneien und Traktaten in die Hütten ein, wo sich Kranke befanden. Lady Southdown fuhr in einem Ponywagen aus und hatte dabei oft Rebekka neben sich, die mit dem größten Interesse den feierlichen Reden der verwitweten Gräfin zuhörte. Abends sang Mrs. Rawdon der Familie Stücke von Händel und Haydn vor und begann mit einer großen Strickarbeit, als ob sie dazu geboren wäre und diese Lebensweise fortsetzen sollte, bis sie in glänzendem hohem Alter ins Grab sinken und Trauer und eine große Menge Staatspapiere hinterlassen würde – als ob keine Sorgen und Gläubiger, keine Pläne, Ausflüchte und Armut außerhalb des Parktores auf sie warteten, um sich auf sie zu stürzen, sobald sie wieder in die Welt hinaustrat. |
One day followed another, and the ladies of the house passed their life in those calm pursuits and amusements which satisfy country ladies. Bells rang to meals and to prayers. The young ladies took exercise on the pianoforte every morning after breakfast, Rebecca giving them the benefit of her instruction. Then they put on thick shoes and walked in the park or shrubberies, or beyond the palings into the village, descending upon the cottages, with Lady Southdown’s medicine and tracts for the sick people there. Lady Southdown drove out in a pony-chaise, when Rebecca would take her place by the Dowager’s side and listen to her solemn talk with the utmost interest. She sang Handel and Haydn to the family of evenings, and engaged in a large piece of worsted work, as if she had been born to the business and as if this kind of life was to continue with her until she should sink to the grave in a polite old age, leaving regrets and a great quantity of consols behind her — as if there were not cares and duns, schemes, shifts, and poverty waiting outside the park gates, to pounce upon her when she issued into the world again. |
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Es ist nicht schwer, die Frau eines Landedelmannes zu sein, dachte Rebekka. Ich glaube, ich könnte mit fünftausend Pfund jährlich auch eine gute Frau werden. Ich könnte meine Zeit im Kinderzimmer totschlagen und die Aprikosen am Spalier zählen. Ich könnte die Pflanzen im Gewächshaus begießen und die abgestorbenen Blätter von den Geranien abknipsen. Ich könnte mich bei alten Frauen nach ihrem Rheumatismus erkundigen und den Armen für eine halbe Krone Suppe kochen lassen. Bei fünftausend pro Jahr würde ich das kaum merken. Ich könnte sogar zehn Meilen weit zu einem Nachbarn zum Essen fahren und mich nach der Mode des vorletzten Jahres kleiden. Ich könnte zur Kirche gehen und mich in dem großen Familienstuhl wach halten oder hinter den Vorhängen bei herabgelassenem Schleier schlafen, wenn ich erst ein bißchen Übung hätte. Ich könnte alle bezahlen, wenn ich nur das Geld hätte. Dies ist es, worauf die Taschenspieler hier so stolz sind. Sie blicken mitleidig auf uns arme Sünder herab, die keins haben. Sie halten sich für großzügig, wenn sie unseren Kindern eine Fünfpfundnote schenken, und verachten uns, weil wir nichts haben. Wer weiß, vielleicht hatte Rebekka mit ihren Gedanken recht, und es war bloß eine Geld- und Vermögensfrage, die den Unterschied zwischen ihr und einer ehrbaren Frau ausmachte. Wer kann behaupten, er sei besser als sein Nachbar, wenn er die Versuchung in Betracht zieht? Wenn bequemes Wohlleben den Menschen nicht ehrlich macht, so hält es ihn doch wenigstens auf der Bahn des Rechts. Ein vom Schildkrötenmahl kommender Alderman wird nicht aus der Kutsche steigen, um eine Hammelkeule zu stehlen; aber man lasse ihn hungern und warte ab, ob er nicht einen Laib Brot mitgehen heißt. Becky tröstete sich damit, daß sie auf diese Weise die Glücksfälle gegeneinander abwog und die Verteilung des Guten und Bösen in der Welt ausglich. |
“It isn’t difficult to be a country gentleman’s wife,” Rebecca thought. “I think I could be a good woman if I had five thousand a year. I could dawdle about in the nursery and count the apricots on the wall. I could water plants in a green-house and pick off dead leaves from the geraniums. I could ask old women about their rheumatisms and order half-a-crown’s worth of soup for the poor. I shouldn’t miss it much, out of five thousand a year. I could even drive out ten miles to dine at a neighbour’s, and dress in the fashions of the year before last. I could go to church and keep awake in the great family pew, or go to sleep behind the curtains, with my veil down, if I only had practice. I could pay everybody, if I had but the money. This is what the conjurors here pride themselves upon doing. They look down with pity upon us miserable sinners