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Der Kapitän erschien nicht zum Abendessen; er blieb in seiner Kajüte. Da diese sich neben uns befand, und er alles, was wir sprachen, leicht hätte hören können, war unsere Unterhaltung um so einsilbiger, als unser vorangegangener Zank noch auf uns lastete.
Ich war weit entfernt, mich des Triumphes zu freuen, den ich über das heftige Mädchen erlangt hatte, empfand aber doch eine gewisse Genugtuung darüber und hatte den festen Vorsatz, auch weiterhin ihren Willen überall zu brechen, wo es sich darum handeln sollte, meiner besseren Einsicht Geltung zu verschaffen. Ich will gleich hierbei bekennen, daß sich der Gedanke, dieses schöne, edle Wesen zu meiner Frau zu machen, mehr und mehr in mir gefestigt hatte, denn ich liebte sie, wenn auch tief geborgen, mit allen Fasern meines Herzens und war überzeugt, daß der einzige Weg zu ihrem Herzen hinter dem Panzer ihres Stolzes lag, und dieser erst zerschmettert werden mußte, bevor ich hoffen durfte, ihre Liebe zu gewinnen.
Als wir nach beendetem Abendbrot wieder auf Deck waren und nicht mehr befürchten mußten, gehört zu werden, wurde unsere Unterhaltung lebhafter. Das Trotzköpfchen hatte inzwischen eingesehen, daß uns Rio die beste Aussicht auf Entkommen bot, und sprach bald ganz heiter über meinen Plan. Sie kam dabei auf die Geldfrage und sagte: Ich habe zwar meinen Schmuck, würde mich aber doch schwer von ihm trennen.
Das wird auch durchaus nicht nötig sein, beruhigte ich sie, denn einerseits besitze ich noch eine Anzahl Banknoten, die ausreichen dürften, andererseits würde für den Notfall auch der englische Konsul uns zu Diensten sein.
Dieses Geplauder wandelte sie vollständig um. Sie lebte ganz in dem neu bevorstehenden Abenteuer unserer Flucht auf, sah sich in Rio schon auf einem schönen Passagierschiff, wollte von mir über die Tracht der südamerikanischen Damen Bescheid haben und freute sich darauf, in einer solchen ihrer Mutter entgegenzutreten.
Es war ein herrlich linder Abend. Um 8 Uhr kam such Braine auf Deck, doch hielt er sich von uns fern; meist stand er bewegungslos wie eine Holzfigur, tief in Gedanken versunken an der Reling.
Als wir endlich des Umherwanderns müde hinuntergehen wollten und ihm im Vorbeigehen gute Nacht wünschten, sagte er:
Wollen Sie schon zu Bett? Ich würde gern noch' ein paar Worte mit Ihnen sprechen. Dann flüsterte er: Sie haben Ihrer Gefährtin alles erzählt, Herr Dugdale?
Gewiß.
So wissen Sie jetzt, meine junge Dame, mehr als meine eigene liebe Frau, murmelte er traurig. Sie kennt mein Geheimnis nicht, nie habe ich zu ihr ein Wort darüber geäußert. Ja, Sie werden staunen über das viele, viele Gold!
Aber Sie haben mir doch versprochen, mich auf ein nach England segelndes Schiff zu bringen?
Allerdings, das tat ich. Nun jedoch werden Sie gewiß nicht wünschen, sich von Ihrem Geliebten zu trennen, was?
Ich merkte, wie sie unter dem Wort Geliebter zusammenzuckte, als hätte sie eine Natter gebissen. Darum sprang ich ihrer Verlegenheit zu Hilf«, indem ich schnell sagte: Es ist schon spät, Kapitän, gute Ruh, und gleichzeitig Fräulein Temple zur Treppe führte.
Auf unserem Wege bis zu unseren Kabinen fanden wir beide jedoch kein Wort mehr als bloß ein gegenseitiges: Gute Nacht.
