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Zu Englands Lage

Die Welt hat unendlich viel Erfahrungen über die brutale Härte der Ausbeutungspolitik des offiziellen Englands sammeln können. Und doch, wie viele täuscht noch immer der Schleier, den die Fülle der religiösen und philanthropischen Worte und Werke des nichtoffiziellen Englands über diese Politik breitet! Es ist » cant « dabei, es spielt sogar manchmal politische Absicht hinein; aber es bekundet sich darin auch viel echtes Mitgefühl und wahres Christentum. Welchen Gewinn an Sympathien hat England, um nur eines zu nennen, durch die Bekämpfung des Sklavenhandels gemacht und zugleich aber auch welche Ernte an wirtschaftlichem und politischem Einfluß damit eingeheimst!

Eng verbunden mit den Ausbreitungsbestrebungen der großen Mächte ist die zweite der die heutige Weltlage bezeichnenden Tatsachen: der Niedergang der Seeherrschaft Englands.

Die Vereinigten Staaten von Amerika und Japan sind in Gebieten seeherrschend geworden, wo einst kein Kahn sich England entgegenstellte. Und alles das wächst fort und fort und drängt England mit seinem Gleichgewicht in eine immer mehr »abnorme« Lage.

Deutschland gab [durch seinen Flottenbau zu Beginn unseres Jahrhunderts] ohne es anzustreben, den Anstoß zu einer Umwälzung der Seemachtstellung der europäischen Mächte, die den Kontinent stärken und in demselben Maße England schwächen muß.

Dieses Anwachsen der Seemächte auf allen Seiten trifft mit inneren Vorgängen des englischen Weltreiches zusammen, die zwar in einem zur größten Landmacht ausgewachsenen kleinen Inselreiche natürlich, aber nichtsdestoweniger für die Engländer selbst überraschend und beängstigend sind.


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