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Abnehmende Finsterniß. – Veränderte Umgebung.– Kräfte und Temperaturschwankungen im Jänner. – Bärenbesuche. – Kräfte und zunehmende Helligkeit im Februar. – Lähmender Einfluß der langen Nacht. – Getriebenwerden. – Dichte Lage des Eises im Winter. – Aussichten für den Sommer 1873. – Aussetzung von Documenten auf dem Eise.
Trotzdem die Sonne immer höher stieg, trat in der Düsterheit um uns doch noch keine wesentliche Aenderung ein. Die Ursache lag darin, daß wir auch im Jänner fortgesetzt nach Norden trieben und dadurch dem Pole näher überwinterten, als irgendwer vor uns, Die gleichzeitige Expedition Hall's ausgenommen. und nicht minder in der Seltenheit klaren Wetters. Selbst der Vollmond, welcher in der unteren Culmination Mittags ziemlich hoch stand, brachte nur die Helligkeit einer unserer mäßig erleuchteten Mondnächte. An trüben Tagen machte sich selbst der Mittag noch immer nicht kenntlich; noch am 18. Jänner war dies bei bedeckter Luft der Fall. An diesem Tage stieg die Temperatur bis auf 7° unter Null.
Wir befanden uns jetzt vierhundert Meilen innerhalb des Eismeeres, waren bereits fünf Monate ein Spielball von Wind und Strömung, nichts deutete auf eine Veränderung unserer Lage. Angesichts ihrer Trostlosigkeit erfüllten uns schon die ersten, wenn auch noch so geringen Anzeichen des wiederkehrenden Lichtes mit Freude. Am 10. Jänner hatten wir bei klarem Himmel die erste entschiedene mittägige Helle bemerkt, am 19. Jänner zeigte sich ein leuchtendes Carmin schon eine Stunde vor Mittag am südlichen Horizont. Nach langer Wolkenbedeckung und Finsterniß nahm die Morgendämmerung mehr und mehr an Intensität zu. Ende Jänner war sie bereits in den ersten Vormittagsstunden zu bemerken.
Je lichter es wurde, desto gräßlicher offenbarten sich die Bilder der Zerstörung. Rings um uns erhob sich ein Gebirge klippigen Eises, welches am 22. Jänner, wie aus einem Krater emporgeschleudert, die Befürchtung wach erhielt, daß seine Wälle neuerdings aufbrechen und vorrücken würden. Selbst auf geringe Entfernung sah man vom Schiff nichts mehr als die Höhe der Masten; alles Uebrige lag hinter einem hohen Eiswalle gedeckt. Das Schiff selbst aber, sieben Fuß über den Wasserspiegel erhoben, ruhte auf einer emporgehobenen Eisblase und sah durch diese Entrückung von seinem natürlichen Elemente wahrhaft trostlos aus. Diese Eisblase war durch eine vielfach zerrissene und immer wieder zusammengefrorene Scholle gebildet und hatte durch das Unterschieben des Eises und den seitlichen Druck der jüngsten Pressungen eine erstaunliche Wölbung angenommen. Auch weiterhin hatte sich unsere Umgebung völlig verändert.
Vor der Eisbewegung am 22. Jänner hatte sich in der Nähe des Schiffes ein schmaler Streifen ebenen Eises flußartig gewunden durch das Gewirre der Hummocks dahingezogen, und den ganzen Winter hindurch war dieser überfrorene Fluß emsig zum Einfahren der Hunde benützt worden. Jetzt war nichts mehr davon zu sehen. Alles war zerrissen; Wälle erhoben sich, wo noch vor vierzehn Tagen das Kohlenhaus stand, überall klafften Spalte; bis zum nächsten Schneefall gab es keine Bahn zum Fahren mehr, und wenn wir unsere Ausflüge dennoch fortsetzten, geschah es, daß wir überall einbrachen. In jeder Hinsicht verfloß der Jänner 1873 launenhaft und unberechenbar. In den ersten beiden Wochen sank die Temperatur mehrentheils bis unter -30° R., und am 8., 13. und 14. Jänner war das in einer Schale ausgesetzte Quecksilber zur festen Masse gefroren. Wachholderbranntwein gefror ebenfalls, nur etwas Alkohol erhielt sich flüssig. Trotz dieser tiefen Temperatur blieb der Schnee noch immer weich; selbst große Temperaturschwankungen, und die heftigen Winde dieses Monats verliefen, ohne seinen Charakter zu verändern. Am 22.-23. Jänner stieg die Temperatur vorübergehend bis auf -2,8° R.; überall am Schiffe begann es zu thauen, lästige Nässe durchdrang sowohl Kleidung, als Wohnräume. Die mittlere Temperatur des Monats Jänner fiel in Folge dieser abnormen Schwankungen nicht unter -18° R. und war daher um etwa zehn Grade höher, als man hätte erwarten dürfen.