Ich schlief gut, stand früh auf und ging gleich nach oben, um die frische Morgenluft zu genießen. Während ich dabei an den mit Scheuern des Decks und andern Arbeiten beschäftigten Matrosen vorüber schlenderte, fiel es mir auf, daß mich die Kerle mit einer beinahe an Unverschämtheit grenzenden Neugier betrachteten. Das war sonst nicht so gewesen, und ich schloß daraus, daß Wilkins in der Tat die ganze Geschichte des Kapitäns erlauscht und sie allen erzählt hatte. Dieser Umstand beunruhigte mich indessen nur wenig, im Gegenteil, ich dachte: Um so besser, denn wenn der Kapitän merkt, daß die Mannschaft sein Geheimnis kennt, wird er sich erst recht beeilen, nach Rio zu gelangen, um sie los zu werden.
Als Fräulein Temple erschien, lag in ihrem Blick eine gewisse Unsicherheit, doch gab sich das bald, als ich ihr von dem auffallenden Verhalten der Matrosen erzählte und dann wieder von Rio zu sprechen begann.
Das Frühstück führte uns mit dem Kapitän zusammen. Er sah ungewöhnlich bleicht und matt aus, so, als ob er eine recht schlechte Nacht gehabt hätte. Er aß auch wenig, trank sehr hastig und strich sich! oft mit der Hand über die Stirn, als wollte er damit einen Schmerz vertreiben.
Sie fühlen sich heute nicht ganz wohl? erkundigte ich mich teilnehmend.
Ja. Der Kopf ist mir so wüst, seufzt«? er. Ich finde jetzt immer so wenig Schlaf.
Vielleicht ändert sich das nach der Ankunft in Rio, bemerkte Fräulein Temple. Waren Sie schon einmal dort?
Nein, Madam.
Ich hoffe, es werden dort Passagierschiffe nach England liegen, unter denen ich wählen kann.
Er sah erst sie, dann mich und darauf wieder sie an und fragte endlich: So wollen Sie sich also doch von Herrn Dugdale trennen und allein reisen?
Sie blickte mich ratsuchend an.
Wissen Sie, Kapitän, erlöste ich sie, das ist eine Frage, die ich besser beantworten kann. Mit aller schuldiger Ehrerbietung vor Fräulein Temple glaube ich, daß die Anwesenheit einer Dame bei einem Geschäft, wie wir es vorhaben, uns doch hinderliche sein könnte.
Ja, aber sie kennt mein Geheimnis! stieß er hitzig hervor.
Ihr Geheimnis ist, das kann ich Sie versichern, bei dem Fräulein ebensogut aufgehoben wie bei mir, suchte ich ihn zu beruhigen.
Daran habe ich bis jetzt auch nicht gezweifelt, weil ich sie beide für untrennbar hielt, nun ich aber erkenne, daß ich mich darin getäuscht habe, möchte ich doch wissen, in welchem Verhältnis Sie eigentlich zueinander stehen.
Dem Mädchen stieg dunkle Röte ins Gesicht; sie schlug die Augen nieder.
Fragen Sie mich das ein andermal, lachte ich.
Er sah uns wieder abwechselnd an, wie wenn er überlegte, was er aus uns machen sollte, wurde aber an der Fortsetzung des Gesprächs durch den Eintritt Wilkins unterbrochen, der mit einem Tablett verschiedener Geschirrstücke erschien, die er an ihren Platz stellte.
Während der Junge das tat, beobachtete ich! heimlich sein ausdrucksloses Kalbsgesicht, ich hätte jedoch ebensogut auf seinen Fußsohlen suchen können, was in seinem Kopf vorging.
Nachdem er uns wieder verlassen hatte, erhob sich Braine und sagte:
Ich habe die Bescheinigung bezüglich Ihres Anteiles angefertigt. Sie werden wohl inzwischen ebenfalls das Schriftstück aufgesetzt haben, das Sie für mich zur Abschrift vorbereiten wollten. Wenn es Ihnen recht ist, bringen wir die Sache jetzt in meiner Kajüte zum Abschluß.
Jawohl, stimmte ich bei. Sie werden aber erlauben, daß Fräulein Temple uns begleitet, da wir eines Dritten zur Bestätigung unserer Unterschrift bedürfen.