who have none. They think themselves generous if they give our children a five-pound note, and us contemptible if we are without one.” And who knows but Rebecca was right in her speculations — and that it was only a question of money and fortune which made the difference between her and an honest woman? If you take temptations into account, who is to say that he is better than his neighbour? A comfortable career of prosperity, if it does not make people honest, at least keeps them so. An alderman coming from a turtle feast will not step out of his carnage to steal a leg of mutton; but put him to starve, and see if he will not purloin a loaf. Becky consoled herself by so balancing the chances and equalizing the distribution of good and evil in the world. |
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Sie suchte die alten Spazierwege, die alten Felder und Wälder, die Wäldchen, Teiche und Gärten und die Zimmer des alten Hauses, wo sie vor sieben Jahren viele Monate zugebracht hatte, alle wieder auf. Sie war damals jung gewesen oder doch vergleichsweise, denn sie konnte sich keiner Zeit entsinnen, wo sie richtig jung gewesen war – aber sie gedachte ihrer Gefühle und Gedanken vor sieben Jahren und verglich sie mit ihren jetzigen, nun, da sie die Welt gesehen hatte und mit vornehmen Leuten lebte und weit über ihre ursprüngliche bescheidene Stellung hinausgewachsen war. |
The old haunts, the old fields and woods, the copses, ponds, and gardens, the rooms of the old house where she had spent a couple of years seven years ago, were all carefully revisited by her. She had been young there, or comparatively so, for she forgot the time when she ever was young — but she remembered her thoughts and feelings seven years back and contrasted them with those which she had at present, now that she had seen the world, and lived with great people, and raised herself far beyond her original humble station. |
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Ich habe mich hochgearbeitet, weil ich Verstand besitze und fast die ganze Welt sonst aus Narren besteht, dachte Rebekka. Jetzt könnte ich gar nicht mehr zurück zu jenen Leuten, die ich in meines Vaters Atelier traf. Jetzt erscheinen Lords mit Orden und Sternen an meiner Tür statt armer Künstler mit Tabakspäckchen in der Tasche. Ich habe einen Gentleman zum Mann und eine Grafentochter zur Schwägerin in demselben Haus, wo ich noch vor ein paar Jahren kaum etwas Höheres als ein Dienstbote war. Stehe ich aber jetzt besser in der Welt als damals, da ich die Tochter des armen Malers war und den Krämer an der Ecke um Zucker und Tee beschwatzte? Angenommen, ich hätte Francis geheiratet, der mich so liebte, wäre ich dann ärmer gewesen als jetzt? Ich wollte, ich könnte meine Stellung in der Welt und alle meine Verwandten gegen eine hübsche Summe in dreiprozentigen Staatspapieren vertauschen. Becky empfand die Eitelkeit aller menschlichen Beziehungen so stark, daß sie ihren Anker lieber in diesen sicheren Gründen ausgeworfen hätte. |
“I have passed beyond it, because I have brains,” Becky thought, “and almost all the rest of the world are fools. I could not go back and consort with those people now, whom I used to meet in my father’s studio. Lords come up to my door with stars and garters, instead of poor artists with screws of tobacco in their pockets. I have a gentleman for my husband, and an Earl’s daughter for my sister, in the very house where I was little better than a servant a few years ago. But am I much better to do now in the world than I was when I was the poor painter’s daughter and wheedled the grocer round the corner for sugar and tea? Suppose I had married Francis who was so fond of me — I couldn’t have been much poorer than I am now. Heigho! I wish I could exchange my position in society, and all my relations for a snug sum in the Three Per Cent. Consols”; for so it was that Becky felt the Vanity of human affairs, and it was in those securities that she would have liked to cast anchor. |
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Es mag ihr vielleicht auch einmal durch den Kopf gegangen sein, daß Ehrlichkeit, Bescheidenheit und Pflichterfüllung auf geradem Wege sie dem Glück wohl ebenso nahe gebracht hätten wie der Pfad, den sie beschritt, um es zu erreichen. Aber es ging ihr wie den Kindern in Queen's Crawley, die einen Bogen um das Zimmer machten, worin der Leichnam ihres Vaters lag. Wenn Becky überhaupt jemals diese Gedanken gekommen waren, so ging sie stets darum herum und blickte nicht hin. Sie wich ihnen aus und verachtete sie – oder wandelte wenigstens schon auf dem anderen Pfad, auf dem es kein Zurück mehr gab. Ich für mein Teil glaube, daß die Reue die untätigste menschliche Moralempfindung ist und daher am leichtesten unterdrückt werden kann, wenn sie schon einmal erwacht, aber in den meisten Fällen erwacht sie gar nicht erst. Uns bekümmert das Entdecktwerden und die Vorstellung von Schande und Strafe, aber das Bewußtsein des Unrechts allein macht sehr wenige Menschen auf dem Jahrmarkt der Eitelkeit unglücklich. |