Die Bären hatten sich in den letzten Wochen in bedauerlicher Ferne von uns gehalten; erst am 12. Jänner wagte sich ein sehr großer Bär (7½ Fuß) bis auf zehn Schritte Entfernung vom Steuerbord-Fallreep heran. Er fiel von vielen Explosionskugeln getroffen; allein seine Kraft und Zähigkeit war so groß, daß er selbst nach den schwersten Verwundungen noch zu laufen vermochte; aus diesem Beispiele zogen wir wieder die Lehre, wie wichtig es für den einzelnen Jäger ist, des Schusses derart sicher zu sein, daß er seinen Feind mit Einer Kugel entweder tödtet, oder doch kampfunfähig macht. Explosionskugeln sind daher namentlich für den einzelnen Jäger, oder in der Nacht, von großem Werthe; doch ist ihre Flugbahn etwas unsicher.
Die Jagden vom Deck aus geschahen stets mit wechselseitiger Uebereilung und Munitionsverschwendung; in Fällen, wo wir Alle anwesend waren, wurden zuweilen auf einen Bären 30 bis 50 Schüsse abgegeben. Sofort, nachdem der Bär zum letzten Male hingestürzt war, wurde er von Matotschkin und Sumbu angegriffen. Auf dem Rücken des erlegten Feindes begannen sie um das Vorrecht dieses Platzes zu raufen und es sich so lange darauf bequem zu machen, bis Carlsen seine pietistischen Bedenken wegen der Entweihung des Sonntags überwunden hatte und die Section des Bären begann, wobei die Hunde dann wie gewöhnlich im Kreise geschaart zusahen. Der Magen des Bären enthielt Thran, Haare und Speisereste und erwies abermals, daß diese Thiere zu allen Jahreszeiten sowohl wanderungs-, als auch ernährungsfähig sind.
Schmerzlich hingegen war für uns der Verlauf einer Bärenjagd am 29. und 30. Jänner. Um zehn Uhr Abends hatte sich ein Bär bei völliger Finsterniß dem Schiffe genähert, und mit der Behendigkeit eines Tigers war er auf Sumbu losgeeilt. Allein dieser entkam ihm geschickt und lockte durch sein Gebell den wachhabenden Maschinisten Krisch herbei, welcher den Bären auf etwa zehn Fuß Entfernung vom Deck aus verwundete, worauf ersterer entlief. Der Lärm hatte noch Etliche von uns zur Stelle geführt, und bei völliger Finsterniß und tiefem Schnee begann nun eine nutzlose Verfolgung, der ich mich anschloß, weil ich bemerkt hatte, daß Matotschkin dem sich entfernenden Bären unmittelbar gefolgt war. Die Verfolgung inmitten des herrschenden Schneetreibens und durch schneeverhüllte Schluchten ward immer schwächer; zuletzt befand ich mich mit Palmich allein. Wir sahen und hörten nichts mehr; nur dann und wann noch schlugen einzelne Klagelaute an unser Ohr. Wir beschleunigten unsere Schritte, oder vielmehr unser Hindurchschwimmen durch dichte Fluthen wirbelnden Schnees; endlich sahen wir im Zwielicht unserer Laterne Matotschkin heulend am Boden liegen und den Bären wenige Schritte zur Seite, umschwärmt von Sumbu, der ihn in den Fuß biß, so oft er sich in Bewegung setzen wollte. Augenscheinlich war Matotschkin dem Bären zu dicht und unvorsichtig gefolgt – von diesem dann selbst angegriffen und weggeschleppt worden. Nur eiliges Vordringen konnte den Hund retten; Schüsse wären nur in unmittelbarer Nähe wirksam gewesen, weil man die Mücke eines in Anschlag gebrachten Gewehres selbst beim hellsten Mondschein noch immer nicht sah. Doch alle Anstrengungen waren vergeblich. Der Bär hatte den Hund abermals weiter fortgeschleppt und ein Windstoß unsere Laterne ausgelöscht, so daß wir zuletzt die Unmöglichkeit erkannten, mit unserm Feinde Schritt zu halten. Aus der trüben Nachtluft brachte der Wind das Klagegeheul des sterbenden Thieres, und so sehr wir diesen Ausgang beklagten, wir konnten ihn nicht hindern, es blieb uns nichts übrig, als die Rückkehr zum Schiffe.