Er machte eine Verbeugung, und wir traten in seine Kajüte.
Hier entnahm er der Tischschublade ein Papier und sagte: Bitte, lesen Sie.
Schön, erwiderte ich, dann will ich es vorlesen, da Fräulein Temple den Inhalt doch auch kennen muß. Ich las:
Bark Lady Blanche. – Auf See, den ..ten.
Ich, John Braine, Kapitän der Lady Blanche, bin übereingekommen, mit Herrn Dugdale, Esquire, in Anbetracht, daß er mir als erster Maat dient, er mit mir eine Reise unternehmen wird, nach einer unbekannten Insel, welche im südlichen Stillen Ozean, Breite 33 Grad 6' S., Länge 120 Grad 3' W., direkt südwestlich von der Osterinsel gelegen ist. Ich sage, daß ich – in Anbetracht seiner Hilfe, mir das Schiff nach jener Insel zu steuern, und hinterher von da nach Port Louis auf der Insel Mauritius, – ich, der besagte John Braine, hier durch diese Bescheinigung dem besagten Dugdale, Esquire, zusichere und geben werde das richtige Drittel des Goldes, das auf der obengenannten Insel vergraben liegt, und dessen Wert in spanischem Gelde, nach ungefährer Berechnung, etwas mehr als zweimalhunderttausend Pfund englisch betrügt.
Zum Zeugnis dessen meine Unterschrift nebst Siegel.
Es kostete mich eine furchtbare Ueberwindung, beim Lesen dieser lächerlichen Stilübung meinen Ernst zu bewahren und meine Mienen zu beherrschen. Ich durfte nicht einmal wagen, meiner Gefährtin einen verstohlenen Blick zuzuwerfen, denn die Augen des Schriftstellers hafteten fortwährend durchbohrend auf mir.
Ausgezeichnet! Nichts könnte mich mehr befriedigen, rief ich. Wenn Sie jetzt unterschreiben wollen, und Fräulein Temple die Güte gehabt hat, die Richtigkeit Ihrer Unterschrift zu bestätigen, ist dieser Punkt erledigt.
Er setzte sich sogleich und unterschrieb mit den großen Buchstaben eines Klippschülers seinen vollen Namen mit allem Zubehör. Währenddessen suchten meine Blicke vergeblich einen Ausdruck der Belustigung auf dem Gesicht des Mädchens. Sie war blaß und erregt und zitterte mit der Hand, als sie die ihr von Braine überreichte Feder ergriff, um seine Unterschrift zu bescheinigen.
Jetzt kam ich mit meinem Schriftstück an die Reihe, das die Erklärung enthielt, daß ich mich nur gezwungen an dem Unternehmen des Kapitäns beteiligte, Es war ganz kurz gefaßt, er aber studierte es lange, ehe er sich entschloß, es abzuschreiben und seinen Namen darunterzusetzen.
So, sagte ich, nachdem dies geschehen, nun ist alles geordnet; jetzt können Sie Ihr Ruder auf Rio stellen.
Damit bot ich Fräulein Temple meine« Arm, um sie hinausführen, er jedoch rief:
Bitte, nicht so eilig. Wir wurden vorhin unterbrochen. Sie sind mir noch die Erklärung schuldig, welches Verhältnis zwischen der jungen Dame und Ihnen besteht. Ich frage nicht aus Neugier, aber sie kennt mein Geheimnis, da darf ich das verlangen.
Nun, wenn Sie es durchaus wissen wollen – wir waren Mitpassagiere, gab ich mit einem Seitenblick auf das Mädchen zur Antwort, in dessen Antlitz sich Pein und Entrüstung malten.
Darin liegt nichts Bindendes, entgegnete er überrascht. Ich hielt Sie für Verlobte, die nur auf eine Gelegenheit warteten, sich zu heiraten. Wie hätte ich etwas anderes annehmen sollen?
