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10. Die Felsen.

. Der junge Ritter von Staufenberg zog aus zur Jagd. Lange zeigte sich nichts, was seinem Geschoss erwünschte Beute gewesen wäre. Da plötzlich rauschte es im Gebüsch und heraus sprang ein Reh, weiss wie frisch gefallener Schnee. Ihm nach der Jägersmann und sein Hund. Aber bald verschwand es wieder im Buschwerk, um nach kurzer Weile in grösserer Entfernung wieder von neuem aufzutauchen. So trieb es geraume Weile mit dem Jäger sein Spiel: durch das Steinwäldchen, am Schloss Hohenbaden vorüber, bis hoch hinan, wo auf den Höhen des Batters die Felsen ihre granitnen Häupter zum Himmel hoben. Da plötzlich erschaute er vor sich ein herrliches Weib. An ihrer Seite schmiegte sich zitternd das Reh und zu ihren Füssen lag winselnd sein sonst so muthiger Hund. »Was that es dir zu leid mein armes Reh, du Grausamer, dass du ihm den Tod bringen willst?« so fragte sie ihn mit milder Stimme. Da liess er das schon gehobene Geschoss wieder sinken, aber als er sich ihr nähern wollte, verschwand sie sammt ihrem Schützling. Noch immer geblendet von der wunderbaren Erscheinung, wankte er zu Thal. Die Jagdlust aber war ihm für all seine Lebenstage vergangen.

* * *


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