Am folgenden Tage gegen Mittag, als es hinreichend hell war, zogen Schiffslieutenant Brosch, die Tiroler und ich hinaus, nach dem Schicksale des geraubten Hundes zu forschen. Wieder herrschte Schneetreiben und trübe Luft. Der Schnee war weich und tief, daher wir oft hinfielen oder versanken. Bald waren wir schneeweiß und mit einer Eisrinde überdeckt. Nach ermüdender Wanderung trafen wir eine blutige Spur, welche nach Maßgabe der Gegenwehr des Hundes ungleich deutlich zu erkennen war, und welcher Sumbu voraneilend folgte, während Gillis vorsichtig bei uns blieb. Nachdem wir etwa ? Meile gegangen, kam Sumbu aufgeregt zurück und lief dann heftig bellend wieder voraus. Zuletzt hielt er zur Seite einer hohen Eisgruppe, und mit herausforderndem Bellen sprang er immer wieder in der Richtung auf diese zu. Kein Zweifel, daß sich der Bär hinter ihr befand und daß Matotschkin hier sein trauriges Ende gefunden. Wir beschleunigten unsere Schritte, nahmen die Gewehre schußbereit, und als wir uns der Eisgruppe etwa zwanzig Schritte genähert, trat ein Bär anscheinend verwundert hinter ihr hervor. Mehrere Schüsse fielen; der Bär stürzte, raffte sich wieder auf und schleppte sich mit zerschmettertem Rückgrat, einem Walroß gleich, mit erstaunlicher Behendigkeit auf den Vorderfüßen und die Hinterbeine nachziehend, über ein ebenes Schneefeld fort, in der Richtung einer mit Jungeis bedeckten Wacke. Erst nach zwei weiteren Schüssen mit Explosionskugeln lag er todt vor uns; wir hatten Matotschkin gerächt, dessen Leiche nachher wirklich hinter der erwähnten Eisgruppe gefunden wurde. Er lag auf dem Rücken, der Kopf war im Schnee vergraben, der Bauch aufgerissen, sein Inhalt verstreut oder verzehrt. Eine tief eingedrückte Schneegrube in unmittelbarer Nähe des Hundes wies darauf hin, daß der Bär die vergangene Nacht hier sorglos geschlafen hatte. Er war sechs Fuß lang – und wurde durch herbeigeholte Mannschaft in Stücke zerlegt und zum Schiffe gebracht.