Glauben Sie das auch weiter, rief ich lustig und lachte, indem ich ihre Hand faßte: Wir sind Verlobte, und wenn sich die Gelegenheit findet – ich legte auf das »wenn« einen nur für sie verständlichen Ton – werden wir heiraten, und Sie werden hoffentlich auf unserer Hochzeit tanzen und an dem auserlesenen Hochzeitsmahl teilnehmen, zu dessen Herrichtung ich mich freuen werde, meinen Anteil an dem Schatze zu verwenden.
Fräulein Temple lachte hysterisch.
Sie hätten mir gleich sagen müssen, daß zwischen Ihnen noch kein näheres Verhältnis besteht, sagte er vorwurfsvoll und mit einem strengen Blick, setzte aber gleich freundlicher hinzu: Verliebte tun freilich zuerst immer heimlich. Ich danke Ihnen, mein Fräulein, für Ihren liebenswürdigen Besuch.
Die letzten Worte begleitete er mit einer verabschiedenden Verbeugung, und so verließen wir ihn.
Der weiß Bescheid, scherzte ich draußen. Am Ende ist er doch nicht so verrückt, wie er aussieht.
Sie wandte ihr erhitztes Gesicht etwas hochmütig ab, ich dachte jedoch: Tut nichts. Das war etwas, was nachklingen und dir zu denken geben wird, mein widerspenstiges Trotzköpfchen.
Wir begaben uns wieder nach oben und setzten uns unter das Zeltdach. Hier lenkte ich; ihre Aufmerksamkeit auf Lush, der auf der Wetterseite auf- und abschreitend uns häufig eigentümlich prüfend anblickte.
Ich hoffe, der Kerl durchkreuzt nicht unser Rioprogramm, flüsterte ich. Ich wüßte zwar nicht, wie er das machen sollte, aber ich habe ein instinktives Gefühl, daß er uns noch einmal in irgend einer Weise in den Weg tritt.
Ja, mir ist er ebenfalls unheimlich. Uebrigens beobachten uns auch die Leute neugieriger wie sonst.
Kein Wunder. Es ist so, wie ich Ihnen schon sagte; der Horcher hat alles berichtet, und nun, wo die Kerle endlich begreifen, daß der Kapitän irrsinnig ist, sind sie gespannt, ob ich den Schwur, den ich dem Verrückten leistete, als. bindend ansehen und ihnen nichts sagen werde. Jedenfalls bin ich überzeugt, daß sie nur darauf warten, nach Rio zu kommen, um dort den Geisteszustand des Unglücklichen zu melden und sich von ihm zu befreien. Damit würden aber auch für uns alle ferneren Schwierigkeiten ein Ende haben.
Ach, wäre es doch so, seufzte sie aus tiefster Seele.
Der Rest des Tages verging wie gewöhnlich. Ich stellte mit dem Kapitän die Beobachtungen an und arbeitete sie in seiner Gegenwart unten aus. Dann gingen wir wieder auf Deck, wobei er sagte, daß er nun den Kurs ändern würde. Er schritt auch sogleich zum Kompaß, sprach mit dem Mann am Rade und ließ die Raaen mehr nach vorn brassen. Während dem beobachtete ich das Verhalten der Leute, vermochte jedoch nichts zu bemerken, was mich hätte erkennen lassen, daß sie in der Aenderung unserer Fahrt irgend etwas Außergewöhnliches fänden.
Als ich Fräulein Temple darauf mitteilte, daß wir jetzt schnurstracks nach dem südamerikanischen Hafen steuerten, erglänzte ihr Gesicht in Hoffnung und Freude, der Kapitän dagegen wurde von jetzt ab immer düsterer und schritt tiefgebeugten Hauptes, ohne auch nur einmal auszusehen, unablässig hin und her. Sein Mittagessen ließ er sich auf Deck bringen, später aber erfuhren wir durch Wilkins, daß er es nicht berührt hatte. Zum Abendbrot setzte er sich zwar zu uns, genoß indessen wieder nichts und sprach nur wenig. Ich glaubte überhaupt zu bemerken, daß er nur gekommen war, mir etwas zu sagen, was ihn beschäftigte, denn es kam mir wiederholt so vor, als ob er dazu ansetzen wollte, doch mit einem ungeduldigen Blick auf das Mädchen schien er sich es jedesmal zu verbeißen.