It may, perhaps, have struck her that to have been honest and humble, to have done her duty, and to have marched straightforward on her way, would have brought her as near happiness as that path by which she was striving to attain it. But — just as the children at Queen’s Crawley went round the room where the body of their father lay — if ever Becky had these thoughts, she was accustomed to walk round them and not look in. She eluded them and despised them — or at least she was committed to the other path from which retreat was now impossible. And for my part I believe that remorse is the least active of all a man’s moral senses — the very easiest to be deadened when wakened, and in some never wakened at all. We grieve at being found out and at the idea of shame or punishment, but the mere sense of wrong makes very few people unhappy in Vanity Fair. |
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Rebekka verschaffte sich also während ihres Aufenthaltes in Queen's Crawley so viele Freunde unter den Anhängern des ungerechten Mammons, als sie nur zusammenbringen konnte. Lady Jane und ihr Mann nahmen mit den wärmsten Freundschaftsbeteuerungen von ihr Abschied. Sie freuten sich schon auf die Zeit, wo das Familienhaus in der Gaunt Street überholt und verschönert sein würde und sie sich in London treffen könnten. Lady Southdown machte ihr ein Paket voll Medizin zurecht und gab ihr einen Brief an Ehrwürden Lawrence Grills mit, worin sie diesen beschwor, den »Brand«, der das Schreiben überbrachte, »aus dem Feuer zu reißen«. Pitt brachte sie vierspännig bis Mudbury. Dorthin hatte er schon ihr Gepäck nebst einer wahren Wagenladung von Wildbret vorausgeschickt. |
So Rebecca, during her stay at Queen’s Crawley, made as many friends of the Mammon of Unrighteousness as she could possibly bring under control. Lady Jane and her husband bade her farewell with the warmest demonstrations of good-will. They looked forward with pleasure to the time when, the family house in Gaunt Street being repaired and beautified, they were to meet again in London. Lady Southdown made her up a packet of medicine and sent a letter by her to the Rev. Lawrence Grills, exhorting that gentleman to save the brand who “honoured” the letter from the burning. Pitt accompanied them with four horses in the carriage to Mudbury, having sent on their baggage in a cart previously, accompanied with loads of game. |
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»Wie glücklich wirst du sein, wenn du deinen lieben kleinen Jungen wiedersiehst«, sagte Lady Crawley beim Abschied zu ihrer Verwandten. |
“How happy you will be to see your darling little boy again!” Lady Crawley said, taking leave of her kinswoman. |
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»Oh, so glücklich!« erwiderte Rebekka und schlug ihre grünen Augen zum Himmel auf. Sie war ungeheuer froh, den Ort zu verlassen, und ging doch ungern. Queen's Crawley war zwar entsetzlich langweilig, aber die Luft war doch etwas reiner als die, die sie sonst atmete. Alle waren zwar fade, aber in ihrer Art doch freundlich gewesen. »Das ist alles nur die Folge eines jahrelangen Besitzes von Dreiprozentigen«, sagte sich Becky und hatte damit wahrscheinlich recht. |
“Oh so happy!” said Rebecca, throwing up the green eyes. She was immensely happy to be free of the place, and yet loath to go. Queen’s Crawley was abominably stupid, and yet the air there was somehow purer than that which she had been accustomed to breathe. Everybody had been dull, but had been kind in their way. “It is all the influence of a long course of Three Per Cents,” Becky said to herself, and was right very likely. |
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Die Londoner Lampen strahlten aber doch fröhlich, als die Postkutsche in Piccadilly einfuhr, die Briggs hatte in der Curzon Street ein schönes Feuer angezündet, und der kleine Rawdon war noch wach, um seinen Papa und seine Mama zu begrüßen, |
However, the London lamps flashed joyfully as the stage rolled into Piccadilly, and Briggs had made a beautiful fire in Curzon Street, and little Rawdon was up to welcome back his papa and mamma. |