Der Uebergang vom Jänner zum Februar brachte eine Temperaturserhöhung bis -1,8° R., und ein Hagelfall überschüttete das Schiff. Mit Beginn des Februar trat wieder große Kälte ein, so daß es im Schiffe unaufhörlich zu »schießen« begann. So constant war diese Kälte, daß sogar die mittlere Monatstemperatur -28° R. erreichte. Wiederholt (6., 7. Und 8. Februar) gefror das Quecksilber, und in den letzten acht Tagen des Monats erhielt es sich in fester Form ohne aufzuthauen, obgleich die Temperatur einmal vorübergehend bis auf -29° R. stieg. Am 7. gefror bei -36° R. selbst Petroleum in der sich verhältnißmäßig stark erwärmenden Kugellampe unter dem Zeltdach, so daß das Licht erlosch, und der letzte Februar brachte mit -37° R. die bisher tiefste Temperatur. Solche Kälte war einem längern Aufenthalt im Freien noch wenig hold, trotzdem die Helligkeit dermaßen zugenommen, daß ein mit großer Theilung versehenes Thermometer bereits am 3. Februar um zehn Uhr Vormittags ohne Lampenlicht konnte abgelesen werden. Aber erst am 20. Februar waren wir im Stande, die meteorologischen Beobachtungen auch um sechs Uhr Abends ohne Licht auszuführen.
Immer glühender ward das mittägige Roth im Süden; an klaren Tagen vermochten wir schon um sieben Uhr Früh eine schwache Morgenröthe zu erkennen, am 14. Februar Mittags war die nahe Ankunft der Sonne durch eine hell erleuchtete Wolke nahe über dem noch unter dem Horizont verweilenden Gestirn deutlich wahrzunehmen. Mitte Februar wurde die Helligkeit so groß, daß die Eisgruppen zum ersten Male wieder Schatten erhielten; trotz der noch immer tiefen Temperatur hielten wir uns nun gerne stundenlang im Freien auf, während wir ehedem, die Wachen ausgenommen, wochenlang nur für Augenblicke auf Deck kamen. Erst jetzt, mit zunehmendem Tageslichte, erkannte man, welch' ein finsteres, dumpfes Grab unsere bisherige Wohnung gewesen; nur die Notwendigkeit, die schützende Eindeckung des Skylight auch noch fernerhin des Schneetreibens wegen zu belassen, hielt uns davon ab, die jetzt nur noch künstlich erhaltene Finsterniß unserer Wohnräume zu verscheuchen. Mit großer Standhaftigkeit hatten wir bisher allen Versuchen der Schlafsucht widerstanden; allein nunmehr begann die lange Nacht ihren lähmenden Einfluß auszuüben. Alle Gedanken und Gespräche galten in jener Zeit der bevorstehenden Wiederkehr der Sonne; nur halb so unheimlich konnten für uns dann die Bewegungen des Eises sein, dessen heftigere Angriffe am 7., 8., 9., 10., 11., 12., 14., 17. und 18. Februar stattfanden. Wir hatten gelernt, jeden Tag, den wir in dem verflossenen Winter an Bord verbrachten, als einen Gewinn, und jener Anzahl entzogen zu betrachten, die wir nach Verlust unseres Schiffes durch die gefürchteten Frühjahrsstürme möglicherweise bestimmt waren, fast obdachlos auf dem Eise zu verleben. Längst waren wir im Laufe des Dahintreibens im Eise in ein Gebiet eingedrungen, welches noch niemals von einem Schiffe war befahren worden, und wenn auch der Vorgang dieses Treibens später nachgetragen werden soll, ist es doch jetzt schon nothwendig, die dem »Tegetthoff« bisher auferlegte Route zu überblicken. Die folgenden Ortsbestimmungen geschahen durch die Herren Orel und Brosch.