So beendeten wir unser Mahl ziemlich einsilbig, und als wir aufstanden, ging er in seine Kajüte, während wir uns wieder auf Deck begaben, um den schönen Abend zu genießen.
Der Zimmermann hatte die Wache. Er stand an der Bordwand der Luvseite und mir kam der Gedanke, ihn anzureden, um zu erfahren, was er über die Aenderung des Kurses dächte. Mit Fräulein Temple am Arme blieb ich bei ihm stehen und sagte:
Guten Abend, Herr Lush. Eine feine Brise, was? Steht uns gerade günstig für den neuen Kurs, den der Kapitän auf einmal genommen.
Auf einmal genommen, wiederholte er mit einem frechen Blick. Sie werden ja wissen, warum er es tat.
Na, Sie doch erst recht!
So, meinen Sie? knurrte er.
Natürlich, denn Sie als zweiter Maat müssen es doch wohl erfahren, wenn sich der Kapitän einen neuen ersten Maat holt, der mit Sonne, Mond und Sternen zu rechnen versteht.
Freilich, freilich, lachte er mit unverschämtem Hohn, das ist schon ein Grund, einen Hafen wie Rio anzulaufen. Scheint Ihnen doch also alles bekannt zu sein.
Meine Begleiterin zog mich sanft am Arm, zum Zeichen, daß ich mich mit dem Manne nicht länger einlassen sollte, und so drehte ich ihm kurz den Rücken und schritt weiter.
Dieses Vieh! schalt ich. Aber es geschieht mir recht; warum spreche ich denn mit solch einem rohen, boshaften Pavian!
Ja, es war mir auch von vornherein unverständlich, daß Sie das taten. Nach allem, was Sie mir gesagt haben, war doch ziemlich sicher anzunehmen, daß der Mensch durch Wilkins die Absichten des Kapitäns ebensogut kennen würde wie Sie. Weshalb müßten Sie da den Unwissenden spielen? Das kaum doch nur Mißtrauen gegen Sie erregen.
Sie haben ganz recht. Ich habe eine große Torheit begangen, den Kerl ausholen zu wollen. Meine Neugier, zu erfahren, was Wilkins eigentlich erlauscht und unter die Leute gebracht hatte, verleitete mich dazu. Da ich nicht sprechen darf, wird meine Unüberlegtheit jetzt nur dazu dienen, den Verdacht zu erregen, daß ich falsches Spiel treibe, d. h. daß ich es mit beiden Parteien zu halten suche, um je nach dem Lauf der Dinge meinen Vorteil daraus zu ziehen.
Das eben ist auch meine Meinung, erwiderte sie besorgt. Wer weiß, was daraus entsteht.
Ach bah, entgegnete ich heiter, um ihre Befürchtungen zu zerstreuen, mögen die Kerle schließlich denken, was sie wollen, uns kann des gleich jein. So Gott will, schreiben wir in vierzehn Tage »Ende« unter diesen Abschnitt unserer Abenteuer.
Ach, wie himmlisch wäre das! rief sie freudig und unwillkürlich meinen Arm drückend. Wenn man daran denkt, lebt man wieder ganz auf. Und sogleich begann sie heiter zu plaudern, wie sie wieder ihre Ringe und ihren anderen Schmuck würde anlegen können – – was sie sich in Rio alles kaufen würde, usw. usw.
So wurde es mittlerweile halb elf und ziemlich kühl. Wir gingen deshalb hinunter. Da wir aber beide nach den Aufregungen des Tages noch keine Neigung empfanden, schlafen zu gehen, rief ich Wilkins und befahl ihm, eine Flasche des aus dem Wrack mitgenommenen Weines zu bringen. Bei diesem blieben wir, im Austausch mancher Erinnerungen, noch eine Stunde in froher Stimmung beisammen, und als wir uns endlich gegen zwölf Uhr trennten, tat ich das mit dem unsagbar wonnigen Gefühl, einst doch vielleicht mein Herz sprechen lassen zu dürfen.