Zeit | N. Breite | Östl. Länge | Zeit | N. Breite | Östl. Länge | |
21. August 1872,
Tag der Einschließung |
9. November 1872 | 78°15' | 69°42' | |||
76°22' | 62°3' | 14. November | 78°8' | 71°16' | ||
1. September | 76°25' ' | 62°50 | 18.November | 78°10' | 70°31' | |
4. September | 76°23' | 62°49' | 28. November | 78°13' | 69°48' | |
11. September. | 76°35' | 60°18' | 4. December | 78°19' | 69°1' | |
14. September | 76°37' | 60°50' | 8. December | 78°21' | 69°2' | |
21. September | 76°28' | 63°9' | 12. December | 78°25' | 68°57' | |
26. September | 76°36' | 64°8' | 16. December | 78°22' | 67°42' | |
27. September | 76°38' | 64°4' | 19. December | 78°13' | 67°11' | |
28. September | 76°37' | 64°10' | 26. December | 78°10' | 68°19' | |
1. October | 76°50' | 65°22' | 2. Jänner 1873 | 78°37' | 66°56' | |
2. October | 76°59' | 65°48' | 19. Jänner | 78°43' | 69°32' | |
3. October | 77°4' | 66°1' | 26 Jänner | 78°50' | 71°47' | |
17. October | 77°50' | 69°22' | 2. Februar | 78°45' | 73°7' | |
18. October | 77°48' | 69°8' | 14. Februar | 78°12' | 72°20' | |
22. October | 77°46' | 69°26' | 19. Februar | 78°15' | 71°38' | |
31. October | 77°53' | 69°12' | 23. Februar | 79°11' | - | |
5. November | 77°53' | 69°30' | 27. Februar | 79°12' | - |
Diese Bewegung war somit fast stetig verlangsamt worden, je mehr die zunehmende Kälte die noch offenen Meeresstellen schloß, und je mehr wir unter den Einfluß der sibirischen Eistrift von Ost nach West geriethen. Bemerkenswerth war dabei, daß unser Treiben in der Regel rechts von der Windrichtung stattfand, und daß wir uns mit unserer Scholle während der ersten vier Monate nur um einen Grad im Azimuth drehten. Ende Jänner schienen alle offenen Stellen des Meeres geschlossen; die Bewegung der Eismassen geschah nicht mehr auf Kosten selbst nur schmaler Sprünge, sondern nur noch auf jene der ungestörten Erhaltung seiner Eisflächen, d. h. durch ihr Uebereinanderschieben in Folge von Pressung. Daher kam es auch, daß die Kämpfe des sich widerstrebenden Eises nicht, wie ehedem, nur zur Zersplitterung seiner Massen und zur Bildung neuer Canäle führten, sondern daß jede Störung seines Gleichgewichts plötzliche Aufthürmungen herbeiführte. Es scheint, daß der Wind das Hauptmoment unseres Treibens, daß die Meeresströmungen nur von secundärem Einflusse waren.
Constant aber blieb von dieser Zeit an die nordwestliche Richtung unseres Treibens, und wir dursten von dieser glücklichen Wendung unserer wenngleich unberechenbaren Bahn erwarten, daß sie uns in die Nähe des geheimnißvollen Gillislandes führen werde. Die Fortsetzung unseres bisher östlichen Curses aber hätte uns nach einer Richtung entführt, wo die Aussichten, neue Länder zu treffen, minder groß waren; selbst das Freiwerden des Schiffes und die Erreichung des Cap Tscheljuskin wäre von geringerem Werthe gewesen, da die Aufsuchung eines Winterhafens an der seichten sibirischen Küste alle Zeit beansprucht hätte, über welche wir Ende des Sommers 1873 voraussichtlich noch verfügen konnten. Im dritten Sommer aber hätte uns nichts Anderes bevorgestanden, als das Schiff zu verlassen und durch Sibirien zurückzukehren mit Benützung seiner Flüsse, der einzigen in solchem Falle verfügbaren Communication. Zur Zeit aber knüpften sich noch alle unsere Erwartungen an das Freiwerden des Schiffes im folgenden Sommer und an die Wiedererlangung freier Bewegung. In der That war Keiner unter uns, der den Eintritt dieser Eventualität binnen weniger Monate ernstlich bezweifelt Hütte. Und da wir somit darauf vorbereitet waren, daß die noch fest aneinandergeschlossenen Schollen unserer Umgebung aufbrechen – und aus unserem Gesichtskreise treiben würden, so beschlossen wir, sie zu Trägern von Nachrichten über unser bisheriges Schicksal zu machen. Im Laufe des Sommers konnten diese Schollen möglicherweise nach Süden treiben und unsere Mittheilungen in die Hände eines Schiffers gelangen. Aus diesem Grunde verstreuten wir am 14. Februar eine Anzahl wohlverschlossener Glasflaschen im Umkreise von etwa 1½ Seemeilen rings des Schiffes. Sie enthielten einen kurzen Bericht über die Hauptereignisse der Expedition seit der Trennung vom Grafen Wilczek.